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Vergessen!: Roman
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Vergessen!: Roman

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Sandro wurde vergessen! Als er eines Morgens aufwacht, scheint es noch ein ganz normaler Schultag für ihn zu werden. Als er jedoch in der Schule ankommt, erkennt ihn keiner wieder. Verwirrt läuft Sandro zu seinem Haus zurück, doch auch dort ist keine Spur mehr von seiner eigenen Existenz oder der seiner Familie zu finden. Für Sandro beginnt eine seltsame Odyssee zum „göttlichen Sein“, auf der Suche nach dem Grund, weshalb sich niemand an ihn erinnern kann.
LanguageDeutsch
Release dateMar 28, 2014
ISBN9783837252187
Vergessen!: Roman

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    Vergessen! - Mario Cavaliere

    10a!

    Kapitel 1

    Ich keuchte. Wieder einmal war ich zu spät. Wieder einmal musste ich rennen wie ein Irrer. Heute früh dachte ich noch, dass ich ein, zwei, vielleicht auch drei Minuten länger im Bett bleiben könnte. Aber auf die dritte Minute folgten zunächst eine vierte, dann eine fünfte und schließlich eine dreißigste. Als ich auf den Wecker blickte, schrak ich auf. In Eiltempo zog ich mich an und putzte mir die Zähne. Ich war so schnell, dass ich nicht einmal wusste, ob ich Mama überhaupt mal zu Gesicht bekommen hatte.

    Zwar lag mein Haus nur wenige Straßen von der Schule entfernt, doch dies machte meine Verspätung diesmal nicht wett. Ich rannte über den Parkplatz der Schule, betrat das Gebäude selbst aber nicht, da sich mein Klassenzimmer in einem Nebengebäude befand.

    Die Schule stand am südlichen Rand der Altstadt von Benediktsfeld. Mir gefiel die Schule sehr, obwohl in ihr Unterricht stattfand und obwohl ich nie pünktlich kam.

    Die Tür des Anbaus riss ich voller Wucht auf, sodass sie gegen die Wand donnerte. Im gesamten Flur hallte der Knall. Ich huschte zur Tür meines Klassenzimmers und klopfte an, während ich in Gedanken eine nett klingende Entschuldigung zusammenbaute.

    Doch die Tür öffnete sich schneller als meine Gedanken. Ich merkte, wie mich mein Lehrer seltsam angrinste. „Guten Morgen, Herr Burzler. Entschuldigen Sie bitte die Verspätung, doch ich hatte verschlafen. Mein Mathelehrer wirkte erstaunt und meinte: „Entschuldigung, aber…„Ja, ich weiß!, unterbrach ich ihn, „Ich weiß, dass ich in letzter Zeit mehr als nur häufig zu spät war.„Ja, aber… „Und ich weiß auch, dass ich in letzter Zeit mich mehr als nur häufig deswegen entschuldigt habe. Doch dies ist hundertprozentig das letzte Mal. Versprochen! Während ich redete, ging ich zu meinem Platz in der hintersten Reihe. Mein Stuhl war nicht vom Tisch heruntergestellt worden. Dies übernahm eigentlich mein Freund und Banknachbar Alex für mich, der immer pünktlicher als ich war, doch er sah mich heute an, als hätte ich etwas Falsches gesagt. Plötzlich merkte ich, dass mich meine gesamte Klasse verstört ansah, Herr Burzler mit eingeschlossen. Mit weit geöffnetem Mund wirkte es, als müsse er sich fassen. Doch er unterbrach die Stille im Raum: „Ääähhh… Wer sind Sie noch mal?"

    Kapitel 2

    „Sandro Pitri., antwortete ich verblüfft. „Wieso fragen Sie denn? Die Verwirrtheit meines Lehrers wechselte zu einem lockeren Gesichtsausdruck, als ob er wusste oder besser, meinte zu wissen, was vor sich ging. „Neue Schüler müssen sich an ihrem ersten Schultag vorstellen. Sonst wissen wir nicht, wer Sie sind.„Lassen Sie die Witze!„Lassen Sie die Witze, junger Herr. Junger Herr? Seit wann nannte er mich denn so? Ich guckte so verwirrt wie die anderen eben. „Was meinen sie mit ‚neuer Schüler‘? Sie sind seit Jahren mein Klassenleiter! Dieser schlechte Witz verwunderte mich sehr. Schließlich war mein Lehrer kein Typ, der schlechte Witze macht. Er war überhaupt nicht der Typ für Witze.

    „Geht es Ihnen gut? Ich ging zu ihm, damit ich ihm ins Gesicht blicken konnte. Aber krank sah er für mich nicht aus. Es war auch ein wenig übertrieben für Theaterspielerei. „Junger Herr, setzen Sie sich sofort hin., brüllte er los, „Für was halten Sie sich, dass Sie sich an Ihrem ersten Tag mit dem Lehrer anlegen! Seit wann siezte mich mein Mathelehrer? Das hatte er noch nie getan. „Was ist denn mit Ihnen los?, fragte ich mich verwirrt. Ich vergaß für einen Moment meine Manieren. „Sie haben wohl die Grippe oder so! Jeder in der Klasse kann bestätigen, dass ich nicht der Neue bin und ich schon gestern und vorgestern und vorvorgestern genauso da war, wie seit der fünften Klasse auch." Doch es kam eine völlig andere Reaktion als erwartet. Meinen Klassenkameraden war zwar alles Recht, was den Unterricht behindert, trotzdem schüttelten alle leicht irritiert ihren Kopf.

    „Du hast wahrscheinlich die Grippe!, schrie erzürnt mein Lehrer und plötzlich war es vorbei mit dem höflichen Siezen. „Du Störenfried verlässt sofort meinen Klassenraum! Ich fand es von Anfang an ungewöhnlich, dass mich niemand über einen neuen Mitschüler informiert hat. Jetzt glaub ich aber, dass du lediglich den Unterricht stören willst.

    Ich hielt es immer noch für einen schlechten Witz und redete nun mit meinen Freunden. Sie erkannten mich aber nicht. Als ich Jonas fragte, wie ich hieß, antwortete er: „Woher soll ich das wissen? Und als ich Patrick fragte, ob er mich kenne, meinte er: „Sorry, noch nie gesehen. Langsam wurde es auch denen zu bunt und sie forderten mich auf, das Zimmer zu verlassen. Da packte mich mein Lehrer am Arm: „Du hast lang genug gestört. Dieser Witz war mehr als nur dämlich. Jetzt geh in deine richtige Klasse und störe die anderen nicht." Damit schmiss er mich aus meiner eigenen Klasse heraus. Ich sah noch, wie mir einer meiner Klassenkameraden den Vogel zeigte, bevor Herr Burzler die Tür zuknallte.

    Was zum Kuckuck war passiert? Ich klopfte erneut an. „Ach, wieder hier?, begrüßte mich mein Lehrer in einem sarkastischen Tonfall. „Ihnen auch einen guten Morgen. Nun mal ernsthaft. Wissen Sie, wer ich bin?„Nein., antwortete er zwar kurz, allerdings mit einem freundlicherem Ton als eben. Er schien sich äußerst schnell beruhigt zu haben. „Sicher? Kein Scherz?„Ich bin mir sicher. So wahr ich hier stehe. Ich schaute zu meinen Kameraden. „Seid ihr sicher, dass ihr mich nicht kennt und ihr mich noch nie gesehen habt?

    Alle antworteten durcheinander, doch ich wusste was sie sagten. Keiner kannte mich. Es war langsam nicht mehr witzig. Als hätte ich einen Geist gesehen, verließ ich mit blassem Gesicht den Raum.

    Kapitel 3

    Ich rannte so schnell wie es ging nach Hause, um nachzufragen, was eigentlich passiert war. Rennend dachte ich mir, dass so ein Witz am ersten April noch in Ordnung wäre, aber doch nicht Anfang Oktober?

    „Mama! Papa! Seid Ihr da?" Erneut klingelte ich. Erneut schrie ich. Wo waren sie nur? Sie konnten schließlich noch nicht weg sein. Besonders nicht in dieser Situation. Meine Eltern waren selbstständig, soll heißen, hatten ein eigenes Geschäft, welches sie erst am Mittag öffneten. Dementsprechend hätten sie jetzt in der Früh da sein sollen. Doch es war nicht so, daher lief ich einmal um die Hausecke und kletterte über den Gartenzaun.

    Ich hatte einen Verdacht, einen eigentlich äußerst

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