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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 347: Der Kampf um Tortuga
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 347: Der Kampf um Tortuga
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 347: Der Kampf um Tortuga
Ebook114 pages1 hour

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 347: Der Kampf um Tortuga

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About this ebook

Seit die "Black Queen" mit ihrem Zweidecker in der Karibik ihr Unwesen trieb, war auch auf der Schlangeninsel die Hölle los. Noch niemals hatte es jemand gewagt, heimlich in den Schlangentempel einzudringen. Die Folgen für die beiden Missetäter waren fürchterlich, denn beide fanden den Tod. So rächte sich der Schlangengott für den ihm angetanen Frevel. Aber das war beileibe noch nicht alles, was die Gemüter auf der Schlangeninsel zum Kochen brachte. Da war noch diese verdammte "Black Queen" und dieser Bastard Caligula - beides Piraten, die den Bewohnern der Schlangeninsel schon gefährliche Schlappen beigebracht hatten. Und nun standen sie im Begriff, ihnen auch noch Tortuga streitig zu machen. Der Roten Kosarin, Jean Ribault und erst recht dem Wikinger Torfin Njal lief die Galle über. Darüber hinaus erkannten sie nur allzudeutlich die Gefahr, die der Verlust ihrer Vormachtstellung auf Tortuga mit sich brachte. Und so segelten sie los, wild entschlossen, mit der "Black Queen" und ihren Schnapphähnen ein für allemal abzurechnen. Aber wieder unterschätzten sie die schwarze Piratin - und so schnappte die Falle erbarmungslos zu. Damit aber begann ein Kampf auf Leben und Tod, wie ihn noch keiner von ihnen erlebt hatte. Und das wollte - verdammt - etwas heißen...
LanguageDeutsch
PublisherPabel eBooks
Release dateSep 29, 2017
ISBN9783954397440
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 347: Der Kampf um Tortuga

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    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 347 - Fred McMason

    347

    Der alte Schiffbauer Hesekiel Ramsgate strich nachdenklich mit den Händen über seinen schlohweißen Bart. Mit kritischen Blicken ging er um den aufgelegten Kiel eines recht sonderbar erscheinenden Schiffes herum.

    „Etwas weiter hinüber", sagte er zu seinen Männern, die mit Hebeln und Stangen das Gebilde vorsichtig bewegten. Noch sah es so ähnlich aus wie das Knochengerüst eines verendeten Wales, doch das würde sich schon bald ändern, denn Ramsgate und seine Leute waren fleißige und geschickte Männer, die ihr Handwerk verstanden.

    „So ist es richtig, sagte Ramsgate nickend. „Der alte O’Flynn wird ja mächtig staunen, denn bis er zurück ist, wird seine ‚Empress of Sea‘ Nachbildung fast fertig sein. Jetzt aber haben wir uns eine kleine Pause verdient, Männer. Ihr wißt, daß ich bei jeder Kiellegung immer ein Fäßchen Bier ausgebe. So werden wir es auch heute halten.

    Nichts schien den Frieden auf der Schlangeninsel zu stören. Alles war ruhig. In der Bucht fischten ein paar Schlangenkrieger, und draußen, vor dem mächtigen Felsendom, waren zwei weitere Auslegerboote mit Fischen beschäftigt.

    Die Slipanlage mit dem größten Teil der Werft war ebenfalls fertig gestellt worden, und Ramsgate war zufrieden. Seit er England verlassen hatte, verlief sein Leben friedlich und beschaulich, und er weinte dem nebligen und kalten Land keine Träne nach.

    Aus einer der unterirdischen Felskammern wurde das Fäßchen Bier geholt. Dort war es immer kühl, und so war dieses kühle Bier genau das, was der alte Ramsgate immer als Lebenselixier bezeichnete. Ein köstlicher, erfrischender Labetrunk.

    Dieser Labetrunk hatte nur eine unangenehme Eigenschaft, und die bewies sich gleich wieder einmal. Er zog Männer magisch an, und obwohl vorher kaum jemand auf der „Wappen von Kolberg" sichtbar gewesen war, erschienen dort plötzlich neugierige Gesichter. Bei der Crew von Jerry Reves war das nicht anders, und als erster schnürte der scheinbucklige Albert, der Exgnom von Quimper, den Carberry immer als Albert Affenarsch titulierte, an Land und sah sich schnüffelnd um.

    Karl von Hutten schlenderte wie aus dem Nichts aufgetaucht plötzlich über den Strand. Ein paar Kerle von Jean Ribault witterten etwas, und dann tauchte auf dem Schwarzen Segler prompt ein in der Sonne grell blinkender Helm auf.

    „Rein zufällig" suchten sie die Werft auf, doch Ramsgate wußte, daß sie den Braten längst gerochen hatten.

    „Na ja, sagte er mit einem Blick zum blauen Himmel, „das dachte ich mir schon. Hol also lieber gleich noch ein Fäßchen, Ray. Merkwürdig, wie das Bier die Kerle anzieht, obwohl es doch noch gar keiner gesehen hat.

    Ray Hoback holte das zweite Fäßchen. Inzwischen erschien auch „rein zufällig" der Franzose Jean Ribault. Etwas weiter am Strand hockte auch der Stör wie hingezaubert und tat so, als suche er in Ufernähe nach großen Krebsen.

    Ramsgate fragte sich allerdings fast verzweifelt, wo plötzlich die vielen Humpen alle herkamen, denn er hatte nur acht mittelgroße Becher hingestellt, die für ihn und seine Leute bestimmt waren.

    Jetzt standen da aber vierzehn Humpen, und das verblüffte ihn doch mächtig. Er sah überall in freundlich grinsende Gesichter.

    „Wollte mal vorbeischauen", sagte der Stör grinsend.

    „Vorbeisaufen, meinst du wohl, korrigierte Ramsgate. „Jetzt habt nicht so faule Ausreden, ihr kriegt ja jeder einen kräftigen Schluck.

    Da war auch Thorfin Njal heran.

    „Wollte dir gerade mal Guten Tag sagen, Hesekiel", meinte er freundlich, doch Ramsgate winkte gleich ab.

    „Seit ich auf der Schlangeninsel bin, kenne ich eure Schlitzohrigkeit zur Genüge. Trinken wir also auf die Kiellegung der ‚Empress of Sea‘, die Old O’Flynn mir in Auftrag gegeben hat. Übrigens finde ich es nett von euch, daß ihr so besorgt um die Werft seid und mal Guten Tag sagen wolltet!"

    Sie tranken auf die Kiellegung, und das war für den Wikinger sofort ein Anlaß, auch für den Abend dieses Tages ein kräftiges Begießen des Neubaus in Aussicht zu stellen, damit er später dann um so besser schwamm.

    Aber diese Feier redeten sie ihm aus. Man hatte keinen triftigen Grund zum Feiern, denn die Schlangeninsel war durch die Piratin Black Queen und deren Geliebten Caligula immer noch bedroht, auch wenn das höllische Weib sich vorerst zurückgezogen hatte. Das sah Thorfin schließlich auch ein.

    Die zurechtgelegten Hölzer für den Neubau wurden begutachtet. In einer der Dämpf gruben lag zurechtgebogenes Holz, das später mal ein Teil des Bugs werden sollte.

    „Glaubst du, O’Flynn hat das nicht längst vergessen? fragte der Wikinger den Schiffbaumeister. „Da hat er sich doch nur einen Floh ins Ohr gesetzt. Wenn er zurückkommt, weiß er von nichts mehr.

    Ramsgate schüttelte ganz entschieden den Kopf.

    „Er weiß es sehr gut, Thorfin. Old O’Flynn vergißt so was nicht. Was der sich in den Schädel gesetzt hat, das zieht er auch durch. Die O’Flynns sind sture Knochen."

    „Na ja, du magst vielleicht recht haben. Wie groß soll denn das Ding werden?"

    „Etwa zwischen fünfzig und siebzig tons. Der Alte hat mir das ganz genau beschrieben. Es soll achtern einen Lateinerbesan haben und in der Mitte rahgetakelt sein. Weiter soll es außergewöhnlich stabil sein und auch ein paar Kanonen tragen können."

    „Damit will Old O’Flynn auf Tortuga wohl den Piraten einheizen, was? Der geht ja mächtig ran, der Bursche. Aber ich glaube, er will später damit auch Güter transportieren."

    „So ist es", sagte Ramsgate.

    Zwei Männer aus Jerry Reves Crew, Stan Gordon und Bud Brown, interessierten sich nicht sonderlich für die Werft. Sie hatten schon an Bord heimlich einen genuckelt und tranken sich jetzt für ein Vorhaben weiteren Mut an, das ihnen seit Tagen keine Ruhe mehr ließ. Heute war die Gelegenheit günstig, denn da waren alle durch Ramsgate abgelenkt, und so konnten sie ihr Vorhaben endlich durchführen.

    Sie saßen etwas abseits im Sand, stießen mit den Humpen an und tranken sich grinsend zu. Stan Gordon schwankte schon leicht mit dem Oberkörper.

    Bud Brown warf immer wieder verstohlene Blicke in die aufragenden Berge. Hin und wieder entdeckte er einen von den äußerst wachsamen Schlangenkrieger, die pausenlos die See absuchten, und deren scharfen Augen kein Schiff oder Boot entging, das sich der Insel näherte.

    „Stimmt das mit dem Schlangengott, daß der einem die Zukunft voraussagt?" fragte Gordon jetzt schon zum dritten Mal.

    „Ja, doch, ich will sie mir doch unbedingt weissagen lassen, meinte Brown ungeduldig. „Man kann sogar erfahren, wann man sterben wird, ob man reich wird oder ein armer Hund bleibt. Das alles soll der Gott beantworten.

    Von dem geheimnisvollen Schlangengott hatten sie schon so allerlei vernommen, doch noch niemand aus der Crew hatte den Tempel jemals betreten. Die Hohepriesterin Arkana hatte es ausdrücklich verboten. Aber Brown und Gordon hatte die Neugier gepackt, und wenn man einen Blick in die Zukunft tun konnte, dann war das mitunter mehr wert als eine Handvoll pures Gold. Seither faszinierte sie der Gedanke. Aber sie mußten den Tempel heimlich betreten und höllisch aufpassen, denn er wurde von Arkanas Kriegerinnen meist bewacht.

    „So’n Götze kann ja eigentlich gar nicht leben, meinte Brown, „und wie soll er denn reden können, he?

    „Das ist kein gewöhnlicher Götze, sagte Gordon, „das ist ein echter lebender Gott. Der hat auch das Unwetter und alles mögliche vorausgesagt. Seit wir hier auf der Insel sind, habe ich eine Menge darüber erfahren. Die Priesterin behauptet zwar, der Gott würde sich rächen, wenn man ihn beleidigt, aber das glaube ich nicht. Die Kriegerinnen wollen uns nur überlegen sein, und deshalb halten sie uns von dem Gott fern.

    Leise Zweifel nagten immer noch in Gordon, der den Humpen in den Sand stellte und wieder die Felsen musterte.

    „Ich kann ihn also einfach fragen, und er wird mir antworten, und zwar alles, was ich wissen will?"

    „Na klar. Wir werden seine Stimme hören."

    „Und wenn ich ihm in’n Arsch trete? fragte Stan Gordon. „Tritt er dann zurück?

    „Keine Ahnung. Du brauchst ihn ja nicht zu treten."

    „Ich trete ihn nur, wenn er nicht antwortet." Gordons Blick begann bereits etwas glasig zu werden. Er rülpste leise.

    „Da ist noch was, sagte Brown. „Ich hab mal ein Gespräch zwischen den Kriegerinnen belauscht. Wenn man ihn befragen will, muß man erst ein magisches Feuer entzünden.

    „Dann nehmen wir ein paar Holzprügel mit."

    „Quatsch! Mit Holzknüppeln geht das nicht. Aber ich weiß nicht, wo wir das Zeug herkriegen."

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