Kompendium des Übermenschen
By Beile Ratut
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Was für Spuren hinterlässt ein Mensch in dieser Welt? Spuren des Lebens – oder des Verderbens? Wenn man innehält und sich umschaut, sieht man: Die Welt in Wirren und in Not, die von Menschen gemachten Fortschritte haben lediglich ein Flickwerk an Linderung gebracht. Die Welt scheint den Übermenschen zu brauchen.
Doch anders als Friedrich Nietzsche sieht Beile Ratut im Übermenschen nicht Chance, sondern existenzielles Problem. Sie hat ihn beobachtet und sein Verhalten analysiert und zeichnet nun in ihrem Essay ein Abbild des Übermenschen: eilfertig nach Erfolg und Ehre strebend, geschickt in der Suggestion, doch an echter Begegnung, an wahrer Beziehung, am Eigentlichen des anderen Menschen kalt vorüberhastend.
Paul Watzlawick sagt, man könne nicht nicht kommunizieren. Beile Ratut aber zeigt, dass der Übermensch dem Anderen auf eine Weise begegnet, die Verständigung ausschließt. Dem Anderen kommt dann nur die Rolle des Mitläufers oder gar Feindes zu, niemals aber wird er Gefährte bei der Erkenntnisgewinnung – immer Werkzeug, niemals Sinn. Am Ende sind alle ärmer, auch der Übermensch selbst.
Beile Ratuts scharfe Beobachtungen regen an, diesen Übermenschen-Typus zu erkennen im anderen und in sich selbst, sie helfen, ihm in der Mitwelt aus dem Weg zu gehen oder gar ihn in sich selbst zu bewältigen. Ihr Kompendium des Übermenschen ist ein Markstein der Überwindung hin zum Leben.
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Kompendium des Übermenschen - Beile Ratut
Beile Ratut
Kompendium
des Übermenschen
Ein Essay
Ruhland Verlag
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
ISBN 978-3-88509-142-4 (epub)
ISBN 978-3-88509-143-1 (mobi)
Copyright © Ruhland Verlag, Bad Soden 2017
Beile Ratut, Kompendium des Übermenschen
Lektorat: Gabriele Pässler, Görwihl, www.g-paessler.de
Umschlagbild: © istockphoto LP / THEPALMER
Alle Rechte vorbehalten.
www.ruhland-verlag.de
Vorwort
von
Sebastian Moll
»Es gibt nichts Neues unter der Sonne«, sagt der Prediger in der Bibel; umso wichtiger ist es daher, die unwandelbaren Wahrheiten unserer Existenz zur Sprache zu bringen. Zu diesen Wahrheiten zählen nicht zuletzt gewisse Menschentypen, die in allen Epochen des Menschengeschlechts auftreten – zwar in unterschiedlicher Form, aber die Substanz ist immer dieselbe. Der Typus des Übermenschen, den Beile Ratut in diesem Büchlein so treffend charakterisiert, begegnet uns tatsächlich bereits in biblischer Zeit. Dort nennt er sich »Pharisäer«.
Die Pharisäer sind die Erzfeinde Jesu, das ist hinreichend bekannt. Dennoch ist es im Grunde erstaunlich – hätte sich Jesus mit diesen Experten der Frömmigkeit denn nicht bestens verstehen müssen?
Doch genau hier greift das Profil des Übermenschen: Die Pharisäer hatten sich die religiöse Deutungshoheit gesichert, jedoch interessierten sie sich nicht für die eigentlichen Inhalte ihrer Religion, geschweige denn für den Wahrheitsgehalt einzelner Aussagen.
Als Jesus mit seiner Predigt an die Öffentlichkeit tritt, lauten die ersten Fragen der Gegenseite: »Ist das nicht der Zimmermann? Wie kann er die Schrift verstehen, ohne dafür ausgebildet zu sein?« Es ging also gar nicht um konkrete Themen, sondern um die Frage, warum man sich mit so jemandem überhaupt auf einen Streit einlassen sollte. Aus Sicht der jüdischen Elite war Jesus ein Laie, dem die akademische Qualifikation fehlte, um mit ihnen auf Augenhöhe zu diskutieren. Ob er die Wahrheit sprach oder nicht, war im Grunde irrelevant, man brauchte ihm gar nicht erst zuzuhören. Es galt: Ich bin die Koryphäe – du bist der Lakai!
Natürlich prallten auch die ethischen Maximen der Pharisäer und der Standpunkt Jesu hart aufeinander. Die Ethik der Pharisäer war eine Ethik des Nicht-Tuns, um ihre Mitmenschen scherten sie sich einen Dreck. Diese Einstellung steht keineswegs im Widerspruch zum vorher Gesagten, im Gegenteil: Das Profil des Übermenschen ist in sich kohärent. Gerade weil sich die Pharisäer nicht im Entferntesten für die zentralen Inhalte ihrer Religion interessieren, handeln sie auch nicht nach ihnen.
Jesus schleudert seinen Gegnern dieses Versagen mit aller Schärfe ins Gesicht: Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr den Zehnten gebt von Minze, Dill und Kümmel und lasst das Wichtigste im Gesetz beiseite, nämlich das Recht, die Barmherzigkeit und den Glauben!«
Jesus weiß sehr wohl, wovon er spricht. Hatte er nicht erst kurz zuvor eine solche Auseinandersetzung mit diesen Übermenschen gehabt?
Und er ging von dort weiter und kam in ihre Synagoge. Und siehe, da war ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand. Und sie fragten ihn und sprachen: Ist‘s erlaubt, am Sabbat zu heilen?, damit sie ihn verklagen könnten. Aber er sprach zu ihnen: Wer ist unter euch, der sein einziges Schaf, wenn es am Sabbat in eine Grube fällt, nicht ergreift und es heraufhebt? Wie viel mehr ist nun ein Mensch als ein Schaf!