Vanitas: 19 Essays aus Philosophie, Psychologie und Gesellschaft
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Vielleicht sind sie nicht neu, vielleicht unsinnig, vielleicht fehlerhaft, vielleicht nur vielen ungewohnt und daher befremdlich. Ich weiß es nicht. Ich habe dennoch einmal ein paar Gedanken und Erinnerungen aufgeschrieben. Eigene und fremde, die mich beeindruckt haben. Für all diejenigen, die Gespräche besser finden als Romane:
Neunzehn Essays aus Wissenschaft, Psychologie und Gesellschaft.
Hartmut Wiedling
Hartmut Wiedling, geb. 1940, Professor für quantitative Betriebswirtschaftslehre an der FH Kiel, trat 2003 vorzeitig in den Ruhestand, um sich der Schriftstellerei zu widmen. Nach seinem gesellschaftskritischen Zukunftsroman „Klosterbrut“, folgte der Erzählungsband „Doppelbilder“, der Kriminalroman „Krimidinner“, „Letztes Jahr“, ein satirischer Roman und „Odile“, die Erzählung einer zarten Schülerliebe. Als Koautor beteiligte er sich an den ersten vier ‚Bordesholm-Krimis‘ der Bordesholmer Edition.
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Book preview
Vanitas - Hartmut Wiedling
Band 32 1. Auflage 2017
Zum Autor
Hartmut Wiedling geb. 1940
Mathematiker, Physiker und Volkswirt, ansonsten Dilettant¹.
¹ Ein Dilettant (italienisch dilettare aus lateinisch delectare „sich erfreuen, „ergötzen
) ist ein Liebhaber einer Kunst oder Wissenschaft, der sich ohne schulmäßige Ausbildung und nicht berufsmäßig damit beschäftigt. Als Amateur oder Laie übt er eine Sache um ihrer selbst willen aus, also aus Interesse, Vergnügen oder Leidenschaft.
Hartmut Wiedling
Vanitas
– es ist alles eitel² –
Oder: Wir sind alle nur Käfer
² Vanitas (lat. „leerer Schein, Nichtigkeit, Eitelkeit; auch „Lüge, Prahlerei, Misserfolg oder Vergeblichkeit
) ist ein Wort für die jüdisch-christliche Vorstellung von der Vergänglichkeit alles Irdischen, die im Buch Kohelet (Prediger Salomo) im Alten Testament ausgesprochen wird (Koh 1,2 LUT): „Es ist alles eitel. Diese Übersetzung Martin Luthers verwendet „eitel
im ursprünglichen Sinne von „nichtig". Quelle: Wikipedia
Inhalt
Vorwort
Vorspann
Kindliche Fragen
Philosophie und Wissenschaft
Aufklärung (Kant)
Decartes: Cogito – ergo sum
Mathematik und Glaube
Der liebe Herr Stade
Rechtsprechung und Axiomatik
Naturwissenschaft und Axiomatik
Ethisches Handeln – aus Egoismus?
Wer oder was in uns handelt moralisch?
Fatalismus
Kleine Verbrechen bestraft man – große werden entschuldigt
Gesellschaft
Der mündige Bürger – und sein Ende
Erbschaft – soziales Unrecht
Utopia: Ein Kapitalismus mit Ethik
Psychologie
‚Know-how‘ oder ‚Know-why‘?
Späte Gipfel
Literarische Scheinwelt
Kunst und Kitsch
Wissen als Hilfe und Hindernis
Vorwort
Immer wieder habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich mit meinen schlichten Ideen und Gedanken Reaktionen hervorgerufen habe, wie wenn ich in ein Wespennest steche. Ich wollte einige davon, die mir wichtig erschienen, einmal in einem Band zusammenfassen. Leicht verständlich und in einfacher Sprache. Ohne Anspruch auf wissenschaftliche Strenge.
Eines der wichtigsten Elemente dieser Betrachtungen ist die Erfahrung, dass immer dann, wenn ich versuche, Dingen wirklich auf den Grund zu gehen, es ins Uferlose führt. Die „letzten Dinge bleiben immer unergründlich. Davon zeugen die Abschnitte des ersten Kapitels, das „Philosophie und Wissenschaft
überschrieben ist.
Diese Betrachtungen waren auch ausschlaggebend für den Titel des Bändchens: „Vanitas".
In den beiden weiteren Kapiteln folgen gesellschaftskritische Betrachtungen zur Gegenwartssituation. Eigentlich sehr einfache und, wie ich meine, naheliegende Gedanken. Und dennoch rufen sie immer wieder heftige Gegenwehr hervor, vermutlich, weil sie dem gewohnten Gedankengut des „Mainstreams" nicht entsprechen.
Vorspann
Kindliche Fragen
Mehr als mit Heinz Nußbaum, dem Bäckerssohn, war ich als heranwachsender Knabe mit Dieter Sommerfeld, Spitzname „Somms", verbunden. Er war fast drei Jahre älter als ich, evangelisch erzogen, ging zum Konfirmandenunterricht, wurde konfirmiert.
Viel früher als ich wusste er schon einiges über Mädchen, kannte sich in der Bibel aus, hatte bereits Diskussionen mit dem Pastor gehabt, kurzum er war schon in vielen Themen zu Hause, die ich erst allmählich ahnte und die mich daher besonders interessierten.
Konservativ–evangelisch erzogen, hatten sich für ihn viele Fragen gar nicht erst gestellt, da sie durch Religion und Erziehung beantwortet wurden und sein gesellschaftliches Umfeld es ihm abgenommen hatte, sie selbst für sich zu lösen. Fragen, nach deren Antworten ich selbst suchen musste, denn ich hatte durch die Erziehung meiner Eltern, in erster Linie meines Vaters, früh gelernt, dass es keine fertigen „gottgegebenen" Lösungen für die Probleme des Lebens gibt und dass ich selbst über die Antworten nachdenken, mich entscheiden und meinen Weg durch das Leben selbst finden musste.
Wenn ich dann aber glaubte, zu einer Frage eine eigene Lösung gefunden zu haben, wollte ich damit nicht allein bleiben. Ich wollte meine Antworten mit den Meinungen anderer vergleichen, sie absichern, im Gespräch ihre Tragfähigkeit testen. Aber mit wem? Zwar hätte ich mit den Eltern über alles reden können, aber das wollte ich nicht. Dieter Sommerfeld war der ideale geistige Komplize. Seltsam, trotz des Altersunterschiedes trafen wir uns oft, streiften durch den Schlosspark, kletterten auf Bäume oder Barackendächer, setzten uns und hatten immer Gesprächsthemen.
Was ist uns nicht alles durch den Kopf gegangen! Erstaunlich, wie weit und endgültig wir damals in unserer noch schlichten Gedankenwelt schon gekommen sind, wie tief sich alles eingegraben hat und welch langen Bestand die damalige Entwicklung gehabt hat!
Vieles ließ sich für uns nicht lösen. Aber es auszusprechen allein schon erhöhte das Lebensgefühl und ließ unser Selbstbewusstsein wachsen: Was ist das Leben eigentlich? Wo kommt unsere Seele (oder wie man es nennen möchte) her? Was wird nach dem Tode sein (ich: ewiger Schlaf, er: irgendwie wohl bei Gott)? Wir wussten, dass Raum und Zeit nicht endlich sein konnten, konnten uns den unendlichen Raum aber auch nicht vorstellen. Alles unlösbare Fragen.
Vieles stellten wir in Zweifel – und lehnten es anschließend ab:
Müssen wir unseren Eltern eigentlich dankbar sein? Eigentlich nicht. Oder haben sie uns etwa uns zuliebe in die Welt gesetzt? Sicher nicht. War es daher nicht ihre Pflicht, uns auch großzuziehen mit allen damit verbundenen Mühen? Warum dann Muttertag? Dankbar sollten wir nur dafür sein, dass die Eltern viel mehr für uns taten, als sie zu tun verpflichtet waren – und wir waren uns einig, dass wir beide das Glück hatten, in dieser schönen Situation zu leben.
Bin ich eigentlich froh, dass ich lebe? Ist es überhaupt schön, zu leben? Was ist schön daran? Morgens aufstehen? Nein! – Zur Schule gehen? Nein! – Mittagessen? Von Ausnahmen abgesehen: Nein! – Schularbeiten machen? Nein! –