Die Jüngere Edda - Altnordisch und deutsch
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Die Götterlieder der Älteren Edda sind im 2. Band, Götterlieder der Edda - Altnordisch und Deutsch, enthalten.
Árpád Baron von Nahodyl Neményi
Baron v. Nahodyl Neményi hat u. a. Skandinavistik studiert und ist Allsherjargode (oberster Priester) der Altheiden, der traditionellen germanischen Heiden in Deutschland. Er befaßt sich seit 1983 intensiv mit der Gedankenwelt und Religion der Germanen und hat dazu seit 1988 bereits zahlreiche Bücher veröffentlicht.
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Book preview
Die Jüngere Edda - Altnordisch und deutsch - Árpád Baron von Nahodyl Neményi
Inhalt
Vorwort
Gylfaginning
Bragarœður
Skáldskaparmál
Grottasöngur
Glossar
Vorwort
Mehrfach wurde ich gebeten, doch einmal eine Ausgabe der Götterlieder der Edda in normalisiertem Original und korrigierter deutscher Übersetzung herauszubringen. Diesem Wunsch komme ich nunmehr nach, allerdings lasse ich die Ausgabe mit den wichtigen Teilen der Jüngeren Edda beginnen, die Götterlieder der Älteren Edda folgen danach im 2. Band. Das ist auch die Reihenfolge, in der man die Edda lesen sollte, um sie leichter verstehen zu können. Die Jüngere Edda, die der isländische Gelehrte, Gesetzessprecher und Gode Snorri Sturluson (1178 oder 1179 – 23. 9. 1241) aus älteren Liedern zusammenstellte, ist quasi eine Erläuterung zu den Götterliedern der Älteren Edda.
Den nach meinen Forschungen nicht von Snorri Sturluson stammenden Prolog lasse ich weg. In ihm finden wir Namen für Länder, die zu Snorris Zeit noch nicht existierten, wie etwa die Tyrkir (Türken) in Tyrkland, die bekanntlich erst Mitte des 14. Jh. in Byzanz eingefallen sind, zu Snorris Lebzeiten noch gar nicht auf der Bildfläche erschienen waren. Auch Saxo Grammaticus (gegen 1200) spricht nur von Byzanz, was er mit der Götterwelt Asgard gleichsetzte. Der Prolog wurde also nachträglich angefügt, wie auch weitere Teile der Skáldskaparmál; sie dokumentieren den Versuch eines späteren christlichen Bearbeiters, die alte Mythensammlung zu einem bloßen Lehrbuch für Skalden (Dichter) umzuändern und die Götter auf Personen der griechischen Heldensage zurückzuführen und können hier nicht übergangen werden. Aber die 414 Skaldenstrophen und dichterischen Erklärungen muß ich weglassen, da deren Übersetzung zu umfangreich würde. Allein die vollständige Übersetzung der Skáldskaparmál würde in kleiner Schrift 150 Seiten erfordern, ohne den Originaltext. So muß ich mich also auf die dort eingestreuten mythologischen Erzählungen beschränken, einschließlich des Liedes Grottasöngur, alle skaldischen Erklärungen, Strophen oder auch die Erzählungen aus der Heldensage kann ich hier leider nicht anführen.
Vollständig aber ist der wichtigste Teil der Jüngeren Edda, die Gylfaginning (die Übersetzung dieses Titels mit „Gylfis Verblendung oder „Gylfis Blendwerk
in Edda-Ausgaben ist eindeutig falsch) hier enthalten. Das Lied Bragarœður ist der Prolog zu den Skáldskaparmál und als eigenständiges Lied vom späteren Bearbeiter aufgegeben worden; ich füge es hier wieder als eigenes Lied – gleichfalls vollständig – an.
Der Name „Edda bedeutet „Urgroßmutter
und weist damit auf die uralte mündliche Überlieferung dieser heiligen Mythen hin.
Es ist hier nicht der Platz, um die Theorien über Name und Entstehungszeit der Edda zu behandeln; auch kann ich den Text hier nur unkommentiert abdrucken. Zum tieferen Verständnis der Strophen, insbesondere der darin vorkommenden Namen und Mythen ist ein ausführlicher Kommentar notwendig, den ich ab 2008 in drei Bänden für die Götterlieder der Älteren Edda und einem Band für die Jüngere Edda herausgebracht habe.
In der vorliegenden Ausgabe findet sich nur der Text, wobei ich mich in erster Linie um die Richtigkeit der Übersetzung bemühte, daher nicht so sehr auf den Sprachklang oder den Stabreim achten konnte. Die klassischen Übersetzungen haben hingegen zuerst den Sprachklang zu erhalten versucht und sich weniger um inhaltliche Genauigkeit gekümmert.
Ich habe meiner Übersetzung die Fassung von Karl Simrock zugrunde gelegt und die Fehler dieser schon 1851 entstandenen Übersetzung korrigiert. Das bedeutet aber nicht, daß nicht weiterhin Fehler enthalten sind – die Eddamythen sind dunkel und eine Übersetzung ist immer ein wenig auch eine Interpretation, aber der direkte Vergleich mit dem altnordischen Original ist nun jedenfalls möglich.
Es geht mir in diesem Buch nicht darum, die Abweichungen der verschiedenen Handschriften der Edda aufzuzeigen; Teile, oft einzelne Füllworte, die sich nur in einzelnen Handschriften finden, klammere ich mit runden Klammern ein.
Zur besseren Übersichtlichkeit verwende ich für den deutschen Text die deutsche Frakurschrift, während das altnordische Original in lateinischer Schrift gesetzt ist. Die Sonderzeichen des Altnordischen gebe ich im deutschen Text mit einfachen deutschen Buchstaben wieder, die Originalschreibweisen der Namen kann man durch Blick auf den Originaltext sehen.
Der Originaltext folgt im Wesentlichen der von Heimir Pálsson herausgegebenen normalisierten Textfassung (Reykjavík 1984).
Einige in den Texten vorkommende Begriffe führe ich am Ende in einem kurzen Glossar auf.
Géza Árpád v. Nahodyl Neményi
Gylfaginning
(1. Gylfi konungur réð þar löndum er nú heitir Svíþjóð. Frá honum er það sagt að hann gaf einni farandi konu að launum skemmtunar sinnar eitt plógsland í ríki sínu það er fjórir öxn drægi upp dag og nótt. En sú kona var ein af ása ætt, hún er nefnd Gefjun. Hún tók fjóra öxn norðan úr Jötunheimum, en það voru synir jötuns (nökkurs) og hennar, og setti þá fyrir plóg. En plógurinn gekk svo hart og djúpt að upp leysti landit, og drógu öxnirnir það land út á hafið og vestur og námu staðar í sundi nokkru. Þar setti Gefjun landið og gaf nafn og kallaði Selund. Og þar sem landið hafði upp gengið var þar eftir vatn. Það er nú Lögurinn kallaður í Svíþióð, og liggja svo víkur í Leginum sem nes í Selundi. Svo segir Bragi skáld gamli:
Gefjun dró frá Gylfa glöð djúpröðul óðla,
svo að af rennirauknum rauk, Danmarkar auka;
báru öxn og átta ennitungl þar (er) gengu
fyrir vineyjar víðri valrauf, fjögur höfuð.)
2. Gylfi konungr var maður vitr ok fiölkunnugur. Hann undraðist það mjög er ásafólk var svo kunnugt að allir hlutir gengu að vilia þeirra. Það hugsaði hann hvort það myndi vera af eðli sjálfra þeirra eða myndi því valda goðmögn þau er þeir blótuðu. Hann byrjaði ferð sína til Ásgarðs og fór með laun og brá á sig gamals manns líki og dulðist svo. En æsir voru því vísari að þeir höfðu spádóm, og sáu þeir ferð hans fyrr en hann kom og gerðu í móti honum sjónhverfingar. En er hann kom (inn) í borgina, þá sá hann þar háa höll svo að varla mátti hann sjá yfir hana. Þak hennar var lagt
gylltum skjöldum svo sem spónþak. Svo segir Þjóðólfur hinn hvinverski, að Valhöll var skjöldum þökt:
Á baki létu blíkja, barðir váru grjóti,
Sváfnis salnæfrar seggir hyggjandi.
Gylfi sá mann í hallardurunum, og lék að handsöxum og hafði sjö senn á lofti. Sá spurði hann fyrr að nafni. Hann nefndist Gangleri og kominn af refilstígum og beiddist að sækja til náttstaðar og spurði hverr höllina átti. Hann svarar að það var konungr þeira, „En fylgja má ek þér að sjá hann. Skaltu þá sjálfur spyrja hann nafns," og snerist sá maður fyrir honum inn í höllina, en hann gekk eftir og þegar laukst hurðin á hæla honum. Þar sá hann mörg gólf og margt fólk, sumt með leikum, sumir drukku, sumir með vopnum og börðust. Þá litaðist hann um og þótti margir hlutir ótrúlegir þeir er hann sá. Þá mælti hann:
„Gáttir allar, áðr gangi fram,
um skyggnask skyli,
því að óvíst er að vita hvar óvinir sitia
á fleti fyrir."
Hann sá þrjú hásæti og hvert upp frá öðru og sátu þrír menn, sinn í hverju.
Þá spurði hann hvert nafn höfðingja þeirra væri.
Sá svarar er hann leiddi inn að sá er í hinu neðsta hásæti sat var konungur
„og heitir Hár, en þar næst sá, er heitir Jafnhár, en sá ofast er Þriðji heitir."
Þá spyr Hárr komandann hvort fleira er erindi hans, en heimill er matur og drykkur honum sem öllum þar í Hávahöll. Hann segir að fyrst vill hann spyrja ef nokkur er fróður maður inni.
Hár segir að hann komi eigi heill út nema hann sé fróðari, og
„stattu fram meðan þú fregn,
sitja skal sá er segir."
Gangleri hóf svo mál sitt: „Hverr er æðstur eða elstur allra goða?"
Hár segir: „Sá heitir Alföður að voru máli, en í Ásgarði hinum forna átti hann tólf nöfn. Eitt er Alföður, annað er Herran eða Herjan, þriðia er Nikar eða Hnikar, fjórða er Nikuss eða Hnikuður, fimmta Fjölnir, sjötta Óski, sjöunda Ómi, áttunda Bifliði eða Biflindi, níunda Sviðurr, tíunda Sviðrir, ellefta Viðrir, tólfta Jálg eða Jálkur."
Þá spyr Gangleri: „Hvar er sá guð eða hvað má hann eða hvað hefur hann unnið framaverka?"
Hár segir: „Lifir hann of allar aldir og stjórnar öllu ríki sínu og ræður öllum hlutum, stórum og