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Zwischen Design und Sucht
Zwischen Design und Sucht
Zwischen Design und Sucht
Ebook43 pages28 minutes

Zwischen Design und Sucht

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About this ebook

In den 1980er/1990er Jahren wollte niemand wahrhaben, dass eine Tablettenabhängigkeit nachhaltig eine Charakterveränderung bewirken kann.
Die dramatischen Folgen einer solchen Entwicklung werden hier unsentimental beschrieben.
Die Geschichte hat sich so zugetragen.
Wotan gab seine solide aufgebauten Betriebe ab, verunsichert durch seine innere Verfassung, obwohl er in psychisch gesunden Zeiten überzeugt war, dass seine stolzen Unternehmen, wenn immer möglich, als Familienbetriebe weiter bestehen sollten.
Seine langsam fortschreitende Wesensveränderung hatte unvorhersehbare Fehlentscheide und die daraus resultierenden Auswirkungen zur Folge.
LanguageDeutsch
Release dateOct 2, 2017
ISBN9783744884600
Zwischen Design und Sucht
Author

Marie-Madeleine Jakob

Marie-Madeleine Jakob, geb. 1942, war beinahe 30 Jahre mit dem Protagonisten verheiratet, konnte ihn jedoch leider immer weniger erreichen in seiner Welt als Abhängiger und als einen in seinem Grundwesen veränderten Menschen.

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    Book preview

    Zwischen Design und Sucht - Marie-Madeleine Jakob

    Inhalt

    Die Geburt einer neuen Geschäftsidee

    Es geht weiter aufwärts

    Feuchtfröhliche Vernissagen und weitere Geschäftsideen

    Erfolg ohne Höhenflüge

    Wotan und die Künstler

    Die Schlafstörungen beginnen

    Der Anfang vom Ende

    Das Fiasko in Lyon

    Eine Familie am Ende

    Die Geburt einer neuen Geschäftsidee

    Mit 27 Jahren übernahm Wotan das Möbelgeschäft seines Vaters in der Berner Altstadt. Obwohl er äusserst erfolgreich eine Tapeziererlehre abgeschlossen hatte, natürlich mit dem Fernziel, das gutgehende Unternehmen des Vaters eines Tages weiterzuführen, kam diese Übernahme für ihn vorzeitig und unerwartet. Der Vater war eineinhalb Jahre früher an Prostatakrebs erkrankt. Mehrmals wurde er operiert. Nach dem letzten Eingriff waren die Ärzte nicht mehr zuversichtlich. Der Krebs hatte gestreut, Metastasen wurden festgestellt, für Wotans Vater bestand keine Überlebenschance. Anlässlich eines Besuches des Sohnes im Hospital fragte der Vater deshalb: »ist es wirklich deine feste Absicht, mein Geschäft zu übernehmen und weiterzuführen?«

    »Ich fühle mich noch etwas jung«, antwortete Wotan, »aber ich habe meine Berufslehre ja mit grossem Interesse abgeschlossen im Hinblick darauf, dein Geschäft früher oder später zu übernehmen,«lieber Vater. Auf keinen Fall werde ich dich jetzt im Stich lassen.«

    Sechs Monate später starb der geliebte Papa im Alter von nur 60 Jahren. Dieser für heutige Verhältnisse frühe Tod stürzte Wotan in eine tiefe Trauer. Sein Vater hatte ihm viel bedeutet. Seine Geradlinigkeit, seine Schlichterfähigkeiten, die bedingungslose Unbestechlichkeit und natürlich seine enorme Schaffenskraft und die nie erlahmende Freude an der Produktivität blieben stets Vorbild und bewunderungswürdig für den Sohn.

    Die schnelle Übernahme des Einrichtungsunternehmens entsprach jedoch keineswegs den Zukunftswünschen Wotans. Bevor er vor einigen Jahren seine Ausbildung hatte antreten können, war ihm die unerbittliche Realität des Zweiten Weltkrieges dazwischen gekommen. Bei Ausbruch dieser schlimmen Jahre war Wotan 16 Jahre alt gewesen. Zwei Jahre später hatte er die Rekrutenschule absolviert, ohne zu ahnen, dass das Militär für die nächsten vier Jahre sein Leben, seine nächste Zukunft und seinen Alltag als jungen Menschen immer wieder bestimmen sollte. Mit 20 Jahren konnte Wotan dann endlich seine Tapeziererlehre beginnen. Er war ein williger und sehr begabter Lehrling. In der Gewerbeschule gehörte er zu den Besten, aber auch handwerklich war er überaus geschickt und zupackend. Sein Lehrmeister schätzte seine genaue und sorgfältige Arbeitsweise. Auch Wotans freundliches, umgängliches Wesen sowie seine humorvolle Seite bereiteten dem Lehrmeister Freude, sodass er seinem

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