Reizdarmsyndrom, Ängste & Schmerzen: So heilte mein Unbewusstes meine Erkrankungen
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Book preview
Reizdarmsyndrom, Ängste & Schmerzen - Heidemarie Schäfer
Rechtlicher Hinweis
Dieses Buch ist ein authentischer Erfahrungsbericht und kein medizinisches Lehrbuch. Es soll Ihnen helfen mit Ihrer Gesundheit eigenverantwortlich umzugehen. Dieses Buch stellt keinen Ersatz für eine verordnete ärztliche Behandlung dar. Wenn Sie bei sich gesundheitliche Störungen vermuten, sollten Sie in jedem Fall kompetente ärztliche bzw. therapeutische Hilfe suchen.
Die in diesem Buch genannten Behandlungsformen, Firmen oder Organisationen stellen keine Empfehlung des Verlags dar, auch bedeutet die Veröffentlichung nicht, dass diese das vorliegende Buch empfehlen. Alle verwendeten Markennamen sind patentrechtlich national bzw. international geschützt.
Heidemarie Schäfer
Reizdarmsyndrom,
Ängste & Schmerzen
So heilte mein Gehirn meine Leiden.
Ein authentischer Erfahrungsbericht über die erfolgreiche Therapie meiner unbewussten Körpergefühle.
Dieses Buch ist all denen gewidmet, die durch ihre Erkrankungen in ihrer Lebensqualität eingeschränkt sind und neue Wege gehen wollen
„Nur, wer sich selbst aufgibt, ist verloren."
Hemaxx-Verlag
© 2014 Heidemarie Schäfer & Hemaxx-Verlag
Umschlaggestaltung:
Hemaxx-Verlag
Fotorechte: © shutterstock.com, istockphoto.com
Hemaxx-Verlag, Schloß Holte
ISBN: 978-3-9816531-2-0
1. Auflage – Germany - ebook
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung. Alle Rechte vorbehalten.
Vorwort
Vorwort
Dies ist meine Geschichte über die außergewöhnliche Heilung meines Reizdarms und meiner Nahrungsmittel-Intoleranzen und die Suche nach der Ursache für meine Beschwerden.
Es begann vor sechs Jahren mit nächtlichen Magen-Darm-Krämpfen. Erst nach mehreren Arztbesuchen erhielt ich die erste Diagnose: Fructoseintoleranz! Für mich als Frau und bekennende Schokoholikerin eine Katastrophe. Ich konnte mir ein Leben ohne Süßigkeiten, Obst und Kuchen gar nicht vorstellen. Dass ich bald auch viele andere Sachen nicht mehr essen durfte, wusste ich zum Glück noch nicht.
Ich kaufte mir brav Ratgeber und Rezeptbücher mit Lebensmittellisten und stellte meine Ernährung um. Als sich nach 2 Jahren noch die Laktoseintoleranz und die Histaminintoleranz dazu gesellten, strich ich auch diese verbotenen Lebensmittel von meiner Liste. Was ich jetzt noch halbwegs ungestraft essen konnte, verringerte sich von Jahr zu Jahr. Von ausgewogener Ernährung konnte bald keine Rede mehr sein. Ich fütterte die fehlenden Vitamine mit speziellen Pillen zu und rutschte trotzdem durch die Mangelernährung in die Unterversorgung. Ich nahm 14 Kilo ab und wog mittlerweile nur noch 49 Kilo. Meine Haut sah übel aus, die Fingernägel brachen ab und ich verlor eindeutig zu viele Haare. Das Ganze schlug natürlich auch auf meine Stimmung und die Abwärts-Spirale drehte sich weiter und weiter.
Von der Schulmedizin enttäuscht probierte ich verschiedene alternative Heilmethoden aus. Ich griff nach jedem Strohhalm, aber ohne sichtlichen Erfolg. Die Ärzte waren hilflos und auch ein vierwöchiger Aufenthalt in einer Spezialklinik half mir nicht weiter. Dort erhielt ich nur eine weitere Diagnose: Reizdarmsyndrom und damit war ich entlassen. Na, klasse dachte ich mir, aber ich gab nicht auf. Auf der Suche nach Hilfe stieß ich im Internet schließlich auf eine weiterentwickelte Form der Hypnosetherapie: Die selbstbestimmte Gefühlshypnose.
Ich war zunächst sehr skeptisch, die normale Hypnose hatte ich schließlich schon ausprobiert, leider nur mit kurzfristigem Erfolg. Bevor ich nun noch mehr Geld investierte, besuchte ich deshalb erst mal den angebotenen Dialogvortrag. Wie wahrscheinlich jeder andere auch, hatte ich bisher nur von der Showhypnose und der „normalen" Hypnose gehört. Eine selbstbestimmte Form war mir völlig neu, hörte sich aber interessant an. Die Informationen waren dann auch sehr schlüssig und logisch nachzuvollziehen. Ich schöpfte neue Hoffnung, besorgte mir einen Termin und war anschließend total überrascht. Es war ganz anders, als ich erwartet hatte und nicht zu glauben, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Aber eins wusste ich nun mit absoluter Sicherheit: Dass die selbstbestimmte Gefühlshypnose mein Weg zur Heilung ist.
Ursprünglich waren meine Notizen überhaupt nicht für eine Veröffentlichung bestimmt. Ich wollte mit meinen Aufzeichnungen nur eine Veränderung meiner Magen-Darm-Beschwerden dokumentieren und habe einfach alles aufgeschrieben, was ich vor, während und nach den Behandlungen erlebt und gefühlt habe.
Der Lohn für all die Mühe kann sich echt sehen lassen: Die Veränderungen sind körperlich und seelisch fühl- und messbar. Mit jeder Gefühlshypnose, mit jeder Übung für zu Hause ging es mir besser. Mittlerweile vertrage ich alle Lebensmittel ohne Probleme und kann wieder mit Genuss essen. Um möglichst vielen Leidgenossen die Angst vor der Hypnose zu nehmen und Ihnen Mut zu machen, entschied ich mich nun meine Erfahrungen zu publizieren.
Wichtige Einführung für den Leser
Wichtige Einführung für den Leser
Der Zusammenhang zwischen den Erlebnissen in der Hypnosesitzung und der Heilung meines Körpers war für mich anfangs ein Mysterium und wirklich schwer mit Worten zu beschreiben. Aber der Erfolg ist überwältigend und die Fähigkeit mich selbst gesund zu machen, versetzt mich immer noch in Erstaunen. Die Wirkungsweise der Gefühlshypnose hat mich nachhaltig so stark beeindruckt, dass ich eine ganz neue Sichtweise für Körper, Geist und Seele entwickelte.
Der Laie wird sich in den nachfolgenden „Geschichten" wahrscheinlich fragen, wieso mich meine Erlebnisse in der selbstbestimmten Gefühlshypnose gesund machen konnten. Die Erklärung ist im Prinzip ganz einfach: Unser Gehirn denkt in Farben und Bildern und unser Unterbewusstsein spricht ebenfalls eine eigene Sprache: Es kommuniziert mit uns mittels Gefühlen und diese bilden die Grundlage für all unser Handeln. Unsere Gefühle sind genetisch angelegte unbewusste Programme.
So einzigartig wie wir Menschen sind und so verschieden unsere Leben und unsere Probleme auch sein mögen, eines haben wir gemeinsam. Die ebenfalls genetisch angelegte Fähigkeit unseres Unterbewusstseins völlig kreativ Lösungen für jede Art von Störung zu finden. Was nachts in unseren Träumen ganz unbewusst passiert, können wir in der Hypnose ganz gezielt herbeiführen: Einen Zugang zu unserer Gefühlswelt. Unser Unterbewusstsein sendet in der eigenen „Programmiersprache" Signale an unser Gehirn. Das Gehirn wandelt diese Signale dann in Bilder um. (Der Verstand steht derweil daneben und schaut fasziniert zu). Alles passiert eigenständig und ganz automatisch, wenn wir uns darauf einlassen. Es gibt keine Regeln, keine Grenzen. Alles ist möglich.
Neurobiologisch macht es keinen Unterschied, ob wir diese Geschichten real erleben oder ob sie nur in unserer Vorstellung passieren. Moderne wissenschaftliche Untersuchungen beweisen, dass im Gehirn genau die gleichen Nervenzellen aktiviert werden. Da jede Nervenzelle für eine bestimmte Handlung programmiert ist, wird durch die Aktivierung also eine Handlung in Gang gebracht. Dadurch werden Verhaltensänderungen und somit auch biologische Veränderungen angeregt. Deshalb ist die selbstbestimmte Gefühlshypnose nicht nur für Reizdarm-Betroffene, sondern für sehr viele Erkrankungen, Störungen und alle Schmerzwahrnehmungen geeignet.
Wer jetzt neugierig geworden ist und es genauer wissen will, findet im Anhang eine ausführlichere Beschreibung unter „Die Macht der Gefühle".
Viel Spaß beim Lesen. Eure Heidemarie (Heidi) Schäfer.
Wer etwas will, findet Wege.
Wer etwas nicht will, findet Gründe.
Ich habe meinen Weg gefunden!
Reizdarmsyndrom, Ängste und Schmerzen
Reizdarmsyndrom, Ängste und Schmerzen
Vorgeschichte
Meine Lieblings-Oma ist mit 56 Jahren an Magen-Darm-Krebs erkrankt und jämmerlich verhungert. Mein Opa mütterlicherseits ist ebenfalls mit 56 Jahren (schon lange vor meiner Geburt) an Darmkrebs gestorben. Also nicht die wirklich besten Gene, dachte ich mir, als mich häufig diffuse Magen-Darm-Beschwerden plagten. Meine erste Magenspiegelung hatte ich 1991 im Alter von 22 Jahren. Das Ergebnis war völlig unauffällig und ich war erst mal beruhigt. Ich schob die Bauchschmerzen dann auf den Stress bei der Arbeit und den cholerischen Chef, der nach dem Motto: „Wer am lautesten schreit, hat Recht" handelte. Wenn jemand in sein Büro zitiert wurde, blieb die Bürotür immer weit offen, damit auch die ganze Firma mitbekam, was los war. Die arme verheulte Person, die dann immer nach kurzer Dauerbeschallung aus dem Chefzimmer kam, sollte wahrscheinlich als Mahnung für alle Mitarbeiterinnen stehen. (Wie im Mittelalter die abgeschlagenen Köpfe am Marktplatz). Mir blieb dieser Gang in meiner Beschäftigungszeit glücklicherweise erspart, dennoch spürte man jederzeit diesen Druck.
Ich heiratete ein Jahr später und traf insgeheim die Entscheidung: Entweder du wirst schwanger oder du suchst dir einen anderen Job. 11 Monate später machte die Geburt meiner Tochter mein Glück perfekt. 2,5 Jahre später folgte der kleine Bruder, der sich nicht ganz so pflegeleicht entwickelte. Seine Neurodermitis im Säuglingsalter war eine endlose Reise durch alle mir bekannten Hautärzte und Hautkliniken in der Umgebung. Zu den jeweiligen Erstterminen bei den Fachärzten nahm ich dann schon mein Sammelsurium von Hautsalben mit, damit mir der gleiche Kram nicht wieder verordnet wurde. Meiner Erfahrung nach werden einem Patienten beim Erstbesuch gern erst mal die gängigen Medikamente verschrieben. Wenn man dann vorweisen kann, was alles bisher nicht funktioniert hat, müssen die Ärzte ein bisschen tiefer in die „Trickkiste" greifen.
Aber jeder Weißkittel kam mit seinem blöden Cortison daher. Ich konnte reden was das Zeug hielt. Die Haut sah nach spätestens 2 Wochen aus wie geleckt, wenn ich das Cortison dann stufenweise absetzte, war es jedoch schlimmer als zuvor.
Mein armes Kind schrie Tag und Nacht und in unserer Familie lagen die Nerven blank. Glücklicherweise konsultierte ich auf Anraten einer „Öko-Nachbarin" einen Allgemeinmediziner, der sich auch mit Naturheilverfahren auskannte. Er versprach mir auf gar keinen Fall Cortison zu verwenden und eine Heilung meines Sohnes bis zu seinem 1. Lebensjahr. Er versprach nicht zu viel: Drei Mal am Tag zog ich das kleine Würmchen aus und cremte ihn mit nach Fisch riechender Salbe ein. Dazu bekam er wahnsinnig teure Kapseln mit Nachtkerzensamenöl - und seine Haut gesundete.
Als unsere Tochter dann in die Schule kam, entdeckten wir Auffälligkeiten in ihrem Verhalten. Auch da folgte eine Reise angefangen von den Kinderärzten bis zu Untersuchungen im Krankenhaus. Endlose Tests waren die Folge. Die Diagnosen lauteten: Auditive Wahrnehmungsstörung und ADS ohne Hyperaktivität. Sie war also keiner dieser Zappelphilippe, sondern das Träumerchen. Ihre Aufmerksamkeit galt den Mitschülern oder dem Vögelchen draußen vor dem Fenster. Vom Unterricht in einer 29 starken Grundschulklasse bekam sie nicht viel mit. Im Laufe des Schulalltages stellte sich auch noch eine ausgeprägte Dyskalkulie (Matheschwäche) heraus. Mit Ergotherapie und Medikamenten sollte unsere Tochter behandelt werden. Die Ergotherapie haben wir dann auch 1,5 Jahre durchgezogen. Mit den Medikamenten war uns nicht ganz wohl bei der Sache. Der Kinderpsychologe meinte nur zu unserer Zurückhaltung: „Einem Kind das Diabetes hat, würden Sie doch auch Insulin geben oder nicht?" Dann drängte auch noch die frisch gebackene Grundschullehrerin, so könne es nicht weitergehen. Unsere Tochter würde im Unterricht einer Mitschülerin die Haare flechten und hätte in der Klasse ein Rad geschlagen. Wir wollten natürlich, dass unsere Tochter den Unterricht verfolgte und probierten es mit dem vorgeschlagenen Medikament.
Am Anfang waren wir wirklich sehr erstaunt. Wir nannten die Tabletten schon Sprechperlen. Unsere Tochter erzählte viel mehr und beteiligte sich an Gesprächen. Die Wirkung ließ aber im Laufe der nächsten Wochen erheblich nach und es zeigten sich die ersten negativen Folgen. Unsere Tochter konnte nicht mehr so gut schlafen und hatte keinen Appetit mehr. Wir hatten den Eindruck als würde sich auch die Persönlichkeit unserer Tochter verändern. Sie fand in der Vergangenheit immer schnell Kontakt zu anderen Kindern, war jeden Tag verabredet und lachte viel. Auf einmal zog sie sich zurück und machte einen traurigen Eindruck. Zudem litt sie unter Schlafstörungen und nahm stark ab. Der Arzt begründete dieses mit der Bemerkung: Sie würde eben unter der Einnahme des Medikamentes merken, dass sie „anders" ist. Zu allem Übel hörten wir noch, dass das Medikament im Alter Parkinson begünstige. Daraufhin setzten wir die Tabletten ab und konsultierten erst mal keine Schulmediziner mehr.
2005 erkrankte mein Vater dann schwer an Lungenkrebs. Die Fünfjahresüberlebensrate liegt dabei unter zehn Prozent. Meine Eltern wollten davon aber nichts hören, deshalb stand ich mit meiner Angst und meinen Sorgen ganz alleine da. Das kleinzellige Bronchialkarzinom im fortgeschrittenen Stadium sorgte dafür, dass mein Vater erst arbeitslos und dann auch noch depressiv wurde. Da mein Vater Privatpatient war, bekam er leider die beste und teuerste Behandlung. Die Ärzte und das Krankenhaus freuten sich sicherlich und überwiesen ihn für die Operation, bei der ein Lungenflügel entfernt wurde, nur ungern in eine Lungenfachklinik. Durch die Bestrahlung, die OP und die abschließende Chemotherapie verlängerte sich sein Leiden um ein ganzes Jahr.
Bis 2006 verstärkten sich meine Magenbeschwerden soweit, dass ich mit meiner Hausapotheke nicht mehr weiter wusste und eine Nacht in der Notaufnahme im Krankenhaus verbrachte. Eine Magenspiegelung im August 2006 ergab „lediglich" eine chronische Gastritis (Magenschleimhautentzündung) des Antrum (Magenausgang), chronische Oberflächengastritis des Corpus und eine chronische Ösophagitis (Speiseröhre).
Helicobacter-Bakterien, die ursächlich für die Gastritis verantwortlich wären, wurden nicht nachgewiesen, deshalb hielten die Ärzte wohl auch keine weiteren Maßnahmen oder Behandlungen für nötig. Auf eigene Faust leierte ich dann das Procedere für eine Mutter-Kind-Kur an. Unterstützung bekam ich von dem Allgemein-Mediziner, der schon meinen Sohn als Säugling behandelte und seine Neurodermitis ohne Cortison in den Griff bekam. Die Kur wurde dann auch prompt bewilligt, leider verstärkten sich dort sogar noch die Symptome. Ich bekam MCP Tropfen gegen die Magen-Darm-Beschwerden, jedoch ohne den erwünschten Erfolg. Weitere Maßnahmen waren dort nicht möglich und die Ärzte rieten bei meiner Rückkehr wieder die behandelnden Ärzte zu Hause aufzusuchen.
2007 kam dann endlich jemand darauf mich zum Gastroenterologen (Facharzt für Magen-Darm-Geschichten) zu überweisen. Mittels Ultraschall wurden ein paar kleine Gallensteine sichtbar. Nicht besonders gut, aber nicht ausschlaggebend für meine Beschwerden. Na super, dachte ich mir, genau das was ich hören wollte.
Die erste Diagnose
Daraufhin wurde ich auf Fructose-Intoleranz getestet - mit überwältigendem „Erfolg". Zehn Leidgenossen durften mit mir gemeinsam in einem Zimmer eine hoch konzentrierte Fructoselösung trinken. Nach jeweils 15 Minuten wurde in ein kleines handliches Messgerät gepustet. Dort wurde die Wasserstoffkonzentration in der Aus-Atemluft gemessen. Bis zu 2 Stunden danach kann sich der Ausgangswert von 0-1 auf über 20 erhöhen. Ich durfte nach 60 Minuten nach Hause gehen, weil mein Wert schon auf 85 angestiegen war. Ich bekam eine Info-Mappe mit den Fructosewerten der gängigsten Lebensmittel mit und sollte mich 3 Monate von Dinkelbrot, Reis, Nudeln, Milch, Joghurt, Fisch und Fleisch ernähren und danach wieder stufenweise einzelne Lebensmittel austesten. Als Leckerchen zwischendurch waren noch Reiswaffeln erlaubt und zu trinken gab es ausschließlich stilles Wasser und Kräutertee.
Hätte ich das schon 20 Jahre eher gewusst wäre es vielleicht gar nicht so weit gekommen. Dennoch ließ mich die Diagnose ziemlich deprimiert zurück. Kein Zucker, kein Obst, keine Süßigkeiten, kein Kuchen nur noch einige wenige Gemüsesorten. Das sollte mein Leben sein? Ich hielt jedoch eisern durch und stellte meine komplette Ernährung um. Leider besserte sich mein Beschwerdebild nur geringfügig. Ich achtete auf die Inhaltsstoffe jeglicher Produkte: Es kam nichts mehr in den Einkaufswagen, was nicht 100% reines Lebensmittel enthielt. Fertigprodukte, Dosen, Päckchensoßen und auswärts essen wurden gemieden.
Nach 2 Jahren trieben mich die ständigen Bauchschmerzen wieder zum Gastroenterologen. Der angeordnete Lactosetest war von den Werten her unauffällig, die Beschwerden beim Verzehr gewisser Milchprodukte blieben unverändert. Frischmilch, Butter und Käse vertrug ich ganz gut, aber Joghurt und Quark verursachten bei mir Magenkrämpfe - also ließ ich auch diese Lebensmittel weg.
Eine neuerliche Magenspiegelung und eine anschließende Darmspiegelung ergab nichts Neues. Die Diagnose Reizmagen und Reizdarm wurde geäußert, aber so nennt man es wohl immer, wenn die Mediziner nichts Konkretes finden. Direkt nach den beiden Untersuchungen drückte man mir noch einen Zettel in die Hand: HIT (Histamin-Intoleranz) und Eliminationsdiät stand darauf. Was zum Geier war das schon wieder? Hatte ich nicht schon genug Lebensmittel, die ich meiden musste?
Zu den verbotenen Früchten und Süßigkeiten sowie einigen Gemüsesorten gesellten sich jetzt noch eine lange Reihe weiterer Lebensmittel. Der Verzicht auf Tomaten, Spinat und Auberginen wäre ja noch ganz o.k. gewesen. Aber sämtliche geräucherte, marinierte Wurst- und Fleischprodukte, Thunfisch, Alkohol und alle Hefeprodukte waren schon eine weitere deutliche Einschränkung. Man versuche mal Brötchen oder Brot ohne Hefe zu finden. Bei Brötchen geht da gar nichts und Brot muss man im nächsten Naturkostladen in 20 km Entfernung auf Vorrat kaufen und einfrieren. Meine ersten eigenen Backversuche mit Weinsteinbackpulver und Sauerteig waren nicht so wirklich lecker.
Bei Alkohol hatte ich in der Vergangenheit schon mal so einen leichten Verdacht. Wenn ich an Silvester oder auf Geburtstagen mal ein Glas Sekt getrunken hatte, bekam ich ziemlich schnell Kopfschmerzen. Nein, nicht nach einer ganzen Flasche, schon bei einem ganz normalen Gläschen. Ich schob das immer auf meine sonstige Abstinenz, da Alkohol bei Fructoseintoleranz ja auch schon verboten war. Besonders deutlich wurde es dann bei Zartbitterschokolade, normale Schokolade musste ich mir ja verkneifen. Wenn mal der richtige Heißhunger auf Süßes nicht mehr zu ignorieren war, gönnte ich mir ein kleines Stück Zartbitterschokolade. Auch da plagten mich dann Kopfschmerzen. Ich hielt also die strenge Diät ein und siehe da – meine Beschwerden besonders während der ersten Tage der Menstruation blieben aus. Wenn ich das eher gewusst hätte, wären mir so einige Buscopan-Plus-Zäpfchen, heiße Wannenbäder, warme Körnerkissen und viele schmerzhafte Stunden erspart geblieben.
Um das Ganze noch mal schulmedizinisch schwarz auf weiß überprüfen zu können, wurde nach dieser Diät Blut abgenommen und untersucht. Mein Histaminwert im Blut betrug 104,0 und wies mich somit als Atopiker (Allergiker) aus. Die Histaminintoleranz ließ sich aber nicht anhand der Blutuntersuchung, sondern nur durch die erfolgreiche Auslassdiät bestätigen.
Meine Erfahrungen mit der Naturheilkunde
Von Mai bis Oktober 2010 kämpfte ich trotz eisern eingehaltener Diät wieder verstärkt mit Magen-Darm-Krämpfen, Menstruationsstörungen und ständigen Infekten. Die Gastroenterologen boten mir wieder diverse Spiegelungen an, waren aber ansonsten hilflos. Mein Gewicht hatte sich mittlerweile um 10 Kilo reduziert und ich war am Ende mit meiner sonst unerschöpflichen Energie. Auf der Suche nach Hilfe begab ich mich schlussendlich in die Hände einer Frauenärztin, die sich im Bereich der Ernährungsmedizin und Naturheilverfahren weitergebildet hatte. Eine sogenannte Prognos-Messung ergab eine Vielzahl von Energetischen Veränderungen:
– Disharmonie im Meridiansystem
– Energiemangel 31 – 36% (wundert mich kein bisschen)
– Hypofunktion B1-Meridian (wie bitte, was?)
– Viren
– Parasiten (iiih, wie eklig)
– Psyche/Emotionen
– Narbenstörfeld
– Geopathie-Belastung (Schlafplatz umstellen)
– Gemessener Pilz (Candida)
– Gemessene Keime (Torulopsis-Borrelien)
– Schwermetall Cadmium
– Übersäuerung
– Histamindihydro-Empfindlichkeit
– Nahrungsmittel-Empfindlichkeit (Glutamat, Nüsse, Weizen, Lactose)
Die Therapie-Empfehlung enthielt folgende Selbstzahler-Leistungen:
6-8 x Bio-Resonanz (-Mora) – Therapie
Krankmachende Schwingungen sollen abgeschwächt oder komplett gelöscht werden
„Was probiert man nicht alles um gesund zu werden! Zu der Behandlung kann ich nur sagen: Man hört nichts, man sieht nichts, man spürt nichts."
6 x Vitamin C Infusionen
Infusionsbesteck, Kochsalzlösung und Vitamin C müssen vom Patienten selbst besorgt und zu den jeweiligen Terminen mitgebracht werden
„Da kommt man sich schon ein bisschen wie ein Junkie vor und hofft in keine Polizeikontrolle zu geraten"
6 x Vitamin B und Folsäure als Spritze
„Vitamine können nicht schaden und ein Zuviel scheidet der Körper ja aus"
RMS Tropfen (Rechtsmilchsäure zur Sanierung der Darmflora)
„Habe ich leider überhaupt nicht vertragen, starkes Sodbrennen"
6 x Pascofemin Spritzen (homöopathisches Heilmittel bei Zyklusstörungen und hormonellen Schwankungen)
„Auf jeder Po-Backe ein Pflaster von den ganzen Spritzen, aber Pascofemin hat wirklich sofort geholfen"
3 Monate Vitamin C, Zink und Selen in Tablettenform
„Habe hoffentlich mein Vitamin-Depot wieder gut aufgefüllt, bin seit Beginn der Behandlung nicht mehr krank geworden"
Darmsanierung laut Verordungsplan:
3 Wochen Myrrhinil-Intest (pflanzliches Mittel zur Langzeit- bzw. Intervalltherapie chronisch-entzündlicher Erkrankungen der Magen- und Darmschleimhaut)
„Hab ein ganz gutes Gefühl dabei, ist pflanzlich und sehr gut verträglich"
Magnesiumperoxid
„Überhaupt nicht vertragen, das Zeug schäumt aus dem Magen zurück in die Speiseröhre"
Symbiolact (Milchsäure bildende Bakterien)
„Sieht aus wie aufgelöstes Waschpulver, ansonsten keine nennenswerten Vorkommnisse"
Albicans D5 (Homöopathisches Arzneimittel - eine Aufbereitung aus dem Pilz Candida albicans)
„Leider total in die Hose gegangen –