Discover millions of ebooks, audiobooks, and so much more with a free trial

Only $11.99/month after trial. Cancel anytime.

Berufserfahrung als Chance: Erfolgreich bewerben
Berufserfahrung als Chance: Erfolgreich bewerben
Berufserfahrung als Chance: Erfolgreich bewerben
Ebook215 pages2 hours

Berufserfahrung als Chance: Erfolgreich bewerben

Rating: 0 out of 5 stars

()

Read preview

About this ebook

Erfahrung ist Trumpf: So stechen ältere Arbeitnehmer alle anderen aus. Der demographische Wandel ist nicht zu stoppen, die Lebensarbeitszeit bis 67 beschlossene Sache und ein Viertel der rund vier Millionen Arbeitslosen älter als 50 Jahre. Das sind die Fakten, die Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen zum Umdenken zwingen. Die positive Nachricht: Immer mehr Unternehmen wissen langjährige Berufserfahrungen und soziale Kompetenzen älterer Arbeitnehmer zu schätzen. Und genau hier liegen die Chancen dieser Generation. Ob bei der Bewerbung auf eine neue Stelle oder beim Aufstieg im Unternehmen: Damit die Best Agers bis zur Rente voll im Rennen bleiben, verraten Carolin und Heiko Lüdemann, wie sie sich und Gleichaltrige in Führung bringen. Das klappt mit Selbstmotivation und -präsentation, viel Elan und neuen Plänen.
LanguageDeutsch
Release dateAug 20, 2007
ISBN9783864145605
Berufserfahrung als Chance: Erfolgreich bewerben

Read more from Heiko Lüdemann

Related to Berufserfahrung als Chance

Related ebooks

Careers For You

View More

Related articles

Reviews for Berufserfahrung als Chance

Rating: 0 out of 5 stars
0 ratings

0 ratings0 reviews

What did you think?

Tap to rate

Review must be at least 10 words

    Book preview

    Berufserfahrung als Chance - Heiko Lüdemann

    werden.

    Inhaltsverzeichnis

    Anmerkung

    Vorwort

    1 Der neue Arbeitsmarkt

    Der demografische Wandel

    Vorbehalte gegenüber erfahrenen Arbeitnehmern

    Vom Defizit- zum Kompetenzmodell

    Erfüllende Karrieren starten in den besten Jahren

    Reformen und ihre Auswirkungen

    2 Wie sich Best Agers in Führung bringen

    Erfahrungswissen: Das wertvolle Gut der Best Agers

    Standortanalyse: Welche Ressourcen sind vorhanden?

    Outplacement-Beratung: Neue Chancen entdecken .

    Coaching: Neue Wege entwickeln und beschreiten

    3 Kündigungen souverän abwickeln

    Kündigungsfristen und Kündigungsschutzklage

    Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz

    Abfindungsregelungen

    Aufhebungsvertrag

    Zeugnis

    4 Bewerben im besten Alter

    Ihr Weg zu überzeugenden Bewerbungsunterlagen

    Netzwerke als Jobvermittler

    Stellenanzeigen analysieren

    Ein individuelles Anschreiben verfassen

    Einen klar gegliederten Lebenslauf erstellen

    Anlagen zur Bewerbung

    Die dritte Seite

    Die gelungene Initiativbewerbung

    Das professionelle Bewerbungsfoto

    Die passende Bewerbungsmappe

    Grundsätze der Online-Bewerbung

    5 Vorstellungsgespräche erfolgreich meistern

    Der typische Gesprächsverlauf

    Fragen, mit denen Sie rechnen müssen

    Das Dankschreiben nach dem Vorstellungsgespräch

    6 Zeitarbeit: Alternative zum traditionellen Job?

    7 Selbstständigkeit: Existenz sichern oder sich selbst verwirklichen?

    Welcher Gründertyp sind Sie?

    Was Unternehmer auszeichnet

    8 Tipps gegen die Job-Routine

    Die eigene Einstellung wählen

    Neue Wege beschreiten

    Verantwortung übernehmen

    Ziele setzen und erreichen

    9 Trends auf dem Arbeitsmark

    Arbeitslosigkeit ist nicht in allen Bereichen rückläufig

    Arbeiten ohne „Lebensjob"

    Die Welt ist klein

    Kreative Köpfe gesucht

    Literaturverzeichnis

    Stichwortverzeichnis

    Über die Autoren

    Anmerkung

    Um das Arbeiten mit diesem Buch für Sie möglichst einfach und effizient zu gestalten, haben wir wichtige Textpassagen mit folgenden Icons gekennzeichnet:

    Achtung, wichtig

    Aufgabe, Übung

    Das sollten Sie auf jeden Fall vermeiden.

    Beispiel

    Tipp

    Vorwort

    Nimm die Erfahrung und die Urteilskraft der Menschen über fünfzig heraus aus der Welt, und es wird nicht genug übrig bleiben, um ihren Bestand zu sichern.

    Henry Ford (1863–1947), amerikanischer Großindustrieller

    Liebe Leserin, lieber

    Leser, unbestritten ist die Tatsache, dass ein durchschnittlich gealterter 60-Jähriger in einem 75-Meter-Wettlauf gegen einen 20-Jährigen in normaler körperlicher Verfassung das Nachsehen hätte. Unbestritten ist auf der anderen Seite auch, dass man einem 20-Jährigen niemals zutrauen würde, große Entscheidungen mit politischer und wirtschaftlicher Tragweite zu treffen – einem 60-Jährigen dagegen schon.

    Konrad Adenauer beispielsweise war bei seiner Wahl zum Bundeskanzler bereits 71 Jahre alt und blieb bis zum 87. Lebensjahr im Amt. Dass er im oben genannten Beispiel im Wettlauf gegen einen 20-Jährigen kläglich verloren hätte, spielte für sein erfolgreiches Wirken im Amt des Bundeskanzlers absolut keine Rolle. Die Erfahrung zeigt vielmehr, dass es auf der einen Seite Fähigkeiten gibt, die mit dem Alter verloren gehen oder nur noch teilweise vorhanden sind. Auf der anderen Seite gibt es Stärken, die erst mit fortschreitendem Lebensalter reifen und abrufbar sind.

    In einigen Unternehmen herrscht leider die Meinung, dass mit zunehmendem Lebensalter auch die Leistungsfähigkeit nachlässt. Das ist sicher nicht richtig: Zwar sind wir ab dem frühen Erwachsenenalter nicht mehr so schnell, beweglich, kraftvoll und ausdauernd in unserer körperlichen Leistungsfähigkeit. In der denkmechanischen Leistung dagegen sind wir erst einige Jahre später, nämlich zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr, auf dem Zenit unserer Zeit: Informationsverarbeitung und problemlösendes Denken fällt uns so leicht wie nie zuvor. Auch kommunikative Fähigkeiten und die Beurteilung komplexer Sachverhalte sind bei erfahrenen Arbeitnehmern aufgrund ihrer Lebens- und Arbeitserfahrung besser ausgeprägt.

    Doch selbst wenn in der Vergangenheit gegenüber erfahrenen Arbeitnehmern diese und ähnliche Vorbehalte gehegt wurden: Spätestens der demografische Wandel wird die Personalentscheider eines Besseren belehren. Erfahrene Arbeitnehmer werden in den Unternehmen gebraucht. Nicht nur das, die Nachfrage nach erfahrenen Mitarbeitern wird steigen. Denn es stehen schon lange nicht mehr genügend junge und gut ausgebildete Nachwuchskräfte zur Verfügung, um den Bedarf an qualifizierten Fach- und Führungskräften in den Unternehmen zu decken. Und obwohl der Anteil der über 50-Jährigen an der Gesamtbevölkerung in Deutschland seit Jahren steigt, sind sie in der Arbeitswelt noch immer deutlich unterrepräsentiert. Sie stellen damit eine wertvolle Ressource dar, die Unternehmen in Zukunft nutzen müssen.

    Mit diesem Buch möchten wir Ihnen Ihre Stärken für den Arbeitsmarkt bewusst machen, damit Sie selbstsicher und souverän nach einer neuen Herausforderung suchen können – und diese auch finden. Dabei gehen wir insbesondere auf die Anforderungen einer Bewerbung „im besten Alter" ein. Dieses Buch richtet sich aber auch an erfahrene Arbeitnehmer, die sich in ihrem Unternehmen besser positionieren möchten – ihnen geben wir einen Ausblick, wie der Trend am Arbeitsmarkt durch demografische Entwicklungen aussehen wird und wie sie sich darauf optimal einstellen können.

    In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine anregende Lektüre und gutes Gelingen bei der Umsetzung von Worten in Taten.

    Carolin und Heiko Lüdemann

    1 Der neue Arbeitsmarkt

    Jugend ist ein Argument, das mit jedem Tag an Wert verliert.

    Willy Brandt (1913–1992), deutscher Politiker und Friedensnobelpreisträger

    Über viele Jahre hinweg fürchtete sich der Bundesarbeitsminister insbesondere vor dem Monatsanfang, da die Bundesagentur für Arbeit zu dieser Zeit und jeden Monat aufs Neue die aktuelle Job-Bilanz bekannt gab – und das auch nach wie vor tut. Doch im Gegensatz zu früheren Zeiten gibt es für den heutigen Arbeitsminister schon seit Monaten Grund zur Freude: Die Lage auf dem Arbeitsmarkt bessert sich stetig, sodass mancherorts schon gemutmaßt wird, das Problem der Arbeitslosigkeit sei so gut wie gelöst. Schließlich gibt es mittlerweile deutlich weniger Arbeitssuchende und deutlich mehr Jobs. Wir dagegen glauben nicht, dass das Problem der Arbeitslosigkeit so einfach und ein für alle Mal gelöst ist. Es wird immer Zeiten größerer Arbeitslosigkeit geben – es ist die Aufgabe jedes Einzelnen, sich auf die veränderten Verhältnisse am Arbeitsmarkt rechtzeitig einzustellen.

    Vergessen wir nicht, dass hinter den großen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit letztlich Menschen mit einer ganz eigenen Geschichte stehen. Und dabei ist nicht immer sicher, ob sich auch auf ihre Zukunft die allgemein positive Entwicklung auswirken wird. Insbesondere gering ausgebildete Arbeitnehmer, Zuwanderer und Langzeitarbeitslose tun sich nach wie vor schwer, beruflich Fuß zu fassen. Und schließlich bleibt noch die Frage, ob der Boom des Arbeitsmarktes auch erfahrenen Arbeitnehmern zugutekommt und ihnen alsbald einen neuen Job bescheren wird.

    Der demografische Wandel

    Gute Chancen für Best Agers

    Sicher ist, dass der demografische Wandel Unternehmen in aller Welt in naher Zukunft vor große Herausforderungen stellen wird und gleichzeitig große Chancen für erfahrene Arbeitskräfte bietet. Es ist eine Tatsache, dass weltweit die Populationszahlen langfristig zurückgehen und die Geburtenraten nicht nur in den Industrienationen, sondern auch in den Entwicklungsländern sinken. Der Anteil der älteren Menschen an der Gesamtbevölkerung wächst in allen Staaten. Somit treten weltweit mehr alte Menschen in Ruhestand, als junge Menschen in der Berufswelt Fuß fassen. Es ist daher absehbar, dass die Arbeitslosenrate abnehmen und der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften sich als dringlichstes Problem der Weltwirtschaft entpuppen wird. Aus diesem „Problem" ergeben sich für Best Agers gute Chancen, sich am Arbeitsmarkt zu positionieren. Aus Mangel an jungen Arbeitnehmern werden die Unternehmen wieder auf die Erfahrung und das Wissen der erfahrenen Generation zurückgreifen. Ein Blick auf den demografischen Wandel macht das deutlich:

    Deutschland wird dem demografischen Wandel entgegensteuern. Zurzeit leben in unserem Land etwas mehr als 82 Millionen Menschen. Rund 42,6 Millionen davon könnten theoretisch arbeiten gehen. Sie zählen zu den „Erwerbspersonen" im Alter zwischen 15 und 74 Jahren. Tatsächlich erwerbstätig waren Ende 2006 nur 39 Millionen, erwerbslos waren rund 3,6 Millionen Menschen. Damit lagen die Erwerbstätigenquote insgesamt bei 68,7 Prozent und die Erwerbslosenquote bei etwa 8,5 Prozent (Statistik der International Labour Organization). Rein formal gesehen steht Deutschland im weltweiten Vergleich mit diesen Zahlen gut da – doch hat sich das auch positiv auf die Jobsuche der erfahrenen Arbeitnehmer ausgewirkt?

    Ja, denn auch die Zahl der Arbeitnehmer, die einen sozialversicherungspflichtigen Job haben und älter als 50 Jahre sind, stieg zwischen Juni 2005 und Juni 2006 um 200.000 an. Dieser Zuwachs zeichnete sich auch schon in den vorangegangenen Jahren ab; seit dem Jahr 2000 fanden immer mehr erfahrene Arbeitnehmer einen Job. Von den über 50-Jährigen hatten im Jahre 2000 erst 37,5 Prozent eine Stelle, im Jahre 2005 waren es schon 45,4 Prozent. Sieht man sich die Spanne der 55- bis 59-Jährigen an, so sind 16 Prozent mehr Menschen dieser Altersklasse berufstätig, als dies noch vor 10 Jahren der Fall war (Textilwirtschaft, 29.3.2007). Fraglich ist nur, ob dieser Trend weiterhin anhalten wird und in Zukunft noch mehr erfahrene Arbeitnehmer eine neue Anstellung finden werden.

    Fachkräftemangel als Chance

    Das Sprichwort „Des einen Freud ist des anderen Leid" bekommt in diesem Zusammenhang jedenfalls eine neue Bedeutung: Einerseits sehen viele Unternehmen aufgrund einer nicht bedarfsdeckenden Personallage und -politik der vergangenen Jahre schwierigen Zeiten entgegen, auf der anderen Seite ergeben sich daraus für erfahrene Arbeitssuchende gute Chancen. Denn insbesondere klein- und mittelständische Unternehmen und Firmen im ländlichen Raum haben schon heute Probleme mit dem Fachkräftemangel: Zahlreiche Umfragen belegen, dass zwei Drittel aller mittelständischen Unternehmen jetzt oder in naher Zukunft Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Fach- und Führungskräften haben. Bereits heute können zahlreiche offene Stellen aufgrund von Fachkräftemangel nicht besetzt werden. Bemerkenswert ist dabei, dass dieser Engpass nicht nur in mathematisch-naturwissenschaftlich-technisch orientierten Bereichen besteht, sondern auch bei allgemeinen Führungs- und Managementaufgaben zu erwarten ist.

    Vorbehalte gegenüber erfahrenen Arbeitnehmern

    Thema Gesundheit und Belastbarkeit

    Dennoch haben viele Unternehmen Vorbehalte gegenüber erfahrenen Arbeitnehmern. Zum einen liegt das teilweise am deutschen Tarifsystem, das automatisch höhere Löhne für ältere Mitarbeiter fordert. Zum anderen sind befürchtete Krankmeldungen ein Thema, mit dem sich erfahrene Arbeitnehmer konfrontiert sehen: Klagt eine 20-jährige Sekretärin über Rückenschmerzen, so ist der Grund dafür der schlechte Bürostuhl, zu wenig Bewegung oder die Arbeitsbelastung. Klagt dagegen ihre 50-jährige Kollegin über die gleichen Symptome, wird zuerst das Alter dafür verantwortlich gemacht. So wundert es auch nicht, dass einer der häufig angeführten Gründe gegen eine Einstellung von erfahrenen Arbeitnehmern ist, dass diese öfter krank und weniger belastbar seien als ihre jungen Kollegen. Dass diese Annahme nicht ohne Weiteres richtig ist, haben schon mehrere Statistiken bewiesen:

    Jüngere Arbeitnehmer werden sogar öfter krank und lassen sich häufiger aufgrund von geringfügigen Erkrankungen krankschreiben, haben dann allerdings eine kürzere Krankheitsdauer. Ältere Arbeitnehmer lassen sich dagegen viel seltener krankschreiben, fallen dann aber aufgrund von ernsthaften Krankheiten länger aus. Es ist zu berücksichtigen, dass es sich hierbei um Durchschnittswerte handelt. Das Fazit aber bleibt: Ein erfahrener Arbeitnehmer steht dem Unternehmen tendenziell zuverlässiger und mit weniger kurzfristigen Ausfällen zur Verfügung.

    Der DAK-Gesundheitsreport 2007 belegt darüber hinaus, dass in den jüngeren Altersgruppen die Arbeitsunfähigkeitsfälle (AU-Fälle) am häufigsten waren. Ein Grund für die extrem hohe Anzahl an Arbeitsunfähigkeitsfällen in den jüngsten Altersgruppen ist das größere Unfall- und Verletzungsrisiko jüngerer Beschäftigter im Zusammenhang mit sportlichen Freizeitaktivitäten. Bei erfahrenen Arbeitnehmern kommen diese Unfälle dagegen äußerst selten vor.

    Vom Defizit- zum Kompetenzmodell

    In früheren Zeiten wurde das Älterwerden als ein Prozess des „Wenigerwerdens eingestuft: Weniger Kraft, Leistungsfähigkeit, Flexibilität, Lernvermögen und Attraktivität. Je älter man wurde, umso mehr Defizite gab es – der alternde Mensch befand sich also permanent auf einem absteigenden Ast. Hervorgebracht hat diese Sichtweise die Baby-Boomer-Zeit, in der es junge Menschen in ausreichender Zahl gab und man daher insbesondere im Berufsleben auf die „Jungen setzte.

    Immer weniger wichtig: Bärenkräfte und Adleraugen

    Enjoying the preview?
    Page 1 of 1