Networking für freche Frauen
By Karin Ruck
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Hier kommt das ABC für intelligentes Beziehungsmanagement im Job.
Erfolgreiche Frauen haben längst erkannt, dass planvolles Netzwerken ein Motor für ihre Karriere ist, ein Generator für neue Ideen, Freude und Effizienz. Schließlich gilt im professionellen Umfeld das Gleiche wie im Privatleben: Wer Brücken baut, sich gegenseitig unterstützt und Wissen teilt, statt zu mauern, kann nur gewinnen. Die Profi-Networkerin Karin Ruck zeigt, wie Frauen das machen können - sich vorbildlich organisieren und gemeinsam an einem Strang ziehen. Hierfür gibt sie ihren Leserinnen viele Tipps, Spielregeln, Links und Adressen an die Hand.
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Book preview
Networking für freche Frauen - Karin Ruck
1 Frech = Frauenpower fürs Networking
Sie haben es gerade gelesen: Freche Frauen, die aktiv netzwerken, kommen voran. Im Leben, in der Karriere. Dieses Kapitel ist den Spielregeln im Networking gewidmet. Wie im wahren Leben gibt es auch beim Arbeiten und Leben in Netzwerken Regeln und Grundsätze, die das ganze einfacher machen. Gerade für Networking-Neulinge, haben sich diese Spielregeln bestens bewährt. Sie sind auf Herz und Nieren von mir getestet. Besser noch: Ich arbeite selbst seit vielen Jahren mit Herzblut danach. Und die Überraschung: Es ergeben sich auch nach all der Zeit immer noch herrliche Aha-Erlebnisse und natürlich einige Reinfälle. Das pure Leben eben ...
Frech sind Sie schon? Prima! Doch mit Networking konnten Sie bisher relativ wenig anfangen? So weit, so gut. Jetzt erfahren Sie, was sich hinter Networking tatsächlich versteckt, was Sie ab sofort ins Karriere-Handgepäck packen sollten und wie Sie die Spielregeln peu à peu in Ihren (Berufs-)Alltag integrieren können. Nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel" pirschen wir uns mit Frauenpower ans Networking heran. Sind Sie dabei?
Fit, freundlich, unbefangen – die Spielregeln für erfolgreiches Networking
Networking ist, Sie haben es gelesen, reines Beziehungsmanagement. Zu wissen, wann, wo und wie Sie Ihre Kontakte knüpfen und Ihre (Geschäfts-)Beziehungen pflegen, lässt sich lernen und trainieren. „Learning by doing heißt die Devise und „Strategie
ist das Zauberwort. Doch Schritt für Schritt.
Zunächst schauen wir hinter die Kulissen und nehmen den Begriff „Netzwerk unter die Lupe. Gott sei Dank, denken immer weniger Menschen beim Wort „Netzwerk
automatisch an die Computerbranche oder an die Server im Büro. Es liegt heute im Trend, sich einem Netzwerk anzuschließen. Gerade dann, wenn der Arbeitsplatz wackelt oder aus Jobgründen ein Wohnortwechsel unumgänglich ist. Wohin nach Büroschluss? Wer bietet eine Anlaufstelle, um sich in der neuen Heimat zu orientieren? Oder wenn als Existenzgründerin die Fragen immer drängender werden, aber die Antworten fehlen.
Die Auswahl ist groß!
Die lokalen Clubs vieler Frauen-Netzwerke bieten Frauen hier eine ideale Plattform. Der Blick ins Internet und in die Suchmaschinen genügt, um demnächst mit dem Besuch einer Reihe von Clubs in Ihrer neuen Stadt beginnen zu können. Eine Liste unterschiedlicher Netzwerke (mit und ohne Männer) finden Sie unter „Links und Adressen" auf Seite 149.
Auch wenn der Arbeitsplatz auf der Kippe steht, ist es unerlässlich, auf ein Netzwerk gut gepflegter Kontakte und Beziehungen zurückgreifen zu können. Wer jemals in solch einer existenzbedrohenden Situation war, kann das Hohelied auf’s Networking tatsächlich singen. Dabei braucht es nicht gleich ein neuer Job zu sein, der über einen Kontakt im Netzwerk vermittelt wird, oft reicht es einfach, Ansprache zu haben für die bislang unbekannten Gefühle, wie Enttäuschung, Wut und Zorn, die hochkochen.
images/img-17-1.pngNehmen Sie sich Zeit und haben Sie ein Herz für Männer
Wenn Sie sich einem Netzwerk anschließen wollen, achten Sie bitte darauf, dass Ihnen eine „Schnupperphase" ermöglicht wird. Wenn Sie nach der Teilnahme an einer Veranstaltung gleich Mitglied werden sollen, dann ist Vorsicht geboten. Viele Frauen-Netzwerke bieten mittlerweile eine mehrmonatige Schnupperphase an. In dieser Zeit können Interessentinnen Vorträge und Clubabende genauer unter die Lupe nehmen, die Atmosphäre des Netzwerkes auf sich wirken lassen und sich dann über eine Mitgliedschaft im Klaren werden. Frauen-Netzwerke, in denen die Frauen-Themen wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf problematisiert werden und über die Männer geschimpft wird, sind out! Nur wer den Blick nach vorne richtet und nicht im eigenen Saft schmort, kann Neues gestalten, kann an Lösungen und Strategien arbeiten – das macht erfolgreiche Frauen-Netzwerke aus. Die haben übrigens auch die Männer ins Herz geschlossen, denn ohne die Jungs klappt eben manches doch nicht so gut. Lieber miteinander, statt gegeneinander!
Schnuppern Sie!
Sie haben Lust aufs Networking bekommen? Wollen es ganz genau wissen? Glückwunsch! Dann wird es Zeit, Ihnen die unterschiedlichen Netzwerk-Arten vorzustellen. Es gibt eine ganze Fülle von Netzwerken, Businessclubs, in denen Sie sich engagieren können. Finden Sie für sich heraus, welches Netzwerk am besten zu Ihnen und Ihren Zielen passt.
images/img-18-1.pngFragen, die Sie sich stellen sollten, bevor Sie auf die Netzwerk-Suche gehen:
❑Brauche ich ein Netzwerk in meiner Nähe oder bin ich bereit, eine längere Anfahrt in Kauf zu nehmen?
❑Will ich mich sozial engagieren?
❑Will ich mich über Beruf und Karriere austauschen?
❑Finde ich schnell Kontakt?
❑Soll mein Netzwerk auch international aktiv sein?
❑Suche ich ein Netzwerk, das sich auf Frauen konzentriert, oder ist mir das e al?
❑Wie kann ich mich in mein Netzwerk einbringen?
❑Wie viel Zeit kann ich in der Woche für mein Netzwerk aufbringen?
Nehmen Sie sich genügend Zeit, um sich auf Ihre Netzwerksuche vorzubereiten. Überstürzen Sie nichts. Unterhalten Sie sich mit Kolleginnen über deren Networking-Erfahrungen. Und falls die keine haben, dann machen Sie gemeinsame Sache! Schließen Sie sich zusammen, besuchen Sie gemeinsam Clubabende, Vorträge, Diskussionsrunden, Expertentreffs. Das lenkt den Blick ab vom täglichen Arbeitstrott und verbindet, denn gemeinsam Erlebtes ist unbezahlbar.
Wenn Sie sich darüber im Klaren sind, ob Sie auf internationaler Ebene, im sozialen Bereich aktiv sein wollen oder den Blick auf Ihre Karriere richten, dann finden Sie jetzt eine Übersicht welche Arten von Netzwerken Sie unterscheiden können.
Die verschiedenen Netzwerk-Arten
Das soziale/persönliche Netzwerk
Die Familie, Freunde, Bekannte bilden die Keimzelle jedes Netzwerkes. Seit wir denken können, sind wir Teil eines Netzwerkes: der Familie. Die Eltern, die Geschwister, Großeltern, Onkel und Tanten sind unsere erste Anlaufstelle, wenn wir Fragen haben oder Hilfe und Unterstützung brauchen. Unser soziales Netzwerk wächst im Laufe der Jahre durch die Freundschaften, die oft bereits im Sandkasten beginnen und ein Leben lang halten werden. Schulfreunde, die Kumpels aus der Abi-Klasse, die StudienKollegInnen von der Uni und nicht zuletzt die anderen Azubis im Ausbildungsbetrieb. Ja, das ist Ihr soziales/persönliches Netzwerk und die Basis für Ihre weitere Netzwerkarbeit und für das Networking-Verständnis. Denn wer gute Freunde hat, wer für jede Lebenslage die richtigen Ansprechpartner hat, der kann sich glücklich schätzen.
Das berufliche/kollegiale Netzwerk
Im beruflichen Netzwerk stehen die KollegInnen und die Vorgesetzten im Vordergrund. Was aktuell im Unternehmen wirklich läuft, erfahren gewiefte Netzwerkerinnen über den „Flurfunk. Der legendären Kontakt- und Informationsbörse zwischen Kopierer, Teeküche und Kantine, wo abseits von Intranet, Rundschreiben und Newslettern die wirklich wichtigen News ausgetauscht werden. Die UnternehmerInnen sind gut beraten, Netzwerke in ihrem Betrieb zu fördern. Mittlerweile gibt es eine Reihe von Unternehmen, die Networking sogar in ihre Personalentwicklung integriert haben. Hut ab! MitarbeiterInnen, die sich im unternehmenseigenen Netzwerk engagieren können, sind motivierter und interessierter als diejenigen, die sich in der „Gerüchteküche
mit Informationen versorgen müssen.
Das Karriere- und Unternehmerinnen-Netzwerk
Frauen, ganz besonders die frechen, organisieren sich mit wachsender Begeisterung in Karriere-Netzwerken. Konzentriert auf eine Branche, beispielsweise aus der Beraterszene, finden sich hier Frauen zusammen, die weiterkommen wollen. Durch branchenspezifische Weiterbildung und Vortragsveranstaltungen werden die Frauen gezielt gefördert.
Und auch die Unternehmerinnen haben längst die Zeichen der Zeit erkannt: Das Networking der Winzerinnen im Rheingau, der Ingenieurinnen, Architektinnen, Journalistinnen steht hoch im Kurs.
Das institutionelle Netzwerk
Berufsverbände und Kammern – Sie kennen die „Dinosaurier" der Wirtschaft, die sich meist frisch und modern für die politischen und gesellschaftlichen Interessen ihrer Mitglieder engagieren. Ob dies Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, Ärztekammern oder Verbände wie der Bundesverband der Freien Berufe oder der Verband Deutscher Unternehmerinnen sind – sie alle sind fit in der Lobbyarbeit, zum Vorteil ihrer Mitglieder.
Spielregeln kennen und beherzigen
Sie ahnen es: Sich einem Netzwerk anzuschließen und sich dort zu engagieren heißt nicht nur bestimmte Spielregeln zu kennen, sondern auch danach zu handeln. Die Praxis zeigt immer wieder, dass die Regeln nicht bekannt sind oder nicht beherzigt werden. Die „Info-Zockerinnen", die nur zu gern auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind, werden Ihnen jetzt ebenso begegnen wie
die „Coach-Potatoes", die gerne vom Netzwerk bedient werden wollen – frei Haus versteht sich.
images/img-21-1.pngErste Network-Spielregel für freche Frauen: Zuerst Geben, dann Nehmen!
„Hier werden Sie geholfen!" Und Sie helfen.
Nutzen, Nutzen, Nutzen! So heißt das Zauberwort im Networking. Als Netzwerkerin bieten Sie Nutzen, wo immer es möglich ist. Sie fragen sich: „Wie kann ich dem/der anderen behilflich sein? Wodurch kann ich dem/der anderen einen Vorteil verschaffen? Da reiben sich jetzt manche Leserinnen ungläubig die Augen. Ihnen klingt das zu altruistisch? Sie glauben nicht an diese Selbstlosigkeit? Ehrlich gesagt: Mir ging das am Anfang ähnlich. „Was bleibt für mich übrig, wenn ich anderen helfe, sie unterstütze?
, habe ich mich insgeheim nach den ersten Clubabenden in meinem Netzwerk gefragt. Durch meine konstante Teilnahme an den Clubaktivitäten und nicht zuletzt durch die Mitarbeit im Vorstand habe ich dann schnell den Durchblick bekommen. Denn je mehr ich andere Frauen unterstützte, umso mehr kam für mich wieder zurück. Nennen Sie es „Streicheleinheiten, nennen Sie es „Anerkennung
und „Wertschätzung". Natürlich ist für diese Erfahrung nicht immer gleich die Mitarbeit im Vorstand notwendig. Doch ein Engagement in Projektgruppen und in Arbeitsgemeinschaften oder gemeinsame Reisen machen nicht nur sehr viel Spaß, es prägt den Teamgeist und schweißt die Netzwerk-Frauen zusammen. Oft entwickeln sich daraus lebenslange Freundschaften. Klingt nicht nur schön, das ist es auch!
So funktioniert Networking – ein Praxisbeispiel
Der monatliche Vortragsabend eines Frauen-Netzwerkes: Im Anschluss an einen sehr guten Vortrag gibt es die mittlerweile liebgewonnene Networking-Börse. „Wer braucht etwas – wer hat etwas? Nach diesem Motto unterstützen sich die Frauen nach Herzenslust mit Kontakten. Ganz Konkret: Die Personalentwicklerin sucht eine Dienstleisterin zum Thema „Arbeitszeitmodelle
. Die Marketingfrau spitzt die Ohren, weil sie eine Expertin auf diesem Gebiet kennt. Schnell wird von ihr signalisiert, dass sie Informationen dazu hat. Sie verspricht der Personalentwicklerin die Kontaktdaten zur Fachfrau, die auch am nächsten Tag per E-Mail unterwegs sind. Einige Tage später treffen sich Auftraggeberin und Dienstleisterin. Wochen später heißt es: Es soll eine fruchtbare Zusammenarbeit geworden sein ...
Ein simpler, genialer Mechanismus
Dass Geben und Nehmen in der Balance sein sollten, ist keine Frage. Wer nur gibt, brennt aus, wer nur nimmt, ist schnell wieder alleine. Networking funktioniert nach diesem simplen, wie genialen Mechanismus. Was hat die Marketingfrau aus dem Praxisbeispiel davon, wenn sie