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Im Gespräch mit Esther Maria Magnis und Marion Poschmann
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Ebook95 pages42 minutes

Im Gespräch mit Esther Maria Magnis und Marion Poschmann

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About this ebook

Esther Maria Magnis, Jahrgang 1980, erregte mit ihrem Debüt "Gott braucht dich nicht" 2012 großes Aufsehen. Die studierte Religionswissenschaftlerin wagte in einer ungewohnt ungeschminkten Sprache über Gott und ihren Glaubensverlust, ausgelöst durch den Tod von Vater und Bruder, ihre Kämpfe und ihr Ringen mit diesem so grausamen Gott, der ihr das Liebste nahm, zu schreiben. "Schwester Hiob" titelte ganz zu Recht eine Zeitung.
Geradezu das Gegenteil bildet die Autorin Marion Poschmann, Jahrgang 1969, mit ihren Gedichten und Romanen. Die brillante Stilistin, die mit ihren Büchern bereits dreimal in der Shortlist zum Buchpreis landete, zuletzt mit ihrem Roman "Die Kieferninseln" , die zudem viele renommierte Preise für ihr Werk erhalten hat, spricht so verhalten über Gott, Mystik und Glauben, dass viele diese wesentlichen Aspekte ihrer Bücher schlicht übersehen.
Mit beiden Autorinnen konnte Ilka Scheidgen Gespräche führen, die offenbaren, wie wesentlich für sie die Gottesthematik ist. Aus ihren Texten und in ihren Selbstaussagen zeigt sich, wie viel beide gemeinsam haben und weshalb die Lektüre ihrer Bücher überaus lohnend ist.
LanguageDeutsch
PublisherTWENTYSIX
Release dateNov 13, 2017
ISBN9783740737665
Im Gespräch mit Esther Maria Magnis und Marion Poschmann
Author

Ilka Scheidgen

Ilka Scheidgen, Biografin der Dichterin Hilde Domin und der Schriftstellerin Gabriele Wohmann, porträtiert den Schriftsteller, Essayisten, Lyriker und Dramatiker Martin Walser in ihrem neuen Buch in der ihr eigenen Weise als "Meisterin des Biografischen" (G. Magirius). Wie schon in ihren zahlreichen Schriftstellerporträts gelingt es ihr, den Menschen hinter und in seinem Werk lebendig werden zu lassen. "Ich bewundere Ihre Art, wie Sie einen Autor in der Beschreibung erfassen und lebendig machen." (Hans Bender, Mitbegründer und langjähriger Herausgeber der Literaturzeitschrift Akzente).

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    Im Gespräch mit Esther Maria Magnis und Marion Poschmann - Ilka Scheidgen

    Das Leben lebt ohne Warum,

    indem es sich selber lebt.

    Meister Eckhart

    Mit Gott

    riskiert man alles.

    Jean Anouilh

    Inhaltsverzeichnis

    Einleitung

    Esther Maria Magnis

    Biografisches

    Gott braucht dich nicht

    Gespräch mit Esther Maria Magnis

    Marion Poschmann

    Biografisches

    Die Sonnenposition

    Gespräch mit Marion Poschmann

    Geliehene Landschaften

    Die Kieferninseln

    Veröffentlichungen

    Pressestimmen

    Einleitung

    Während bei Esther Maria Magnis in ihrem autobiografischen Buch „Gott braucht dich nicht der Name „Gott, um den es hier geht, schon im Titel erscheint, so geschieht das bei Marion Poschmann sehr verhalten, oft nur indirekt und erahnbar.

    Bei Magnis bricht Gott geradezu alttestamentarisch mit Donner und Getöse in das Leben der Protagonistin ein: „Vielleicht ist Gott ein Sadist. Vielleicht ist hinter der Grenze, die wir nur mit unserem Inneren passieren können, ein großes Kind, das schlecht erzogen wurde und sich nicht kümmert." Da muss man als Leser erst einmal schlucken!

    Ganz anders bei Marion Poschmann: bei ihr überwiegt das Leise. „Bei uns ist die Reise nach innen verpönt, was ich darauf zurückführe, daß dieses Innere nicht nur als Bereich des Göttlichen und damit als Zumutung aufgefaßt wird, sondern eben auch schwer zu lokalisieren ist heißt es in ihrem Roman „Die Kieferninseln.

    Im Gespräch mit beiden Autorinnen offenbart sich, wie viel sie gemeinsam haben und weshalb die Lektüre ihrer Bücher überaus lohnend ist.

    Esther Maria Magnis

    Esther Maria Magnis

    Esther Maria Magnis, Jahrgang 1980, ist in Westfalen geboren und hat Vergleichende Religionswissenschaft und Geschichte studiert.

    „Gott braucht dich nicht. Eine Bekehrung" ist ihre erste Buchveröffentlichung.

    Das Buch erschien 2012 im Rowohlt Verlag und 2014 als Taschenbuchausgabe im Rowohlt Taschenbuch Verlag. 2013 wurde es ins Portugiesische, 2015 ins Niederländische übersetzt.

    Esther Maria Magnis ist verheiratet und Mutter zweier Töchter. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

    GOTT BRAUCHT DICH NICHT

    Ein provozierendes und aufwühlendes Debüt

    Um es gleich vorweg zu sagen: Das Debüt der 32jährigen Esther Maria Magnis ist in vielerlei Hinsicht ein Ereignis. Zwar kann man in letzter Zeit eine erstaunliche Hinwendung zur religiösen Thematik feststellen – erinnert sei an die letzten Veröffentlichungen von Martin Walser, aber auch das Bekenntnisbuch des SPIEGEL-Redakteurs Matthias Matussek „Das katholische Abenteuer oder den Bestseller des Theologen Manfred Lütz „GOTT: Eine kleine Geschichte des Größten .

    Und doch unterscheidet das Buch von Esther Maria Magnis sich von Beispielen wie den genannten um einen ganz wesentlichen Aspekt: es wirkt und ist authentisch, das heißt: hier ist zuvorderst nicht intellektuelles Hinterfragen oder sprachverliebte Spielerei am Werk.

    Nein, hier geht es um nicht mehr und nicht weniger als das Leben selbst, das Leben von Esther Maria Magnis, das einen Riss erhält, als sie noch Kind ist. Mit einer Kindheitsszene beginnt das in drei Kapitel gegliederte Buch, dem jede Gattungsbezeichnung fehlt. An ihrer Stelle findet sich die merkwürdige Angabe „Eine Bekehrung". Darunter versteht man gemeinhin eine Hinwendung vom Unglauben zum Glauben. Auch davon handelt dieser autobiographische Text. Aber mehr noch handelt er vom zutiefst existenziellen Verlust des Glaubens, von einer Gottesferne und Leere, von einer geradezu hiobsmäßigen Verzweiflung und Anklage, dass Gott sich nicht zeigt, dass er schweigt und dass er das Leid und das Zerbrechen am Leiden zulässt, ohne sich zu kümmern, ohne auf Gebete zu hören.

    Als die 14jährige Esther und ihre Geschwister Steffi und Johannes erfahren, dass ihr Vater an einem unheilbaren Krebs erkrankt ist und nur noch „drei Wochen oder drei Monate" zu leben hat, bricht für sie ihre heile Kinderwelt zusammen. Obwohl die Familie eine gängige Glaubenspraxis übt mit Kirchbesuchen, rebelliert Esther vor allem gegen das, was ihr in Predigten oder im Unterricht über Gott erzählt wurde, denn es unterscheidet sich nicht von dem, über was auch in Talkshows unentwegt palavert wird. So stellt

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