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Stärker als Fleisch- E-Book: Wie ein Feuerwehrmann aus Texas den Fleischhunger mit einer pflanzenstarken Ernährung löschte
Stärker als Fleisch- E-Book: Wie ein Feuerwehrmann aus Texas den Fleischhunger mit einer pflanzenstarken Ernährung löschte
Stärker als Fleisch- E-Book: Wie ein Feuerwehrmann aus Texas den Fleischhunger mit einer pflanzenstarken Ernährung löschte
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Stärker als Fleisch- E-Book: Wie ein Feuerwehrmann aus Texas den Fleischhunger mit einer pflanzenstarken Ernährung löschte

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About this ebook

Fleisch macht stark?
Stimmt das überhaupt? Rip Esselstyn meint: nein.

Er ist erfolgreicher Triathlet, ehemaliger Feuerwehrmann und Sohn des bekannten Herzforschers Dr. Caldwell B. Esselstyn. In seinem neuen Buch Stärker als Fleisch entzaubert er Ernährungsmythen und macht überzeugend deutlich, warum eine pflanzenbasierte Ernährung in jeder Hinsicht die beste Wahl für den Menschen ist. Auch für Sportler.
Natalie Portman, James Cameron und Mike Tyson: Viele Prominente sind bereits überzeugte Pflanzenesser. Um ein ganzer Kerl oder eine starke Frau mit belastbaren Knochen zu sein, braucht es weder Fleisch noch Milchprodukte, so Esselstyn. Pflanzen liefern ausreichend Kalzium und Eisen – und ganz nebenbei noch viele weitere unverzichtbare Nährstoffe, die der menschliche Körper braucht.
Der Bestsellerautor erklärt auf unterhaltsame, direkte Art, warum Fleisch, Milch und andere Tierprodukte für den menschlichen Körper ungesund sind, und deckt auf, welche Lebensmittel seit Generationen für gesund gehalten werden, obwohl sie es überhaupt nicht sind – wie die Wissenschaft mittlerweile nachgewiesen hat.
Dass pflanzliche Ernährung Spaß macht, zeigt Stärker als Fleisch außerdem: Es enthält „starke“ Gerichte wie der „Handstand-Burger“, „Knochenbrecher-Chili“ und „Adonis-Kuchen“. Esselstyn gelingt es mit Leichtigkeit, selbst den größten Gesundheitsmuffel für Pflanzenpower zu begeistern.
Sein Buch ist mehr als Lektüre über Ernährung: Es enthält amüsante wie deftige Geschichten, die nebenbei die wichtigsten Argumente für eine pflanzenbasierte Ernährung liefern. Und es listet über 150 kreative Rezepte auf, die sofort Lust auf gesundes Essen machen. Stärker als Fleisch? Auf jeden Fall!


„Dieses Buch ist revolutionär! Es entkräftet all die Ernährungsmythen, die in unserer Gesellschaft zu Krankheiten und Verwirrung führen. Rip liefert eindeutige, prägnante und hilfreiche Informationen, die lhnen das Leben retten werden. Rüsten Sie sich mit unverzichtbarem Wissen und köstlichen pflanzenstarken Rezepten!“
- Lindsay S. Nixon, Autorin von Happy Vegan
LanguageDeutsch
Release dateOct 31, 2017
ISBN9783946566793
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    Book preview

    Stärker als Fleisch- E-Book - Rip Esselstyn

    TEIL 1

    DIE

    PFLANZEN-

    STARKEN

    FAKTEN

    Beginnen wir mit den Fakten – volle sechsunddreißig an der Zahl! Wenn Sie die Engine-2-Ernährungsweise kennen und befolgen oder aber sehr viel Obst und Gemüse essen, können Sie wahrscheinlich kaum mehr zusammenrechnen, wie oft sie schon Sprüche wie „Fleisch ist mein Gemüse! oder „Milch macht müde Männer munter! von diversen Schlaubergern gehört haben. Wie oft haben Sie mitbekommen, wie andere Leute sich über Ihre pflanzenbasierte Ernährung lustig machten und dabei ihre sogenannten Fakten zum Besten gaben, weshalb Sie unbedingt rotes Fleisch, Hühnchen, Fisch und Milchprodukte essen müssen? Der einzig wahre Fakt bei der Sache ist allerdings: Diese „Fakten" sind gar keine! Sie sind Mythen!

    Die traurige Wahrheit ist, dass die einflussreiche Fleisch- und Milchlobby jahrzehntelang erfolgreich ihre Propaganda verbreitet hat. Glücklicherweise aber befinden wir uns mitten im Informationszeitalter, der informationsreichsten Ära der Menschheitsgeschichte, und die Wahrheit über den Zusammenhang von Essen und Gesundheit erreicht immer mehr Menschen auf der ganzen Welt. Warum? Weil die Antwort so einfach ist: Pflanzen können heilen. Pflanzen nähren und ernähren uns. Pflanzen geben uns alles, was wir brauchen, um die gesündesten Menschen zu werden, die wir sein können, und das Leben zu leben, das wir verdienen. Es ist an der Zeit, die Wahrheit zu erfahren. Und nicht nur das. Wenn Sie die folgenden Kapitel gelesen haben, können Sie sich erfolgreich mit den besten Argumenten gegen all die fleischverrückten und pflanzenfürchtenden Miesmacher behaupten, denen Sie tagtäglich begegnen.

    Lassen Sie uns gemeinsam für eine pflanzenstarke, gesunde Ernährungsrevolution kämpfen! Lassen Sie uns eine neue Generation verantwortungsvoller Esser auf den Plan rufen! Lassen Sie uns die Wahrheit über Essen und Ernährung aufdecken! Her mit den Fakten! Her mit dem pflanzenstarken Leben!

    1. Tierische Proteine sind mörderisch falsch

    Das klassische Gegenargument von Fleischfans und Milchjunkies ist, dass eine pflanzenbasierte Ernährung Sie chronisch krank machen wird – und auch dazu führt, dass Sie kränklich aussehen. Sie werden auch steif und fest behaupten, dass tierisches Protein dabei hilft, die Grippe fernzuhalten oder vor Herzinfarkten, Schlaganfällen und Krebs zu schützen, richtig?

    Nun, diese Leute könnten nicht ärger daneben liegen. Es sind nicht die pflanzenbasierten Lebensmittel, die Sie krank machen, es ist das Fleisch und das flüssige Fleisch (sprich Milch und Milchprodukte), das zu Krankheiten und schließlich zum Tod führt. Denken Sie einmal darüber nach: Wenn Ihr Essen ein Gesicht oder eine Mutter hat (oder von einem Lebewesen stammt, bei dem das der Fall war), dann enthält es immer mehr oder weniger große Mengen von arterienverstopfenden, Plaque verursachenden und cholesterinhaltigen tierischem Protein und tierischem Fett. Diese Substanzen sind minderwertig und die Bausteine der chronischen Krankheiten, von denen die westliche Gesellschaft geplagt wird.

    Überrascht? Wir US-Amerikaner haben uns bereits so an chronische Krankheiten gewöhnt, dass wir einfach davon ausgehen, dass gravierende Gesundheitsprobleme wie Herzkrankheiten oder Schlaganfälle wie Falten sind – etwas, das im Laufe des Alterungsprozesses eben irgendwann auftaucht. Diese Probleme sind auf jeden Fall stark verbreitet. Schauen Sie sich nur an, wie der Markt für neue Blutdruck- und Cholesterinmedikamente in den letzten Jahren explodiert ist: US-amerikanische Ärzte und Apotheken scheinen sie wie Bonbons in die Massen zu schleudern.

    Dem Harvard Health Letter zufolge nahmen im Jahr 2011 mehr als 32 Millionen US-Amerikaner Statine gegen zu hohes Cholesterin ein. In Deutschland bekommen fünf Millionen Menschen Statine verschrieben. Ein Bericht der Centers for Disease Control (CDC) von 2010 zeigte, dass fast die Hälfte aller US-Amerikaner regelmäßig ein verschreibungspflichtiges Medikament einnimmt.

    Doch trotz all unserer Versuche, unser Elend mit Tabletten wegzukurieren, sind wir US-Amerikaner kränker als je zuvor. Gemäß den CDC litten im Jahr 2005 133 Millionen US-Amerikaner – fast jeder zweite Erwachsene – und etwa 20 Prozent aller Deutschen leiden an einer chronischen Erkrankung.

    Und der Prozentsatz von US-Amerikanern im mittleren Alter, die an drei oder mehr Krankheiten leiden, hat sich in den letzten fünfzehn Jahren fast verdoppelt.

    Es sieht nicht wirklich danach aus, als ob all diese Medikamente gute Arbeit leisten. Das überrascht auch nicht wirklich. All diese Medikamente – ob es nun Statine gegen hohes Cholesterin, Betablocker gegen Bluthochdruck, Glucophage gegen zu hohen Blutzucker oder Acetaminophen gegen Entzündungen ist – wirken in keinster Weise gegen die Ursache der Probleme, die sie behandeln sollen.

    Ärzte, die solche Mittel verschreiben, gehen damit nur kurzsichtig gegen die Symptome der Krankheit vor, lassen unsere Werte wieder besser aussehen und wiegen die Menschen in einem trügerischen Gefühl der Sicherheit. Tatsächlich aber können all diese Erkrankungen durch die falsche Lebens- und Ernährungsweise verursacht worden sein. Sagen Sie all den Fleischliebhabern also, sie sollten endlich aufhören, zu glauben, dass gerade sie die Ausnahme von der Regel seien!

    An dieser Stelle werden viele Leute einwenden: „Aber chronische Krankheiten wie Herzkrankheiten, Schlaganfälle und Diabetes sind doch größtenteils erblich bedingt! Wenn beide Großeltern Herzprobleme hatten, wird es einen selbst doch sehr wahrscheinlich auch treffen, oder nicht?"

    Unsinn. Auf Mickey Mantle traf genau das zu. Der wohl beste Schlagmann in der Geschichte des Baseballs schwor, dass er nicht viel länger als fünfzig Jahre alt werden würde, da die Männer in seiner Familie am Hodgkin-Lymphom gestorben waren, einem Krebs des Lymphgewebes. Also lebte er am Limit, trank extrem viel, aß schlecht und starb schließlich mit 63 Jahren – aber nicht an Krebs, sondern an einer durch Alkoholmissbrauch verursachten Leberzirrhose. (Er erkrankte nie am Hodgkin-Lymphom.) Als er seine letzten Tage verlebte, sagte er: „Hätte ich gewusst, dass ich so lange leben würde, hätte ich besser auf mich aufgepasst."

    Viele der Leiden, die uns schwächen, unsere Knochen erweichen oder unser Herz in den Würgegriff nehmen, lassen sich voll und ganz vermeiden, und zwar unabhängig davon, ob Ihre Vorfahren daran litten oder nicht – aber nicht durch die Einnahme von Medikamenten. Ihr Blutzucker muss nicht hoch sein, Ihre Knochen müssen nicht spröde werden und Ihre Arterien müssen auch nicht verstopfen! Die meisten chronischen Krankheiten, egal wie viele unerwünschte Chromosomenkombinationen wir auch haben mögen, können wir vermeiden, indem wir selbst kontrollieren, was in unserem Körper passiert.

    Das National Heart, Lung and Blood Institute schloss vor kurzer Zeit eine zehnjährige Studie ab und kam zu dem Ergebnis, dass fast alle Männer über 60 Jahre und alle Frauen über 70 Jahre, die sich auf typisch westliche Weise mit vielen tierischen Produkten ernährten, bereits an Herzerkrankungen litten und dementsprechend behandelt werden müssten. Was noch erschreckender ist: Bei fast 50 Prozent aller Herzinfarkte ist das erste Symptom ein sofortiger Tod.

    Was ist die Ursache dieser schrecklichen Krankheit? Plaque. Plaque ist eine wächserne, fettige Ablagerung, die sich an verschiedenen Stellen des Körpers bildet, u. a. auch im Inneren der Arterien, der Blutgefäße, die das Blut vom Herzen aus in den Rest des Körpers transportieren.

    Mit der Zeit wird diese Plaque immer zäher, fettiger und garstiger und kann so dick werden, dass sie den Blutfluss erheblich behindert. Wenn sie nicht behandelt wird, oder schlimmer noch, wenn die Ernährung, die die Plaque verursacht hat, beibehalten wird, können die Arterien gänzlich verstopfen und es kommt zum Herzinfarkt oder zum Schlaganfall.

    Blutverdünner können den Blutfluss verbessern, und Medikamente wie Nitroglycerin können die Arterien sogar zeitweise weiten, um den Tod zu verhindern. Ihre Gabel aber ist das einzige Werkzeug, das dazu beiträgt, die Plaque-Ablagerung in Ihrem Körper tatsächlich loszuwerden.

    Überraschenderweise sind verstopfte Arterien nur an weniger als 10 Prozent aller Herzinfarkte schuld. Die Ursache der anderen 90 Prozent sind weiche, instabile Plaques, die kleinen Pickeln ähneln, die die Gefäßwände übersäen. Wenn einer dieser Plaque-Pickel platzt, bildet Ihr Körper ein Blutgerinnsel. Das Ergebnis ist in den meisten Fällen, dass kein Blut mehr zu Ihrem Herz fließt. Gar nicht gut!

    Auf diese Weise starb der Moderator und Nachrichtensprecher Tim Russert. Seine Blutdruck- und Cholesterinwerte waren perfekt – zum Teil dank einer gigantischen Menge an Medikamenten, die er täglich einnahm. Darüber hinaus hatten die Ärzte ihm erst kurz zuvor eine gute Gesundheit bescheinigt. Zwei Wochen später jedoch platzte eine weiche Plaque-Ansammlung in seinem Körper.

    Leider ist Tim Russert kein trauriger Einzelfall. Dasselbe passiert täglich überall in den USA. Und hier kommt das wirklich absolut Absurde daran: All die Statine, die fast 32 Millionen Amerikaner jeden Tag einnehmen, tun kein bisschen, null, niente, gegen das Aufplatzen dieser Plaque-Ansammlungen.

    Wenn Sie sich die Anzahl der notwendigen Behandlungen der Menschen ansehen, die Medikamente nehmen, um dadurch ein positives Ergebnis zu erzielen, werden Sie sehen, dass volle 100 Patienten ein Statin über einen Zeitraum von fünf Jahren einnehmen müssen, damit es bei einer Person erfolgreich wirkt. Ein Verhältnis von 100 zu 1! Das ist eine ungeheuer miese Erfolgsbilanz. Die einzige Untergruppe von Menschen, die verhalten von der Einnahme von Statinen profitieren, sind diejenigen, die bereits ein kardiovaskuläres Ereignis hatten.

    Wenn Ihr Arzt seinen Job ernst nimmt, sollte er Sie über diese Statistiken informieren, bevor er Sie auf ein Statin setzt. Er sollte Sie auch über die lange Liste von Nebenwirkungen aufklären, die Statine auslösen können, wie z. B. Erschöpfung, Muskelschmerzen, Depressionen, Kopfschmerzen, Schlafprobleme, Hitzewallungen, Benommenheit, Schwindel, Übelkeit und/oder Erbrechen, Unterleibskrämpfe und/oder -schmerzen, Blähungen, Durchfall, Verstopfung, Hautausschläge, Impotenz, Diabetes und kognitive Probleme wie Vergesslichkeit und Verwirrung – um nur einige aufzuzählen.

    Wer sein Leben lang Zigaretten geraucht hat, bekommt nicht besser Luft, wenn er zu Zigarren wechselt. Die Lunge erholt sich nur, wenn er das Rauchen ganz aufgibt. Das Gleiche gilt für Ihre Arterien. Eine Pille einwerfen und einfach weiter Fleisch essen, wird Ihnen nicht viel helfen.

    Mein Vater, ein Herzchirurg und Experte für Herzkrankheiten, ist fest davon überzeugt, dass wir Menschen die Fähigkeit haben, diese Darth-Vader-Todesstern-Plaques in schon drei Wochen nur mithilfe unserer Gabeln zu zerstören – indem wir vollwertige, mit Pflanzenkraft heilende Lebensmittel essen. Lassen Sie sich das auf der Zunge zergehen: Drei Wochen, um sich herzinfarktimmun zu machen!

    Wenn Sie Ihre Gesundheit und sich selbst zum Strahlen bringen wollen, heißt das ganz einfach: Weg mit den Tierprodukten und her mit den Pflanzen! Schließlich erklärt auch die größte Organisation von Lebensmittel- und Ernährungsexperten der USA, die Academy of Nutrition and Dietetics (AND), dass „richtig geplante vegetarische Ernährungsweisen, einschließlich vollständig vegetarischer oder veganer Ernährungsweisen, gesund und ernährungsphysiologisch adäquat sind und bezüglich der Prävention und Behandlung bestimmter Krankheiten gesundheitliche Vorteile bieten können. Ein Bericht der AND aus dem Jahr 2009 merkte außerdem an, dass Menschen mit einer pflanzenbasierten Ernährung mit wenig gesättigten Fetten und Cholesterin „zu einem geringeren Body-Mass-Index und insgesamt niedrigeren Krebsraten neigen.

    Übersetzung: Pflanzen sind unschlagbar, wenn Sie gesund sein und Krankheiten vorbeugen wollen. Warum sind Sie also nicht so gut wie möglich zu sich selbst, indem Sie auf Rot verzichten und stattdessen lieber voll auf Grün setzen?

    Eine pflanzenbasierte Ernährung führt nicht nur dazu, dass sich keine weiteren Plaques mehr ansammeln, sondern kann den gesamten Prozess sogar umkehren. In einer wegweisenden Studie arbeitete Dr. Dean Ornish vom Preventive Medicine Research Institute in Kalifornien mit 48 Patienten zusammen, die an schweren Herzerkrankungen litten. Zwanzig Studienteilnehmer behielten ihre typische, auf Tierprodukten basierende westliche Ernährungsweise bei, während achtundzwanzig eine strenge pflanzenbasierte Diät begannen, die durch einfache Dehnübungen und ein leichtes Lauftraining ergänzt wurde.

    Die Ergebnisse? Erstaunliche 82 Prozent der Studienteilnehmer aus der pflanzenbasierten Gruppe bemerkten einen Rückgang ihrer arteriellen Verstopfung. In einem fast unglaublichen Fall gelang es Werner Hebenstreit, einem fünfundsiebzigjährigen Geschäftsmann, seine Gesundheit so zu verbessern, dass er in einer Höhe von über 2400 Metern sechs Stunden lang in den Grand-Teton-Bergen wandern konnte. Vor dem Beginn seiner pflanzenbasierten Ernährung konnte er kaum die Straße überqueren, ohne an Schmerzen in der Brust zu leiden.

    Währenddessen verbesserte sich die Gesundheit der Fleischesser-Gruppe nicht. In den meisten Fällen verschlimmerte sich die arterielle Verstopfung.

    Immer noch skeptisch? Dann lesen Sie Bills Geschichte: Bill wuchs in den US-amerikanischen Südstaaten mit einer traditionellen fleischlastigen Ernährung auf, zu der insbesondere Brathähnchen, Hamburger und Pommes frites gehörten. Er machte bei seinen wöchentlichen Joggingausflügen auch immer einen Abstecher zu McDonald’s. All die Jahre mit rotem Fleisch und frittiertem Essen verlangten ihren Tribut, sodass sich Bill 2004 einer vierfachen Koronararterien-Bypass-Operation unterziehen musste.

    2010 mussten die Ärzte ihm Stents in eine native Koronararterie einsetzen, nachdem einer der Bypässe versagte. (Dass Bypässe nach anderthalb Jahren nicht mehr funktionieren, geschieht ziemlich häufig. Dies gibt jedenfalls ein Artikel des New England Journal of Medicine von 2009 zu bedenken. In fast 50 Prozent aller Fälle gibt das aus dem Bein entnommene und als Bypass um die blockierte Stelle Ihrer Arterie gelegte Blutgefäß schon nach zwölf bis achtzehn Monaten den Geist auf.)

    Bills Tochter war geschockt und forderte ihren Vater eindringlich dazu auf, noch vor ihrer Hochzeit im selben Jahr etwas für seine Gesundheit zu tun. Also begann Bill damit, sich in die Fachliteratur einzulesen, wurde von der Arbeit von Dr. Dean Ornish, T. Colin Campbell und der meines Vaters inspiriert, der in seiner fünfundzwanzigjährigen Forschungslaufbahn Hunderten Patienten der Cleveland Clinic dabei geholfen hatte, ihre Herzkrankheiten zu heilen, änderte seine Ernährungsweise und stürzte sich in ein Meer pflanzenstarker Köstlichkeiten. Bill nahm zwölf Kilo ab und führte seine Tochter wenig später selbst zum Altar.

    Vielleicht haben Sie schon einmal etwas von Bill gehört. Er war der zweiundvierzigste Präsident der USA. Hören Sie also auf den ehemaligen Präsidenten Bill Clinton, der vor Kurzem in einem Interview sagte: „Ich ernähre mich rein pflanzlich, mit Bohnen, Hülsenfrüchten, Gemüse und Obst … Ich will zu den 82 Prozent gehören, die ihre Herzerkrankung heilen."

    2. Pflanzen enthalten reichlich Protein

    Vor einigen Jahren, als ich noch Feuerwehrmann war, waren wir bei einem Noteinsatz, bei dem wir eine über 270 Kilogramm schwere Frau aus ihrem Schlafzimmer in einen Krankenwagen tragen mussten. Als wir ihr Schlafzimmer betraten, war es voller leerer Pizzaschachteln, leeren Pappeimern, in dem frittierte Hühnchenteilchen gewesen waren, und Dutzenden leerer Softdrinkflaschen – alles Beweise dafür, warum diese Frau so fettleibig war. Als wir uns zu acht stöhnend und schnaufend abmühten, sie hochzuheben, riet ich ihr höflich, sie sollte sich überlegen, weniger verarbeitete Nahrungsmittel zu sich zu nehmen und stattdessen mehr natürliche, vollwertige pflanzliche Lebensmittel. Sie schaute mich verblüfft an und fragte: „Aber wo bekomme ich dann mein Protein her?"

    Fleischesser bombardieren Sie mit jeder Menge falscher Informationen. Am häufigsten bekommen Sie wahrscheinlich Folgendes hören: Mit einer pflanzenbasierten Ernährung nehmen Sie nicht genug Protein auf.

    Also bitte! Schluss mit diesem Schwachsinn! So etwas wie einen Proteinmangel gibt es in den USA nicht und auch nicht in den meisten anderen Industrienationen. Wie viele Leute kennen Sie, die letztes Jahr wegen eines Proteinmangels ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten? Null! Und wie viele Leute kennen Sie, die wegen Herzkrankheiten, Krebs, Diabetes oder mit Fettleibigkeit verbundenen Krankheiten ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten? Wahrscheinlich ziemlich viele.

    Tatsächlich ist es so, dass die Mehrheit aller US-Amerikaner in einem Zustand des Proteinüberschusses herumläuft, und das wenig überraschend. Wir leben in einem Land, das unsterblich in alles verliebt ist, was auch nur nach Protein riecht. Wir haben uns stark von der Fleisch-, Milch- und Eierindustrie einlullen lassen, sodass die Mehrheit aller Leute, einschließlich wohlmeinender, aber fehlinformierter Ärzte und Ernährungsberater, nicht den blassesten Schimmer davon hat, dass die besten und gesündesten Proteine von vollwertigen Pflanzen stammen.

    Ja, Pflanzen! Also machen Sie es sich ruhig bequem, denn wir werden tief in das Thema Protein einsteigen.

    Lassen Sie mich mit einer Analogie beginnen: Wenn Sie Luft atmen, sind Sie bestimmt ganz zuversichtlich, dass Sie damit auch genug Sauerstoff einatmen. Luft besteht zu 21 Prozent aus Sauerstoff und zu 79 Prozent aus Stickstoff. Trotzdem machen Sie sich nicht wirklich Sorgen darüber, ob Sie genug Sauerstoff einatmen. Solange Ihre Lungen Luft einatmen, geht es Ihnen gut und Sie haben das Gefühl, dass Sie in guter Form sind.

    Denken Sie jetzt an Essen und Proteine. Wenn Sie etwas essen, ist es nicht wirklich wichtig, welche Lebensmittel Sie zu sich nehmen. Solange Sie genug Kalorien aufnehmen, können Sie auch sicher sein, dass auch genügend Protein darunter ist. Ja, Protein ist sehr wichtig, und nach Wasser die Substanz, die den größten Teil unseres Körpers ausmacht. Das heißt aber nicht, dass es besser für Sie ist, wenn Sie immer mehr davon zu sich nehmen.

    Viele Institutionen, auch die Weltgesundheitsorganisation, empfehlen, dass bei der menschlichen Ernährung 10 Prozent der Gesamtkalorien von Proteinen stammen sollten. Irrsinnigerweise nehmen die meisten von uns aber viel zu viel von beidem – Proteine und Kalorien – auf.

    Zusätzlich dazu stammt der Großteil der Proteine, die unsere Körper verarbeiten muss, aus ungünstigen Quellen, nämlich aus Tierprodukten. Tierisches Protein ist schlecht für unsere Knochen, lässt unseren Körper in einen Entzündungszustand abgleiten, verstärkt das Risiko einer Tumorbildung, erhöht den Cholesterinwert und belastet unsere Leber und Nieren.

    Gesunden Personen empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation folgende Formel, um den eigenen täglichen Proteinbedarf zu ermitteln: (0,8 Gramm) × (Ihr ideales Körpergewicht in Kilogramm) = Protein in Gramm. Für einen 80-Kilo-Typ wie mich wäre das also eine Menge von 64 Gramm pro Tag. Ein Kinderspiel!

    Anstatt sich also auf eine drittklassige Proteinquelle zu verlassen, holen Sie sich Ihr Protein lieber aus der ursprünglichsten und natürlichsten Quelle – von gesunden und heilenden Pflanzen. Schauen wir uns einmal die Proteinmenge an, die in Pflanzen enthalten ist, damit Sie sich auch sicher sein können, dass Sie so viel Protein aufnehmen, wie Sie brauchen.

    Fünfundzwanzig Prozent der Kalorien in durchschnittlichem Gemüse stammen von Proteinen, während einige grüne Blattgemüsesorten es sogar auf 50 Prozent bringen! Eine durchschnittliche Bohne enthält 25 Prozent Protein, Sojabohnen sogar 40 Prozent. Durchschnittliches Vollkorn enthält 12 Prozent Protein, Quinoa sogar 18 Prozent. Und sogar ganz normales Obst enthält über 5 Prozent Protein – Zitronen sogar 15 Prozent! Also schnappen Sie sich die sauren Früchtchen und machen Sie Limonade daraus!

    Hier finden Sie eine Liste verschiedener Obstsorten mit ihrem Proteingehalt (gemäß Angaben der Lebensmitteldatenbank des U. S. Department of Agriculture (USDA)):

    Wie Sie sehen, könnten Sie theoretisch auch als Frutarier auf den Fidschi-Inseln leben und dennoch genügend Protein aufnehmen. (Was ich trotzdem nicht empfehle!)

    Ein Proteinmangel ist tatsächlich aber so selten, dass ich bisher noch niemanden getroffen habe, der den medizinischen Fachbegriff für die Krankheit kennt, die daraus resultiert. Nicht eine Person. Kennen Sie das Wort? Die Antwort finden Sie auf Seite 8.

    Die einzigen beiden Möglichkeiten, nicht genügend Protein aufzunehmen, sind erstens, nicht genügend Kalorien aufzunehmen, um ein gesundes Gewicht zu halten, und zweitens, nur Lebensmittel zu essen, die sehr fett- und zuckerreich sind (die Chips-Donuts-Pommes-Cola-Diät). Wenn Sie sich vollwertig und pflanzenstark ernähren und dabei ein gesundes Gewicht halten, sind Sie im grünen Bereich!

    3. Pflanzenbasiertes Protein ist bereits vollständig

    Der zweitgrößte und am weitesten verbreitete Irrtum ist, dass pflanzliches Protein irgendwie nicht „vollständig" ist.

    Das ist nicht nur faktisch falsch, sondern auch keine besonders schlaue Annahme. Es ist ein Irrglaube, der auf überholten Forschungsergebnissen basiert, die von Anfang an nicht stichhaltig waren. Sollte jemand in einem Gespräch also dieses Argument anführen, atmen Sie tief durch und bereiten Sie sich auf Ihren Gegenschlag vor.

    Schauen wir uns vorher aber einmal die Definition von Proteinen an. Proteine sind Nährstoffe, die aus einer oder mehreren Aminosäureketten bestehen, die für den Aufbau, das Funktionieren und das Regulieren jeder unserer Körperzellen unentbehrlich sind. Proteine sind neben Wasser die Substanz, die am häufigsten im menschlichen Körper vorkommt.

    Die Fachausdrücke, die im Zusammenhang mit Proteinen benutzt werden, sind die erste Quelle vieler Fehlinformationen. Jede Proteinkette enthält zwanzig Aminosäuren, von denen acht (auch als „essentielle Aminosäuren bezeichnet) nur über die Nahrung aufgenommen werden können. Lebensmittel, die alle acht essentiellen Aminosäuren enthalten, sind qualitativ hochwertige Proteinquellen. Diese Lebensmittel schließen verschiedene Fleischarten, Geflügel, Fisch, Eier, Milch, Milchprodukte, Obst, Gemüse, Vollkorn, Bohnen, Nüsse und Samen ein. Ja, Sie haben richtig gelesen: Obst, Gemüse, Vollkorn, Bohnen, Nüsse und Samen! Gerade die Lebensmittel, von denen mitunter behauptet wird, sie enthielten „unvollständige Proteine, sind überhaupt nicht unvollständig! Das einzige unvollständige Protein unter den Lebensmitteln stammt von einer tierischen Quelle: Gelatine.

    Einige Leute glauben, sie müssten verschiedene pflanzenbasierte Lebensmittel kombinieren, um „vollständige Proteine aufzunehmen. Dieser Glaube an eine „Proteinkombination war eine Theorie, die ursprünglich auf den Bestseller „Diet for a Small Planet" von Frances Moore Lappé zurückgeht. Er wurde schnell zu einem der größten Mythen auf dem Gebiet der Ernährung. Zehn Jahre später räumte Lappé diese Position offiziell, indem sie in einer neuen Ausgabe desselben Buches schrieb: „Um den Mythos zu bekämpfen, dass Fleisch die einzige hochwertige Proteinquelle ist, verstärkte ich einen weiteren Mythos. Ich habe lange den Eindruck vermittelt, dass es nötig sei, besonders vorsichtig zu Werke zu gehen, um auch ohne Fleisch genügend Protein aufzunehmen. Tatsächlich aber ist es wesentlich einfacher, als ich zunächst glaubte."

    Zu diesem Zeitpunkt war der Schaden schon angerichtet, doch mischten sich nun auch einflussreiche Institutionen ein, die sich selbst mit Ernährung befassten. Im Jahr 1988 z. B. änderte auch die Academy of Nutrition and Dietetics ihren Standpunkt bezüglich pflanzenbasierter Proteine. Das jüngste Statement der Organisation zur vegetarischen Ernährung unterstreicht ihre vorherige Unterstützung pflanzlicher Proteine:

    „Pflanzliches Protein deckt den Proteinbedarf, wenn eine Reihe pflanzlicher Lebensmittel verzehrt und eine ausreichende Energiemenge aufgenommen wird. Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass eine abwechslungsreiche Auswahl verschiedener pflanzlicher Lebensmittel, die über den Tag verteilt gegessen werden, alle essentiellen Aminosäuren enthält und eine adäquate Stickstoffretention und -verwertung bei gesunden Erwachsenen sicherstellt. Proteine in Form von Nahrungsergänzungsmitteln sind dann nicht notwendig."

    Übersetzung: Kein Stress! Sie können sich pflanzenstark ernähren und bekommen trotzdem alles, was Sie brauchen.

    Das sind die Fakten: Sowohl tierische als auch pflanzliche Proteine sind vollständig. Der Unterschied zwischen beiden liegt darin, dass der Anteil der schwefelhaltigen Aminosäuren in tierischen Proteinen höher ist, was in zu großen Mengen schädlich sein kann.

    Pflanzliche Proteine dagegen sind besser zusammengesetzt. Die Natur hat eine bessere Mischung von essentiellen Aminosäuren geschaffen, die uns auf natürliche Weise vor Entzündungen und der Entwicklung von Tumoren schützt. Darüber hinaus enthalten Pflanzen zusätzliche gesunde Extras wie Ballaststoffe, Phytonährstoffe und Antioxidantien – alles Dinge, die beim Fleisch völlig fehlen.

    Wenn Sie also das nächste Mal gefragt werden, ob es nicht gefährlich ist, wegen einer pflanzenbasierten Ernährung „zu wenige oder „unvollständige Proteine aufzunehmen, erklären Sie dieser Person, dass Sie die ursprünglichste Proteinquelle überhaupt gefunden haben – und diese nennt sich P.F.L.A.N.Z.E.N.!!

    4. Vitamin B12: Kein Problem!

    Ich wette, eine weitere Frage, die Sie ständig zu hören bekommen, ist: „Wenn du kein Fleisch isst, wie bekommst du dann genug Vitamin B 12 ?"

    Was die meisten schlecht informierten Fleischesser nicht wissen, ist, dass Vitamin B12 nicht von Tieren stammt – und auch nicht von Pflanzen. Vitamin B12 steckt eigentlich im Boden und wird von Mikroorganismen gebildet, die in unserer Umwelt leben. Bevor Sie sich nun aber entschließen, sich einen Klumpen Erde in den Mund zu stopfen, befassen wir uns lieber etwas näher mit dem Vitamin.

    B12 war das zuletzt entdeckte Vitamin (im Jahr 1948). Dies geschah auch nur zufällig, als Wissenschaftler damit beschäftigt waren, nach einem Heilmittel für eine Krankheit namens perniziöse Anämie zu suchen (einer schlimmen Erkrankung, bei der der Körper nicht genug rote Blutkörperchen produziert). Es stellte sich heraus, dass Vitamin B12 diese Krankheit heilen kann und darüber hinaus noch weitere Krankheiten. Also brauchen wir alle Vitamin B12.

    Die meisten Leute wissen, dass sie Vitamin B12 durch das Essen von Fleisch aufnehmen können – und genau das reiben Fleischesser gern allen anderen unter die Nase. Folgendes ist diesen Leuten aber wahrscheinlich nicht bekannt (also informieren Sie sie ruhig darüber): Das B12 stammt nicht wirklich aus dem Fleisch. Es stammt von

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