Discover millions of ebooks, audiobooks, and so much more with a free trial

Only $11.99/month after trial. Cancel anytime.

Kinderschreck
Kinderschreck
Kinderschreck
Ebook52 pages42 minutes

Kinderschreck

Rating: 0 out of 5 stars

()

Read preview

About this ebook

2 neue Short-Stories von dem Autor Klaus Enser-Schlag.
In "Stellenangebot" wird dem arbeitslosen Peter Biegler ein wahrhaft mörderischer Job zu einer außergewöhnlich guten Bezahlung angeboten. Doch als Biegler annimmt, ahnt er nicht, dass er damit in eine bitterböse Intrige verwickelt wird...
In der zweiten Erzählung"Kinderschreck" lernen zwei liebe, kleine Jungen ihren Nachbarn das Fürchten. Stefan Ebner zieht in ein Drei-Familien-Haus und bekommt umgehend die Nachteile seines sozialen Status' zu spüren: Er ist Single und möchte daheim in Ruhe arbeiten.
Doch die beiden Jungs der Familie Klinger vereiteln dies immer wieder und auch die Eltern haben kein Einsehen.
"Kinder müssen spielen!" lautet deren Devise, egal, welche nervlichen Belastungen bei den restlichen Nachbarn entstehen.
Doch dann geschieht etwas Schreckliches im Haus und Stefan Ebner weiß dies geschickt auszunutzen...

Wieder einmal nimmt der Autor Klaus Enser-Schlag "sozial adäquate" Verhaltensweisen auf die Schippe. Schwarzer Humor und Ironie dürfen dabei natürlich nicht fehlen. Egal, ob mörderische Greise oder schreckliche Kinder: Hier werden sie auf morbide und ironische Weise durch den Kakao gezogen, ganz nach der Devise des Autors: "Man soll das Leben nicht zu ernst nehmen und böse Zeitgenossen - wenn es nicht anders geht - leben lassen..."
LanguageDeutsch
PublisherBoD E-Short
Release dateNov 28, 2017
ISBN9783746036250
Kinderschreck
Author

Klaus Enser-Schlag

Klaus Enser-Schlag hat bisher 15 Hörspiele für die Schweizer Kultserie "Schreckmümpfeli" des SRF geschrieben. Er veröffentlichte bis heute 31 E-Books und knapp 700 Gedichte. Sein Schreckmümpfeli "Habgier" wurde 2018/19 verfilmt und lief als Beitrag für den besten Kurzfilm bei den 44. Schweizer-Jugendfilmtagen. Der Autor wurde in Bad Cannstatt geboren und lebt heute im Großraum Stuttgart.

Read more from Klaus Enser Schlag

Related to Kinderschreck

Related ebooks

Science Fiction For You

View More

Related articles

Reviews for Kinderschreck

Rating: 0 out of 5 stars
0 ratings

0 ratings0 reviews

What did you think?

Tap to rate

Review must be at least 10 words

    Book preview

    Kinderschreck - Klaus Enser-Schlag

    Kinderschreck

    Titelseite

    Impressum

    Stellenangebot

    Ich hatte wieder einmal einen Job hingeworfen, besser gesagt, man hatte sich in „gegenseitigem Einvernehmen" von mir getrennt. So unrecht war mir das gar nicht. Wer spritzt schon gerne Tag für Tag verdreckte Autos in einer Waschanlage ab? Zudem gab es blöde Kollegenwitze, zickige Kunden und ein Vorgesetzter, dessen Launen in dramatischer Geschwindigkeit wechselten. Meistens war er schlecht drauf und das färbte natürlich auf das allgemeine Betriebsklima ab.

    Deshalb war ich nicht unbedingt traurig, als ich an jenem Nachmittag frank und vogelfrei vom Arbeitsamt nach Hause ging. Ich wusste, dass ich mich „intensiv um einen neuen Job bewerben musste, sonst war es mit der Arbeitslosenunterstützung Essig. Jetzt musste ich erst einmal diese verdammte Sperrzeit überbrücken, denn ich war von meinem Chef verhaltensbedingt gekündigt worden. Dabei hatte ich doch nur laut gesagt, was alle anderen dachten, deshalb fand ich die Titulierung „Arschloch gar nicht so dramatisch.

    Als ich schon fast bei meiner Wohnung angekommen war, sah ich an einem Baum einen Zettel hängen. Eine zittrige Handschrift hatte dem weißen Blatt seine Unschuld genommen.

    „Interessante Tätigkeit bei sehr guter Bezahlung" versprach die Botschaft. Darunter war eine Telefonnummer angegeben. Ich überlegte kurz. Der Schrift nach zu urteilen, musste der oder die Schreibende entweder uralt oder betrunken gewesen sein. Vielleicht ein alter Mensch, der pflegerische Hilfe suchte. Nein, das war sicher nichts für mich. Irgendeinem alten Quälgeist die Pisse wegschütten und den Schwachsinn vergangener Zeiten über mich ergehen lassen, war absolut nicht meine Vorstellung von einer interessanten Tätigkeit. Doch wer wusste schon, was sich hinter dieser Anzeige verbarg? Vielleicht war es eine alte Dame, die keinen Erben hatte und welche für ein bisschen Speichelleckerei ihr Vermögen in Aussicht stellte…

    „Wenn ich nicht gleich mit ihr pennen muss, soll’s mir recht sein", dachte ich, riss den Zettel vom Baum herunter und wählte einige Minuten später die angegebene Telefonnummer.

    Nach langem Klingeln meldete sich ein Mann. Gemäß seiner Stimme schätzte ich ihn auf ungefähr 135 Jahre.

    „Ich melde mich wegen Ihrer Anzeige. Die auf dem Baum", sagte ich ein wenig unbeholfen.

    „Ich habe auch nur diesen einen Zettel geschrieben", meinte der Uralt-Mensch.

    „Kein Wunder, dachte ich. „Als der Alte mit dem Schreiben anfing, wusste er vermutlich gar nicht, ob er den Satz noch zu Ende würde bringen können.

    „Sind Sie ein kräftiger, junger Mann?", krächzte der Alte und ich bekam einen Schreck. Nein, auf irgendwelche abartigen Spielchen mit mir würde der Greis nicht hoffen können. Egal, wie abgebrannt ich auch sein mochte: Einen Rest von Ehre wollte ich mir stets bewahren.

    „Ich bin ganz gut gebaut, sagte ich etwas zurückhaltend. „Das bedeutet aber nicht, dass ich…

    „Ich bin nicht schwul", entgegnete der Alte wie aus der Pistole geschossen. Seine schnelle und richtige Einschätzung meiner bruchstückhaften Erklärung zeigte mir, dass der Dinosaurier offensichtlich einen messerscharfen Verstand besaß. Kaum, dass mir diese Erkenntnis durch den Kopf schoss, krächzte der alte Rabe schon weiter.

    „Für diese Tätigkeit wäre es ganz einfach von Vorteil, dass Sie von kräftiger Gestalt sind. Aber keine Bange: Sie müssen sich in keiner Weise sexuell betätigen".

    „Wenn du eine geile Ur-Ur-Urenkelin hättest, wäre ich bestimmt nicht abgeneigt", dachte ich belustigt, antwortete stattdessen aber:

    „Und wie sieht diese interessante Tätigkeit nun im Detail aus?"

    „Das würde ich mit Ihnen ganz gerne unter vier Augen besprechen, antwortete der mysteriöse Greis. „Hätten Sie morgen Abend, so gegen 19 Uhr, Zeit?

    Ich überlegte kurz, dann sagte ich zu. Was hatte ich schon zu verlieren? Der Alte nannte

    Enjoying the preview?
    Page 1 of 1