Omas zauberhafte Geschichten
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About this ebook
Diese und sechs weitere zauberhafte Geschichten findet ihr in diesem Buch.
Für Kinder ab 6 Jahre
Angie Pfeiffer
Angie Pfeiffer schreibt Unterhaltungsliteratur in Form von Romanen und Kurzgeschichten für Erwachsene sowie Kinderbücher. Sie hat Romane, E-Books und zahlreiche Kurzgeschichten in Anthologien, Literaturzeitschriften und der Tagespresse veröffentlicht.
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Book preview
Omas zauberhafte Geschichten - Angie Pfeiffer
Inhaltsverzeichnis
Drache Edi und das Geistermädchen begegnen sich auf der
Tränenperlen weint eine kleine Meerjungfrau auf der
Der Sonnenstein glitzert auf der
Der verzauberte Wald wächst auf der
Die Kürbiskatze schnurrt auf der
Das Zaubercappy verzaubert auf der
Eine Kaperfahrt machen Tim und Tomte auf der
Drache Edi und das Geistermädchen
Vor langer Zeit
lebten Drachen und Geisterwesen in Frieden miteinander. Eines Tages beschlossen die Drachen, einen magischen Kristall zu erschaffen. Die Geister erfüllten diesen Kristall mit dem gebündelten Silberlicht des Mondes. Sie hofften, dass so Glück und Frieden für immer herrschen würden.
Den Kristall brachten sie auf einen Berg, der auf seiner Spitze ein Plateau hatte, in dessen Mitte ein großer Felsbrocken stand. Darauf befestigten sie den magischen Kristall.
Weil der Kristall viel Schaden anrichten konnte, wenn er in die falschen Hände geriet, wurde durch einen Zauber festgelegt, dass nur ein Drachen und ein Geisterwesen zusammen ihn entfernen konnten. Doch das war nur alle fünfhundert Jahre möglich, weil dann die Sterne genau richtig standen.
So befand sich der magische Kristall der Macht viele Jahre auf dem Berg und erleuchtete die Nacht mit seinem sanften Schimmer. Aber einmal im Jahr, zur Sommersonnenwende, leuchtete der Kristall ganz besonders hell. Dann veranstalteten die Drachen zusammen mit den Geisterwesen ein großes Fest. Sie versammelten sich auf dem Plateau und tanzen die ganze Nacht hindurch miteinander.
Viele Jahre vergingen in Frieden und Eintracht, bis ein Zauberer von der riesengroßen Macht erfuhr, die der Kristall verleihen konnte. Weil er ein Geisterwesen war, überredete er einen Drachen den Kristall zusammen mit ihm zu stehlen, denn es waren gerade fünfhundert Jahre vergangen.
In der Nacht des großen Festes schlichen sich die beiden auf den Felsen, um den Kristall in ihre Gewalt zu bringen. Sie wurden entdeckt und der Kristall gerettet.
Als Strafe verurteilten Drachen und Geisterwesen den Zauberer dazu, sein Dasein als Schattenmann zu fristen. Aus dem untreuen Drachen wurde sein Diener, der schwarze Drache. Beide wurden dazu verdammt, für immer in der Dunkelheit zu leben.
Doch bevor die Nacht sie verschlang, belegte der Schattenmann den Berg mit einem bösen Fluch. Niemals wieder sollten sich Drachen und Geisterwesen hier begegnen. Auch säte der Schattenmann Zwietracht, sodass sich Geister und Drachen misstrauten und nichts mehr miteinander zu tun haben wollten ...
Edi ist wütend
Edi war so wütend, dass er Funken sprühte. Wieder einmal hatten die Eltern ihm verboten, am großen Fest auf dem Drachenberg teilzunehmen. Jedes Jahr war es das Gleiche. Immer meinten sie, dass er zu jung dazu wäre.
„Aber ich bin doch schon vierundfünfzig, hatte er gesagt. „Wie lange soll ich denn noch warten?
„Du bist immer noch ein Drachenkind, Edi, hatte die Mutter geantwortet. „Wenn du schnell wächst, dann können wir in zwanzig Jahren darüber reden. Aber vorerst bleibst du zu Hause. Oma Elfride passt auf dich auf, wie immer.
Edi hatte mit dem Fuß aufgestampft. „Das ist so unfair! Oma will immer nur, dass ich leise bin. Nicht einmal Zielfeuerspucken darf ich, wenn sie hier ist. Und früh schlafen gehen soll ich dann auch."
Der Vater hatte bisher geschwiegen, jetzt schaltete er sich ein.
„Sohn, grollte er. „Widersprich deiner Mutter nicht. Du bist zu jung für den Drachenberg und damit basta. Es tut dir gut, früh schlafen zu gehen. Dann wächst du nämlich schneller
, fügte er milde hinzu und tätschelte Edi den Kopf.
Da wusste Edi genau, dass es zwecklos war, weiter zu bitten. Auch in diesem Jahr würde das große Drachenfest ohne ihn stattfinden.
Ein besonderer Nebel
„So nicht, grummelte Edi vor sich hin, warf einen großen Stein in die Luft und versuchte ihn mit einem Feuerstrahl zu treffen. Auch das gelang ihm heute nicht, was kein Wunder war. „Knapp vorbei
, sagte eine quietschige Stimme hinter ihm.
Edi drehte sich verblüfft um, doch er sah niemanden.
„Ich stehe genau hinter dir", quietschte es vergnügt.
Beim genauen hinschaute sah der kleine Drache einen zarten Nebelschleier, der sich vor ihm hin und her bewegte. Er hob vorsichtig die Pfote und versuchte den Nebel mit einem Finger anzustupsen. Schnell zog er ihn zurück, denn es quiekte wieder, dieses Mal mit einem Kichern.
„Nicht piken, das mag ich nicht. Ich bin nämlich kitzelig am Bauch."
Edi ließ die Pfote sinken. „Wer bist du denn? Und überhaupt, warum bist du so nebelig?", fragte er verwundert.
„Ich bin ein Geist", wisperte es aus dem Nebel.
„Jetzt, bei Tag bin ich so gut wie unsichtbar, aber sobald es Nacht wird, kannst du mich prima sehen. Dann habe ich auch alle meine Kräfte. Ich bin nämlich sehr groß und habe niemals Angst. Also sein vorsichtig mit dem Anstupsen, du Drache."
Edi überlegte. Dies war also eines der Geistwesen, über die es hieß, dass sie böse und gemein wären.
„Hüte dich, mein liebes Kind. Diese Geschöpfe haben nichts Gutes im Sinn. Ehe du dich versiehst tun sie dir etwas an. Also gehe ihnen besser aus dem Weg", hatte Oma Elfriede erst letztens mit Grabesstimme gesagt.
Allerdings fand Edi, dass dieser Nebel nicht besonders bedrohlich aussah und auch nicht so klang. Probehalber hob er die Pfote, aber der Nebel wich ihm geschickt aus.
„Ob du besonders groß bist weiß ich nicht, aber ich glaube nicht, dass du böse bist, obwohl meine Oma gesagt hat, dass alle Geisterwesen gemein sind."
Der Nebel waberte empört. „Von wegen. Alle Drachen sind böse und gemein. Das weiß doch jeder. Man kann ihnen nicht trauen, hier stockte der Geist. „Aber ich finde du siehst lustig aus und kein bisschen fies
, fügte er hinzu.
„Lustig?", fragte Edi ein bisschen beleidigt, denn so wollte er eigentlich nicht aussehen. Eher groß und mächtig, wie ein erwachsener Drache. „Sieh dich vor,