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Babywise - Schlaf gut, mein kleiner Schatz: Wie Ihr Kind rundum zufrieden wird und endlich durchschläft.
Babywise - Schlaf gut, mein kleiner Schatz: Wie Ihr Kind rundum zufrieden wird und endlich durchschläft.
Babywise - Schlaf gut, mein kleiner Schatz: Wie Ihr Kind rundum zufrieden wird und endlich durchschläft.
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Babywise - Schlaf gut, mein kleiner Schatz: Wie Ihr Kind rundum zufrieden wird und endlich durchschläft.

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About this ebook

Wie bekomme ich ein zufriedenes Baby, das nachts durchschläft? Wie schaffe ich es, als Mutter oder Vater nicht ständig erschöpft zu sein? Spätestens, wenn Eltern vollkommen übermüdet sind und das Gefühl haben, auch das Baby kommt nicht wirklich zur Ruhe, sind sie auf der Suche nach Rat. Und diesen Rat finden sie in der komplett überarbeiteten und aktualisierten Version dieses Bestsellers.

Hier erhalten Eltern Anregungen, wie man einen guten Rhythmus zwischen Füttern und Schlafen etabliert. Sie bekommen Tipps zum Umgang mit Wachstumsschüben und den damit verbundenen Änderungen im Nahrungsbedürfnis des Kindes. Ferner erhalten Eltern ganz praktische Hilfen, um auf die sich ändernden Schlafbedürfnisse ihres Kindes besser eingehen zu können. Auch wird gezeigt, wie sie einen Tagesablauf strukturieren können, sodass Baby und Eltern zu einem entspannten Miteinander finden.
LanguageDeutsch
PublisherGerth Medien
Release dateJun 6, 2014
ISBN9783961220465
Babywise - Schlaf gut, mein kleiner Schatz: Wie Ihr Kind rundum zufrieden wird und endlich durchschläft.

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    Babywise - Schlaf gut, mein kleiner Schatz - Gary Ezzo

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    Eltern sein, Paar bleiben

    Wenn aus einem Paar Eltern werden, ändert sich zunächst nicht viel. Ihre alltäglichen privaten und beruflichen Verpflichtungen laufen, abgesehen von sehr kleinen Unterbrechungen, weiter wie bisher. Die werdende Mutter nimmt in dem Maße, wie das Baby in ihr heranwächst, sukzessive ein paar Anpassungen vor, doch das Leben vor der Geburt ähnelt dem der Zweisamkeit als Paar sehr. Dann kommt das Baby!

    Vielleicht hat die Mutter das Glück, eine komplikationslose Schwangerschaft und natürliche Geburt zu erleben. Eher unwahrscheinlich ist es hingegen, dass alles zu Hause rundlaufen wird, wenn die neue Familie miteinander vereint ist. Ähnlich wie bei den Neujahrsvorsätzen, die man im Dezember trifft und die von der Realität im Januar bereits eingeholt werden, wirft man die zuvor miteinander vereinbarten guten Vorsätze wieder über Bord. Privat wie auch hinsichtlich des Neugeborenen.

    Erwartungen und Realität werden sich in der Erziehung immer gegenüberstehen. Welches Ehepaar, das ein Baby erwartet, glaubt nicht zumindest für einen Moment, dass bei ihnen alles anders werden wird als bei der jungen Familie, die ein paar Häuser weiter wohnt? Die meisten Frauen sind fest davon überzeugt, dass ihre eigene Schwangerschaft anders verlaufen, ihr Geschick mit dem Umgang des Neugeborenen an keine Grenzen stoßen, ihr Leben zu Hause schnell zur Normalität zurückkehren und ihr Baby mit süßem Lächeln und Lauten auf jede liebevolle Geste reagieren wird. Wir wollen niemandes Begeisterung und hoffnungsvolle Erwartungen dämpfen, aber lassen Sie uns nur eine Vorwarnung geben, um Ihnen zu helfen: Je mehr Spielraum Sie Ihren Gedanken lassen, dass die Säuglingsphase ein paar unerwartete Störungen mit sich bringen kann, desto besser werden Sie sich auf Ungeplantes einstellen können. Eltern, die davon ausgehen, jeden Moment ohne ungewollte Störungen planen und kontrollieren zu können, werden sicherlich enttäuscht werden. Wer allerdings annehmen kann, dass nicht alle Geschehnisse im Leben eines Babys zu kontrollieren sind, akzeptiert das Menschsein an sich und wird mit der Zeit lernen, das Unerwartete zu bejahen.

    --> Die Herausforderung

    Mit einem Neugeborenen im Haus ändert sich alles. Werdende Eltern sollten die neue Realität, die ihnen bevorsteht, mit offenen Armen begrüßen und sie sich zu eigen machen.

    Selbst wenn sie ein paar Vorbereitungen getroffen haben, sind Paare, die zum ersten Mal Eltern werden, darüber schockiert, wie sehr sich ihr Leben verändert, wenn das Baby erst einmal da ist. Die Mutter sieht sich dann mit einer körperlichen und emotionalen Herausforderung konfrontiert: Sie kann sich nicht mehr länger darauf verlassen, dass wie zuvor ihr Baby im Mutterleib bestens versorgt und geschützt wird. Spezielle Grundbedürfnisse des Neugeborenen hat sie nun mit einem entsprechenden Wissen zu verbinden, wie sie diesen Bedürfnissen am besten begegnen kann. Und mit der Zeit wird die Mutter mit allen Geräuschen und Lauten des Babys vertraut, die plötzlich eine Flut von Emotionen auslöst, die sie so zuvor noch nie erlebt hat. Sie wird überwältigt sein zu erleben, was die Fürsorge und Pflege für ein Baby mit sich bringen.

    Auch für den Vater ist eine Zeit angebrochen, sich emotional umzustellen, denn plötzlich muss er seine Frau, mit seinem Sohn oder seiner Tochter teilen. Er gibt auf der einen Seite etwas auf, um auf der anderen Seite etwas dazuzubekommen. Und natürlich wird hiervon auch die Freizeit der Eltern beeinflusst. Konnte man miteinander vor dem Baby stets spontan etwas unternehmen, ist dies nun nicht mehr in dem gleichen Maße möglich.

    Manche Eltern gehen optimistisch davon aus, ein Säugling werde ihr Haus und Leben nicht drastisch verändern. Das entspricht aber nicht der Wirklichkeit, genauso wenig wie das andere Extrem, das davon ausgeht, Ruhe und Gelassenheit, die vor dem Baby herrschten, würden hoffnungslos in einem immerwährenden Chaos versinken. Ein Baby wird das bisherige Leben eines Paares ganz sicher verändern. Wie erfolgreich Eltern mit diesen Veränderungen umgehen und zurecht kommen werden, hängt von ihrem Verständnis für die kleinen und großen Bedürfnisse des Säuglings ab und natürlich davon, wie man ihnen am besten begegnet.

    Junge Eltern benötigen daher vor allem eins: Eine Selbsterkenntnis, die ihnen Selbstvertrauen schenkt und gleichzeitig eine beständige Sicherheit für das Baby bietet.

    --> Frischgebackene Eltern, die ihr Neugeborenes entdecken

    Die Tage und Wochen nach der Geburt sind für Eltern eine anstrengende Zeit, weil die Lernkurve beider Partner bezüglich der Anpassung an ein Baby steil ansteigt. Beide legen ein erhöhtes Bewusstsein an den Tag, um sicherzustellen, dass alles nach Schema läuft und innerhalb der Norm liegt, was Bücher und Diagramme als normal vorgeben. Aber die Herausforderung für frischgebackene Eltern liegt zunächst darin herauszufinden, was tatsächlich normal ist. Der nächste Abschnitt will Ihnen helfen, Antworten auf die Fragen zu finden, die während der ersten Wochen auftauchen.

    Zunächst geht es um die Entwicklung und Wachstumsmerkmale Neugeborener, auf die Ärzte achten, sowie die körperlichen und emotionalen Herausforderungen einer Mutter nach der Geburt. Je mehr werdende Eltern im Vorfeld verstehen und wissen, desto besser werden sie die Veränderungen, die nach der Ankunft des Babys vonstattengehen, verstehen und auf diese vorbereitet sein – selbst wenn diese unerwartet auftreten.

    Apgar-Wert

    Sie haben sicherlich schon etwas von dem sogenannten Apgar-Wert gehört. Aber eventuell ist Ihnen noch nicht ganz bewusst, wie dieser Wert die Gesundheit eines Neugeborenen bewertet. Der Apgar-Test wurde 1952 von Dr. Virginia Apgar entwickelt, um bei Neugeborenen die Auswirkungen der Geburt und den allgemeinen Gesundheitszustand feststellen zu können. Ihr Test wurde letztlich zum maßgeblichen Schema, mit dem Ärzte den Gesundheitszustand von Babys direkt nach der Geburt bewerten.

    Der Test gliedert sich in fünf wesentliche Bereiche, um die Vitalität des Neugeborenen nach einer, fünf und zehn Minuten nach der Geburt zu kontrollieren und festzuhalten. Jeder Bereich wird mit Punkten bewertet und die Gesamtsumme ergibt dann den Apgar-Wert. Ein Wert zwischen acht und zehn Punkten wird als normal bezeichnet und zeigt, dass sich der Säugling in einem guten Gesundheitszustand befindet. Werte zwischen fünf und sieben sagen, dass das Baby gefährdet ist und eventuell Unterstützung bei der Atmung benötigt. Bei unter fünf Punkten befindet sich das Neugeborene in einer schlechten Verfassung und benötigt wahrscheinlich lebensrettende Maßnahmen. Die Beurteilungen des Apgar-Wertes sehen wie folgt aus:

    Die Einzigartigkeit Ihres Babys

    Alle Neugeborenen sind mit ähnlichen Bedürfnissen, Eigenschaften und Reflexen ausgestattet, die als normal gelten und Teil dessen sind, was uns zu Menschen macht. Die Einzigartigkeit Ihres Babys zu entdecken ist mehr als ein reiner Zeitvertreib. Sie ist eine Gelegenheit, sich mit der richtigen Pflege und den körperlichen Eigenschaften Ihres Babys vertraut zu machen. Was sollten Sie also wissen?

    Kopf

    Er macht 25 Prozent der Körpergröße des Babys aus.

    Sein durchschnittlicher Umfang bei der Geburt – zwischen 33 und 36cm.

    Er benötigt ständige Unterstützung, da die Nackenmuskulatur noch schwach ist.

    Fontanelle

    Sie ist die empfindlichste Stelle des Schädels, wo dieser noch nicht durch knöcherne oder knorpelige Strukturen zusammengewachsen ist, sondern nur durch ein Membrangewebe zusammengehalten wird (sodass Raum für das Hirnwachstum im ersten Lebensjahr gewährleistet ist, wenn mehr als 50 Prozent des gesamten Kopfwachstums des Babys geschieht).

    Die große Fontanelle (zentral auf dem Kopf) schließt sich mit etwa 18 Monaten.

    Die kleine Fontanelle (am Hinterkopf) schließt sich mit etwa drei Monaten.

    Haare

    Manche Babys werden mit einem Kopf voller Haare geboren, andere haben überhaupt keine.

    Bei Babys ist es nicht ungewöhnlich, dass sie innerhalb weniger Wochen nach Geburt einige oder alle Haare verlieren.

    Milien

    Dies sind kleine weiße oder gelbliche Punkte (ähnlich wie Pickel) auf Stirn und Gesicht.

    Nahezu 50 Prozent aller Neugeborenen haben Milien (auch Hautgrieß oder Grießkörner genannt). Sie sind nicht ansteckend und verschwinden meist innerhalb der ersten Lebenswochen. In seltenen Fällen zeigen sie sich auch bis zum dritten Lebensmonat. Ursachen hierfür sind nicht bekannt, aber Milien können entstehen, wenn winzige Hautschuppen in der Hautoberfläche eingeschlossen werden. Versuchen Sie nicht, sie zu entfernen, sondern zeigen Sie diese Ihrem Kinderarzt.

    Augen

    Hellhäutige Babys werden in der Regel mit blauen Augen geboren. Die endgültige Augenfarbe zeigt sich zwischen dem sechsten und zwölften Lebensmonat. Babys afrikanischer und asiatischer Abstammung werden in der Regel mit braunen Augen geboren, deren Farbe sich nicht verändert.

    Die Augenmuskulatur ist bei Neugeborenen noch nicht voll entwickelt, daher kann es vorkommen, dass Säuglinge mit einer Fehlstellung der Augen zur Welt kommen. Wenn diese Fehlstellung nicht innerhalb der ersten zwei bis drei Lebensmonate von alleine verschwindet, wenden Sie sich bitte an Ihren Kinderarzt. Er wird wissen, was zu tun ist.

    Im Alter von sechs Monaten sollten die Augen des Babys gemeinsam fokussieren. Falls nicht, wenden Sie sich bitte an Ihren Augenarzt.

    Aufgrund verabreichter Antibiotika bei der Geburt können Schwellungen oder Absonderungen am Auge des Säuglings entstehen.

    Die Tränendrüsen beginnen in der zweiten oder dritten Lebenswoche Tränen zu produzieren.

    Sehvermögen

    Die Augen von Neugeborenen sind bei der Geburt grundsätzlich ausgebildet, aber das Zentrum im Gehirn, das Sehkraft und Sehschärfe kontrolliert, ist noch nicht voll entwickelt. Babys werden kurzsichtig geboren und nehmen Objekte, die weiter entfernt sind, nur verschwommen wahr. Es wird angenommen, dass Säuglinge Gegenstände, die sich in einer Entfernung von 20 bis 30cm vor ihrem Gesicht befinden, scharf sehen können.

    Nach der Geburt können Säuglinge helle und kontrastreiche Farben wahrnehmen. Das volle Farbsehen entwickelt sich innerhalb von drei bis vier Monaten.

    Gehör

    Ein Baby kann ziemlich gut hören. Bei der Geburt ist das Hörvermögen aber noch nicht perfekt ausgebildet. In der Regel wird ein Hörtest beim Neugeborenenscreening vor Entlassung des Babys aus dem Krankenhaus gemacht. Fragen Sie Ihren Arzt, ob dies Teil des Entlassungsprotokolls ist.

    Neugeborene neigen dazu, laute Geräusche als störend und leise Töne als angenehm zu empfinden.

    Geschmacks- und Geruchssinn

    Beide Sinne sind bei der Geburt gut entwickelt.

    Forscher haben herausgefunden, dass viele Babys in der Lage sind, zwischen der Muttermilch der eigenen Mutter und einer anderen Frau zu unterscheiden.

    Haut

    Flaum: Nach der Geburt haben manche Babys noch den sogenannten „Lanugo", einen feinen Flaum, der ihre Haut im Mutterleib schützt und die Käseschmiere am Körper haften lässt. Er verschwindet innerhalb weniger Tage oder Wochen von selbst.

    Trockene Haut: Dass sich die Haut des Neugeborenen zwei bis drei Wochen nach der Geburt schält, kann durch trockene und schuppige Haut bedingt sein. Dies kann auch bei Babys vorkommen, die nach der 40. Schwangerschaftswoche geboren wurden.

    Farbe: Die Haut des Neugeborenen weist oft einen rötlichen Farbton auf, Füße und Hände können auch bläulich gefärbt sein. Mit Stabilisierung und Verbesserung des Kreislaufs wird die Hautfarbe einheitlicher sein.

    Hautausschlag: Ein Ausschlag kann entstehen, wenn das Baby zu warm angezogen ist oder die Kleidung aus einem Stoff besteht, der die Haut reizt. Etwa die Hälfte aller Säuglinge weist einen harmlosen Ausschlag auf, der aus kleinen roten Pünktchen besteht und von selbst innerhalb einer Woche wieder verschwindet. Sollten Sie irgendwelche Bedenken haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Kinderarzt oder Ihre Hebamme.

    Geburtsmale: Es gibt eine Vielzahl an Muttermalen (Storchenbiss, Feuermal, Blutschwämmchen) und Leberflecken, die ein Neugeborenes bei Geburt aufweisen kann.

    Mongolenfleck: Hierbei handelt es sich um eine violett-bläuliche Verfärbung der Haut in der Steißgegend, die in der Regel von alleine verblasst und nach einem Jahr verschwunden ist. Diese Flecken haben keine anthropologische Verbindung zu den Menschen in der Mongolei. Sie treten allerdings vor allem bei dunkelhäutigen Babys auf, die bei Geburt in der Regel mindestens einen Mongolenfleck aufweisen. Etwa zehn Prozent der hellhäutigen Babys werden mit solch einem Geburtsmal geboren.

    Atmung

    Die Atemfrequenz von Neugeborenen liegt zwischen 30 und 60 Atemzügen pro Minute. Es ist normal, dass die Atmung unregelmäßig und flach ist. Manche Babys geben nachts laute Atemgeräusche von sich.

    Schluckauf ist normal, und viele Mütter spüren bereits während der Schwangerschaft, wenn ihr Ungeborenes einen Schluckauf hat. Wenn das Zwerchfell heranreift, wird die Häufigkeit des Schluckaufs weniger.

    Extremitäten

    Die Arme und Beine eines Babys sind im Verhältnis zu seinem Körper unverhältnismäßig kurz. Es ist normal, dass die Ärmchen abgewinkelt sind und eng an der Brust gehalten werden, während die kleinen Hände zu Fäusten geballt sind.

    Man vermutet, dass die Beine des Babys die gleiche Haltung einnehmen wie in der Gebärmutter. Dass die Beine o-beinig wirken, ist normal.

    Die Nägel sind bei Geburt üblicherweise lang sowie weich und biegsam. Es ist wichtig, diese wöchentlich zu schneiden, damit sich das Baby keine Kratzer im Gesicht zufügt. Wenn die Babys größer und sich ihrer Umgebung bewusster werden, kann das Nagelschneiden eine kleine Herausforderung werden. Am sichersten ist es, die Nägel des Säuglings während des Schlafens zu schneiden oder direkt nach dem Baden zu trimmen, weil die Nägel dann etwas weicher sind. Baby-Nagelscheren finden Sie in Drogeriemärkten oder Apotheken. (Benutzen Sie keine Nagelscheren für Erwachsene!)

    Reflexe

    Bestimmte Reflexe sind bei der Geburt vorhanden, von denen die meisten von entscheidender Bedeutung für das Überleben sind. Sie gelten gleichzeitig als Indikatoren für die Vitalität und Gesundheit des zentralen Nervensystems und werden bei den unterschiedlichen Untersuchungen überprüft. In dem Maße wie der Säugling heranwächst, ist es ganz normal, dass sich manche Reflexe verändern und ganz verschwinden. Eltern sollten ein grundlegendes Verständnis über die Reflexe haben, weil diese ihnen zeigen, wie gut sich ihr Baby entwickelt. Zudem helfen sie Kinderärzten, neurologische Aktivitäten und Gehirnfunktionen einschätzen und bewerten zu können. Es gibt über 90 verschiedene Reflexe, u.a.:

    Saugreflex

    Dieser Reflex war bereits in der Gebärmutter aktiv und ist direkt nach der Geburt sehr stark ausgeprägt, da er für das Trinken benötigt wird. Gewöhnlich löst jegliche Stimulation an den Lippen des Neugeborenen einen Saugreflex aus. Babys saugen oft an ihren Daumen, Fingern oder Fäusten.

    Schluckreflex

    Dieser Reflex ist ebenfalls bereits vor Geburt vorhanden, da Ungeborene in der Gebärmutter Fruchtwasser schlucken und wieder ausscheiden.

    Würgreflex

    Er verhindert das Ersticken.

    Suchreflex

    Er tritt dann ein, wenn das Baby aufgrund einer Stimulation sein Köpfchen dreht, um Nahrung aufzunehmen.

    Hustenreflex

    Er hilft, durch ein Abhusten die Atemwege von Sekret und Schleim zu befreien.

    Hand- und Fußgreifreflex

    Wenn Sie Ihren Finger in die Handfläche des Babys legen, wird es den Finger ergreifen. Dies geschieht manchmal mit so viel Kraft, dass der Oberkörper des Babys damit leicht angehoben werden kann. Beim Fußgreifreflex beugt das Baby die Zehen und Sohle.

    Schreitreflex

    Wenn das Baby unter den Armen gefasst und in eine stehende Position gebracht wird, beginnen die kleinen Beine Gehbewegungen auszuführen.

    Babinski-Reflex

    Dr. Joseph Babinski entdeckte, dass beim festen Streichen der Fußsohle eines Babys sich dessen großer Zeh aufrichtet und sich die Zehen auffächern. Dieser Reflex kann bis zu zwei Jahre anhalten, sollte er allerdings länger vorhanden sein, könnte dies auf eine Nervenschädigung hinweisen.

    Tonischer Nackenreflex

    Dieser Reflex wird auch „Fechterstellung" genannt und wird ausgelöst, indem man den Kopf des Babys zur Seite dreht: Daraufhin wird der Säugling das Bein und den Arm auf derselben Körperseite ausstrecken (in Blickrichtung), während es die Gliedmaßen auf der anderen Körperseite beugen wird. Dies ist wichtig für die spätere Krabbelbewegung des Babys. Dies ist einer der Gründe, warum Zeiten in der Bauchlage für ein junges Baby so wichtig sind.

    Moro-Reflex (Klammerreflex)

    Dieses reflexhafte Verhalten tritt auf, wenn Ihr Baby erschrickt: Die Arme werden ruckartig ausgestreckt, als wenn sie nach einem greifen wollten, gleichzeitig werden die Beine steif durchgestreckt. Der Moro-Reflex tritt bei allen Neugeborenen auf und ist in der Regel bis zum vierten oder fünften Lebensmonat vorhanden. Sollte der Moro-Reflex bei Geburt nicht vorhanden sein, könnte dies auf ein Problem hinweisen.

    --> Ein Zuhause schaffen

    Das Wort Zuhause beinhaltet für die meisten von uns mehr als nur die Erinnerung an einen Ort, an dem wir aufgewachsen sind. Es war die erste kleine Gesellschaftsform, in der wir etwas über das Leben lernten. Denn innerhalb der geschützten Grenzen einer Familie kann jeder erste Erfahrungen machen mit dem Repertoire menschlicher Emotionen und dabei die Reaktionen anderer beobachten. Wir lernen, was Mitgefühl, Einfühlungsvermögen und Fürsorge bedeuten. Wir nehmen Familienwerte und kulturelle Werte in uns auf und bemessen unsere Bindung daran, wie Dritte darauf reagieren. Zuhause ist der Ort, an dem Liebe zum allerersten Mal aufgrund der Fürsorge und Beachtung, die wir erhalten, definiert wird. Es ist der Ort, an dem innere Sicherheit wächst oder auch verloren geht oder vielleicht nie erlangt wird.

    Das Wort Zuhause ist mit so vielen Bedeutungen behaftet, dass man auch in puncto Säuglingspflege über den äußerst großen Einfluss einer häuslichen Umgebung im ersten Lebensjahr sprechen muss. Denn vom ersten Atemzug bis zum letzten Lebenstag hat nichts einen größeren Einfluss auf das Leben einer Person als der Einfluss, den eine Mutter und/oder ein Vater in die häusliche Umgebung hineinbringt. Keine andere Beziehung als die zwischen Kind und Eltern hat im Leben eines Kindes größere oder anhaltendere Einflussnahme.

    Auf die gleiche Weise kann keine andere Beziehung die Persönlichkeit und Entschlossenheit der Eltern so stark auf den Prüfstand stellen wie die zu ihrem Kind. Was sind wesentliche Grundsätze für das Elternsein? Welchen Fragen sollten sich werdende Eltern im Vorfeld stellen? Was sollten sie für sich annehmen oder verwerfen, wenn sie sich darauf vorbereiten, bald ein Leben lang Eltern zu sein?

    Wir wissen, dass Erziehung etwas sehr Persönliches ist. Nur wissen wir auch, dass man bereits bei Babys und Säuglingen bestimmte Voraussetzungen schaffen kann, die als Leitfaden dienen können, in Sachen Erziehung zukünftig erfolgreich unterwegs zu sein. Allerdings gibt es auch Dinge, vor denen wir Sie warnen werden, wenn Sie das Ziel verfolgen, Ihrem Baby ein gesundes körperliches, emotionales und neurologisches Fundament für sein Leben mitzugeben.

    --> Schaffen Sie ein liebevolles Umfeld!

    In Sachen Kinderheilkunde und Elternberatung blicken wir mittlerweile auf über 25 Jahre Erfahrung zurück. Dabei haben wir folgende Wahrheiten erkannt: Zunächst sind Fähigkeiten, die Säuglinge für gewöhnlich entwickeln, zu wertvoll, um sie dem Zufall zu überlassen. Mit den in Babywise – Schlaf gut, mein kleiner Schatz vorgestellten Prinzipien steuern Eltern diesen Entwicklungsprozess.

    Zweitens wissen wir, dass Eltern sich naturgemäß sofort in ihr Baby verlieben. So ist elterliche Liebe. Aber sich in das Baby zu verlieben, ist nicht dasselbe, wie eine liebevolle Umgebung zu schaffen. Sie fängt auch nicht in den eigenen vier Wänden an, sondern bei der Bindung zwischen Vater und Mutter. Die Qualität ihrer Beziehung wirkt sich direkt auf Kinder aus und vermittelt ihnen ein Angenommensein und Liebe.

    Drittens, eine liebevolle Umgebung zu Hause entsteht nicht einfach so. Beide Elternteile haben bewusst an ihrer Liebe zu arbeiten, es bedarf dafür eines gewissen Maßes an Einsatz und Verzicht. Auch bedeutet es, dass sich Eltern die drei maßgeblichen Prägungen vor Augen führen, die das Schicksal eines jeden Kindes beeinflussen. Zunächst sind da die genetisch bedingten Anlagen, die es von Mutter und Vater mitbekommen hat. Sie beeinflussen sein körperliches und intellektuelles Potenzial. Hinzu kommt das individuelle Temperament, ob das Kind kontaktfreudig, schüchtern, lustig oder sogar kühn ist. Die dritte große Prägung wird durch die häusliche Umgebung geschehen, die

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