Hebräische Gebete: Traditionelle hebräische Gebete mit Transkription in lateinische Schrift, Übersetzung und Erläuterungen
By Abija Bücher
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Diese Zusammenstellung traditioneller jüdischer Gebete ist eine Gebetsanregung für Christen, die das Judentum als Wurzel ihres Glaubens ehren möchten. Die zum Teil über 2000 Jahre alten Gebete werden von gläubigen Juden bis heute täglich gebetet.
Mit Hilfe dieses Buches können die traditionellen Segensverse und Gebete auch von Menschen, die Hebräisch nicht beherrschen, in der Originalsprache gesprochen werden - vom Tischgebet bis zum berühmten Kaddisch.
Abija Bücher
"Schabbat Schalom für Einsteiger" gehört zur Buchreihe von Abija. Ziel von Abija ist es, mit Insider-Wissen die Liebe zum orthodoxen Judentum zu wecken. Die Bücher der Abija-Reihe richten sich dabei sowohl an säkulare Juden, die mehr über ihren Glauben erfahren möchten, als auch an israeltreue Christen, die sich um ein tieferes Verständnis für die Wurzeln ihres Glaubens bemühen.
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Book preview
Hebräische Gebete - Abija Bücher
INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort
Die Gebetssprache
Der Siddur
Gebete im jüdischen Alltag
Der Name Gottes
Gebet und Musik
Die Kraft des rituellen Gebets
Der Schmerzensschrei – von Rabbi Yitschak Naki
Morgengebete
Mode ani – Dank nach dem Erwachen
Brichot Haschachar – Die Morgensegnungen
Adon Olam – Herr der Welt
Shma Israel – Höre Israel
Amidah – Anbetung vor Gottes Thron
Tefila leDavid – Psalm 86
Nachmittagsgebete
Psalm 84
Segensbitte Poteach etjadecha – Öffne Deine Hand
Abendgebete
Adonai Zewa-ot – Herr der Heerscharen
Schir lama-alot – Psalm 121
Sonstige Gebete
Tischgebete
Tischgebete nach dem Essen
Birkat ha-mason – Tischgebet nach Brotgenuss
Birkat ha-banim – Segnung der Kinder
Awinu Malkenu – Unser Vater, unser König
Gebet um Gottes Beistand im Alltag
Bitte um Vergebung und Hilfe
Birkat ha-lewana – Der Mondsegen
Kaddisch
Mein Herz fließt über vor einem guten Wort. Ich weihe mein Werk dem König. (Psalm 45)
VORWORT
Jeder praktizierende Christ kennt und nutzt alte jüdische Gebete: die Psalmen. Doch die Gebetsvielfalt des jüdischen Volkes ist noch weitaus größer und komplexer. Die Psalmen sind lediglich ein kleiner Teil davon.
Mit diesem Buch halten Sie einen Schatz in Ihren Händen: Sie finden hier ausgewählte, zum Teil über 2000 Jahre alte Gebete des jüdischen Volkes. Seit vielen Generationen wird der Gott Israels täglich mit diesen Gebeten von seinem Volk angebetet – bis heute.
Der Alltag orthodoxer Juden besteht aus einer Vielzahl von Gebeten, die den Tag bestimmen und die Gedanken immer wieder neu auf Gott ausrichten sollen – vom ersten Gedanken morgens nach dem Erwachen bis zum letzten Gedanken am Abend vor dem Einschlafen.
Einige der kostbaren überlieferten Gebete der umfangreichen jüdischen Gebetssammlung sind in diesem deutsch-hebräischen Gebetsbuch enthalten. Wer diese Gebete spricht, kann sich verbunden fühlen mit jüdischen Gläubigen auf der ganzen Welt, über unzählige Generationen hinweg. Möge das Buch seinen Lesern viel Segen bringen!
DIE GEBETSSPRACHE
Die hebräischen Gebete sind in diesem Buch jeweils erst in literarisch-bearbeiteter deutscher Übersetzung aufgeführt. Diese Übersetzung eignet sich für Beter, die diese Gebete in ihrer deutschen Muttersprache sprechen möchten. Der Talmud lehrt, dass Gebete natürlich in jeder Sprache gesprochen werden können - gleichwohl Hebräisch als heilige Sprache betrachtet wird.
Im Anschluss an diese literarisch-bearbeitete deutsche Übersetzung folgt das Gebet im hebräischen Originaltext, übertragen in lateinische Schrift. Damit können Beter, die der hebräischen Schriftzeichen nicht mächtig sind, diese Gebete auf Hebräisch sprechen. Die hebräischen Worte sind reich an verborgenen Bedeutungen und verschiedenen Nuancen. Das macht eine der Besonderheiten des Gebets in der Originalsprache aus.
Im Hebräischen wird in der Regel die letzte Wortsilbe betont. Ein „ej wird in der vorliegenden Transkription nicht als „ei
sondern als Einzelbuchstaben e+j ausgesprochen.
Um die Bedeutung der einzelnen hebräischen Wörter besser zu verdeutlichen, ist jeder hebräische Satz direkt im Anschluss noch einmal übersetzt, diesmal allerdings ohne literarische Bearbeitung, so dass möglichst nahe am hebräischen Ursprungstext und Satzbau geblieben werden kann. Deshalb wurden hier auch teils eigenwillige Wortkonstruktionen entsprechend des Originaltextes übernommen.
Um den Charakter der hebräischen Sprache besser erlebbar zu machen, wurden dafür teilweise deutsche Sprachregeln missachtet.
Da in der hebräischen Schreibweise nicht in Groß- und Kleinschreibung unterschieden wird, ist bei der Wiedergabe in lateinischer Schrift hier ebenfalls durchgehend die Kleinschreibweise gewählt worden. Lediglich die Bezeichnungen für Gott und der Name Israel sind aus Respekt in Großschreibweise niedergeschrieben.
Die hebräische Sprache ist sehr logisch strukturiert, arbeitet mit vielen Vor- und Nachsilben und ermöglicht es so, Inhalte kurz und prägnant zu formulieren. Für die Übersetzung eines hebräischen Satzes in das Deutsche sind deshalb wesentlich mehr Wörter notwendig. So benötigt die hebräische Sprache beispielsweise für die Aussage: „um Deines Namens Willen lediglich ein Wort: „lischma
.
Im jüdischen Gebet taucht immer wieder die Wendung „baruch ata Adonai auf. Wörtlich übersetzt bedeutet „baruch ata
eigentlich „gesegnet bist du. Damit ist allerdings nach Interpretation jüdischer Lehrer nicht gemeint, dass der Mensch Gott segnet (denn wie sollte ein Mensch Gott segnen können?). „Baruch ata
bedeutet viel mehr, dass Gott selbst der Segen ist. Dies soll zugleich höchste Dankbarkeit und Ehrerbietung ausdrücken. In der literarischen Übersetzung wurde deshalb für „baruch ata in diesem Buch der Ausdruck „gepriesen bist du
gewählt.
Wo es zum besseren Verständnis des Gebets erforderlich ist, wurden Anmerkungen in kursiver Schrift eingefügt.
DER SIDDUR
Alle in diesem Buch enthaltenen Gebete sind im Siddur enthalten, dem jüdischen Gebetsbuch. Der Siddur gehört zu den wichtigsten Büchern im Judentum. Er ist traditionell das erste Buch, in dem jüdische Kinder in Israel lesen lernen.
Ablauf und Inhalt der überlieferten Gebete sind weltweit in jeder Gemeinde im Kern gleich, so dass ein Jude sich jederzeit überall auf der Welt einer jüdischen Gebetsgemeinschaft anschließen kann.
Bei der Aussprache und im Gebetsaufbau finden sich Unterschiede. Hier gibt es im Wesentlichen zwei Gruppen: die Aschkenazi, Juden mit europäischen bzw. osteuropäischen Wurzeln und die Sephardim aus dem spanischen bzw. arabischen Raum. Das vorliegende Gebetsbuch orientiert sich überwiegend am Siddur der Sephardim.
Gebetstexte, die sich im Siddur finden, wurden bereits in der Antike durch geistliche Führer Israels in der sogenannten Großen Versammlung
, der Ha-Knesset hagedola", formuliert. Seine Basis hat das jüdische Gebetsbuch damit bereits im fünften bis dritten Jahrhundert vor Christi Geburt. Weiter vereinheitlicht, strukturiert und festgelegt wurden die Gebete nach der Zerstörung des Tempels im Jahr 70 bis ca. 135 nach Christi Geburt vom Sanhedrin, dem jüdischen Hohen Rat. Da es zu dieser Zeit aber verpönt war, Gebetstexte niederzuschreiben, war es schwierig, die Einheitlichkeit zu bewahren.
Mit der Zeit setzte sich jedoch die Erkenntnis durch, dass die Bewahrung der Kultur, der hebräischen Sprache und der Gottesdienste langfristig für Gemeinden vor allem in der Diaspora nur möglich sein kann, wenn die alten Gebete schriftlich festgehalten und weitergegeben werden können.
Die Erfindung des Buchdrucks half der jüdischen Gemeinde bei der Vereinheitlichung der Gebetstexte ganz wesentlich. Der erste gedruckte Siddur stammt vermutlich aus dem Jahr