Jamaika-Gedichte: Ein bunter Strauß von Reimen und Gedichten in rot, grün und gelb, mit einem Klecks von schwarzem Humor
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Hans-Erhard Henningsen
Wenn man wie ich schon vor dem zweiten Weltkrieg geboren wurde ist man alt genug um den Versuch zu unternehmen, einige Lebensweisheiten von sich zu geben, erlebt hat man dann gewiss genug, um aus der Erfahrung und der Erinnerung zu schöpfen.
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Jamaika-Gedichte - Hans-Erhard Henningsen
Warum Gedichte?
Zunächst einmal geht es um gute oder schlechte Gedichte, aber gibt es so etwas überhaupt, kann man sie überhaupt in eine Schublade stecken?
Jedes Gedicht und jeder Reim hat die gleiche Berechtigung, so wie ein Gemälde, das kann genau so vielfältig sein. Ob der Ausdruck nun auf Leinwand mit Ölfarbe, oder auf einer bedruckten Papierseite in Form von Reimen gezeigt wird, macht keinen Unterschied, für die Musik gilt dies in gleicher Weise. Ich denke, in Reime geformte Gedanken sind so verschieden wie die Eindrücke, die Gemälde zwischen dem Bild der Mona Lisa und den Darstellungen von Andy Warhol vermitteln, so vielfältig und unterschiedlich wie Musik von den Rolling Stones oder von Beethoven, alles hat seine Berechtigung. Dabei ist es dem jeweiligen Betrachter, dem Hörer oder dem Leser freigestellt, ob er dies mag oder auch nicht mag. Mancher mag Bilder von Kadinsky, auch wenn da im Einzelfall nur ein paar Striche oder Wellenlinien zu sehen sind, andere schwören auf alte Meister oder auf Impressionisten. Emil Nolde oder Kokoschka sind nicht jedermanns Sache, Sammler zahlen Millionen für den ›Schrei‹ oder Van Goghs ›Sonnenblumen‹, andere finden diese Gemälde nicht besonders attraktiv, mit Gedichten ist dies nicht anders. Sie sind geschrieben, um bestimmte Eindrücke zu vermitteln. Sie sind in einer bestimmten Situation zu Papier gebracht worden, am nächsten Tag hätte der Poet sie vielleicht überhaupt nicht mehr so formulieren können oder wollen. Einer wird beim Lesen nachdenklich, der Andere schüttelt verständnislos den Kopf. So ist dies also wie beim Betrachten eines Gemäldes, der Pinsel wurde von der Hand gehalten und die Hand vom Kopf gesteuert, so entsteht die Vielfalt. Die schreibende Hand führt aus, was der Kopf denkt, und das kann von einem auf den anderen Moment sehr unterschiedlich sein, das ist es, was den Reiz der Reime ausmacht. Niemand muss alles mögen, auch mute ich meinen Lesern in Bezug auf unsere Sprache Einiges zu, insbesondere, wenn Leser zur Gilde der Lehrer, oder noch gravierender, zu den Germanisten im besten Sinne gehören, bitte entschuldigt mir so viele Ausrutscher, aber ich habe diese Ausrutscher gerne zu Papier gebracht.
Viel Spaß (hoffentlich) beim Lesen.
Herzlichst Hans-Erhard
Die Gedichtanfänge
Die Tinte fließt im Schreibgerät
Ein Dampfer reitet durch die Fluten
Der Mensch ist doch, ich glaube schon
Dreizehn trunkene Matrosen
Der Tischler hobelt sich ein Brett
Ich glaube nicht an Jesus Christ
Ein jeder schläft auf seine Weise
Bei Computern, Bits und Bytes
Es war einmal ein Pinguin
Irgendwann war ich noch tot
Auf eines Meeres tiefem Grund
Der letzte Lärm auf dieser Welt
Ein Hund vor einem Schlachterladen
Ein Hund der müde ist vom Laufen
Die Flagge ist aus buntem Tuch
Der Dackel der hat kurze Beine
Es saß ganz hoch im Apfelbaum
Das ist nicht schön, das ist nicht gut
Ein Wetterfrosch sagt abends spät
Sie dampft und qualmt, sie pocht
Wer nicht auf Schnauze fallen will
Ein Affenkind aus Afrika
Du latscht in Haufen Hundekot
Vor eines Ladens Fenster Schau
Der Dreck im Ohr dämpft ohne Frage
Die Eule wartet auf die Maus
Unter der Erde fährt im Kreis
Die Erleuchtung bringt die Lampe
Das Gegenteil ist immer
Der Rechner kurz PC genannt
Es wiehert ein Pferd, es kläfft ein Hund
Es tropft aus einem Hahn das Wasser
Ein Mann liest eine Kleinanzeige
Kaffee ist ein gut Gebräu
Die beste Kette ist doch wohl
Das Eierlöffel-Essgerät
Es lärmt des Jägers Horn im Wald
Vor einer Pommesbude
Bäume knicken, Blätter fliegen
Erfindungen machen das Leben
Ein Vogel steht aus Porzellan
Ein dicker Bauch wird ohne Frage
Die Feuerwehr von Bullerby
Wenn es im Rücken zwickt und beißt
Ein Kammerjäger aus Berlin
Kühlschrank leer, Hunger groß
Jedes Mal wenn man sich setzt
Mein linkes Nasenloch, das tropft
Es verschluckt sich ohne Not
Es wundert mich nicht sonderlich
Ein Ballon mit heißer Luft
Ein Geiger spielt, der Welt entrückt
Der Leibesumfang ist zu groß
Kolumbus segelte nach Westen
Wenn ein kaputter Zahn dich zwickt
Der Vogel pickt auf dem Balkon
In einem großen Suppentopf
Davon haben Vögel viele
Der Tisch hat Schrammen
Das Telefon bringt jeden Ton
Endlich wieder Weihnachtsmärkte
Wenn ein Boot im Wasser schwimmt
In dem Kochbuch Seite drei
An einem Übergang der Bahn
Ein Banause trinkt zu Hause
Auf einem schneebedeckten Berg
In fernem Land vor langer Zeit
Dann sprach der Herr: „Es werde Licht"
Der erste Mensch das war laut Bibel
Gekochtes Landei mit Spinat
Piff macht es, paff, oder auch bumm
Zweimal zehn Autos fahren im Kreis
Der Zwickel in der Unterhose
Gut ist für des Sängers Seele
Lampen rot und weiß und gelb
Du wirst geboren und bist leer
Finger und die Füße kalt
Es tropft von einer roten Nase
Der Kaffee kalt, das Brötchen hart
Meine Ur-Urahnen waren
In einem Aqu-Aquarium
Die Fliege sprach zu einer Fliege
Als Gott sprach: „Es werde Licht"
Morgens geh ich auf die Waage
An der Nase hängt ein Pickel
Die Fledermaus hängt über Kopf
Ein Bettler sitzt am Straßenrand
Ein Mann der nur drei Haare hat
Ich fütter Vögel hin und wieder
Ein Sonnenschirm wird auf gemacht
Wer ohne Geld ein Amt ausübt
Wenn einer in der Kiste liegt
Raben sitzen auf dem Dach
Die Dichtkunst ist ein hohes Gut
Die Erde ist durch ihr Rotieren
Es standen mal zwei Letten
Ich muss mal, habe kein Papier
Es weht von einem hohen Baume
Ein Frosch sitzt an dem Rand vom
An einem warmen Tag am Strand
Der Professor steht und spricht
Der Apfel hat in seiner Mitte
Es fiel aus einem Reisebus
Es hat der braune Käfer - Mai
Heute scheint mal wieder Sonne
Ich aß mal eine kleine Nuss
Die Erde ist zwei Hälften wohl
Bei einer Probe von dem Wein
Viel trinken soll der Mensch am Tag
Wer nicht sehen kann nimmt Brille
Vor meinem Haus steht die Laterne
Die Politik als Hauptberuf
Es sagt der Ökonom Agrar
Eine Wolke vor der Sonne
Es steigt ein Flugzeug in die Luft
Es war mal ein Museumshaus
Ein Ling der schmettert durch die Luft
Es sitzen Menschen im Parkett
Die Luft so kalt der Regen fällt
Jovial und vollgefressen
Hunger hat der fromme Mann
Es brummt, es pfeift
Brauchst du Feuer für den Ofen
Am Rand von einem großen Wald
Bei Rot über die Ampel fahren
Hinter einem Baum mit Borke
Wenn du in einem Strandkorb sitzt
Der Eskimo im Iglu wohnt
Es haben römische Legionen
Der Mensch besteht aus Fleisch
Giraffen haben lange Beine
Es stach sich einmal mit der Gabel
Die Nase läuft, der Jogger auch
Geld wie Heu und egoistisch
Löcher sind wohl in der Nase
Es hat einmal ein Karussell
Sie soffen Wein, sie soffen Met
Heute gibt es schönen Kuchen
Kühe fressen gerne Gras
Es war mal eine Schampus-Flasche
Raketen, Böller, Frösche-Knall
Noah baut kein Schiff aus Stahl
Marienkäfer speiste Laus
Es hat ein Mensch mit Namen Watt
Es lag einmal ein Pferdekopf
In einem Garten in Germanien
Ein Poet hat Sprachgefühl
Er ist Lehrer für Gesang
Textilfrei baden ist gewisslich
Im Sporthotel am Badestrand
Das Schlechteste ist auf der Welt
Der alte Mime liegt im Bett
Es war einmal ein Einbrecher
Ein Landwirt der nach Kuhmist stank
Es schoss sich mal ein Idiot
Ein Eichhornmann sitzt auf dem Ast
Eine Flasche Himbeergeist
Wenn eine Haustürklingel schellt
Der, der das Das erfunden hat
Der Elefant mit großem Fuß
Kerzenlicht und fromme Lieder
Es war mal eine Feuerwehr
Sie keltern Wein, sie brauen Bier
Wintertime, Wintertime
Es sprach ein Mensch amerikanisch
Männer kriegen Kinder kaum
Als der Koch die Suppe rührte
Es speisen