Sieh mich
By Susan Hatler
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About this ebook
Die jugendliche Malerin Amy Love fühlt, dass jemand anderes mit ihr im Raum ist, auch wenn sie ihn nicht sehen kann – Gänsehaut und aufgestellte Nackenhärchen lügen nicht. Der beliebteste Junge der Schule fragt sie endlich nach einem Date und jetzt folgt ihr ein Geist zur Verabredung? So unfair.
Sie kann es nicht mehr ertragen und konfrontiert ihren unsichtbaren Stalker, der prompt ihren Körper übernimmt, um mit ihr kommunizieren zu können. Er ist Jonathan Miller, der Teenie-Sohn eines berühmten Cartoonisten, der vor Kurzem in einen Autounfall verwickelt war. Jonathan hat irgendwie die Verbindung zur physischen Welt verloren und braucht Amys Hilfe.
Damit sie ihre Privatsphäre zurückbekommt, macht Amy sich mit Jonathan auf die Suche, um herauszufinden, was bei ihm schief gelaufen ist. Sie ist die Einzige, auf die er sich verlassen kann und während sie nach Antworten suchen, stellt sich heraus, dass auch er die Person ist, der sie vertrauen kann. Es dauert nicht lange, bis sich ihre Freundschaft und ihre Gefühle für einander vertiefen. Aber wie kann sie sich in einen Jungen verlieben, den sie noch nie gesehen hat und es vielleicht auch niemals wird?
Susan Hatler
SUSAN HATLER è una Scrittrice Bestseller del New York Times e di USA Today. Scrive romanzi contemporanei umoristici e sentimentali e racconti per giovani adulti. Molti dei libri di Susan sono stati tradotti in tedesco, spagnolo, italiano e francese. Ottimista d’indole, Susan crede che la vita sia strabiliante, che le persone siano affascinanti, e che la fantasia sia infinita. Ama trascorrere il tempo con i suoi personaggi e spera che anche tu lo faccia. Puoi contattare Susan qui: Facebook: facebook.com/authorsusanhatler Twitter: twitter.com/susanhatler Sito internet: susanhatler.com/italiano Blog: susanhatler.com/category/susans-blog
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Book preview
Sieh mich - Susan Hatler
„Ms. Hatler schreibt witzige, intelligente Dialoge, die einen beim Lesen immer wieder laut auflachen lassen."
— Night Owl Reviews
„Ms. Hatler macht einen fantastischen Job, indem sie ihre LeserInnen direkt in das Herz ihrer Story transportiert. Sie lässt sich einen fühlen, wie einen zusätzlichen Charakter und dabei zeigt sie immer eine große Portion Humor."
— Katie’s Clean Book Collection über Alles über diesen Kuss
„Ich habe Susan Hatlers Liebesgeschichten schon immer geliebt … doch diese Geschichte hebt alles auf ein neues Level."
— Marsha @ Keeper Bookshelf über Der Weihnachtskompromiss
„Ein unerwartetes Date ist eine wundervolle und perfekte Veröffentlichung, um einen stressigen und verrückten Tag hinter sich zu lassen."
— Cafè of Dreams Book Reviews
„Susan Hatlers Bücher bescheren mir immer Schmetterlinge und ein kribbeliges Gefühl, wenn ich ihre Geschichten lese, die so voller flirtendem Geplänkel und toller Charaktere sind."
— Getting Your Read On Reviews
„Susan Hatler ist die Beste, wenn es um süße Romcom geht und dieses Buch ist ganz oben auf meiner Favoritenliste."
— YeahOrNeighReviews on Das eine Million-Dollar Date
Bücher von Susan Hatler
Serie: Ein neuer Versuch für ein Date
Das eine Million-Dollar Date
Das Doppeldate Desaster
Das Date mit dem Nachbarn
Das Rettungsdate
Das Fashiondate
Es war einmal ein Date
Das Auslandsdate
Serie: Liebe in Christmas Mountain
Der Weihnachtskompromiss
Es war der Kuss vor Weihnachten
Ein zuckersüßes Weihnachten
Ein falscher Ehemann zu Weihnachten
Serie: Die Hochzeitsflüsterin
Die Hochzeitsbrosche
Der Hochzeitsfang
Mein Hochzeitsdate
Die Hochzeitswette
Das Hochzeitsversprechen
Serie: Lieber ein Date als nie
Liebe beim ersten Date
Wahrheit oder Date
Mein letztes Blind Date
Rette dieses Date
Perfektes Date auf Umwegen
Lizenz zum Date
Zum Date getrieben
Hauptsache up to date
Ein Déjà-Date
Ein Date und nix wie weg
Serie: Blue Moon Bay
Das Zweite Chance-Inn
Das Schwesterschafts-Versprechen
Der Star-Traum
Das Freundschaftscottage
Die Weihnachtshütte
Die Hoppla-Insel
Die Hochzeitsboutique
Der Weihnachtsladen
Serie: Traumschätze
Ein unverhofftes Date
Ein unverhoffter Kuss
Eine unverhoffte Liebe
Ein unverhofftes Angebot
Eine unverhoffte Hochzeit
Eine unverhoffte Freude
Ein unverhofftes Baby
Jugendromane
Erschüttert
Das Herzblatt-Dilemma
Sieh mich
Sieh Mich
Susan Hatler
Sieh mich
Copyright © 2018 by Susan Hatler
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Inhalt
Kapitel Eins
Kapitel Zwei
Kapitel Drei
Kapitel Vier
Kapitel Fünf
Kapitel Sechs
Kapitel Sieben
Kapitel Acht
Kapitel Neun
Kapitel Zehn
Kapitel Elf
Kapitel Zwölf
Kapitel Dreizehn
Epilog
Sieh Mich
Susan Hatler
Kapitel Eins
Seit ich denken kann, habe ich mich unsichtbar gefühlt. Mein Papa, ein freiberuflicher Fotograf, der um die Welt reist, schickt mir nur einige Male im Jahr eine Postkarte (wenn ich Glück habe). Meine Mama hat meinen Stiefvater geheiratet, als ich sechs war, dann haben sie meinen kleinen Bruder bekommen, der zum Star in unserem Haushalt wurde, weil er ja so viel hinreißender ist als ich.
In der Schule schauten die Lehrer durch mich hindurch, also habe ich es aufgegeben, im Unterricht meinen Finger zu heben – allerdings habe ich auch nie wirklich zu denen gehört, die sich oft gemeldet haben. Meine beste Freundin Brynne ist die Brave. Meine andere beste Freundin Nicole ist die Hübsche. Ich bin die dritte Freundin, die niemandem wirklich auffällt. Bis jetzt.
Alex Decker hat mich zu einem Date eingeladen.
Der heiße, umwerfende und beliebte Alex hat mich zu einem Date eingeladen. Er hätte jedes Mädchen in der Schule haben können und er hat mich gewählt, Amy Love. Ich habe keine Probleme mit dem Selbstbewusstsein, wirklich nicht, aber an mir ist einfach nur nichts Aufregendes. Ich bin eine sechzehnjährige Highschoolschülerin im dritten Jahr, mit durchschnittlichem Aussehen, elenden Noten und einer heimlichen Abhängigkeit von Comic-Strips.
Ich meine, alle wissen von meiner Besessenheit von den Maisy’s Meow Comics, die ich einfach lesen muss, aber ich habe niemandem erzählt, dass ich meine eigene Comicreihe schreibe. Oder dass ich gestern eine Anmeldung für den Wettbewerb, den der Autor von Maisy’s Meow, Jacob Miller, veranstaltet, ausgefüllt habe und bei der die Arbeit des Gewinners von seinem Herausgeber rezensiert wird. Wow!
Ich habe jedoch nicht den Mut aufgebracht, meine Anmeldung abzuschicken. Noch nicht.
Aber das werde ich, sobald ich mir einen Titel für die Reihe überlegt habe. Abgesehen davon ist das Formular ausgefüllt und sicher in meinem Zeichenblock verstaut. Ich werde diese Woche in der Post vorbeischauen, um es abzuschicken. Und wenn ich gewinne, dann bedeutet das, dass sich die Tatsache ändern wird, dass ich mein ganzes Leben lang unsichtbar war.
Meine Noten sind vielleicht schlecht, meine Mama und mein Stiefvater denken vielleicht, dass ich mein Potenzial verschwende, aber es ist möglich, dass meine zwei Träume tatsächlich Wirklichkeit werden: ein Veröffentlichungsvertrag und eine Beziehung mit Alex Decker. Oh ja, Baby!
Ich wäre begeistert von der unerwarteten Wende gewesen, die mein Leben gerade nahm, wenn bloß meine beste Freundin aufhören würde, mir den BH mit Taschentüchern auszustopfen…
In meinem Schlafzimmer, wo Brynne vor Aufregung auf meinem Bett hüpfte – sie war rübergekommen, um mir zu helfen, mich für mein Date mit Alex fertigzumachen und hatte einige irritierende Ideen darüber, wie ich umwerfend aussehen könnte – starrte ich geschockt runter auf meine klumpige Brust. „Ich habe dich eingeladen, damit du mir hilfst, für das Date umwerfend auszusehen. Wie genau meinst du, dass das hier als umwerfend gilt?"
„Möpse sind total angesagt, Amy. Als hätte sie ihren Punkt noch klarer machen wollen, nahm Brynne drei weitere Tücher aus der Box, sprang auf den Boden und stopfte sie dann in meine B-Körbchen. „Es ist Freitagabend, es ist dein erstes Date mit Alex und ich lasse dich extraheiß aussehen.
Sie machte einen Schritt zurück und musterte ihr Kunstwerk (a.k.a. meine Brust). „Es würde sich vielleicht auszahlen, in einen Push-Up-BH zu investieren. Ich meine ja nur."
Die Stirn über mein Spiegelbild runzelnd, strich ich mir meine lockeren braunen Wellen auf den Rücken und schob meine Schulter nach vorn, um dem vollbusigen Effekt entgegenzuwirken. „Keine Chance. Ich kann so nicht in die Öffentlichkeit. Außerdem, meinst du nicht, Alex würde es auffallen, dass sie größer geworden sind, seit wir heute in der Schule waren?"
Ihre babyblauen Augen weiteten sich und sie strich sich ihr honigblondes Haar hinters Ohr. „Er hätte sie den ganzen Tag lang anstarren müssen, um die Vergrößerung um eine halbe Körbchengröße zu bemerken. Alex scheint nicht so unverschämt zu sein."
„Im Gegensatz zu dem Mädel, das mir den BH ausstopft, murmelte ich. Brynne sieht vielleicht engelsgleich aus, aber ihr intelligenter Verstand hatte meistens nichts als obszöne Gedanken im Kopf. So wie jetzt. Ich zog jedes einzelne Taschentuch aus meinem BH und schlug dann ihre Hand weg, als sie protestierte. „Es wird Zeit, dass du deine Besessenheit mit den Klatschmagazinen beendest. Sie pfuschen in deinem Kopf herum.
Sie warf frustriert die Arme in die Luft. „Diese Magazine sind Süßigkeiten für mein Hirn. Mein liebster alberner Genuss. Du weißt, wie stressig es ist, meinen Notendurchschnitt zu halten. Wenn ich kein Ventil für den Druck von meinen Eltern habe, platze ich."
„Deine Mama und dein Papa müssen sich entspannen. Obwohl sie sie wenigstens ermutigten, im Gegensatz zu meiner Mutter, die nur dafür lebte, mich zu kritisieren. Sie hatte sieben Tage die Woche gearbeitet, um durch die Krankenpflegerschule zu kommen, und erwartete von mir, dass ich in der Schule genauso hart arbeite, wenn ich doch in meiner Freizeit nur Comics zeichnen wollte. Ich bin mir sicher, dass sie finden würde, dass ich bloß meine Zeit verschwende, wenn ich es ihr sagen würde. Ich seufzte, gab Brynne die Taschentücher zurück, weil ich sie keinesfalls benutzen würde. „Tut mir leid, aber ich kann mich nicht ändern, um einen Typen zu beeindrucken. Nicht einmal Alex Decker.
Brynne schmollte und verschränkte ihre Arme. „Ich wollte nur helfen."
„Ich weiß. Ich lächelte sie beruhigend an, strich mir mein schwarzes Trägertop wieder zurecht und einige Fussel von den Taschentüchern weg. „Wie sehe ich aus? Soll ich statt des schwarzen lieber das rote Top anziehen?
„Nein, ich denke nicht,…"
„Schaut mal, was ich mitgebracht habe, Mädels." Nicole, die abenteuerlustigste aus unserem Trio, glitt durch die Tür zu meinem Zimmer und hielt ein Holzbrett hoch in die Luft. Ich hatte sie gebeten, rüberzukommen, um mir zu helfen, mich für mein Date fertigzumachen – sie kannte unglaubliche Tricks mit dem Eyeliner – aber das, was sie in ihrer Hand hielt, schien keine Schminktasche zu sein. Sie kickte mit einem Glitzern in den Augen die Tür hinter sich zu, was bedeutete, dass wir Privatsphäre brauchten, für das, was auch immer sie da geplant hatte.
Das konnte nichts Gutes bedeuten.
„Was zum…? Ich schaute rüber zu dem Brett, das wie für ein Gesellschaftsspiel gemacht aussah, und als ich genauer hinsah, überkam mich ein unheimliches Gefühl. Über die Mitte war ein Alphabet in altenglischer Schrift eingeritzt, mit dem Wort „JA
in der oberen linken Ecke und dem Wort „NEIN in der oberen rechten Ecke und einem „LEBEWOHL
am unteren Ende des Bretts unter dem Alphabet. Oh, nein. „Ist das ein Hexenbrett?"
„Die sind echt unheimlich. Brynne stopfte die abgelehnten Taschentücher in den Mülleimer mit Zebramuster unter meinem Schreibtisch und schlenderte zu Nicole. „Wo hast du das her?
„Ein Relikt von der Geburtstagsparty zu meinem Dreizehnten, wisst ihr noch? Nicole fiel auf die Knie, ihr glatter, dunkler Bob prallte gegen ihr Kinn, als sie das Ouijabrett auf den Teppich legte. „Hab’s heute hinten in meinem Schrank gefunden, als ich vergeblich nach meinen schwarzen Lieblingsstiefeln gesucht habe.
Ich presste meine Lippen aneinander. Offensichtlich hatte Nicole vergessen, dass sie mir die Stiefel geliehen hatte, und ich würde sie nicht daran erinnern, weil ich vorhatte, sie am Montag zu meinem neuen Outfit zu tragen.
„Wieso musst du ausgerechnet heute Abend das unheimliche Ding in mein Zimmer bringen?"
Sie fuhr mit den Fingern über das Brett, als würde sie einen vergrabenen Schatz untersuchen. „Weil wir es benutzen werden, um deine Zukunft mit Alex zu erfahren. Jetzt mach die Lichter aus und versammelt euch um mich herum."
Meine Kinnlade fiel runter. „Du sollst mir eigentlich helfen, mich für mein Date fertigzumachen – nicht versuchen, die Toten herbeizurufen, was auf so viele Weisen einfach falsch ist. Ich schüttelte meinen Kopf und sah dann auf meine Uhr. „Es ist fast sieben Uhr, Alex wird in einer halben Stunde hier sein. Wir haben keine Zeit für Gespräche mit Geistern.
Erst stopft mir Brynne meinen BH aus und jetzt kommt Nicole mit diesem verrückten Spiel. Begriffen meine Freundinnen nicht, wie wichtig mir dieses Date war? Ich war schon über ein Jahr in Alex verliebt und brauchte jetzt nichts, was mir diesen Abend verderben würde.
Dass ich Alex mochte ging schon so lang, dass es eigentlich zu einer Art Hobby geworden war – ihn in den Fluren zu suchen, seine Outfits zu bewerten, zu spekulieren, auf welches Mädel er stand. Diese amüsante, Gaga-aus-der-Ferne-Phase hatte schon so lange gedauert, dass ich nicht erwartet hätte, dass sich daraus noch was ergibt. Ich meine, er hatte nie mehr als nur platonisches Interesse an mir gezeigt. Naja, nicht bis heute. Was hatte ich getan, um seine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen?
„Entspann dich." Nicole warf mir ein böses Grinsen zu. „Du siehst schon umwerfend aus. Wenn wir dieses Spiel spielen, wird es dir helfen, dich auf die bestmögliche Weise für heute Abend vorzubereiten. Glaub mir."
Ich verschränkte meine Arme. „Wie genau…"
„Möchtest du die Nachwelt nicht fragen, ob Alex dich zum Abschied küssen wird?" Nicoles Stimme hatte einen sinnlichen Ton.
Ich erstarrte, stellte mir Alex Mund nur Zentimeter von meinem weg vor. Die Vorstellung war verlockend. Sehr verlockend.
Unfähig, der Versuchung zu widerstehen, schaltete ich die Lichter aus. „Ich bin dabei."
Brynne setzte sich neben Nicole und überkreuzte ihre langen Beine. „Sollten wir nicht eine Kerze anzünden oder so? Für die Stimmung? Auch, wenn alle wissen, dass das ein Haufen Mist ist."
Nicole neigte ihren Kopf. „Wenn es Unsinn ist, wieso siehst du dann so nervös aus?"
„Das tue ich nicht. Brynnes Stimme zitterte etwas. „Meinetwegen.
„Ich habe eine Kerze. Ich nahm die Kerze mit Marshmallow Duft von meinem Tisch, schnappte mir ein paar Streichhölzer aus der Schublade, und zog die Rollläden runter, sodass das Zimmer zappenduster wurde. „Ich habe nicht mehr mit einem Hexenbrett gespielt, seit wir noch mit Lindsey Sloan befreundet waren.
Nicole knurrte. „Erinnere mich nicht daran. Das Mädel würde ihre eigenen Kinder auffressen, wenn sie es so an die richtige Uni schaffen würde."
„Für noch viel weniger", sagte ich, genervt davon, dass Lindsey den Lehrern ständig in den Hintern kroch und so zum Star in jeder unserer Stunden wurde. So nervig. Ich machte einen Schritt, fluchte dann, als ich über Nicoles Fuß stolperte und dabei versehentlich das Hexenbrett wegkickte.
„Vorsichtig, fiel sie ein. „Leg dich nicht mit der Energie des Bretts an.
„Ach, bitte. Ich hockte mich auf den Boden neben Brynne, deren Knie meines streifte, als sie rückte. „Es sollte lieber schnell gehen.
Nicole seufzte dramatisch. „Ich mache das zu deinen Gunsten. Es würde dich nicht umbringen, etwas Dankbarkeit zu zeigen."
„Danke, mein geistiger Guru, scherzte ich, zündete dann das Streichholz an, das zischte, ehe es knallorange im dunklen Zimmer aufleuchtete. Sekunden nachdem ich die Kerze angezündet hatte, wehte mir der süßliche Marshmallow Duft in die Nase. Ich kniff die Augen zusammen, um die leuchtend roten Ziffern auf dem Wecker auf meinem Nachttisch lesen zu können. „Siebenundzwanzig Minuten laufen ab jetzt.
„Vorausgesetzt, er verspätet sich nicht. Nicole hob ihre Hände in die Luft und führte sie in einer betenden Geste wieder zusammen. „Wir reden hier von Alex Decker.
Ich verzog mein Gesicht. „Was? Du denkst, er ist nicht interessiert genug, um rechtzeitig aufzutauchen?"
Nicole atmete tief ein und hörbar wieder aus. „Lass uns die spirituelle Welt fragen."
Ein Prickeln jagte mir über den Nacken, als ich spürte, wie sich das dunkle Zimmer um mich herum schloss, aber ich wollte nicht, dass meine besten Freundinnen mich für einen Feigling halten. Ich hob mein Kinn. „Ja, lasst uns das tun."
Wir alle hielten uns an den Händen, schlossen unsere Augen und atmeten ein und aus. Nicole atmete wieder ein, also folgten wir ihrem Beispiel. Dann tat sie es ein drittes Mal. Ich öffnete ein Auge und spickte auf die schattigen Gesichter meiner Freundinnen. „Können wir beginnen, bevor ich dank Sauerstoffmangels in Ohnmacht falle?"
Brynne kicherte.
„Pssst. Das hier ist ernst. Nicole hielt ihre Augen geschlossen, drückte ihren Rücken durch und summte auf unheimliche Weise. „Ihr Geister, die hier seid, wir haben uns heute Abend versammelt, um euch wichtige Fragen zu stellen.
Ihre Stimme war tief und sie dehnte jedes Wort, das sie aussprach. „Wir respektieren, dass ihr von uns gegangen seid und bedanken uns im Voraus für eure Leitung."
Ein Schauer überkam mich und mein anderes Auge sprang auf, als die Kerzenflamme aus keinem ersichtlichen Grund flackerte. Mein Mund wurde trocken und ich schluckte den Angstklumpen runter, der sich in meiner Kehle gebildet hatte. Vielleicht war das doch keine so gute Idee…
„Bitte benutzt dieses Hexenbrett als Pforte, damit ihr freundlichen Geister eure Weisheit mit uns teilen könnt. Nicole öffnete ihre Augen und zeigte aufs Bett. „Jetzt lasst uns unsere Finger leicht auf den Zeiger legen.
Brynnes Stirn legte sich in Falten. „Hä?"
„Das Schieber-Dings, flüsterte ich und legte meine Fingerspitzen auf den Zeiger, vorsichtig, um das durchsichtige Fenster nicht zu berühren, das den Buchstaben bedecken würde, den der angebliche Geist übermitteln wollte. In der Realschule war ich die Königin darin, den Zeiger übers Brett zu schieben, um Leute bei der Pyjamaparty mit Worten wie „Ich bin hier
und „Hilf mir" einen Schrecken einzujagen. Aber jetzt fühlte es sich anders an. Die Luft um mich herum summte und es fühlte sich plötzlich alles viel zu echt an, jagte einen Schauer durch mich.
„Z-Zeiger. Brynne stotterte und räusperte sich dann. „Oh, ich wusste nicht, dass das Schieberlein auch einen echten Namen hatte.
Schien so, als sei ich nicht die einzige, die Angst bekommen hatte.
„Was sollten wir zuerst fragen?" Schatten flackerten über Nicoles lebhaftes Gesicht, als sie von Brynne zu mir sah.
„Über Amys Date mit Alex, nicht wahr?" Brynne rückte ihre Finger.
Nicole nickte und schloss dann ihre Augen. „Freundliche Geister, leitet unsere Finger und verratet uns, ob Alex Decker heute Abend rechtzeitig zum Date erscheint."
Der Zeiger leuchtete im Kerzenschein in einem unheimlichen Weiß auf. Er bewegte sich nicht.
Wir sahen uns alle schweigend an.
Nicole atmete wieder tief ein. „Freundliche Geister, kommt und leitet uns zur Antwort. Wird Alex rechtzeitig kommen?"
Der kleine Zeiger wackelte und bewegte sich langsam nach oben zum Wort „JA".
Ich schluckte.
„Danke, freundliche Geister. Nicole rollte ihre Schulter und holte dann Luft. „Wird Alex Decker nach ihrem Date heute Abend Amy Love küssen?
Ein Schauer fuhr mir über den Rücken, aber mein Blick blieb auf das Brett fixiert – auf der Antwort, auf die ich hoffte.
Der Zeiger glitt zur Mitte des Bretts, drehte sich zwei Mal und glitt dann nach oben und bedeckte das Wort „JA".
Ich drehte mich zu Brynne, mein Kinn an meine Brust geschoben. „Hast du dafür gesorgt, dass er sich zu diesem Wort bewegt?"
Ihre blauen Augen weiteten sich, als sie langsam ihren Kopf schüttelte.
Ich kniff die Augen zusammen und sah zu Nicole. „Schwörst du bei deinen schwarzen Stiefeln, dass du den Zeiger nicht bewegt hast?"
„Sei doch nicht so misstrauisch. Nicole lächelte und wackelte mit ihren Augenbrauen. „Danke, freundliche Geister, ihr wart sehr hilfreich. Nun eine letzte Frage…. Amy, frag du etwas.
War es möglich,