Fisch schwimmt, Vogel fliegt, Mensch sitzt und isst: Ein Plädoyer für mehr Bewegung, gesundes Essen und Lebensfreude
By Ralph Kähne
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About this ebook
Ärzte, Ernährungsberater und Gesundheitsexperten warnen seit vielen Jahren vor den Folgen. Vergeblich. Ein Entkommen aus dieser tödlichen Spirale scheint kaum möglich. Denn es wird nie ein Medikament gegen die Folgen von mangelnder Bewegung und ungesunder Ernährung geben. Für unseren Lebensstil sind allein wir selbst verantwortlich.
In diesem Buch zeige ich Ihnen, wie Sie mehr Bewegung, Gesundheit und Freude in Ihr Leben integrieren können.
Dabei gehe ich nicht nur auf die Gefahren und Folgen von Bewegungsmangel und falscher Ernährung ein. Ich möchte vor allem Wege aufzeigen, was Sie selbst aktiv in Alltag, Beruf und Freizeit für Ihre Gesundheit tun können.
Ralph Kähne
Ralph Kähne lebt und arbeitet als Blogger sowie als Buch- und wissenschaftlicher Autor in Wandlitz bei Berlin. Der Mikrobiologe und frühere Leiter der internen Gesundheitskommunikation eines Pharma-Konzerns kombiniert in seinen Büchern gern Gesundheitsthemen mit Forschung, Wissenschaft und neuen Ideen. Dabei entwickelt er nicht selten sogar neue Ansätze, die weit die Schulmedizin hinausgehen. Im Fokus seiner Bücher steht das menschliche Mikrobiom sowie Probiotika und Prebiotika. Ralph Kähne ist überzeugt davon, das in einer gesunden Darmflora mit ihren Billionen von Mikroorganismen der Schlüssel zur Gesundheit und Zufriedenheit des Menschen liegt.
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Book preview
Fisch schwimmt, Vogel fliegt, Mensch sitzt und isst - Ralph Kähne
Kähne
Was Zahlen, Statistiken und Studien bewirken
Lieben Sie auch Statistiken? Dann befinden Sie sich in guter Gesellschaft. Statistiken besitzen in Deutschland eine hohe Glaubwürdigkeit. Und selbst hierzu gibt es Zahlen. So glauben – laut statistischen Umfragen – 98 Prozent aller Deutschen Daten, Erhebungen, Fakten und Studien von „seriösen" Instituten, Organisationen und Unternehmen.
Sie werden es vielleicht nicht vermuten, aber diese Statistik habe ich eben gerade auf einem Weblog im Internet gelesen. Wer sich tiefer mit diesem Thema befasst, stellt fest, dass es hierzu unzählige wissenschaftliche Studien, Zahlen, Daten und Fakten gibt. Viele werden sogar von sehr seriösen und glaubwürdigen Organisationen herausgegeben.
Sie können es gern einmal selbst ausprobieren. Nicht einmal eine Sekunde benötigt die größte Suchmaschine der Welt für den Suchbegriff „Studien Gesundheit. Das Ergebnis ist schwindelerregend: 31.800.000. Und für den Suchbegriff „Studien Gesundheit in Deutschland aktuell
wirft Google in 0,56 Sekunden immerhin noch ca. 548.000 Ergebnisse aus.
Wenn Sie sich diesen Spaß einmal erlauben, werden Sie feststellen, dass auf der ersten Seite der Suche gleich viele seriöse Adressen auftauchen, die aus meiner Sicht über jeden Zweifel erhaben sind. Als früherer Forscher in Berlin kenne ich sogar eines dieser Institute aus eigener Erfahrung.
Versuchen Sie es doch selbst einmal und stöbern Sie zum Beispiel auf den Seiten des Robert Koch Instituts (http://www.rki.de) nach aktuellen Studien. Das ist wirklich sehr informativ und auch interessant.
Auch wenn man bei der Internetrecherche vorm Computer natürlich leider ebenfalls sitzt, kann diese Erfahrung nicht weniger spannend sein als die neue Staffel Bauer sucht Frau.
Aus meiner aktiven Zeit in der Forschung kenne ich auch den Spruch: „Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast." Das soll nicht heißen, dass viele Studien gegebenenfalls falsch sein könnten. Im Gegenteil! Es ist vielmehr so, dass man mit Statistiken auch in die Irre geführt werden kann. Nicht verwunderlich, denn oftmals überfordert allein die enorme Flut der Daten viele Menschen. Daraus resultieren häufig Unsicherheiten, mit denen wir nicht richtig umgehen können. Oft selektiert dabei unser Gehirn. Nicht selten filtern wir nur das aus, was für uns passt oder wir ohnehin schon wissen. So ähnlich verhält es sich auch mit Statistiken und wissenschaftlichen Studien.
In meiner Tätigkeit als Autor und Journalist recherchiere ich viel. Wenn ich, wie in diesem Fall, ein Buch zu den Themen Bewegung und Ernährung schreibe, komme ich in Kontakt mit verschiedenen Studien. Dabei stelle ich immer wieder fest, dass ich einiges bereits weiß, anderes wiederum neu für mich ist. Das ist wenig verwunderlich. Schließlich habe ich eine hohe Affinität zu Gesundheitsthemen und verdiene als Autor sogar mein Geld damit. Wirklich überraschend finde ich aber das Wissen meiner Eltern. Sie sind 80 und 86 Jahre alt und eifrige Leser der Apotheken-Umschau und des Senioren-Ratgebers. Wenn ich sie besuche, kann ich sicher sein, dass neben der Auto-Bild auch immer die aktuelle „Rentner-Bravo" auf der Nachttischkommode liegt. Ich finde das richtig gut.
Nicht, weil ich die Apotheken-Umschau nicht auch lesen würde, denn das tue ich schon seit vielen Jahren. Ich freue mich einfach darüber, dass ich mich jetzt noch zu weiteren Themen mit meinen Eltern unterhalten kann.
Doch leider gibt es auch hier eine Einschränkung. Bei meinen Eltern klafft eine deutliche Lücke zwischen theoretischem Wissen und praktischer Anwendung. So kommt es immer wieder vor, dass ich sie als Sohn ganz behutsam auf gewisse Fehlverhalten anspreche.
Dabei verblüfft mich oft ihre Antwort: „Wissen wir doch, stand ja in der letzten Ausgabe der Apotheken-Umschau!"
Und jetzt mal Hand aufs Herz. Geht es Ihnen nicht manchmal genauso? Stimmt es nicht, dass wir alle eigentlich wissen, wo der Schuh drückt, wie wir mehr für die eigene Gesundheit tun könnten? Wenn wir nachdenken, kommen wir schnell auf Antworten. Wir bewegen uns zu wenig, essen zu viel, haben Stress, zu wenig Zeit, leben zu ungesund. Nicht zuletzt stehen genau aus diesem Grund zum Jahreswechsel (noch eine Statistik!) auf der Liste der guten Vorsätze fürs neue Jahr ganz oben: Mehr Bewegung und Sport, ein paar Kilo abnehmen, mehr Zeit für wichtige Dinge im Leben und weniger Stress!
Doch kaum zwei Wochen später sind alle guten Vorsätze oftmals bereits wieder Schnee von gestern. Denn bei der Umsetzung der guten Vorsätze helfen Zahlen und Statistiken eben nur wenig. Was uns fehlt, ist das Wissen, wie „gesünder leben" im Alltag funktioniert und wie wir es tatsächlich schaffen könnten.
Eben dieses möchte ich Ihnen auf den nächsten Seiten näher bringen.
Mensch sitzt und isst
Früher war vieles anders, und nicht alles war schlechter. Zumindest nicht, was Bewegung und unsere Ernährung betraf. Bestimmt haben Sie schon mal gelesen, dass sich der Mensch seit der Steinzeit genetisch kaum verändert hat. Das ist leider richtig. Damals, vor 10.000 Jahren, verbrachte der steinzeitliche Mensch allerdings noch die meiste Zeit mit der Suche nach Nahrung.
Zwar ist die Nahrungsaufnahme auch in unseren Zeiten noch von großer Bedeutung. Doch nur die wenigsten Menschen der westlichen Welt oder in Wohlstandsgesellschaften reicher Industrienationen müssen heute noch ihre Nahrung jagen und erbeuten. Sie verbringen dabei weder athletische Höchstleistungen, noch laufen sie 20 Kilometer durch Wälder und über Wiesen auf der Suche nach Beeren, Pilzen, Samen und essbaren Pflanzen. Natürlich stand auch Fleisch auf dem Ernährungsplan unserer Vorfahren. Doch dieses Vergnügen war dem Menschen nicht so oft vergönnt, wie Sie vielleicht glauben. Die Jagd auf das Mammut war ein gefährliches Unterfangen und längst nicht immer von Erfolg gekrönt; Fleisch war also einst eher die Ausnahme als die Regel.
Das sieht heute ganz anders aus. Fleisch und Wurst sind an der Tagesordnung. Hinzu kommen Getreidezüchtungen, die nur so vor Kohlenhydraten strotzen. Um sich weit über das notwendige Maß mit Energie aufzuladen, müssen wir heute nicht mehr durch Wälder und über Wiesen streifen. Für den Besuch beim Lieblings-Italiener nutzen wir meist das Auto, selbst dann, wenn er eigentlich fußläufig erreichbar wäre. Ja, das geflügelte Wort „zum Italiener oder ins Restaurant gehen",