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Das Universum im Menschen – der Mensch im Universum: Forschung und Selbsterforschung mit Albert Einstein, Swami Omkarananda etc.
Das Universum im Menschen – der Mensch im Universum: Forschung und Selbsterforschung mit Albert Einstein, Swami Omkarananda etc.
Das Universum im Menschen – der Mensch im Universum: Forschung und Selbsterforschung mit Albert Einstein, Swami Omkarananda etc.
Ebook497 pages5 hours

Das Universum im Menschen – der Mensch im Universum: Forschung und Selbsterforschung mit Albert Einstein, Swami Omkarananda etc.

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About this ebook

Forschung und Selbsterforschung mit Albert Einstein, Swami Omkarananda, Paul Davies, Paul Conrad, den Veden, Sri Ramana Maharshi, Shirdi Sai Baba, dem Valmiki Ramayana, Umberto Ecco, David Bohm, Charles Darwin, Johann Wolfgang von Goethe, James Jeans, Stephen Hawking, Lincoln Barnet, John Boslough, Freeman Dyson u.a..

Die letzten Worte Werner Heisenbergs, eines der Begründer der Quantenphysik, sollen gewesen sein, dass der nächste Schritt in der Physik die Erkenntnis bringen wird, dass das ganze Universum nur aus reiner Information besteht. Und von da ist es nur noch ein winziger Schritt zur Erkenntnis, dass alles Bewusstsein ist, dass Bewusstsein am Anfang war, dass Bewusstsein kein Produkt der Materie, sondern der Ursprung derselben ist und dass Materie ihrer Essenz nach folglich nichts anderes als Bewusstsein sein kann.

Swami Omkarananda ist sich bei seinen Aussagen sicherer als die Physiker. Er stellt keine Mutmaßungen an. Er braucht es nicht. Seine Aussagen über die Schöpfung sind der Erfahrung des Mystikers entnommen, der er ist. Es sind lebendige Erfahrungen, Erfahrungen aus erster Hand:

"Man kann das Universum (die manifestierte Wirklichkeit) als aus vielfältigsten Schwingungen bestehend erklären. Das ist richtig. Wenn wir aber weiterfragen und die wahre Natur der Schwingungen verstehen wollen, die Kraft, die hinter den Schwingungen wirksam ist, das die Schwingung verursachende und erhaltende Prinzip, die Essenz, aus der sich die Schwingungen bilden - dann berühren wir das göttliche Bewusstsein und sehen überall nur noch dieses Eine: das göttliche Bewusstsein...

Es gibt einen Zustand des unmanifestierten Bewusstseins des Unendlichen jenseits des Schöpfers. Der Schöpfer - die höchste Gottheit endloser Erkenntnis, endloser Kraft und endlosen Lichts, Schöpfer des ganzen Universums - ist, vom Standpunkt der nicht manifestierten Wirklichkeit aus gesehen, nicht die letzte Höhe. Es gibt immer noch Unendlichkeiten jenseits von Ihm, beziehungsweise das unendliche Jenseits, das noch nicht manifestiert ist. - Das Manifestierte ist das, was wir sehen können, die Millionen von Universen, die endlose Zahl von Welten innerhalb von Welten, von Welten aller Schattierungen und Bewusstseinsgrade: All diese bilden nur die manifestierte Wirklichkeit."

"Gott ist ein Punkt, der unendlich ist; ein Punkt, der ohne Dimensionen ist; ein Punkt, der absolut ist. - Es ist ein winziger Punkt, aber dieser Punkt enthält alles. Er ist größer als alles."

Und aus diesem dimensionslosen Punkt entstand die Welt - das Nichts, aus dem über das Quantenvakuum mit seiner Antigravitation als Pumpe (negativer Druck) unendliche Energie hervorquoll; "spontan", sagen die Physiker; "bewusst und als Ergebnis eines kosmischen Designs des Schöpfers", sagen die Mystiker.

Warum sollte nicht Bewusstsein der Schöpfer des Universums sein? Wäre das nicht viel logischer als anzunehmen, ein Nichts, das nicht einmal definiert werden kann, sei sein Schöpfer?

Swami Omkarananda ist sich bei seinen Aussagen sicherer als die Physiker. Er stellt keine Mutmaßungen an. Er braucht es nicht. Seine Aussagen über die Schöpfung sind der Erfahrung des Mystikers entnommen, der er ist. Es sind lebendige Erfahrungen, Erfahrungen aus erster Hand:

"Man kann das Universum (die manifestierte Wirklichkeit) als aus vielfältigsten Schwingungen bestehend erklären. Das ist richtig. Wenn wir aber weiterfragen und die wahre Natur der Schwingungen verstehen wollen, die Kraft, die hinter den Schwingungen wirksam ist, das die Schwingung verursachende und erhaltende Prinzip, die Essenz, aus der sich die Schwingungen bilden - dann berühren wir das göttliche Bewusstsein und sehen überall nur noch dieses Eine: das göttliche Bewusstsein...

Es gibt einen Zustand des unmanifestierten Bewusstseins des Unendlichen jenseits des Schöpfers. Der Schöpfer - die höchste Gottheit endloser Erkenntnis, endloser Kraft und endlosen Lichts, Schöpfer des ganzen Universums - ist, vom Standpunkt der nicht manifestierten Wi
LanguageDeutsch
Release dateJan 15, 2018
ISBN9783796405372
Das Universum im Menschen – der Mensch im Universum: Forschung und Selbsterforschung mit Albert Einstein, Swami Omkarananda etc.

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    Das Universum im Menschen – der Mensch im Universum - Swami Omkarananda

    zusammengestellt von

    George Weber

    1. Auflage 2005

    Alle Rechte vorbehalten

    © 2005 Heinrich Schwab Verlag KG

    D-88260 Argenbühl-Eglofstal

    Tel. 0049-7566-941957

    www.heinrichschwabverlag.de

    Gesamtgestaltung und Übersetzung

    der verwendeten Texte aus dem Englischen:

    George Weber

    E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH

    ISBN-13: 978-3-7964-0537-2

    I

    NHALT

    Cover

    Titel

    Impresssum

    Personenregister

    Einleitung

    Die Wiederversöhnung von Materie und Geist – von äußerem und innerem Universum

    Naturwissenschaft und Technik in ihrer Beziehung zu Kultur und Gesellschaft

    Religion und geistige Werte

    Ethik und soziale Praxis

    Mittel zur Vergeistigung des menschlichen Lebens in Staat, Recht und Wirtschaft

    Einheit ist die Wahrheit

    Das Universum der Physik und der mystische Aspekt

    Wissenschaftler, Dichter und Mystiker über das Universum

    Altes Wissen

    Das Erlebnis des Mystischen

    Bruchlose Ganzheit

    Das Leere ist das Volle

    Einheit des Universums

    Sinnvolles Universum

    Geheimnis des Universums

    Wissenschaftliche Lügen

    Die erste Ursache – Gott

    Gott ist dem Universum immanent – Geist-Materie: ergänzende Ingredienzien

    Gott innerhalb der Schöpfung

    Das All ist ein großer Gedanke

    Unerforschliches All

    Meine Religion

    Die religiöse Seite des Urknalls

    Der Tanz Shivas

    Sind wir in der Welt?

    Am Anfang war das Wort

    Vor der Schöpfung

    Weder etwas noch nichts: der Anfang

    Der erste Same

    Niemand kann den Ursprung kennen

    Uranfängliche Energie

    Ein kosmischer Opferritus

    Der Herr der Unsterblichkeit

    Der vollkommene Schöpfer

    Die sich selbst erhaltende Energie

    Der Formlose

    Der Herr der kosmischen Energie

    Der Eine ohne ein Zweites

    Der Allgegenwärtige

    Eine kleine Schöpfung Gottes

    Unendliches Energiemeer

    Die Welt der Objekte

    Die wahre Natur des Universums

    Je mehr man zu wissen glaubt

    Gigantische Bewusstseinskraft

    Unvorstellbares Universum

    Die Schwerkraft – als möglicher Seelenaspekt aller physikalischen Manifestation, als schöpferisches und lenkendes Prinzip im Kosmos

    Der Beobachter

    Die Rolle des Beobachters in der Quantenphysik

    Die Rolle des Beobachters vom Standpunkt des Mystikers aus gesehen

    Der Ursprung des Universums

    Brauchen wir nach Auskunft der Physik noch einen Gott als Ursprung der Schöpfung?

    Schöpfung aus dem Selbst

    Verschiedene Theorien über den Ursprung des Universums

    Das Universum als organisches Ganzes

    Der Stoff des Universums ist das Absolute

    Das schöpferische Prinzip

    Das schöpferische Prinzip – über das Entstehen der Welten

    Das Universum als Projektion des Göttlichen

    Wissenschaft und die Suche nach Gott

    Einführung

    Das Universum im göttlichen Bewusstsein

    Wissenschaft und Religion ergänzen einander

    Philosophie und Wahrheit

    Philosophie und Wahrheit

    Die Schöpfung – ein Spiel Gottes?

    Schwingung ist Schöpfung

    Die Wissenschaft von der Wahrheit

    Verwirklichung

    Wahrheit und Verwirklichung – Erkenntnis und Verwirklichung des Selbst bei Sri Ramana Maharshi

    Erkenntnis des Selbst

    Japa

    Alles ist auf der Suche nach Gott

    Das eine Sein und das Universum

    Die Grundlagen des geistigen Lebens

    Das innere Wesen in uns

    Von der vierten Dimension der Physik zur vierten Dimension der Psychologie

    Ermahnung und Ermutigung

    Die Welt

    Leben in der Welt

    Reichtum und Sinnlichkeit

    Zeit

    Ich bin der Beherrscher dieser Schaubühne des Universums

    Schein und Wirklichkeit

    Das eine Leben, Bewusstsein und Sein in allen Wesen

    Die Erfahrung der Gottgegenwart

    Unermessliche Universen

    Philosophische Weltkonzepte

    und das Wesen der Erkenntnis

    Ontologie – Die Wissenschaft vom Seienden

    Zweige der Philosophie

    Epistemologie oder Erkenntnistheorie

    Die Logik und die Gesetze des Denkens

    Europäische Philosophen

    Das Absolute und seine Erfahrung bei Plato

    Unser Standpunkt und einige Ansichten des Westens bezüglich des Absoluten

    Der platonische Idealismus und das indische Denken

    Materie und Bewusstsein

    Der Übermensch

    Psychologie und geistige Höherentwicklung

    Das Universum der Psyche

    Die moderne Psychologie und die geistige Höherentwicklung

    Das Bedürfnis der Menschheit nach einem angemessenen System der Psychologie

    Neue Dimensionen menschlichen Bewusstseins

    Das überbewusste Sein im Menschen

    Erwägungen über das Wesen wahrer Psychologie

    Das Wesen einer wahrhaft dynamischen geistigen Psychologie

    Der Wert der klassischen europäischen Psychologie für die geistige Entwicklung des menschlichen Individuums

    Der innere Aufbau der Psychologie Plotins

    Der Ursprung der Psychologie und die Würde des Philosophen

    Die rationale Psychologie

    Die religiöse Psychologie

    Psychologie – empirisch und transzendental

    Psychologie – säkular und göttlich

    Materialistische Psychologie

    Eine Analyse der modernen Psychologie

    Vier fundamentale Begrenzungen der modernen Psychologie

    Notwendige Neubewertung der Grundauffassungen von wissenschaftlicher Psychologie und Psychoanalyse

    Wirkungsbereich, Prämissen und Gegenstand der Psychologie im Behaviorismus

    Was erwarten wir von zukünftigen Entwicklungen und Aufgabenstellungen der modernen Psychologie?

    Die metaphysische Psychologie der emotionalen Integration

    OM – Schöpfungswort und Urlaut

    Die Wissenschaft des göttlichen Wortes OM

    OM – Das Wort der Ewigkeit, das Schöpfungswort

    Das raumlose, zeitlose Bewusstsein

    Die OM-Schwingung

    Der unhörbare Gotteston und die Einheit des Kosmos

    OM-Wiederholung

    Warum mündliche Wiederholung?

    Mach dich frei von jeder Bürde – übergib alles Gott!

    Die Wirkungen der OM-Wiederholung

    Lasse dein Herz im Rhythmus des Göttlichen schlagen

    Der treue Zeuge, der unabtrennbar mit uns verbunden ist

    Bibliografische Anmerkungen

    P

    ERSONENREGISTER

    Barnet, Lincoln 51

    Bohm, David 46f., 54

    Boslough, John 52–55

    Bradley, F.H. 331

    Carr, Wildon 330

    Chargaff, Erwin 48

    Conrad, Paul 45

    Constable 330

    Darwin, Charles 49

    Davies, Paul 30f., 34–37, 40, 47f., 75f., 87–89

    Dyson, Freeman 27f.

    Ecco, Umberto 48f.

    Einstein, Albert 51f.

    Gentile 331

    Goethe, J.W. von 49f.

    Hawking, Stephen 29f., 52, 54f.

    Höffding 330

    Jeans, James 50f.

    Kingsland 330f.

    Omkarananda, Swami 15–25, 33f., 38f., 55f., 61–72, 77–84, 103–107, 111–203, 215–247, 255–349, 353–398

    Ramachandra, Sri 249–253

    Ramana Maharshi, Sri 55, 91–102, 207–213

    Shaw, Bernard 344

    Shirdi Sai Baba 254

    Tennyson 345

    Weber, George 27–42

    Wheeler, John 33

    Aus den Veden 26, 44, 56–61, 249–253

    Man kann das Universum als aus vielfältigsten Schwingungen bestehend erklären. Das ist richtig.

    Wenn wir aber weiterfragen und die wahre Natur der Schwingungen verstehen wollen, die Kraft, die hinter den Schwingungen wirksam ist, das die Schwingung verursachende und erhaltende Prinzip, die Essenz, aus der sich die Schwingungen bilden – dann berühren wir das göttliche Bewusstsein und sehen überall nur noch dieses Eine: das göttliche Bewusstsein.

    Swami Omkarananda

    Einleitung

    Es gibt einen Zustand des unmanifestierten Bewusstseins des Unendlichen jenseits des Schöpfers. Der Schöpfer – die höchste Gottheit endloser Erkenntnis, endloser Kraft und endlosen Lichts, Schöpfer des ganzen Universums – ist, vom Standpunkt der nicht manifestierten Wirklichkeit aus gesehen, nicht die letzte Höhe. Es gibt immer noch Unendlichkeiten jenseits von Ihm, beziehungsweise das unendliche Jenseits, das noch nicht manifestiert ist.

    Das Manifestierte ist das, was wir sehen können, die Millionen von Universen, die endlose Zahl von Welten innerhalb von Welten, von Welten aller Schattierungen und Bewusstseinsgrade: All diese bilden nur die manifestierte Wirklichkeit.

    Swami Omkarananda

    DIE

    W

    IEDERVERSÖHNUNG VON

    M

    ATERIE UND

    GEIST

    von äußerem und innerem Universum

    Swami Omkarananda

    Geblendet von bequemen Illusionen, die von leichten Siegen über die äußere physikalische Natur herrühren, findet es der Mensch des 21. Jahrhunderts unmöglich, der Realität des nicht Mess- und Wägbaren und der unfassbaren innersten Wesensnatur gewahr zu werden, deren Anblick und Wirkung allein den Durst nach beständiger Freude, das Verlangen nach innerem Frieden und Gleichgewicht stillen und den Menschen wieder in einen Zustand echten Glücks versetzen kann.

    Unsere Zeit verlangt dringend nach einer Synthese materieller und geistiger Werte; sie hat es dringend nötig, dass ihr praktisches Tun aus der Sicht des Idealen her bestimmt und ein Zusammenklang von philosophischen Theorien und praktischem Tun erreicht wird. Sie legt es dem Menschen nahe, sein Leben so zu führen, dass der lastende Druck der Materie immer weniger sein Realitätsgefühl beeinflusst und der Geist sich seinem Bewusstsein immer stärker als Wirklichkeit offenbart.

    Als eine Frage von vorrangiger Bedeutung steht die Beziehung zwischen philosophischen Theorien und der Lebenspraxis vor uns. Diese hat schon durch alle Zeitalter hindurch die Köpfe beschäftigt und vielerlei Arten von Idealisten hervorgebracht, Vertreter sowohl des subjektiven als auch objektiven Idealismus. Einige haben behauptet, dass nur der Geist echte Wirklichkeit besitze und die Welt ein bloßes Trugbild sei. Andere haben genau die gegenteilige Ansicht vertreten.

    Wie sollen wir mit der Frage ‚Geist und Materie‘ umgehen? Selbst in einer Anwandlung philosophischer Spekulationslust wäre es müßig, der Materie jegliche Wirklichkeit abzusprechen und den Geist als einzige Realität zu preisen. Auf der anderen Seite neigt die Überbetonung der Materie dazu, selbst gesetzte Ziele unerreichbar zu machen: Alle Anstrengungen, den Frieden zu erhalten, enden mit Krieg; alle Bemühungen um Wohlfahrt für alle führen zum wirtschaftlichen Zusammenbruch; alle Aktivitäten, die das Glück des Menschen sichern sollen, bewirken nur, dass der Mensch noch unglücklicher wird. Weise von göttlicher Einsicht haben die Philosophie aus dieser Zwickmühle befreit, indem sie eine doppelte Realität annahmen: Die Wirklichkeit wird von zwei verschiedenen Gesichtspunkten aus betrachtet. Vom absoluten Standpunkt aus ist Gott, das Selbst oder der Geist allein wirklich; die Welt ist nur eine flüchtige, wechselnde, endliche Erscheinung. Doch zu gleicher Zeit wird zugegeben, dass es einen weiteren Gesichtswinkel gibt, von dem aus die Frage gesehen werden kann und auch gesehen werden sollte. Vom relativen, empirischen Standpunkt aus betrachtet existiert eine Welt. Und es lässt sich dazu noch bemerken, dass deren Realität deutlich an Dichte und Bedrohlichkeit zunimmt, je weniger geistige Erleuchtung der Einzelne besitzt.

    Diese beiden – Geist und Materie – sind nicht zwei verschiedene Dinge an sich; sie sind zwei Stellungnahmen derselben Sache gegenüber. Deshalb muss die Möglichkeit eruiert werden, die beiden in eine einzige überzeugende Philosophie zu verschmelzen. Sie findet sich, wenn uns klar wird, dass die flüchtigen Phänomene der Erscheinung ‚Welt‘ in der absoluten Realität als ihrem Substrat verwurzelt sind. Hier ist eine Grundlage für die praktische Anwendung der Wirklichkeit auf das tägliche Leben gegeben. Praktische Belange sollten nicht vernachlässigt werden. Aber die relativen Wertigkeiten von Geist und Materie müssen richtig abgeschätzt werden. Das Leben muss in einer Weise gelebt werden, dass die Materie immer weniger dicht und der Geist für das menschliche Bewusstsein immer greifbarer wird in seiner Wirklichkeit.

    Naturwissenschaft und Technik in ihrer Beziehung zu Kultur und Gesellschaft

    Wenn man die wahre Beziehung zwischen Materie und Geist ins Auge gefasst und die Grundlage zu einer wirklichen Lebensphilosophie richtig festgelegt hat, kann darauf eine Lebensweise und Struktur für Familie und Gesellschaft aufgebaut werden, die einen bestmöglichen Ausgleich zwischen dem Wohl des Einzelnen und dem der Allgemeinheit herstellt.

    Selbstlosigkeit ist die wirksame Kraft, die das persönliche Wohl mit dem der Gesellschaft verbindet. Auf diesem Webstuhl werden das Wohl des Einzelnen und das der Gemeinschaft wie Kette und Schuss zum Gewebe einer Gesellschaft verbunden, in der alle Menschen glücklich, mit allem Nötigen versehen in Frieden miteinander leben können, zum Gewebe einer Zivilisation, die ringsum durch Frieden und Fortschritt gekennzeichnet ist. Lasst uns energisch auf diesen Gipfel der Vollendung hinarbeiten.

    Was ist falsch an unserer Naturwissenschaft? Wo liegt der Fehler unserer Technologie? – Die Geräte, die dem Menschen helfen, seine Nahrung zu kochen, können ihn auch töten, wenn sie missbraucht oder falsch angewandt werden. Die Elektrizität ist zum eigentlichen Lebensatem geworden. Dennoch sollte sie mit Vorsicht gebraucht werden und mit dem einzigen Ziel, das selbstlose Streben des Menschen im Dienst am Nächsten zu unterstützen. Die Naturwissenschaft ist keineswegs als ein Feind geistiger Kultur anzusehen. Naturwissenschaft und Geisteskultur sind Geschwister. Sie können freundlich zusammenleben und gemeinsam dazu beitragen, aus dem Haus der Welt ein Paradies zu gestalten, wenn sie nur liebe- und verständnisvoll miteinander umgehen. Anderenfalls sind die Folgen unabsehbar, ja fatal.

    Wenn die zugrunde liegende Ideologie erst einmal angenommen ist und praktiziert wird, warum sollte dann die Naturwissenschaft nicht ihrerseits den hohen Status einer wahrhaft Kultur fördernden Einrichtung einnehmen können? – Die Technik wird ebenfalls zu einem Zweig der Kultur. Sowohl Naturwissenschaft wie auch Technik können zum geistigen Wohl des Menschen beitragen, sein Herz bereichern, seinen Horizont erweitern und seine Seele erleuchten, genauso gut wie ein anderer Zweig der Kultur es vermag.

    Noch wird der wissenschaftliche Fortschritt von Seiten älterer Kulturwissenschaften mit argwöhnischen und angstvollen Blicken betrachtet, doch ist der Grund dafür nicht, dass ihm an sich etwas Diabolisches anhaften würde; vielmehr liegt die Ursache dafür in dem Krebsübel roher, niedriger tierischer Leidenschaften, welche die eigentlichen menschlichen Kräfte aushöhlen und untergraben. In solchen Händen wird die Wissenschaft nämlich leicht zum Werkzeug eines kollektiven Selbstmords. Sobald aber die geistige Kultur in das Herz des Menschen eindringt und kulturelle Institutionen in allen Plänen und bei allen Projekten in der ganzen Welt den gebührenden Ehrenplatz erhalten, wird auch die Naturwissenschaft zum wahrhaft Kultur fördernden Faktor.

    Das gilt gleicherweise für das soziale Gebiet. Der gutwillige Mensch ist zum größten Teil noch sehr konservativ eingestellt. In der Natur gibt es ja für gewöhnlich auch keine Revolution, sondern nur stufenweise Entwicklung, während sich wissenschaftlich nennende Revolutionäre die Gesellschaft auf den Kopf stellen und ihre Ideen über Nacht durchboxen wollen. Das ist Ausdruck einer unerleuchteten Natur, die über keine Kenntnis wahrer Lebenswerte verfügt. Wenden sich diese Revolutionäre jedoch einer Ideologie zu, wie sie oben dargestellt wurde, dann werden sie zu ‚Evolutionären‘, deren Herz von Liebe und Verständnis erfüllt ist. So können die sozialen Verhältnisse nach und nach mit dem wissenschaftlichen Fortschritt in Einklang gebracht werden, und Friede und Harmonie werden möglich.

    Religion und geistige Werte

    Religion ist ihrem tiefsten Wesen nach Anwendung geistiger Werte im menschlichen Alltag. Die geistigen Werte sind zu allen Zeiten und überall auf der Welt im Grunde dieselben, wenn sie auch von verschiedenen Offenbarungsempfängern und Weisen unter verschiedenen Gesichtswinkeln wahrgenommen wurden. In ihrer Anwendung hingegen mussten sie jeweils der Eigenart des jeweiligen Volkes angepasst werden. Verschiedene Umweltbedingungen sowie unterschiedliche intellektuelle und kulturelle Entwicklungsstufen haben verschiedenartige Formulierungen für die Anwendung geistiger Werte im Leben der Menschen nötig gemacht. Das erklärt, weshalb es auf der Welt so viele Religionen gibt.

    Wir wollen uns diese Tatsache stets vor Augen führen. Auch heute noch bestehen unverkennbare Unterschiede im Temperament und in der intellektuellen Entwicklung bei Menschen verschiedener Erdteile – trotz der phänomenalen Fortschritte der Wissenschaft im Hinblick auf die Überwindung von Zeit und Raum, und obwohl Flugzeug, Radio und Fernsehen die Welt haben näher zusammenrücken lassen und Buchdruck und Presse eine weite Ausbreitung von Wissen ermöglichen. Das wird für alle Zeiten auch so bleiben. Das gerade legt Zeugnis ab für die Wahrheit, dass Gott unendlich ist und die Vielfalt in Seiner Schöpfung auch weiterhin vorherrschen wird. Es ist ein verhängnisvoller Fehler, in der religiösen Sphäre Einförmigkeit erstreben zu wollen, obwohl man doch erkennen muss, dass die geistigen Werte allgemeingültig und universal sind. Es ist nicht nur unklug, sondern auch gefährlich, an irgendjemandes Glauben zu rütteln. Sogar den Aberglauben sollte man nicht frontal angreifen, wenn man das Bewusstsein von Menschen, die noch unvorbereitet sind, aus ihm befreien möchte; auch das schon bedeutet so viel wie Zündstoff in die Nähe einer Flamme zu bringen. Schlechte Neigungen, die vom Aberglauben in Schach gehalten werden, könnten auf diese Weise freigesetzt werden, so lange noch keine entsprechende moralische Kraft oder genügendes Verständnis erwuchs. Darum lass auch den Aberglauben und seine Rituale unberührt und bekümmere dich nicht wegen irgendwelcher Praktiken, sondern erziehe das Volk für geistige Werte. Sei in moralischer Hinsicht ein Vorbild! Halte dein Gewissen stets wach und unbelastet von bösen Gedanken und Gefühlen! Wenn der innere Mensch auf diese Weise erleuchtet ist, werden abergläubische Vorstellungen und andere äußere Dinge von allein wegfallen. Sie sind dann einfach nicht mehr nötig.

    Ethik und soziale Praxis

    Die Ethik gehört im wahrsten Sinne des Wortes in den Bereich der Geistigkeit. Es lässt sich beobachten, wie geistige Wahrheiten in religiöse Gebräuche umgesetzt werden und durch diesen Vorgang der Wesensverwandlung auch äußerlich andere Gestalt annehmen. Die Ethik ist diejenige Disziplin, die dem höchsten geistigen Ideal dient. Die Ethik hat zum Ziel, Herz, Gemüt und Hände des Menschen mit der inneren Seele in Einklang zu bringen. Der Höhepunkt der ethischen Vollkommenheit kommt in den Lehren aller großen Propheten in gleicher Weise zum Ausdruck. Er ist unverändert in der Bergpredigt Jesu, im edlen achtfachen Pfad Buddhas und im Yāma-Niyāma zu finden, auf den der große Weise Patañjali in seinen Yoga-Sūtras immer wieder hinweist. So finden wir die höchsten ethischen Werte in den Ursprungs- und Quellenschriften aller Religionen. In diesem Zusammenhang wäre es hochinteressant, über den Wesenskern der universalen Ethik nachzudenken, der darin besteht, anderen Gutes zu erweisen und niemandem zu schaden.

    Das soziale Leben fordert die Anwendung dieser ‚Goldenen Regel‘ auf das Verhalten im menschlichen Zusammenleben. Die Fähigkeiten und Begrenzungen der die jeweilige Gesellschaft bildenden Menschen, die psychologischen und sozialen Faktoren, die für die Formulierung der religiösen Lehren ausschlaggebend waren, haben auch die Anwendung der ethischen Grundwahrheiten auf das Leben der Gemeinschaft beeinflusst. Deshalb unterscheiden sich die ethischen Normen von Land zu Land und auch in verschiedenen Zeitepochen ganz erheblich voneinander. Was an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit als gut erachtet wurde, musste an einem anderen Ort zu einer anderen Zeit einem Verdikt unterliegen und als schlecht gelten. Die gesellschaftliche Praxis ist immer Veränderungen unterworfen. Die fundamentalen ethischen Grundlagen dagegen ändern sich nicht. Die Verantwortung der philosophischen Vordenker ist daher groß. Für die Menge haben sie eine lebendige heilige Schrift darzustellen, ein lebendiges Moralgesetz, die Verkörperung der Vollkommenheit im Verhalten. Die Menge wird unwillkürlich ihrem Beispiel nachfolgen – natürlich nur so weit es dem Einzelnen möglich ist. Es ist deshalb überaus wichtig, dass alles, was die führenden Denker sagen und tun, mit den allerbesten ethischen Grundsätzen übereinstimmt. Und da jeder von ihnen das Volk kennt, in das Gott ihn hineinversetzt hat, wird er auch intuitiv wissen, wie das Beispiel, das ihm vorgesetzt wird, aussehen muss, damit es nachgeahmt werden kann. Für sie selbst ist das oberste ethische Gesetz, das uns große Propheten hinterließen und jeder geistige Führer stets in ganzer lebendiger Frische vor Augen haben sollte, der Leitstern.

    Mittel zur Vergeistigung des menschlichen Lebens in Staat, Recht und Wirtschaft

    Im Licht des bereits Gesagten fällt es nicht schwer, in den Philosophien des Staates, des Rechts und der Wirtschaft Mittel zur Vergeistigung des menschlichen Lebens und dessen Überführung ins göttliche Leben zu erkennen.

    Es ist engherziger Nationalismus, als eine besondere Ausprägung der kollektiven Selbstsucht und Überheblichkeit einer Menschengruppe, was die moderne Staatskunst an diesem Ziel vorbeiführt, ja es vereitelt. Ein Volk, das unter Patriotismus die Förderung der Interessen des eigenen Landes auf Kosten eines anderen versteht, besiegelt sein eigenes Schicksal durch die Hand eben dieser anderen Nation. Das Ergebnis davon ist zunehmend animalisches Verhalten, und so wird das Unglück immer größer.

    Im Licht der geistigen Werte werden die politischen Führer erkennen, dass Frieden und Wohlfahrt des eigenen Landes vom Frieden und Gedeihen der Nachbarländer wie auch der ganzen Welt abhängen. Das Gesetz der gegenseitigen Abhängigkeit beherrscht das ganze Universum. Es besteht nicht nur zwischen Mensch und Mensch, sondern auch zwischen Mensch und Tier, Mensch und Pflanzenwelt, wie auch zwischen den Menschen und den göttlichen Wesen, die das Weltall regieren. Dieses Gesetz ist unaufhebbar und ewig. Liebe erzeugt Gegenliebe, Hass kann nur Hass hervorrufen. Dies sollte die wegweisende Philosophie für Politiker sein. Dann bedürfte es keiner besonderen Friedenskonferenzen, sondern es würde überall auf der Welt Frieden herrschen. Wird es in einer solchen Gesellschaft dann keinerlei Auseinandersetzungen geben? Werden keine Debatten mehr stattfinden zwischen politischen Gruppen? Doch. Diese Erwägung führt hin zur Rechtsphilosophie.

    In einer Gesellschaft und in einer Welt, die auf den dargelegten Prinzipien aufgebaut ist, wird es keine Wortgefechte um Position und Macht, aus Selbstsucht und Machtgier mehr geben. Die Debatten werden sich aus Auslegung und Anwendung von sittlichen Grundsätzen ergeben und sich um die Prinzipien entfachen, welche die Gesellschaft leiten oder leiten sollen. Solche Dispute sind ein Zeichen sozialer Lebendigkeit und Gesundheit; sie werden die Lücken aufdecken, die im vorherrschenden Sittengesetz eines Volkes vorhanden sein mögen, und die Richtung weisen, welche Änderungen im Gesetzeskodex nötig und gerechtfertigt sind.

    Unsere heutige Gesellschaft hat die Wirtschaftswissenschaft zur Dienstmagd der Politik gemacht. Die Wirtschaft der kommenden Ära wird von allen politischen Erwägungen unabhängig sein und ausschließlich die Wohlfahrt der Menschheit als Ganzes im Auge haben. Gerechte Güterverteilung und gleiche Arbeitschancen werden die herrschenden Prinzipien sein. Privateigentum und Privatinitiative werden die Wohlfahrt fördern, indem sie den nötigen Ansporn liefern. Also werden sie in der neuen Gesellschaft weiter bestehen, dagegen wird die Anhäufung von Reichtum und die Ausbeutung eines Teils der Gesellschaft durch einen anderen Teil verschwinden.

    Einheit ist die Wahrheit

    und die Notwendigkeit einer Verwirklichung dieser Einheit

    Es gibt ein einziges gemeinsames Bewusstsein, das alle Wesen und Dinge durchdringt, nämlich die Wahrheit. Diese ist die höchste Wirklichkeit, die aller Mannigfaltigkeit der Namen und Formen zugrunde liegt. Es ist die Leinwand, auf der dieses ewig sich verändernde Universum gemalt und verändert, verschönert und wieder ausgelöscht wird.

    Einheit ist die Wahrheit, die Vielfalt bloße Erscheinung. Jede Einzelheit dieser Mannigfaltigkeit ist nicht nur Teil der großen Einheit, sondern ist auch identisch mit dieser Einheit. Die geheimnisvoll geschaffene Hülle des Ego, die jedes Individuum umschließt, muss irgendwann zerbrochen werden, damit diese kosmische Einheit offenbar werden kann. Die Verwirklichung dieser Einheit ist das Ziel allen menschlichen Strebens, denn in ihr allein liegt immerwährender Friede und ewige Glückseligkeit. Niemand kann lange Frieden und Glück genießen, solange er sich mit den immer wieder wechselnden Namen und Formen identifiziert.

    Die Verwirklichung dieser Einheit ist keine Sache, die beliebig auf die lange Bank geschoben werden kann. Sie ist vielmehr die vordringlichste Forderung der Stunde, ja jeder Stunde unseres Lebens. Tatsächlich wacht das kosmische Leben über jeder Handlung eines jeden menschlichen Wesens, um zu sehen, wie weit es fähig ist, sich der Verwirklichung der kosmischen Einheit zu nähern. In dem Ausmaß, in dem ein Mensch diese dringliche Aufgabe vernachlässigt, verfehlt er sein Leben. Der aufrichtig geistig Strebende indessen macht jeden Augenblick des Lebens zu einem Glied in der Kette unaufhörlicher Bemühungen, die ihn immer näher dem Ziel des Erwachens ins kosmische Bewusstsein bringen.

    Kriege können Kriegen kein Ende setzen. Unwahrheit kann der Wahrheit niemals förderlich sein. Die Suche nach dem höchsten Frieden führt den Suchenden vom Frieden zu noch größerem und tieferem Frieden. Indem wir die harte Schale unseres eigenen Ego fortwährend mit der Axt der Weisheit bearbeiten, erweitert sich von Augenblick zu Augenblick unsere Schau der kosmischen Einheit und dehnt unser Herz immer weiter aus, bis es nach und nach all die unzähligen Wesen der Schöpfung mit warmer Liebe umfasst. Wenn die Schale einmal zerbrochen ist, verschwinden alle trennenden Tendenzen, und der Mensch ist nicht länger mehr von anderen abgesondert, sondern das Kosmische Wesen, das eins ist mit allem, ewig, unsterblich und von unendlicher Glückseligkeit erfüllt.

    Der einsichtige Mensch sollte bewusste Anstrengungen machen, um diese Verwirklichung zu erlangen. Das ist Sinn und Ziel allen Lebens. Das ist das höchste Prinzip, das alle menschliche Tätigkeit auf Erden regiert. Diese herrliche Wahrheit sollte man durch Rundfunk und Fernsehen in der Welt verbreiten. Die Schulkinder und Universitätsstudenten, die Mitglieder von Kirchen und ähnlichen Institutionen sollten davon wissen und immer wieder an diese Wahrheit erinnert werden.

    Das Erkennen der Dinge schließt ihre Bilder in unserer Intelligenz mit ein. Es sind nur Bilder. Deshalb ist die Schöpfung nur ein Bild. Sie leuchtet nicht aus sich selbst und ist somit nicht ihrer selbst gewahr, sondern wird zu einem Umstand ihres Erkanntwerdens durch uns. Deshalb sage ich, dass das Universum nichts ist als ein Bild in unserem Bewusstsein. Das Bewusstsein leuchtet, obwohl sich Bilder in ihm bilden; obwohl unberührbar, ist es stetig und wankt nicht. So wie die Bilder in einem Spiegel nicht von diesem getrennt sind, so sind auch die Schöpfungen des Bewusstseins nicht vom Bewusstsein getrennt.

    Tripura Rahasya

    DAS

    U

    NIVERSUM DER

    P

    HYSIK UND DER MYSTISCHE

    A

    SPEKT

    George Weber

    Glaubt man der modernen Physik, speziell der von Paul Davies vertretenen Variante, die als Zusammenfassung der gegenwärtigen Strömungen angesehen werden kann, dann entstand das Universum aus dem Nichts und eine Vollendung wird es nicht geben! Im Gegenteil: Die Aussichten der Wissenschaft auf das Ende des Universums sind eher düster: Alles zerfällt, da nach dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik die Entropie unerbittlich und stetig zunimmt. Am Ende bleibt nichts übrig. Zum schließlich wieder kontrahierenden und in den Nullpunkt zurückkehrenden Universum bleibt nur die Alternative eines sich endlos ausdehnenden Universums, in dem es weder Leben noch Sterne noch Galaxien noch Planeten geben wird, sondern nur noch eine unendlich verdünnte Masseverteilung: ein Elektron oder Positron oder weniger auf mehrere Kubik-Lichtjahre Raum.

    Am Ende des Universums der heutigen Wissenschaft steht nicht der vollkommene Mensch, der sich im Laufe der Evolution wieder mit seinem Ursprung, dem Schöpfer, vereint und somit ein absolutes Ziel findet, sondern das Nichts.

    Freeman Dyson formuliert es so:

    „Da das Universum sich auf einem Einbahnstraßenrutsch in einen Zustand endgültigen Todes befindet, in dem die Energie maximal abgesunken ist, wie schafft das Universum es, wie König Charles, eine so skrupellos lange Zeit zum Sterben zu brauchen?"

    Mit dieser Aussicht verliert die Wissenschaft langfristig gesehen jeden Wert und jedes Ziel. Sie hat der Menschheit als ganzer sowie dem Einzelnen keine Zukunft anzubieten, die über eine gegenwärtige, befristete Existenz, an deren Ende unwiderruflich das Grab steht, hinausweist.

    Das „Von Gott zu Gott geht unsere Reise" eines Swami Omkarananda und das „Wohin gehen wir? – Immer nach Hause!" eines Novalis wird in den Händen der theoretischen Physiker unserer Zeit zu einem „Vom Nichts ins Nichts geht unsere Reise"! Und es bliebe noch zu fragen: Wer ist der Reisende? – Ein sinnloses Produkt eines sinnlosen, unglaubwürdigen Anfangs, das einem sinnlosen Ende zustrebt? Ein Nichts aus dem Nichts in das Nichts?

    Es mutet fast lächerlich und irgendwie kindisch an, wenn Leute wie Sidney Coleman sagen: „Aus dem Nichts haben wir einen Quantensprung in die Zeit gemacht …" Wie schön! Wie nicht-existente Frösche sind wir also aus dem Sumpf eines ominösen, ‚instabilen‘ Nichts auf das ‚feste‘ Land des damals noch winzigen, unheimlich stark gekrümmten und unendlich heißen Raumzeitkontinuums gehüpft! Und das ganz ohne Grund und völlig unvorhersehbar! Es war ja auch niemand da, der es sehen, geschweige denn hätte voraussehen können! Das Nichts war uns Mutter, und das Nichts wird uns dereinst Grab sein.

    Die feste Verkettung von Ursache und Wirkung wird hier für einmal unterbrochen. Die Wissenschaft will es so! Da Ursache und Wirkung nur innerhalb von Raum und Zeit stattfinden können, kann man nicht von einem durch irgendetwas verursachten Universum sprechen; denn dann läge die Ursache außerhalb von Raum und Zeit, was die Logik nicht zulässt. Raum und Zeit, so die Physiker, können erst zusammen mit der Materie im Urknall entstanden sein (auch Augustinus nimmt das übrigens an, ohne natürlich von einem Urknall zu sprechen), und erst von da an setzt sich das Rad von Ursache und Wirkung in Bewegung (was auch der spirituellen Philosophie entspricht; nur dass diese eine

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