U.S. Marshal Bill Logan, Band 38: Claim-Wölfe
By Pete Hackett
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U.S. Marshal Bill Logan, Band 38 - Pete Hackett
U.S. Marshal Bill Logan
Band 38
Claim-Wölfe
Western von Pete Hackett
U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht.
Ein CassiopeiaPress E-Book
© by Author www.Haberl-Peter.de
© der Digitalausgabe 2013 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
1. digitale Auflage 2014 Zeilenwert GmbH
ISBN 9783956171413
Über den Autor
Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G.F. Unger eigen war – eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen.
Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie Texas-Marshal
und zahlreiche andere Romane. Ex-Bastei-Cheflektor Peter Thannisch: Pete Hackett ist ein Phänomen, das ich gern mit dem jungen G.F. Unger vergleiche. Seine Western sind mannhaft und von edler Gesinnung.
Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie Der Kopfgeldjäger
. Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress.
Inhalt
Cover
Titel
Impressum
Über den Autor
Claim-Wölfe
Band 38
Claim-Wölfe
Die vier Reiter vermittelten einen entschiedenen Eindruck. Es waren Cowboys von der M-im-Kreis Ranch. Aus schmalen Augenschlitzen, zwischen denen es unheilvoll glitzerte, musterten sie Dale McDowell, der gerade dabei war, am Ufer des Mustang Creek ein Zelt aufzuschlagen.
McDowell war mit einem leichten Wagen gekommen. Im Geschirr stand ein Pferd. Auf der Ladefläche lagen Schürfwerkzeuge; Schaufel, Hacke, eine Goldpfanne, ein Waschsieb …
Du willst uns also allen Ernstes erzählen, dass es am Mustang Creek Gold geben soll
, knurrte Jim Gatewood, einer der Cowboys.
McDowell nickte. Weiter nordwestlich, bei Texline, wurde bereits welches gefunden. Außerdem fand man in der Mallory-Mine eine richtige Bonanza. Hoh, Leute, ich bin wahrscheinlich der erste, der so weit östlich kommt. Aber der Run wird nicht aufzuhalten sein.
Es klang wie ein böses Omen …
Du befindest dich auf M-im-Kreis-Land
, sagte Jim Gatewood grollend. Und weil das so ist, brauchst du erst gar nicht weiterzumachen. Lade dein Zelt wieder auf und verschwinde von hier. Oder müssen wir dir Beine machen?
Zuletzt hatte eine düstere Drohung in den Worten des Weidereiters gelegen.
Seine Gefährten schwiegen. Lässig hockten sie auf ihren Pferden. Von ihnen ging etwas aus, das McDowell hätte warnen müssen. McDowell lachte jedoch nur abfällig und erwiderte: Ich habe mich in Perico erkundigt, Leute. Der amtlichen Auskunft entsprechend befinde ich mich hier auf Regierungsland, und ich habe beim Friedensrichter eine Claimstelle auf meinen Namen eintragen lassen. Ihr befindet euch also auf meinem Land. Schon mal was von Landfriedensbruch gehört?
Sekundenlang verschlug es den Cowboys die Sprache. Schließlich war es Jesse Graydon, der wieder das Wort ergriff. Er stieß hervor: Du spuckst ziemlich große Töne, Mister – äh …
McDowell – Dale McDowell.
Okay, McDowell.
Jesse Graydon nickte. Ich glaube, wir müssen dich ein wenig zurechtstutzen, damit du begreifst, dass du auf diesem Stück Land nichts verloren hast.
Die Hand McDowells legte sich auf den Knauf des Revolvers, den er am rechten Oberschenkel trug. Verschwindet von meinem Land, ihr elenden Kuhtreiber!
, schnarrte er furchtlos und aggressiv. Wenn ihr gedacht habt, ich lasse mir von euch drohen, dann seid ihr auf dem Holzweg. Ich antworte mit heißem Blei. Und daran werde ich nicht den geringsten Zweifel aufkommen lassen.
Seine Rechte umspannte den Coltgriff. Weiß traten die Knöchel unter der Haut hervor. McDowell vermittelte Kampfbereitschaft und Unbeugsamkeit. Sein Blick sprang von einem der Cowboys zum anderen. Es war ein Blick voll Härte und eisiger Kälte. Dieser Mann war unberechenbar und skrupellos. Das wurde den Cowboys schlagartig klar. Sie waren an einen Revolvermann geraten, der hier nach Gold schürfen wollte.
Jim Gatewood hob die rechte Hand wie zum Zeichen dafür, dass er keinen Streit wollte. Vergiss, was mein Gefährte gesagt hat. All right, McDowell, wir werden zur Ranch reiten und unserem Vormann Bericht erstatten. Es wird an ihm liegen, ob du hier in Ruhe und Frieden nach Gold graben kannst.
Ich weiß mich zu verteidigen
, klirrte McDowells Organ. Ich rate keinem, mir zu nahe zu treten.
Auch dir sind Grenzen gesetzt, McDowell
, konterte Gatewood. Er nahm die Zügel auf und zog sein Pferd um die linke Hand. Wir reiten!
, kommandierte er. Er warf McDowell noch einen Blick zu, der ein düsteres Versprechen beinhaltete. Aber mach dich drauf gefasst, dass wir noch einmal auftauchen. Und dann ist die Sprache eine rauere.
Zieht Leine!
, zischte McDowell.
Die Cowboys ritten fort.
McDowell stellte sein Zelt fertig auf.
Im Laufe des Tages trafen weitere Digger ein. Auch sie hatten sich Claims gesichert. Nach einigen Tagen wimmelte es am Mustang Creek von Goldsuchern. Sie kamen zu Pferde, mit Fuhrwerken, alleine und in Gruppen. Jeder war auf der Suche nach dem schnellen Glück, nach soviel Gold, dass er für den Rest seines Lebens ausgesorgt hatte.
Sie rissen die Erde auf und wuschen den Flusssand aus. Und es wurden immer mehr.
Auch am Coldwater Creek und am Carrizo Arroya brach der Run aus. Im Schlepptau der Goldsucher kamen Glücksritter und Abenteurer ins Land, Huren, Geldhaie, Spieler und – Banditen.
Innerhalb kürzester Zeit war aus Perico eine wilde Stadt geworden, ein Sündenpfuhl, ein Sodom und Gomorrha im nordwestlichsten County des Panhandle. Jeder, der die Stadt betrat, konnte die wilden Impulse fühlen, die sie durchströmten, konnte ihren bösen Atem spüren.
Sieben Reiter kamen in die Stadt, die von hektischem Leben erfüllt war. Sie glich einem Hexenkessel. Die Sieben eskortierten einen Mann um die 40, der in einem Buggy fuhr. Er trug einen dunklen Anzug, unter der Jacke eine geblümte Weste, über seinen Leib spannte sich eine silberne Uhrkette. Auf seinem Kopf saß ein schwarzer, breitkrempiger Stetson. Er wirkte entschlossen und verstrahlte natürliche Autorität.
Beim Saloon zügelte er das Pferd, das den Buggy zog. Das Quietschen der Achsen in den Naben endete. Der Mann stieg aus dem leichten Fahrzeug. Er war groß, gut sechs Fuß und drei Zoll. Die Jacke spannte sich über breiten Schultern. In den Hüften war er schmal. Seine Haltung war aufrecht, in seinen Zügen lag Kampfgeist. Er war sicherlich ein energischer, willensstarker und beachtenswerter Mann.
Seine Begleiter saßen ab und führten ihre verstaubten, abgetriebenen Pferde zum Querholm.
Der Bursche im dunklen Anzug schaute sich um. Ringsum begannen sich Neugierige zusammenzuscharen. Seine Mundwinkel sanken verächtlich nach unten. Er spuckte aus. Einer der Kerle, der sein Pferd angeleint und das Gewehr aus dem Scabbard gezogen hatte, trat neben ihn.
Was hältst du von diesem Nest, Al?
, fragte der Bursche und schob sich mit einer lässigen Geste den Stetson aus der Stirn. Bist du nicht auch der Meinung, dass sich in dieser Town eine Schafherde tummelt, die eines starken Hirten bedarf?
Er lachte nach diesen Worten.
Albert Rankin, der Mann im Anzug, lächelte schmal und nickte. Du hast recht, Lane. Aber das ist ja der Grund, weshalb wir hergekommen sind. Wir werden die Hirten sein und diesem Gesindel und der Stadt unseren Stempel aufdrücken. Sie werden uns innerhalb kürzester Zeit aus der Hand fressen. – Gehen wir in den Saloon. Ich denke, ich werde hier mein Hauptquartier aufschlagen.
Die Vorbauplanken dröhnten unter ihren Schritten. Sporen klirrten. Um die verstaubten Pferde am Holm kümmerte sich niemand. Sie ließen müde die Köpfe hängen und schlugen mit den Schweifen nach den blutsaugenden Bremsen an ihren Flanken.
Hinter dem letzten der Kerle pendelte knarrend die Flügeltür aus. Zielstrebig schritt Albert Rankin zum Tresen. Seine Begleiter flankierten ihn. Obwohl es Mittagszeit war, war der Saloon schon ziemlich voll. Die Kerle in schmutzigen Overalls und Drillichanzügen standen an der Theke und saßen an den Tischen. Zwischen ihnen waren grell geschminkte Girls in knapp sitzenden Korseletts auszumachen.
Das Stimmengemurmel versank. Stille trat ein. Ein Hauch von Gewalttätigkeit war mit den acht Männern in den Saloon gezogen. Sie wurden angestarrt. Es gab wahrscheinlich keinen im Schankraum, den sie nicht an ein Rudel hungriger Wölfe erinnerten. Im Umgang mit ihnen war Vorsicht geboten. Das spürte jeder, der