U.S. Marshal Bill Logan, Band 54: Für Recht und Gesetz
By Pete Hackett
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U.S. Marshal Bill Logan, Band 54 - Pete Hackett
U.S. Marshal Bill Logan
Band 54
Für Recht und Gesetz
Western von Pete Hackett
U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht.
Ein CassiopeiaPress E-Book
© by Author www.Haberl-Peter.de
© der Digitalausgabe 2013 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
1. digitale Auflage 2014 Zeilenwert GmbH
ISBN 9783956171574
Über den Autor
Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G.F. Unger eigen war – eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen.
Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie Texas-Marshal
und zahlreiche andere Romane. Ex-Bastei-Cheflektor Peter Thannisch: Pete Hackett ist ein Phänomen, das ich gern mit dem jungen G.F. Unger vergleiche. Seine Western sind mannhaft und von edler Gesinnung.
Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie Der Kopfgeldjäger
. Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress.
Inhalt
Cover
Titel
Impressum
Über den Autor
Für Recht und Gesetz
Band 54
Für Recht und Gesetz
Die fünf Reiter zügelten ihre Pferde vor der Bank in Dalhart. Zwei der Männer saßen ab. Einer nahm das Satteltaschenpaar, das über dem Widerrist seines Pferdes hing.
Es war früher Morgen. Die Menschen der Stadt saßen noch beim Frühstück. Über dem Mustang Creek hingen weiße Nebelbänke. Die Main Street mutete an wie ausgestorben. Lediglich Jim Dexter, der Storebesitzer, befand sich auf dem Gehsteig und schob das Gitter zur Seite, mit dem seine Ladentür in der Nacht gesichert war.
Der Ort vermittelte Ruhe und Frieden.
Aber das Unheil hatte bereits Einzug in die Stadt gehalten.
Die beiden Kerle gingen in die Bank. Der Clerk war gerade dabei, sein Schreibzeug aus der Schreibtischschublade zu holen. Er schaute auf – und blickte in die Mündung eines Revolvers …
Ein kaltes, metallisches Knacken ertönte, als der Bandit den Hahn spannte. Der stoppelbärtige Bursche sagte: Das ist ein Überfall.
Er warf das Satteltaschenpaar auf den Schalter. Steck alles Geld, was du hast, hier hinein. Mach schon, mein Freund. Wir wollen nämlich keine Wurzeln schlagen.
Es war ein Bursche Mitte der 30, blondhaarig, blauäugig und etwas über sechs Fuß groß. Auf seinem Kopf saß ein schwarzer Stetson mit flacher Krone und breiter Krempe. Das Hutband war aus Schlangenleder. Bekleidet war er mit einem dunklen Anzug, der aber ziemlich verstaubt und mitgenommen aussah.
Der andere Bankräuber war etwas kleiner und dunkelhaarig. Er war hager und sah sehr geschmeidig aus. Auch er hielt den Revolver in der Faust.
Der Clerk riss die Arme in die Höhe. Entsetzt entfuhr es ihm: Nicht schießen …
Seine Lippen zuckten. Er erhob sich, kam zum Tresen, und griff nach den Satteltaschen. Nachdem er zweimal ansetzte, entrang es sich ihm: Sie – Sie sollen alles kriegen, was ich im Safe habe. Einen Augenblick …
Auf butterweichen Knien ging der Angestellte zum Tresor, der an der Wand stand. Er betätigte das Zahlenrad, stellte die Kombination ein, und schließlich legte er den Hebel um. Die Stahltür schwang mit einem saugenden Geräusch auf. In den Fächern lagen ganze Bündel von Banknoten.
Nur das Papiergeld!
, forderte der blonde Bandit. Mach schon!
Der Clerk beeilte sich. Dann hatte er sämtliches Papiergeld in die Satteltaschen gestopft. Er schnallte sie zu und trug sie zum Schalter. Seine Hände zitterten. In seinem Gesicht zuckten die Nerven. Der dunkelhaarige Bandit beugte sich etwas über den Tresen und riss dem Angestellten die Satteltaschen aus den Händen. Er warf sie sich über die Schulter, schwang herum und rannte zum Ausgang.
In diesem Moment kam draußen ein Mann schräg über die Main Street. Er war grauhaarig. Einer der Kerle, die vor der Bank zurückgeblieben waren, zog seinen Colt. Dem Grauhaarigen blieb es nicht verborgen. Er reagierte sofort und warf sich herum, um wegzulaufen. Seine Lippen sprangen auseinander: Überfall! Die Bank wird überfallen! Hilfe! Hiiilfe!
Ein Schuss krachte. Der Grauhaarige brach zusammen. Die Detonation stieß durch die Stadt wie eine Botschaft des Verderbens.
Der dunkelhaarige Bandit rannte aus der Bank.
Der Clerk griff unter den Schalter. Als seine Hände wieder zum Vorschein kamen, hielten sie eine Schrotflinte. Der blonde Bandit schoss auf den Clerk und folgte dann seinem Kumpan nach draußen. Der Dunkelhaarige saß schon im Sattel. Jetzt hielten sämtliche Banditen die Revolver in den Fäusten. Sie trieben ihre Pferde hin und her und feuerten auf alles, was sich bewegte. Der blondhaarige Outlaw griff nach dem Sattelhorn und kam mit einem kraftvollen Sprung auf den Rücken seines Pferdes.
Dann hämmerten die Kerle ihren Pferden die Sporen in die Weichen. Die Tiere streckten sich. Hämmernder Hufschlag erfüllte die Main Street. Staub quoll unter den Hufen empor. Die Banditen jagten aus der Stadt. Als die ersten bewaffneten Männer auf die Straße rannten, waren sie schon außer Schussweite. Nur noch aufgewirbelter Staub markierte ihren Weg.
Die Banditen folgten dem Mustang Creek nach Süden.
In der Stadt wurde ein Aufgebot gebildet. Es waren fast ein Dutzend Reiter, die den Banditen folgten. Was diese Männer in den Herzen trugen, war tödlicher als die Waffen in den Holstern und Scabbards. Es war der Schrei nach blutiger Vergeltung. Denn zwei Männer der Stadt waren bei dem Überfall ums Leben gekommen.
Schon bald merkten die Banditen, dass sie verfolgt wurden. Sie rissen ihre Pferde zurück. Der Anführer des Rudels rief in das Stampfen der Hufe und Klirren der Gebissketten hinein: Verteilt euch auf die Hügel. Wir fegen sie mit Pulver und Blei von unserer Fährte.
Die Banditen ritten auseinander.
Das Aufgebot ritt in den Hinterhalt. Schüsse krachten. Pferde und Männer brachen zusammen und blieben liegen. Die Banditen kannten keine Gnade und kein Erbarmen. Es ging ihnen nur darum, die eigene Haut zu retten. Als die Waffen schwiegen, lagen zwei tote Männer sowie vier tote Pferde am Boden. Fünf Männer waren verwundet. Die Posse kehrte nach Dalhart zurück.
Die Banditen verschwanden …
*
Joe und ich kamen nach Dalhart. Wir sprachen mit dem Town Mayor. Einen Gesetzeshüter gab es in der Stadt nicht. Der Bürgermeister sagte: Es handelte sich um Butch Garrett und seine Banditen. Die Kerle werden seit längerer Zeit schon gesucht. Postkutschenüberfälle und Bankraub gehen auf ihr Konto. Jetzt kommt Mord dazu. Butch Garrett ist 1000 Dollar wert.
Wir befanden uns in der City Hall im Büro des Town Mayors. Er zog jetzt seinen Schreibtischschub auf und holte einige Blätter Papier hervor. Das sind die Steckbriefe der Banditen. Jagen Sie diese Hundesöhne und bringen Sie sie an den Galgen. Sie haben den Tod verdient.
Wie hoch war die Beute?
, fragte ich und griff nach den Steckbriefen.
6.500 Dollar.
Ich schaute mir die Fahndungsblätter an. Es waren fünf. Die Namen der Banditen waren Butch Garrett, Mike Cassidy, John O'Neal, Ringo McKelly und Rick Jackson. Keiner war unter 500 Dollar wert. Es war ein höllisches Quintett.
Ich reichte Joe die Steckbriefe. Er blätterte sie durch, dann sagte er: Seit dem Überfall ist eine Woche vergangen. Sie werden über alle Berge sein.
Die Bande hat sich nach Süden abgesetzt
, erklärte der Town Mayor. Und im Brustton der Überzeugung fügte er hinzu: Sie wird aber sicher wieder in Erscheinung treten. Die Fangprämie für jeden einzelnen der Kerle dürfte, nachdem Blut geflossen ist und Männer getötet wurden, immens erhöht werden.
Das wird wohl so sein
, versetzte ich. Können wir die Steckbriefe behalten?
Natürlich.
Wir verließen Dalhart und folgten dem Mustang Creek nach Süden. Nachdem wir etwa 30 Meilen geritten waren, erreichten wir Channing. Hier waren die Banditen nicht gesehen worden. Wir ritten weiter nach Süden und kamen nach Tascosa.
Wir erfuhren, dass Butch Garrett in der Stadt gesehen worden war. Es war der Salooner, von dem wir diese Auskunft erhielten. Lange Zeit hatte der Mann den Steckbrief betrachtet. Er sagte: Ein Zweifel ist ausgeschlossen. Es war Butch Garrett. Allerdings war er alleine.
Vielleicht hat sich die Bande getrennt
, gab Joe zu verstehen. Wann war Garrett hier, und in welche Richtung hat er die Stadt verlassen?
"Das