U.S. Marshal Bill Logan, Band 28: 40 Meilen durch die Hölle
By Pete Hackett
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U.S. Marshal Bill Logan, Band 28 - Pete Hackett
U.S. Marshal Bill Logan
Band 28
40 Meilen durch die Hölle
Western von Pete Hackett
U.S. Marshal Bill Logan – die neue Western-Romanserie von Bestseller-Autor Pete Hackett! Abgeschlossene Romane aus einer erbarmungslosen Zeit über einen einsamen Kämpfer für das Recht.
Ein CassiopeiaPress E-Book
© by Author www.Haberl-Peter.de
© der Digitalausgabe 2013 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen
www.AlfredBekker.de
1. digitale Auflage 2014 Zeilenwert GmbH
ISBN 9783956171314
Über den Autor
Unter dem Pseudonym Pete Hackett verbirgt sich der Schriftsteller Peter Haberl. Er schreibt Romane über die Pionierzeit des amerikanischen Westens, denen eine archaische Kraft innewohnt, wie sie sonst nur dem jungen G.F. Unger eigen war – eisenhart und bleihaltig. Seit langem ist es nicht mehr gelungen, diese Epoche in ihrer epischen Breite so mitreißend und authentisch darzustellen.
Mit einer Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren ist Pete Hackett (alias Peter Haberl) einer der erfolgreichsten lebenden Western-Autoren. Für den Bastei-Verlag schrieb er unter dem Pseudonym William Scott die Serie Texas-Marshal
und zahlreiche andere Romane. Ex-Bastei-Cheflektor Peter Thannisch: Pete Hackett ist ein Phänomen, das ich gern mit dem jungen G.F. Unger vergleiche. Seine Western sind mannhaft und von edler Gesinnung.
Hackett ist auch Verfasser der neuen Serie Der Kopfgeldjäger
. Sie erscheint exklusiv als E-book bei CassiopeiaPress.
Inhalt
Cover
Titel
Impressum
Über den Autor
40 Meilen durch die Hölle
Band 28
40 Meilen durch die Hölle
Du bist ein dreckiger Bandit, Crawford!
, schnappte Mark Harrison. Und eines Tages wird man dich entweder am Hals aufhängen oder du gehst an einem Stück Blei vor die Hunde.
Im Saloon in Pasamonte wurde es fast schlagartig still. Jeder hatte die Worte Harrisons vernehmen können. Und jeder wusste, dass es von Seiten Gordon Crawfords darauf nur eine Antwort geben konnte.
Gordon Crawfords Gestalt wuchs hinter dem Tisch in die Höhe. Die Rechte Crawfords baumelte locker neben dem Revolverknauf. Mich einen dreckigen Banditen zu nennen war ein Fehler, Harrison. Ein tödlicher Fehler.
Seine stechenden Augen zeigten eine unheimliche Drohung. Crawford hatte die Worte in einer Art gedehnt, die erschreckend war in ihrer Unmissverständlichkeit.
Gepresstes Raunen ging durch den Schankraum. Stuhlbeine scharrten. Die Gäste flohen an die Wand, um nicht in der Schusslinie zu stehen. Ein Stuhl kippte polternd um. Ein Glas zerschellte auf dem Fußboden. Dann folgte Stille – eine Stille, durch die man die berühmte Stecknadel hätte fallen hören können. Die Männer an den Tischen und am Tresen stauten den Atem. Die Atmosphäre war urplötzlich spannungsgeladen und gefährlich geworden. Die Stimmung mutete explosiv an …
Jeder spürte den Pulsschlag der tödlichen Gefahr.
Das Gesicht Crawfords war wie aus Granit gemeißelt. Seine Stimme hatte den Klang zerspringenden Eises. Er starrte Mark Harrison mit raubtierhaftem Ausdruck an.
Bei Harrison kam die Ernüchterung, und mit ihr die Erkenntnis, dass er wohl tatsächlich einen folgenschweren Fehler begangen hatte. Es traf ihn wie ein eisiger Guss und er duckte sich unwillkürlich unter dem Anprall der jähen Gefahr, die ihn berührte wie ein eisiger Hauch.
Sein hilfesuchender Blick schweifte in die Runde. Ihm wurde klar, dass er ganz alleine war. Niemand würde ihm beistehen. Er war auf sich allein gestellt. Die Angst kam kalt und stürmisch wie ein Blizzard. Sie brachte Mark Harrisons Nerven zum Schwingen. Mit brüchiger, zerrissener Stimme würgte er hervor: Himmel, Crawford, es war nicht so gemeint. Es – es ist mir herausgerutscht, und es tut mir leid. Du …
Du hast mich in aller Öffentlichkeit als dreckigen Banditen beschimpft, Harrison
, fuhr ihm Gordon Crawford hart in die Rede. Ich nehme diese Beleidigung nicht hin. Also zieh deinen Colt, Harrison.
Nein!
Das Wort platzte wie ein Aufschrei aus Harrisons Mund. Ich werde nicht nach dem Revolver greifen.
Er duckte sich noch mehr und vermittelte den Anschein, als wollte er sich jeden Moment herumwerfen und die Flucht ergreifen.
Mit den Augen eines waidwunden Tieres schaute er Gordon Crawford an.
Doch von Crawford hatte er nicht die Spur von Entgegenkommen oder Mitleid zu erwarten. Langsam umrundete Gordon Crawford den Tisch. Er kam mit kurzen, abgezirkelten Schritten auf Harrison zu. Mark Harrison wich zurück. Dann hatte er den Schanktisch im Rücken. Ein gehetzter Ausdruck trat in seinen Blick. Sein Atem ging stoßweise und rasselnd. Bleib stehen, Crawford!
, hechelte er. Ich – ich habe mich bei dir entschuldigt. Wenn du mich zwingst, zum Revolver zu greifen, ist das wie Mord. Du weißt das. Ich bin Farmer. Ich kann mit dem Sechsschüsser nicht umgehen. Du hingegen …
Crawford blieb dicht vor Harrison stehen. Der heiße, vom Whisky durchsetzte Atem des Ranchersohnes streifte Mark Harrisons Gesicht. Ein brutaler Zug hatte sich in Gordon Crawfords Mundwinkeln festgesetzt. Er zischte wie eine Schlange: Feiger Hund!
Und mit dem letzten Laut, der über seine Lippen brach, schlug er zu.
Seine Faust bohrte sich in Mark Harrisons Magen. Es war ein kurzer, ansatzloser Schlag, und Harrisons Oberkörper pendelte nach vorn. Die Augen des Farmers weiteten sich, sein Mund klaffte auf wie zu einem Schrei. Ein jämmerliches Würgen brach aus seiner Kehle. Der Stau aus Angst und Schrecken in seiner Brust ließ nicht mehr zu.
Dann traf ihn die flache Hand Gordon Crawfords auf die Wange. Es klatschte. Crawfords Finger zeichneten sich in Harrisons Gesicht ab.
Crawford trat zurück und stemmte die Arme in die Seiten.
Du Hund!
, keuchte Harrison zwischen zusammengebissenen Zähnen und mit Tränen in den Augen. Obwohl er Angst hatte, sich demütigen lassen wollte er nicht. Jähe, wilde Entschlossenheit kerbte scharfe Linien in seine Mundwinkel. Du gottverdammter, gemeiner Hund …
Mark Harrison rief das letzte Wort fast hysterisch. Die Angst wurde vom Jähzorn verdrängt. Er überwältigte ihn, und Mark Harrison griff zum Colt. Sein Reflex wurde schneller als jeder Gedanke, schneller als sein Verstand.
Gordon Crawford warf sich zur Seite, und in dieser Bewegung glitt sein Colt aus dem Holster, stach ins Ziel und bäumte sich auf in seiner Faust. Mit bösartigem Knall zerriss der Schuss die Grabesstille im Schankraum. Der Zug war eine kaum wahrzunehmende, fließende Bewegung von Hand, Arm und Schulter gewesen. Die Detonation drohte den Raum zu sprengen. Beizender Pulverqualm breitete sich aus und wogte nebelhaft.
Mark Harrison war für Gordon Crawford auf keinen Fall schnell genug. Sein Denken holte den Farmer erst wieder ein, als der Schuss krachte und er den fürchterlichen Schlag gegen die Brust verspürte. Crawford traf ihn in dem Moment, als er abdrückte. Das Geschoss stieß Harrisons Colt aus der Schussrichtung, weil ihn die Wucht des Treffers halb herumriss.
Mark Harrison krümmte sich nach vorn. Sein Blei jagte in die Fußbodendielen. Der Mann drehte sich halb um seine Achse und brach schließlich zusammen. Er begrub seinen Colt unter sich. Pulverdampf senkte sich auf seine reglose Gestalt hinunter.
Aus der Mündung des Revolvers in Gordon Crawfords Faust kräuselte ein Rauchfaden. Er hätte mich nicht als Banditen bezeichnen dürfen
, knurrte er. O verdammt, warum hat er mich als Banditen beschimpft?
Er bekam keine Antwort.
Jeder der Anwesenden stand im Banne des Geschehens.
Sekunden der lastenden Stille vergingen. Gordon Crawford zog sich langsam zur Tür zurück. Der Colt in seiner Faust pendelte über die Gäste an der Wand. Seine Miene hatte sich grimassenhaft verzerrt. Jeder Zug seines Gesichts drückte die kalte Entschlossenheit aus, zu schießen, wenn einer auch nur ansatzweise versuchte, ihn aufzuhalten.
Es war Notwehr
, stieß er hervor, als er bei der Pendeltür ankam. Jeder hat es sehen können, dass Harrison nach dem Revolver griff …
Er drückte mit dem Rücken die Türflügel auseinander. Von weiter oben auf der Main Street riefen hastige Schritte dumpfes Dröhnen auf dem Plankengehsteig hervor.
Gordon Crawford warf sich herum, rannte über den Vorbau, tauchte unter dem Geländer hindurch und verschwand zwischen den Pferden, die am Haltebalken standen.
Im nächsten Moment hatte er seinen Braunen losgeleint. Er drängte ihn aus dem Pulk und kam mit einem kraftvollen Satz in den Sattel. Wild zerrte er das Pferd herum.
Auf der anderen Straßenseite hetzte ein Mann heran. An seiner Weste funkelte matt ein Stern. Matt schimmerten auch die Stahlteile der Winchester, die er in der linken Hand trug.
Es war Deputysheriff Jeff Duncan. Anhalten!
, brüllte er, denn er ahnte wohl, dass der Bursche, der es so eilig hatte, etwas mit dem Donnern der Schüsse im Saloon zu tun hatte. Verdammt, du sollst …
Gordon Crawford jagte eine