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5 Fälle für Agent Burke - Sammelband Nr. 4 (FBI Special Agent)
5 Fälle für Agent Burke - Sammelband Nr. 4 (FBI Special Agent)
5 Fälle für Agent Burke - Sammelband Nr. 4 (FBI Special Agent)
Ebook216 pages3 hours

5 Fälle für Agent Burke - Sammelband Nr. 4 (FBI Special Agent)

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Fünf Fälle für Agent Burke – Sammelband 4 (Special Agent Owen Burke Folge 16-20) Action Krimis von Pete Hackett Ein CassiopeiaPress E-Book INHALT 16 Der Moloch von der Eastside 17 Abgezockt 18 Die Tote und der Stadtverordnete 19 Der Pate ist tot – es lebe der Pate 20 Satan war ihr Gott
LanguageDeutsch
Release dateMay 7, 2019
ISBN9783956174797
5 Fälle für Agent Burke - Sammelband Nr. 4 (FBI Special Agent)

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    5 Fälle für Agent Burke - Sammelband Nr. 4 (FBI Special Agent) - Pete Hackett

    Special Agent Owen Burke

    Sammelband Nr. 4

    (enthält Band 16-20)

    Action Krimis

    von Pete Hackett

    Ein CassiopeiaPress E-Book

    © by Author www.Haberl-Peter.de

    © 2012 der Digitalausgabe 2012 by AlfredBekker/CassiopeiaPress

    www.AlfredBekker.de

    1. digitale Auflage 2015 Zeilenwert GmbH

    ISBN 9783956174797

    INHALT

    16 Der Moloch von der Eastside

    17 Abgezockt

    18 Die Tote und der Stadtverordnete

    19 Der Pate ist tot – es lebe der Pate

    20 Satan war ihr Gott

    Inhalt

    Cover

    Titel

    Impressum

    Band 16 – Der Moloch von der Eastside

    Band 17 – Abgezockt

    Band 18 – Die Tote und der Stadtverordnete

    Band 19 – Der Pate ist tot – es lebe der Pate

    Band 20 – Satan war ihr Gott

    Band 16

    Der Moloch von der Eastside

    Herb Matthew hatte die Kugel mitten ins Herz bekommen. Verbrennungs- und Schmauchspuren an seinem Hemd verrieten, dass der Schuss aus allernächster Nähe abgegeben worden war. Der Leichnam lag in seiner Wohnung, die sich in einem der großen Mietshäuser in Stuyvesant Town befand.

    Die beiden Special Agents Owen Burke und Ron Harris waren vor zwei Minuten angekommen. Man hatte sie informiert, weil in der Wohnung des Toten Heroin und Kokain gefunden wurde. Wenn Drogen im Spiel waren, war das FBI zuständig. Die Beamten von der Spurensicherung waren bei der Arbeit. Überall im Wohnzimmer standen kleine Schilder mit Nummern, mit denen verschiedenen Spuren und Beweismittel gekennzeichnet wurden. Neben dem Coroner und dessen Gehilfen war auch ein Vertreter der Staatsanwaltschaft anwesend.

    »Dem ersten Augenschein nach dürfte der Tod vor etwa zwölf Stunden eingetreten sein«, gab der Coroner zu verstehen.

    Owen Burke schaute auf die Uhr. »Also gestern Abend gegen 9 Uhr«, murmelte er und wandte sich an den Leiter des Teams von der SRD. »Gibt es irgendwelche Hinweise, dass jemand mit Gewalt in die Wohnung eingedrungen ist?«

    Der Beamte schüttelte den Kopf. »Nein. Matthew muss seinen Mörder in die Wohnung gelassen haben.« Der Kollege von der Spurensicherung zuckte mit den Schultern. »Nun, wir haben eine ganze Reihe von Fingerabdrücken sichergestellt. Wenn wir Glück haben …«

    Der Mann verstummte viel sagend.

    Der Vertreter der Staatsanwaltschaft mischte sich ein, indem er sagte: »Herb Matthew ist sechsundzwanzig Jahre alt. Vor vier Jahren wurde er wegen vorsätzlicher Körperverletzung verurteilt, vor zwei Jahren wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. Er wurde vor vier Wochen aus der Haft entlassen. Seine Eltern, Carl und Moira Matthew, wohnen in Queens.«

    »Konnte die Kugel sichergestellt werden?«, fragte Ron Harris.

    »Ja. Sie hat den Körper durchschlagen und steckte in der Wand«, antwortete der Teamleiter von der SRD und fügte sogleich hinzu: »Die ballistische Auswertung liegt sicherlich bis heute Nachmittag vor. Ebenso die Auswertung der Prints. Eventuelle DNA-Analysen dauern allerdings länger.«

    »Schon klar«, murmelte Owen Burke und heftete den Blick auf den Vertreter von der Staatsanwaltschaft. »Haben Sie die genaue Anschrift der Eltern von Matthew?«

    »78th Street Nummer 144. Ich habe Mr. Matthew telefonisch in Kenntnis gesetzt.«

    »Wie reagierte er?«

    »Es war, als hätte er erwartet, dass sein Sohn irgendwann mal auf derart schreckliche Art und Weise endet«, murmelte der Mann von der Staatsanwaltschaft.

    Burke und Harris verließen die Wohnung. Es gab auf dieser Etage eine Reihe weiterer Apartments. Burke läutete an der Tür der Nachbarwohnung. Eine junge Frau öffnete. Verstört blickte sie den Agent an. Burke stellte sich vor und zeigte der jungen Lady seine Dienstmarke, dann sagte er: »Es ist Ihnen sicher nicht entgangen, Ma'am, dass …«

    »Ich – ich kann Ihnen nichts sagen!«, stieß die junge Frau gehetzt hervor. »Matthew ist vor ungefähr drei Wochen hier eingezogen, ich habe lediglich einmal kurz mit ihm gesprochen, aber …«

    »Nur eine Frage, Ma'am«, unterbrach Owen Burke ihren Redefluss. »Können Sie mir sagen, ob Herb Matthew gestern Abend Besuch hatte?«

    »Nein«, murmelte die junge Frau. »Kann ich nicht. Mein kleiner Sohn und ich haben gestern Abend gegen 19.30 Uhr die Wohnung verlassen, weil ich bei meinen Eltern eingeladen war. Nach Mitternacht, als ich nach Hause kam, war in Matthews Wohnung nichts zu hören.«

    »Sind Sie verheiratet?«

    »Ja. Mein Mann ist um 19.30 Uhr zur Arbeit gefahren. Er ist im Gastronomiebereich tätig.«

    »Ist Matthew einer Arbeit nachgegangen?«

    »Ich glaube nicht«, erklärte die junge Frau. »Meistens verließ er erst am Abend seine Wohnung. Vielleicht arbeitete er nachts. Ich weiß es nicht.«

    »Kannten Sie Matthew, bevor er hier einzog?«

    Die Frau schüttelte den Kopf. »Nein. Mir erzählte er, dass er früher in Queens bei seinen Eltern lebte.«

    »Dann hat ihn vermutlich Ihr Mann auch nicht näher gekannt«, konstatierte Owen Burke.

    Die Frau bestätigte es. Owen Burkes Frage, ob Matthew in den zurückliegenden Wochen, in denen er hier wohnte, hin und wieder oder auch des Öfteren Besuch erhielt, konnte sie nicht beantworten. Sie erklärte, dass sie mit ihren Nachbarn kaum Kontakt pflege und sich nicht sonderlich für sie interessiere. Das galt auch für Herb Matthew.

    »Würden Sie mir noch Ihren Namen nennen, Ma'am?«, fragte Burke.

    »Hughes – Rachel Hughes.«

    Obwohl die junge Lady versuchte, gleichmütig zu klingen und Ruhe zu verströmen, entging dem Agent nicht ihre Nervosität.

    Als er und sein Kollege Ron Harris im Dodge Avenger saßen, um nach Queens zu den Eltern des Ermordeten zu fahren, verlieh er dem auch Ausdruck. »Rachel Hughes war ausgesprochen nervös«, knurrte er. »Lag es daran, weil es auf dem Flur, auf dem sie wohnt, nur so von Polizei wimmelte, oder war der Grund ein anderer?«

    »Das kann ich dir auch nicht sagen«, versetzte Ron Harris, der den Dodge lenkte und sich auf den Verkehr konzentrierte. Das war notwendig, denn Manhattan glich wieder einmal einem verkehrsmäßigen Tollhaus. Jede Unachtsamkeit konnte ins Auge gehen. Und jeder noch so kleine Unfall bedeutete für die Agents Zeitverlust, den sie sich nicht leisten wollten.

    *

    Carl Matthew war ein Mann von vierundfünfzig Jahren. Er besaß eine Halbglatze und er hatte sich seit mindestens drei Tagen nicht mehr rasiert. Bekleidet war er mit einer ausgewaschenen Jeans und einem weißen Reklame-T-Shirt, auf das der Name eines Football-Vereins gedruckt war: New York Giants!

    In der Wohnung roch es nach Zigarettenrauch und kochenden Kartoffeln. Matthew bat die Agents ins Wohnzimmer und forderte sie auf, sich zu setzen. Auf dem Tisch stand ein Aschenbecher voller Kippen, da stand aber auch eine geöffnete Dose Budweiser.

    Als die Agents saßen, betrat auch Mrs. Matthew den Raum. Sie war um die fünfzig, grauhaarig, unter eins sechzig groß, besaß ein fleischiges Gesicht und es hatte den Anschein, als säße der Kopf halslos auf den Schultern. Den Agents blieb der herbe Zug, der sich um ihren Mund festgesetzt hatte, nicht verborgen. Und Burke sagte sich, dass das Leben dieser Frau wohl alles andere als ein Zuckerschlecken war. Er stellte sich und seinen Partner vor. Mrs. Matthew ließ sich nieder. »Irgendwann hat es mal so kommen müssen mit Herb«, gab sie zu verstehen. »Nachdem er aus dem Gefängnis entlassen worden war, bekniete ich ihn, dass er bei uns wohnt, sich eine Arbeit sucht, und dass er vor allem die Finger von den Leuten lässt, mit denen er schon vor seiner Inhaftierung ständig verkehrte. Das waren Gangster. Sein Umgang brachte ihn ins Gefängnis.« Die Frau schlug die Hände vor das Gesicht, schluchzte und stieß hervor: »Ja, ich sah es kommen.«

    Owen Burke und Ron Harris wechselten einen schnellen Blick, dann ließ Ron Harris seine Stimme erklingen. »Was sind das für Leute, Ma'am? Können Sie uns Namen nennen?«

    »Wir kennen keine Namen!«, erklärte Carl Matthew und starrte dabei seine Frau zwingend an, die jetzt die Hände wieder sinken ließ und schniefte. »Herb hat nie irgendwelche Namen genannt«, fügte er sogleich eindringlich hinzu. Dann heftete er den Blick auf Owen Burke. »Herb hatte einige Freunde. Junge Leute, die den Tag mit Müßiggang verbrachten. Es war kein guter Umgang. Aber es waren auch keine Gangster. Meine Frau übertreibt wieder mal. Und dass es mit unserem Sohn mal so ein Ende nimmt – nun ja … Sicher, er hatte vor zwei Jahren Heroin und Kokain bei sich, als man ihn kontrollierte. Herb hat immer bestritten, damit gehandelt zu haben. Trotzdem hat man ihn als Dealer verurteilt …«

    »Ich denke schon, dass Sie die Namen der Freunde Ihres Sohnes kennen, Mr. Matthew«, erklärte Ron Harris unverblümt und übte mit seinem zwingenden Blick regelrecht Druck auf Carl Matthew aus. »Es ist vielmehr so, dass Sie uns die Namen nicht nennen möchten – aus welchem Grund auch immer.«

    Matthews Blick irrte ab. Er begann seine Hände zu kneten. Plötzlich griff er nach der Bierdose und trank einen Schluck.

    »Sagen Sie uns die Namen der Freunde Ihres Sohnes, Mrs. Matthew«, forderte Owen Burke an die Frau gewandt.

    »Wir kriegen Ärger!«, entfuhr es Carl Matthew. »Ich habe immer die Augen verschlossen hinsichtlich der Machenschaften Herbs. Jetzt ist er tot. Ich denke, er hat es herausgefordert, dass sie ihn umbringen. Wir aber – Moira und ich – wollen mit den Leuten, mit denen Herb umgegangen ist, nichts zu tun haben.«

    »Wollen Sie denn nicht, dass wir den Mörder Ihres Sohnes überführen und seiner Bestrafung zuführen?«, fragte Owen Burke.

    »Vor seiner Verurteilung hörte ich mal einen Namen, den Herb nannte«, stieß nun die Frau hervor, den warnenden Blick ihres Mannes ignorierend. »Er meinte, dieser Mann könnte ihm gefährlich werden.«

    »Nennen Sie mir den Namen, Ma'am«, kam es fordernd von Burke.

    »Sei still, Moira!«, herrschte Carl Matthew seine Gattin an. »Es sind Mörder, die vor nichts zurückschrecken. Du …«

    »Du kannst sagen, was du willst, Carl!«, entgegnete die Frau scharf und schaute Owen Burke an. »Der Mann heißt Jacob Weller. Er soll einige Bars in Manhattan betreiben. Früher arbeitete Herb für ihn.« Moira Matthew machte eine kurze Pause. Carl Matthew atmete stoßweise. Wenn Blicke töten könnten, wäre seine Frau tot umgefallen. Er hatte die Lippen zusammengepresst, so dass sie nur noch eine dünne, blutleere Linie in seinem Gesicht bildeten. Sein ganzes Gesicht mutete verkniffen an. Schließlich fuhr Moira Matthew fort: »Es ist eine Mafia, Agent. Es geht um Drogenhandel, Prostitution, Schutzgelderpressung und wahrscheinlich noch eine Reihe weiterer Verbrechen.«

    »Und Jacob Weller soll der Kopf dieser Mafia sein?«, resümierte Ron Harris.

    »Ich weiß es nicht«, murmelte Moira Matthew. »Aber Herb erwähnte einmal den Namen, und er meinte, dass er diesen Mann fürchten müsse. Er sprach nicht mit mir darüber, aber ich belauschte ein Gespräch zwischen ihm und seinem besten Freund Warren, das sie in Herbs Zimmer führten.«

    »Also ist dieser Warren eingeweiht gewesen, zumindest insoweit, als er wusste, dass Jacob Weller eine Gefahr für Ihren Sohn darstellte. Hat Warren auch einen Familiennamen?«

    »Hughes«, antwortete die Frau. »Die Freundschaft zwischen Herb und Warren war allerdings vorbei, als Warren meinem Sohn während dessen Haft die Verlobte ausspannte. Herb und Rachel hatten sogar ein Kind miteinander. Rachel und Warren haben geheiratet.«

    »Das haut mich ja glatt um!«, entrang es sich Ron Harris.

    »Ja!«, stieß Owen Burke hervor. »Auch ich bin zugegebenermaßen total überrascht. – Wussten Sie, dass Rachel Hughes und ihr Mann im selben Haus, sogar im selben Flur wie Ihr Sohn in Stuyvesant Town leben?«

    »Nein«, murmelte Moira Matthew. »Das ist mir neu.«

    »Ich denke, wir sollten uns noch einmal mit der jungen Lady und auch ihrem Mann unterhalten«, erklärte Ron Harris an seinen Partner gewandt.

    »Ja, das sollten wir wohl.«

    *

    Es war später Nachmittag, als die Agents an der Tür zu Rachel und Warren Hughes' Wohnung klingelten. Das Apartment, in dem Herb Matthew ermordet worden war, hatten die Beamten von der SRD versiegelt. Es war wieder die junge Frau, die öffnete. In der Wohnung weinte ein Kind. Fast erschreckt musterte Rachel Hughes die beiden Beamten. In ihren Mundwinkeln zuckte es.

    »Guten Tag, Mrs. Hughes«, grüßte Owen Burke. »Wir haben mit Herb Matthews Eltern gesprochen. Wie mir scheint, haben Sie uns heute Vormittag einige wichtige Details verschwiegen.«

    »Die Sache mit Herb ist für mich Vergangenheit«, murmelte die junge Frau mit lahmer Stimme. Ihr Blick schien sich nach innen verkehrt zu haben. »Ich will nicht mehr drüber reden.«

    »Darauf können wir leider keine Rücksicht nehmen«, versetzte Owen Burke. »Es geht darum, einen Mord aufzuklären. Da wir jetzt wissen, dass Sie die Verlobte Herb Matthews waren und dass das Verhältnis zwischen ihm und Ihrem Mann nicht das Beste war, ist es notwendig, dass Sie uns einige Fragen beantworten. Ist Ihr Mann zu Hause?«

    »Ja, Warren ist da. Was sind das für Fragen?«

    »Hier auf dem Flur spricht es sich nicht so gut«, gab Burke zu verstehen. »Dürfen wir in die Wohnung kommen, oder möchten Sie lieber morgen Nachmittag im Federal Building erscheinen?«

    Plötzlich erschien ein Mann. Düster fixierte er die Agents, jeder seiner Gesichtszüge war von Unfreundlichkeit geprägt, und seine Stimme klang ungeduldig und aggressiv, als er blaffte: »Was wollt ihr von meiner Frau? Sie hatte mit Matthew nichts mehr am Hut. Leider konnte ich nicht verhindern, dass er hier einzog. Ich habe ihm gleich nach seinem Einzug geraten, uns in Ruhe zu lassen. Andernfalls …«

    Warren Hughes brach ab.

    »Was haben Sie ihm angedroht für den Fall, dass er Sie nicht in Ruhe lässt?«, hakte Ron Harris sofort nach.

    »Eine Tracht Prügel!«, kam es wie aus der Pistole geschossen von Warren Hughes.

    »Und?«

    Hughes schien zu wissen, was Owen Burke meinte, denn er sagte: »Es war nicht notwendig, ihn zu verprügeln. Er ließ uns in Ruhe.«

    »Okay. Kommen Sie und Ihre Frau morgen Nachmittag, 15 Uhr, ins Federal Building, 23. Etage. Ich rate Ihnen, zu erscheinen. Wenn Sie nicht kommen, können wir sie vorführen lassen.«

    Im Gesicht des Burschen arbeitete es. Unschlüssig schaute er von Burke auf Harris und dann wieder auf Burke. Schließlich knurrte er genervt: »All right, kommt herein. Wir werden, soweit wir dazu in der Lage sind, Ihre Fragen beantworten.«

    Rachel Hughes trat zur Seite. Owen Burke und Ron Harris betraten das Wohnzimmer, Warren Hughes schloss die Tür und bot den Agents sogar Sitzplätze an. »Kümmere dich um Benny«, gebot Warren Hughes seiner Frau. Sie verschwand in dem Raum, aus dem das Kreischen des Säuglings zu hören war.

    »Das ist Herb Matthews Kind, nicht wahr?«, fragte Ron Harris.

    Hughes nickte. »Er war ein schlechter Vater. Nun kümmere ich mich um den Kleinen.«

    »Als sie noch mit Herb Matthew befreundet waren, unterhielten Sie sich mit ihm über einen Mann namens Jacob Weller«, sagte Owen Burke.

    Hughes' Brauen schoben sich zusammen. »Das kann sein. Wir arbeiteten für Weller – um keinen Zweifel aufkommen zu lassen: Ich arbeite nach wie vor für ihn.«

    »Welche Art von Job ist es, den Sie verrichten?«, erkundigte sich Ron Harris.

    »Ich bin Geschäftsführer im Casablanca, das ist eine Bar in der Stanton Street.«

    »Und was war Matthews Job?«

    »Er war Geschäftsführer im Albatros. Aber er schmiss den Job hin. Herb war der Meinung, dass er als Drogendealer schnell reich werden könnte. Die Quittung war, dass er fast zwei Jahre in Rikers Island hinter dicken Mauern und Stacheldraht saß.«

    »Er fürchtete Weller«, gab Owen Burke zu verstehen.

    »Wieso sollte er ihn fürchten?«

    »Sagte er nicht zu Ihnen, dass der Weller fürchten müsse?«

    Warren Hughes prallte regelrecht zurück. Er tippte sich mit dem Daumen gegen die Brust. »Zu mir soll er das gesagt haben?«

    »Das ist definitiv.«

    Hughes schürzte die Lippen. »Daran kann ich mich nicht erinnern. Ich wüsste auch nicht, weshalb er Weller fürchten sollte.«

    »Vielleicht, weil er plötzlich als Konkurrent von Jacob Weller auftrat!«, gab Ron Harris mit klarer, präziser Stimme zu verstehen.

    »Konkurrenz in welcher Hinsicht?«, blaffte Warren Hughes.

    Im Nebenzimmer hatte sich das Kind beruhigt. Und jetzt kam Rachel zurück. Owen Burke sagte sich, dass sie ausgesprochen hübsch war. Sie setzte sich neben ihren Mann auf die Couch.

    »Im Zusammenhang mit dem Namen Jacob Weller fiel das Wort Mafia«, antwortete Ron Harris. »Drogenhandel,

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