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Dem Colt gehört das letzte Wort
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Dem Colt gehört das letzte Wort

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About this ebook

„Haltet eure Hände lieber still, Amigos!“, klirrte Jonathans Stimme. „Andernfalls schieße ich dir die Ohren ab, Dicker. Und das ist keine leere Drohung. Jetzt wendet eure Pferde und zieht Leine. Ich habe nichts übrig für Leute, die mir ihren Willen aufzwingen wollen.“ Unverrückbar und voll tödlicher Bedrohung war der Sechsschüsser auf Cash McLaren gerichtet. Der bullige Mann spürte, wie heißer Zorn in ihn hineinkroch, in die Höhe stieg und sein Denken und Fühlen zu beherrschen begann. Er setzte, als die Wut ihn übermannte, alles auf eine Karte und drosch seinem Pferd die Sporen in die Seiten. Gleichzeitig riss er den Colt aus dem Halfter.
LanguageDeutsch
Release dateNov 10, 2014
ISBN9783956173189
Dem Colt gehört das letzte Wort

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    Dem Colt gehört das letzte Wort - Pete Hackett

    Dem Colt gehört das letzte Wort

    von Pete Hackett

    Ein CassiopeiaPress E-Book

    © by Author

    © 2012 der Digitalausgabe 2012 by AlfredBekker/CassiopeiaPress

    www.AlfredBekker.de

    1. digitale Auflage 2014 Zeilenwert GmbH

    ISBN 9783956173189

    Inhalt

    Cover

    Titel

    Impressum

    Dem Colt gehört das letzte Wort

    Dem Colt gehört das letzte Wort

    Als Jonathan Kincaid das Rudel Reiter über dem Hügelkamm auftauchen sah, fiel er seinem Grulla-Hengst in die Zügel. Das müde Tier blieb augenblicklich stehen und ließ den Kopf hängen. Jonathan kniff die Augen eng. Es waren vier Männer in Weidereitertracht, die jetzt den Abhang herunter und direkt auf Jonathan zustoben. Der Hufschlag rollte vor ihnen her wie eine Brandungswelle.

    Bei Jonathan rissen sie die Pferde in den Stand. Die Tiere tänzelten. Ohne jede Freundlichkeit musterten die vier Kerle Jonathan. Dieser erwiderte ihre Blicke ruhig. Er sah ihre gebräunten, von Wind, Sonne und Regen gegerbten, derben Gesichter, die Lassoschwielen an ihren Händen, und ihm entging auch nicht, dass sie die Revolver ziemlich hochgeschnallt trugen.

    Das waren keine Outlaws, keine Wegelagerer, die harmlose Reisende überfielen und Postkutschen ausraubten, das waren Cowboys, deren Job es war, den Sattel zu quetschen und das Lasso zu schwingen.

    Die Art aber, wie sie ihn anstarrten, sagte Jonathan, dass diese Burschen ihm nicht freundlich gesinnt waren. Eine Warnung seines Instinkts durchzuckte seinen Verstand, seine Schultern strafften sich, die Anspannung in ihm wuchs und ergriff bis in die letzte Nervenfaser von ihm Besitz.

    Sie zwangen ihre Pferde, ruhig zu stehen. Einer, ein breitschultriger, stiernackiger Bursche mit eingeschlagener Nase und narbigem Gesicht, ergriff das Wort. Er sagte unheilvoll grollend:

    „Du reitest über Jim Murphys Land, Stranger, und die Nase deines Gauls zeigt nach Norden. Dort liegt Tulsa. Was willst du in der Stadt?"

    Jonathans Brauen schoben sich zusammen. Über seiner Nasenwurzel entstand eine steile Falte. „Ich bin seit vielen Tagen auf dem Trail, antwortete er, ohne einen der vier aus den Augen zu lassen. „Ist es nicht ganz normal, dass ich in eine Stadt möchte, an einem Tisch essen, in einem Bad entspannen und in einem richtigen Bett schlafen?

    Der Stiernackige grinste flüchtig. Der brutale Zug um seinen Mund löste sich dabei nicht. „Ist das der einzige Grund, der dich nach Tulsa treibt?"

    „Sicher." Jonathan nickte.

    „Wir wollen wissen, wer sich auf unserem Land herumtreibt. Sag mir deinen Namen."

    „Gerne, murmelte Jonathan. „Ich heiße Kincaid - Jonathan Kincaid.

    Der Vierschrötige verschränkte seine Hände über dem Sattelhorn und krümmte seinen Oberkörper etwas nach vorne. Misstrauen flackerte in seinen Augen. Sein Gesicht war plötzlich wie versteinert. „Noch einmal, bellte sein Organ, „was treibt dich über das Weideland der Broken Arrow? Weshalb benutzt du nicht die Poststraße? Hast du keines der Warnschilder gesehen, die wir an den Weidegrenzen aufgestellt haben? Darauf steht, dass es Unbefugten verboten ist, das Land der Broken Arrow zu betreten.

    „Tut mir leid, ich sah kein derartiges Schild. Es gab auch keinen Zaun, der mich abgehalten hätte, über diese Weide zu reiten. Ich habe auch keine Ahnung, dass ich mich auf Broken Arrow-Land befinde. Ich dachte immer, das wäre ein freies Land …"

    „Sagt dir der Name Mackensy etwas?" So fuhr der Stiernackige Jonathan ins Wort.

    In Jonathans Zügen zuckte kein Muskel. „Nein."

    Einer der anderen mischte sich ein. „Was redest du so lange mit ihm, Cash? Nehmen wir ihm den Gaul und seine Waffen ab und jagen wir ihn zum Teufel. Sollte ihn tatsächlich Mackensy ins Land geholt haben, dann weiß er wenigstens gleich, woher hier der Wind weht."

    „Ich kenne diesen Mackensy nicht!", stieß Jonathan mit Nachdruck und ziemlich ungeduldig hervor.

    Cash McLaren - so hieß der Vierschrötige -, fixierte ihn nachdenklich. An Jonathans tiefsitzendem 45er blieb sein Blick länger als normal hängen. McLaren nagte an seiner Unterlippe. Plötzlich gab er zu verstehen: „Wir bringen ihn auf die Ranch. Soll sich der Boss selbst mit ihm befassen. Er wird ihm die Wahrheit schon aus der Nase ziehen. Es gibt Mittel und Wege … Er schaute in Jonathans Gesicht. „Gnade dir Gott, wenn du auf dem Weg zu Mackensy bist, Kincaid. - Dan, Fred, nehmt ihn in die Mitte. Und entwaffnet ihn. Ein kaltes Lächeln umspielte seinen Mund. „Wir wollen doch kein Risiko eingehen."

    Dan Harvey und Fred Moore trieben ihre Pferde an. Doch plötzlich lag in Jonathans Faust der Colt. Blitzschnell und glatt hatte er ihn gezogen. Es knackte trocken, als er den Hahn spannte. Dan und Fred zerrten an den Zügeln. Cash McLarens Rechte fuhr zum Coltknauf, als aber Jonathan die Waffe auf ihn anschlug, erstarrte McLaren.

    „Haltet eure Hände lieber still, Amigos!, klirrte Jonathans Stimme. „Andernfalls schieße ich dir die Ohren ab, Dicker. Und das ist keine leere Drohung. Jetzt wendet eure Pferde und zieht Leine. Ich habe nichts übrig für Leute, die mir ihren Willen aufzwingen wollen.

    Unverrückbar und voll tödlicher Bedrohung war der Sechsschüsser auf Cash McLaren gerichtet. Der bullige Mann spürte, wie heißer Zorn in ihn hineinkroch, in die Höhe stieg und sein Denken und Fühlen zu beherrschen begann. Er setzte, als die Wut ihn übermannte, alles auf eine Karte und drosch seinem Pferd die Sporen in die Seiten. Gleichzeitig riss er den Colt aus dem Halfter.

    Das Tier unter McLaren sprang erschreckt aus dem Stand vorwärts. Die Absicht des grobschlächtigen Burschen war, Jonathans Pferd zu rammen und Jonathan aus dem Sattel zu werfen. McLaren verschwendete keinen einzigen Gedanken daran, dass seine Aktion selbstmörderisch war. Sein Verstand wurde vom Jähzorn ausgeschaltet.

    Aber Cash McLaren war an den Falschen geraten. Jonathan handelte gedankenschnell. Als McLarens Pferd wie von einem Katapult geschleudert heranschoss, war er schon nicht mehr im Sattel. Er brachte sich mit einem Hechtsprung in Sicherheit, rollte über die Schulter ab und kam augenblicklich wieder hoch.

    Wie eine Naturgewalt prallte der schwere Braune gegen seinen Grulla-Hengst. Gequält aufwiehernd ging der Hengst zu Boden. Er keilte voll Panik mit den Hufen um sich, kam vorne hoch und warf den Kopf in den Nacken.

    Von McLaren kam ein lästerlicher Fluch. Breitbeinig stand Jonathan einige Schritte von dem sich am Boden windenden Pferd entfernt. Jonathan hatte seinen Hut verloren. Er lag im Gras. McLaren schlug den Colt auf ihn an. Da stieß eine ellenlange Mündungsflamme aus dem Lauf von Jonathans Eisen. Die Kugel pflügte vor den Hufen des Braunen in den Boden, ließ Erdreich und Gras spritzen. Die Detonation schlug auseinander und entsetzte den Braunen McLarens noch mehr. Er stieg auf die Hinterhand. Unwillkürlich griff McLaren nach dem Sattelhorn. Er ließ den Revolver einfach fallen. Noch einmal feuerte Jonathan. Das Tier schnellte nach vorn. McLaren verlor das Gleichgewicht und flog rücklings vom Pferd. Krachend landete er am Boden. Verzweifelt japste er nach Luft, die ihm beim Aufprall aus den Lungen gedrückt worden war. Sein Gesicht verfärbte sich dunkel.

    McLarens Begleiter waren wie gelähmt. Sie mussten das, was sich ihnen eben innerhalb weniger Sekunden geboten hatte, erst verstandesmäßig verarbeiten. Als sie aber begriffen und reagieren wollten, sprang sie Jonathans eisige und schneidende Stimme an:

    „Der nächste, der es versucht, hat mein Blei in der Figur! - Abschnallen, Amigos. Meine Geduld mit euch Narren ist zu Ende. Abschnallen und runter von den Pferden. Ein kleiner Spaziergang wird eure erhitzten Gemüter sicherlich etwas abkühlen."

    McLaren stemmte seinen Oberkörper mit den Ellenbogen vom Boden weg. Er hustete erstickend, aber dann füllten sich mit einem befreienden Atemzug seine Lungen wieder mit frischem Sauerstoff. Aus unterlaufenen Augen starrte er Jonathan an - aus Augen, in denen mörderischer Hass glomm.

    Wie hineingeschmiedet lag in Jonathans Faust der Sechsschüsser.

    „Tut was er sagt!, keuchte McLaren rasselnd. „Er ist ein verdammter Schießhund. Das ist mir jetzt klar. Und es ist kein Zufall, dass er nach Tulsa will. - Noch ist nicht aller Tage Abend, Kincaid, drohte er. „Wirf Mackensy das Geld, das er dir bezahlt, vor die Füße und reite dorthin zurück, wo du hergekommen bist. Hier hast du die Broken Arrow zum Feind, und die Broken Arrow wird dich zerschmettern."

    Jonathan zeigte sich unbeeindruckt. Er wartete, bis die Gurte mit den Colts und die Gewehre im Gras lagen. Die drei Cowboys saßen ab. Ihre Mienen waren Spiegelbild ihrer Empfindungen. Zwei von ihnen halfen McLaren auf die Beine. Jonathan holte seinen Stetson und stülpte ihn sich auf den Kopf. Der Grulla-Hengst hatte sich erhoben. Mit zitternden Flanken und rollenden Augen stand er da und schielte fast tückisch in die Runde.

    „Dieser Mackensy bezahlt mich nicht, betonte Jonathan noch einmal. Und barsch fügte er hinzu: „Haut ab, ihr Dummköpfe. Und nehmt meinen Rat mit auf den Weg: seht euch die Leute, denen ihr auf die Zehen treten wollt, das nächste Mal besser an. Nicht jeder ist so nachsichtig wie ich.

    Sie antworteten nichts mehr. Aber in den Augen eines jeden war ein stummes Versprechen zu lesen, lag die düstere Prophezeiung, die Sache nicht auf sich beruhen zu lassen. Sie wandten sich um und stapften davon. Jonathan ahnte, dass sie hinter dem nächsten Hügel warteten, bis er diesen Platz verlassen hatte, um sich ihre Waffen und Pferde zu holen. Er würde also öfter einmal hinter sich blicken müssen auf seinem Weg nach Tulsa.

    Als sie über dem Scheitelpunkt einer Anhöhe verschwunden waren, kletterte er aufs Pferd und setzte seinen Weg fort.

    *

    Jonathans Vermutung traf nicht zu. Die vier Kerle, die er zurechtgestutzt hatte, folgten ihm nicht. Er ließ seinen Gedanken freien Lauf. Es waren wenig erfreuliche Gedanken. Es ging um Tulsa und seinen Stiefbruder, der in der Stadt Sheriff gewesen war und der auf offener Straße aus dem Hinterhalt ermordet

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