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Heilung kommt aus der Seele: Systemische Aufstellung und Imagination
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Ebook334 pages1 hour

Heilung kommt aus der Seele: Systemische Aufstellung und Imagination

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About this ebook

Grundlegende Konzepte und praktische Erfahrungen sollen Aufsteller und systemisch interessierte Therapeuten und Berater anregen, zu einem tieferen Einstieg in das spannende Gebiet der systemischen Aufstellung und zusätzlich den Nutzen symbolischer Auseinandersetzungen durch katatyme Bilderreisen verstehen lernen.
LanguageDeutsch
Release dateApr 24, 2018
ISBN9783752818000
Heilung kommt aus der Seele: Systemische Aufstellung und Imagination
Author

Ernst Urschitz

Ernst Urschitz, 1956, Österreicher, ist Heilpraktiker in eigener Praxis in Rosenheim, Bayern. Viele Jahre der Behandlung von Patienten und als Dozent für verschiedene Methoden der TCM und der Akupunktur bilden die praktische Erfahrung und seinen Zugang zu dieser Materie. Erlernt hatte er diese Methoden in Deutschland, Österreich und China.

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    Heilung kommt aus der Seele - Ernst Urschitz

    Meinen Eltern und Vorfahren gewidmet

    in Dankbarkeit und Demut

    Abb. 1: Bronzefigurengruppe am Wangfujing in Peking

    Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und

    Erde, als wir mit unserem Verstand erkennen können.

    Nicht wer nach ihm sucht und ausschaut,

    sondern wer die Augen schließt, wird des Unsichtbaren gewahr.

    Das Gewaltigste in der Welt ist das, was sich

    weder sehen, noch hören, noch betasten läßt.

    L oz 6. Jhdt. v. Chr.

    Nicht alles ist mit Logik zu erfassen und schon gar nicht erst zu beschreiben, weder das „Dào" noch so manches zwischen Himmel und Erde.

    Diejenigen, die wissen, sprechen nicht; diejenigen, die sprechen, wissen nicht. (L oz )

    L oz beschreibt weitere Betrachtungen zu den unsichtbaren Kräften, die die Menschen und ihr Schicksal betreffen:

    „Wen der Himmel bewahren will, den erfüllt er mit Güte. Wen der Himmel retten will, dem schenkt er Liebe. Wem der Himmel helfen will, dem hilft er durch die Liebe. Für Glück und Unglück im Schicksal des Menschen gibt es keine Hintertüren; sie kommen, wie die Menschen selbst sie rufen. Auf Gut und Böse folgt deren Vergeltung, wie der Schatten dem Körper folgt."

    Und an anderer Stelle ist von ihm überliefert:

    „Wenn das Verhalten eines Menschen deutlich Tugend offenbart, werden die Menschen selbst es ihm vergelten. Wenn sich der Mensch jedoch im Geheimen tugendhaft verhält, werden es ihm die Geister danken. Wenn das Verhalten eines Menschen deutlich Missetaten offenbart, werden die Menschen selbst Vergeltung üben. Wenn der Mensch jedoch in Geheimem Missetaten begeht, dann werden die Geister ihn bestrafen. Vergleicht man diese Alternativen und die jeweilige Vergeltung, die nach diesem Leben oder sogar während dieses Lebens erfolgt, wie kann man dann jemals eine falsche Entscheidung treffen?" ¹

    Ein weiterer wichtiger Daoist und Philosoph war Zhuāngz im 3./4. Jhdt. v. Chr. Er vertiefte sich in kosmische Erkenntnisse wie die Begriffe z.B. des Dào und des Wú wéi Berühmt in der Weltliteratur ist sein „Schmetterlingstraum", in dem er die Wandlungen beschreibt, nicht klar erkennend, ob sich der Schmetterling in Zhōu wandelt oder Zhōu in einen Schmetterling.

    In der chinesischen Philosophie finden sich Betrachtungen des menschlichen Seins, die auch Ähnlichkeiten mit systemischen Begriffen wie z.B. „Schicksal und in der Folge „dem Fügen in das eigene Schicksal aufweisen.

    Zhuāngz meinte: „Wer es versteht, mit der ihm zugemessenen Zeit zufrieden zu sein und sich zu fügen in den Lauf der Dinge, dem vermag Freude und Leid nichts anzuhaben." ²


    ¹ P. O. U. Dr. Subhuti Dharmananda, „Sun Simiao, Autor der ersten Enzyklopedie für die klinische Praxis," ZTCM, p. 34, 1 2004.

    ² [2] S. Schuhmacher und Herausgeber, Chinesische Weisheiten, München: dtv, 2009.

    1 Inhaltsverzeichnis

    Einführung

    Das Leben ist bis zu uns gekommen

    Wir wissen nicht, was kommt!

    Die Realität

    Die sichtbare Realität

    Die „andere" Realität

    Systemische Aufstellung

    7.1 Was ist ein System?

    7.1.1 Wer gehört zum Familiensystem?

    7.1.2 Grundlagen der Aufstellungsarbeit

    7.1.3 Hauptverstrickungen und Dynamiken

    7.2 Die innere Haltung beim Aufstellen

    7.3 Die Liebe

    7.4 …und dass es gut weitergehen darf

    7.5 Und keiner geht verloren

    7.6 Das Nehmen

    7.7 Kind und Erwachsener

    7.8 Die Beziehung

    7.8.1 Wie Beziehung gelingt.

    7.8.2 Liebespaar mit Konflikten

    7.8.3 Das Ende einer Beziehung

    7.9 Aufstellungsbeispiele

    7.9.1 Der Mann, der nicht geboren werden wollte

    7.9.2 Viele Jahre Zen-Buddhismus

    7.9.3 Die Panik

    7.9.4 Der Schock

    7.10 Zusammenfassung Familienaufstellungen

    7.11 Aufstellungen für Beruf und Organisationen

    7.12 Berufsaufstellungen

    7.12.1 Aufstellungsarbeit

    7.12.2 Wie funktioniert so eine Aufstellung?

    7.12.3 Beispiele zu Berufsaufstellungen

    7.12.4 Erfolgreich im Beruf

    7.13 Management und Führen

    7.13.1 Systemisches Management

    7.13.2 Zwei Arten der Betrachtung

    7.13.3 Systemische Lösungen für Unternehmen

    7.14 Organisationsaufstell ungen

    7.14.1 Beispiele für Aufstellungen

    7.14.2 Systemisch: was ist es nicht!

    7.14.3 Systemisch: Was bringt es?

    7.14.4 Wie geht´s weiter?

    7.14.5 Der Feldherr gibt die Befehle!

    7.14.6 Was ist eine systemische Organisationsaufstellung?

    7.14.7 Ordnung ist wichtig!

    7.14.8 Die Aufstellungsarbeit

    7.14.9 Wurzeln der Organisationsaufstellung

    7.14.10 Drei Grundregeln gelten auch für Betriebe

    7.14.11 Bindung im System

    7.14.12 Ordnung im System

    7.14.13 Ausgleich von Geben und Nehmen

    7.14.14 Weitere Anwendungen

    7.14.15 Systemische Dynamiken erkennen und lösen

    7.15 Zusammenfassung Berufs- u. Organisationsaufstellungen

    7.16 Warum systemische Aufstellungsarbeit?

    7.17 Zusammenfassung Aufstellungsarbeit

    7.18 Akupunktur und Systemisches

    Die Psyche in der TCM

    8.1 Die 5 Aspekte der Seele

    8.1.1 Yi – der Gedanke

    8.1.2 Hún – „Geistseele", ätherischer Aspekt

    8.1.3 Zhì – der Wille

    8.1.4 Shén – der Geist

    8.1.5 Pò – „Körperseele", physischer Aspekt

    8.2 Kosmologische Betrachtung

    8.2.1 „Innere Faktoren – Emotionen und die Zuordnung zu den 5 „Elementen

    8.3 Zusammenfassung: Die Psyche in der TCM

    Katathymes Bilderleben

    9.1 Einführung in KB/KIP

    9.1.1 Was ist KB?

    9.1.2 Was geschieht eigentlich beim KB?

    9.1.3 Wie läuft so eine KB-Sitzung ab?

    9.2 Dimensionen der Wirkung von KB

    9.2.1 Ich-Stärkung

    9.2.2 Regression

    9.2.3 Konfrontation

    9.2.4 Distanzierung

    9.3 Grundstufe KB

    9.3.1 Was der Therapeut beachten sollte

    9.3.2 Gestaltung, Struktur und Ablauf einer Sitzung

    9.3.3 Mögliche Störungen während einer KB-Sitzung

    9.3.4 Gesprächsführung in der Sitzung

    9.3.5 Nacharbeit und Nachgespräch

    9.3.6 Motive der Grundstufe

    9.3.7 Beispiele zu Motiven der Grundstufe

    9.3.8 Wandlungsphänomene

    9.3.9 Was ermöglicht die Imagination?

    9.3.10 Anregen der Imagination und Führung

    9.3.11 Tranceinduktionstechniken....

    9.3.12 Fälle aus der Praxis – kurze Übungen

    9.4 Mittelstufe KB

    9.4.1 Kindliche Entwicklungsphasen und Phasenlehre

    9.4.2 Abwehrmechanismen beim Bildern

    9.4.3 Physische Reaktionen beim Bildern

    9.4.4 Übertragung und Gegenübertragung

    9.4.5 Nachgespräch mit Bildbesprechung

    9.4.6 Selbstheilungskräfte im inneren Bild

    9.4.7 Motive der Mittelstufe

    9.4.8 Therapeutische Techniken

    9.4.9 Weitere Techniken und Symbole

    9.5 Oberstufe KB

    9.5.1 Standardmotive der Oberstufe

    9.5.2 Sumpfloch

    9.5.3 Höhle

    9.5.4 Foliant

    9.5.5 Regieprinzipien

    9.5.6 Der Bär

    9.5.7 Fragen, die zu neuen Sichtweisen einladen

    9.5.8 Psychische Störungen

    9.5.9 Akut traumatisierte Patienten

    9.5.10 Aktuelles Konfliktthema

    9.5.11 Aufpacken eines Problempakets

    9.5.12 Männlichkeit und Weiblichkeit

    9.5.13 Weitere Themen und Motive

    9.5.14 Die Regression und ihre Bedeutung

    9.5.15 Das innere Kind

    9.5.16 Rumpelstilzchen, Wut und ins Leben

    9.6 Zusammenfassung: Katathymes Bilderleben

    Virtuelle Aufstellungen

    10.1 Zusammenfassung Virtuelle Aufstellungen

    10.2 Resumee und Zusammenfassung

    Anhang

    11.1 Glossar russischer Begriffe

    11.2 Glossar chinesischer Begriffe

    11.3 Glossar englischer Begriffe

    11.4 Glossar französischer Begriffe

    11.5 Glossar portugiesischer Begriffe

    11.6 Glossar Begriffe in Afrikaans

    11.7 Sonstiges

    Der Autor:

    1 Einführung

    In diesem Buch beschreibe ich meinen Zugang und meine persönliche Sicht zur systemischen Aufstellungsarbeit, wie sie sich für mich erschlossen hat. Bevor ich selbst aufstellte, nahm ich an mehreren hundert Aufstellungen als Stellvertreter teil und absolvierte eine über drei Jahre dauernde Fortbildung in „Systemaufstellungen nach Bert Hellinger" bei Stefan Hausner und Hedy Leitner-Diehl im Benediktinerinnenkloster Frauenchiemsee.

    Während dieser Zeit konnte ich auch von Jakob und Sieglinde Schneider, Dr. med. Gunthard Weber und Gerhard Walper lernen. Ein mehrtägiges Aufstellungsseminar mit Bert Hellinger brachte mir weitere tiefe Einblicke in dieses Metier. Prägend waren für mich viele lehrreiche Aufstellungen bei Günter Schricker.

    Meinen Lehrern in der systemischen Aufstellungsarbeit und den Leitern der vielen Aufstellungen, Seminare und Fortbildungen, an denen ich teilnehmen und dazulernen durfte, bin ich sehr dankbar. Es waren nicht nur die Vorgehensweisen bei Aufstellungen, also das Handwerkszeug, sondern besonders die innere Haltung und die Ernsthaftigkeit bei der Arbeit, die ich erleben und lernen durfte. Durch das Katathyme Bilderleben, das ich bei W. Kraus, Heilpraktiker für Psychotherapie, erlernen konnte, erweiterte ich die Aufstellungsarbeit um imaginäre Bilder.

    In meiner Praxis arbeitete ich zunehmend mit virtuellen Bildern in einzelnen Aufstellungen, was schließlich zur Entwicklung von virtuellen Aufstellungen geführt hat. Besonders in der Nacharbeit von Einzelsitzungen hat sich die virtuelle Aufstellungsarbeit als sehr zweckmäßig erwiesen.

    Mittlerweile blicke ich auf viele Jahre Aufstellungsarbeit in meiner eigenen Praxis zurück. Diese Erfahrungen sind ein ganz wesentlicher Beitrag zu meiner heutigen Aufstellungsarbeit, die mich weiter wachsen läßt und mir immer wieder neue Aspekte aufzeigt. Mit vielen dieser wertvollen Erfahrungen aus meiner eigenen Praxis konnte ich dieses Buch anreichern.

    Diese Erfahrungen bestätigten meine Beobachtungen in vielen systemischen Aufstellungen, dass wir möglicherweise über viele Inkarnationen schließlich im jetzigen Familiensystem eingebunden sind, das es uns ermöglicht, weiter zurückliegende Schicksale und wesentliche Erlebnisse jetzt anschauen und lösen zu können. Sie sind Schritte in unserer Seelenentwicklung. Wissenschaftlich fundierte Beweise wird es vielleicht einmal in Zukunft geben.

    Wozu ist dieses Buch gedacht und an wen richtet es sich?

    In diesem Buch möchte ich grundlegende Konzepte und einige praktische Erfahrungen beschreiben und diese an Aufsteller und an systemisch interessierte Therapeuten und Berater weitergeben und zum tieferen Einstieg in dieses weite und sehr spannende Gebiet anregen.

    Wir sind in unserer heutigen Welt sehr von greifbaren Fakten umgeben, Die systemische Sichtweise ist mehr von einer Art intuitiver Intelligenz geprägt. Damit sehen wir eine andere existente Realität, zu der wir im alltäglichen Leben normalerweise keinen Zugang haben. Dass sie existiert und unsere Arbeit in diesem Feld wirkt, sehen wir über die Stellvertreter bei Aufstellungen.

    Um die Betrachtung der beiden „Realitäten" in diesem Buch zu untermalen habe ich sowohl reale Fotos von realen Situationen und Dingen eingefügt, als auch Zeichnungen, Skizzen, Bilder von Imaginationen und Fotos von Figurenaufstellungen.

    Für Leser dieses Buches, die gelegentlich in anderen Ländern aufstellen oder mit Klienten oder Stellvertretern aus anderen Kulturen arbeiten, habe ich im Anhang die wichtigsten Begriffe zur systemischen Arbeit und diversen Anmerkungen im Buch in verschiedenen Sprachen zusammengestellt.

    Robert Pfrogner danke ich für seine Unterstützung beim Erstellen dieses Buches, besonders was das Lektorat und die Gestaltung und Ausführung betrifft. Claudia Hillebrand-Chen danke ich für die Überprüfung der chinesischen Begriffe und Natalia Gebhart für die Durchsicht der russischen Wörter im Anhang.

    2 Das Leben ist bis zu uns gekommen

    Von Zhuāngz [2], dem alten chinesischen Philosophen (365-290 v. Chr.) stammt der Satz: „Der höchste Mensch wendet seinen Geist zurück zur Ewigkeit und genießt die Geheimnisse des Jenseits. Er ist wie das Wasser, das fließt, ohne Formen anzunehmen."

    Abb. 1: Sonnenuntergang an der Küste von Malta (Foto: Susanne Urschitz)

    Wenn wir uns im inneren Bild umdrehen und nach hinten schauen, sehen wir unsere Eltern, deren Eltern und so weiter. Es werden immer mehr. Bis zum Horizont sehen wir die große Anzahl unserer Vorfahren. Über die alle ist von weit hinten her das Leben zu uns gekommen. Das Leben wurde immer weitergegeben, von Generation zu Generation, bis zu uns. Viele Schicksale mit Freude und Trauer, Leben und Tod haben die Menschen begleitet.

    Sie alle haben das Leben weitergegeben bis hierher, bis zu mir. Dafür bin ich meinen Vorfahren und Vorfahrinnen sehr dankbar. Ich verneige mich tief vor ihnen und all ihren Schicksalen in Liebe und spreche innerlich den Satz: „Ich bin einer von Euch! Nach einem Moment des Innehaltens folgt der Satz:Bitte seid mir freundlich, dass mir mein Leben gelingt und dass es gut weitergehen darf". Ein paar Leute schauen her zu mir, sie sind mir wohlwollend und freuen sich, dass ich zu ihnen hingeschaut habe. Sie wünschen mir alles Gute.

    Ich erhebe mich wieder im inneren Bild, schaue sie nochmal an. Dann gehe ich einen Schritt zurück, drehe mich um und schaue nach vorne in das, was vor mir liegt. Es ist gut zu wissen, dass sie alle hinter mir sind. Über meine Eltern habe ich alles bekommen, was ich zum Leben brauche. Ich habe auch von ihnen alles genommen, was sie mir in Liebe gegeben haben. Damit fliesst auch die Kraft meiner Vorfahren über meine Eltern zu meinen Kindern. So

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