Raum 46 Der Regengott blieb unerbittlich
By Jürgen Timm
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Mich beschäftigt die Frage, ob die Entstehung und Entwicklung des Lebens in diesem Universum das Projekt der Träger großer geistiger Kräfte sein könnte, etwa in der Form, wie wir es aus irdischen Laboren kennen, in denen zum Beispiel die Lernfähigkeit oder das Altern von Ratten, Makaken oder Fliegen erforscht wird.
Es gibt andere Projekte, zum Beispiel die Robotik und anderer Maschinen, in denen es wesentlich um die Entwicklung künstlicher Intelligenz geht.
Auf unsere Erde bezogen sind es die Menschen, welche genannte Projekte implementieren und betreuen.
Wer aber sollte das Projekt Entstehung und Entwicklung des Lebens im Universum verantwortlich sein?
Eine übernatürliche Kraft? Das wohl nicht, es gibt nichts Über- oder Außernatürliches. Selbst Gott, wenn es ihn denn gäbe, wäre Teil des Seins an sich.
Die Verbreitung geistiger Kräfte
Niemand leugnet die Existenz geistiger Kräfte - sie wirkt in allen Tieren und Pflanzen - und eben auch bei den Menschen.
Diese Kräfte sind unterschiedliche ausgebildet. Mit Hilfe von Bewusstsein und Intelligenz sind sie, soweit wir wissen, bei den Menschen am weitesten entwickelt.
Die Evolution, welche zur Entstehung des Menschen führte, ist nicht abgeschlossen. Künftige Formen des Lebens könnten sich aus der Menschen entwickeln. Die Menschen wären dann so eine Art Stammform.
Der Mensch ist Träger relativ kleiner geistigen Kräfte. Größere, stärkere, weiter entwickelte geistige Kräfte könnte es geben.
Sie könnten sich aus bescheidenen Anfängen zu einer Macht entwickeln, welche in der Lage sein könnte, geeignete Plätze für die Entstehung und Entwicklung des Lebens zu bestimmen.
Die Träger großer geistiger Kräfte könnten das Projekt betreuen, experimentieren, leiten, variieren und so fort, ganz so, wie es Menschen mit ihren irdischen Projekten tun. Die Frage folgt auf dem Fuße: Warum sollten genannte Träger - Eremias nannte sie die Jewehs - dies tun?
Gegenfrage: Warum bauen die Menschen eine Raustation, warum wollen sie zum Mars, warum entwickeln sie künstliche Intelligenz, warum wollen sie die Wahrheit?
Es gibt in diesem Zusammenhang eine Unmenge von Fragen, Spekulationen, Hypothesen, Sie werden, so gut es geht, und so nach und nach, in den Bildern der langen Reise behandelt.
Jürgen Timm
Ich gehöre in den Jahrgang 39. Ich habe lange in Schwarzafrika gelebt und gearbeitet, mehrere Jahre davon in der Kalahari. Ich hatte dort, in der Savanne, in der Wildnis, in der Einsamkeit, viel Zeit, über das Leben nachzudenken. Stimmt nicht. Ich hatte keine Zeit, ich habe mir die Zeit genommen, genaugenommen gestohlen. Gott sei es geklagt. Und nun sitze ich hier, in Lüneburg, und weiß immer noch nicht, was es mit dem Leben und dem Sterben auf sich habe, und ob es nicht doch eine Form der Unsterblichkeit geben könnte.
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Raum 46 Der Regengott blieb unerbittlich - Jürgen Timm
Sonnenmaske, Alaska, Nähe Port Mulgrave (Yakutat) oder Dry Bay, Kultur der Tlingit, spätes 18./frühes 19. Jh.
Photograph: Andreas Praefcke
License and upload via Wikimedia.Commons.
Kontakt:
Juergen.timm39@yahoo.de
Lüneburg, Anfang April, 2018
-
Man fragt mich, warum ich Bilder male…so eifrig… in meinen Alter… in aussichtloser Position… ununterbrochen Bilder male… am Tage und in der Nacht.
Ich hätte doch nichts davon. Du bist alt… und sehr bald wirst du sterben!
Hier meine Antwort. Es stirbt sich leichter mit dem Gefühl, etwas getan zu haben.
Aber, aber… es ist alles so sinnlos!
Ich antworte: Das, mein Freund, bleibt abzuwarten. Noch ist nichts entschieden.
Inhaltsverzeichnis
Vorspann VS46.1
Raum 46.1 Selbst zum Sterben ist es zu kalt
Bild 1 Die Natur marschiert weiter
Bild 2 Wie heißt du? Und wo wohnst du?
Bild 3 Auf dem Wege in das Vergessen
Bild 4 Er weiß, dass Sterben wirklich Sterben meint
Bild 5 Eine Ahnung von der Unsterblichkeit
Raum 46.2 Hier was mehr vom Menschentier
Bild 1 Der Mensch, das Lügentier
Bild 2 Ganz einfach, sie sind schizophren
Bild 3 Sie fügen sich Zwängen
Bild 4 Es gibt ja immer noch das Paradies
Bild 5 Hoch mit euren Köpfen
Raum 46.3 Das Chaos und das Gleichgewicht
Bild 1 Das ewige Hin und Her
Bild 2 Zeitlich begrenzte Näherungen, das ist alles
Bild 3 Und nun? Was machen wir nun?
Raum 46.4 Die Nachtmenschwerdung
Bild 1 Erinnerung an einen Anfang.
Bild 2 Nachtmenschwerdung
Raum 46.5 Etwas vom Ziel und vom Sinn
Bild 1 Die mögliche Bedeutung der Erkenntnis
Bild 2 Der Sinn des Seins ist vorgegeben
Bild 3 Ziel und Sinn des Seins
Bild 5 Narren sollte man zufrieden lassen
Raum 46.6 Um der Liebe willen
Bild 1 Eine Liebe wird instabil
Bild 2 Liebe um der Liebe willen?
Bild 3 Die Wahrheit wird die Liebe befördern
Bild 4 Sollen sich die alten Leiber reiben
Bild 5 Das Ziel: Die reine Liebe
Raum 46.7 Der Mensch… was ist der Mensch
Bild 1 Und so ein Hitzetag ist lang
Bild 2 Diskrepanzen allenthalben
Bild 3 Sinn oder Nichtsinn des Seins
Bild 4 Der Mensch, was ist der Mensch
Raum 46.8 Regnen aber, regnen tat es nicht
Bild 1 Es litt der Leib
Bild 2 Ich bin anders. Das ist schlimm
Bild 3 Das Gebet des Eremias
Bild 4 Regnen aber, regnen tat es nicht
Bild 5 Sonne verschwinde
Bild 6 Der Gott der Evolution
Bild 7 Regentropfen, schwer wie Kieselsteine
Nachspann NS46.1 Warum die Wahrheit
NS1 Die Natur denkt voraus
MS2 Der Mensch denkt, die Natur lenkt
NS3 Von großen und kleinen Göttern
NS4 Die Natur will die Wahrheit über sich selbst
NS5 Aber warum will sie das
Nachspann NS46.2 Als Möglichkeit verborgen im Sein
NS1 Der Mensch… eine Möglichkeit von Anfang an?
NS2 Punkt, Komma, Strich
NS3 Aus einer Möglichkeit wird eine Wirklichkeit
NS4 Die Enden wollen nicht zusammenpassen
Inhaltliches
Stand der Arbeiten
Vorspann VS46.1
Bis du auch so müd wie ich
Eremias, unendlich müde:
Manchmal lieg ich in den Nächten wach… lange Nächte zwischen Traum und Schlaf. Dann denk ich an die Liebste oft… und wenn es doch nur Träume sind, versuch ich, sie zu halten.
Schlaf, mein Liebstes, schlaf… schließ du deine Augen.
Es ist schön an deiner Seite… ich spür deinen Atem, deine Haut und deine Wärme.
Eremias, unendlich müde:
Schlaf, mein Liebstes, schlaf… bist du auch so müd wie ich?
Ihr Herz schlägt ruhig. Ich spüre es kaum unter meiner Hand.
Die Liebste schläft… ich werde ihren Schlaf bewachen.
Eremias, unendlich müde:
Manchmal lieg ich in den Nächten wach, bis zum frühen Morgen… bis die Sonne Leib und Augen wärmt.
Dann endlich kommt der traum- und tränenlose Schlaf.
Raum 46.1 Selbst zum Sterben ist es
zu kalt
Bild 1 Die Natur marschiert weiter
Die Kälten hielten ihre Leiber umklammert
Eremias und Babuun lagerten an einer ausgetrockneten Wasserstelle. Der Boden war aufgerissen und knochentrocken und hart.
Es wurde Nacht, die Kälten brachen auf. Alte Kälten, erbärmliche Kälten… sie entströmten den nächtlichen Himmelsräumen.
Eremias und Babuun zitterten und bibberten erbärmlich. Das kleine Feuer war zu klein. Die Kälten hielten ihre Leiber umklammert.
Ist es das, was du möchtest?
Eremias glitt zurück… zurück in die fliederfarbenen Nächte, in die hellen Sommernächte, in die Juninächte, als Eremias ein Kind war…
und allein war, und nicht allein war, und voller Sehnsucht war, nach Liebe war, und angstlos war, und voller Leben war.
Eremias schloss die Augen. Fieberbilder entstiegen den Feldern des Hirns:
Margeriten leuchten in der