a tempo - Das Lebensmagazin: Mai 2018
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About this ebook
Wäre es nicht überaus faszinierend, einmal nachts ganz allein in einem Museum zu sein und zudem uneingeschränkten Zugang zu den Archiven und Depots zu haben? Der Fernsehsender arte hat in diesem Jahr mit der Reihe "Bilder allein zuhaus" eine andere verlockende Idee umgesetzt und zehn Gemälde berühmter Künstler der Malereigeschichte lebendig werden lassen. Von Leonardo da Vinci und René Magritte, über Grant Wood bis hin zu Norman Rockwell verwandeln Schauspieler bekannte Bilder in Bewegtbilder und interpretieren humoristisch die Gefühlswelten der Abgebildeten. Mona Lisa mosern zu sehen ist köstlich! Für unsere Mai-Ausgabe waren wir zwar nicht nachts im Museum, dafür aber morgens vor der eigentlichen Öffnungszeit. Und während in der Cafeteria erst langsam alles vorbereitet wurde und nach und nach das Personal eintrudelte, herrschte im Rest des Museums schon reges Treiben: Strahler wurden ausgerichtet, Kameras positioniert, Kabel verlegt. Mit welchem Kunstschaffenden haben wir uns wohl in aller Früh dort verabredet? Mit keinem, der Bilder malt oder Skulpturen meißelt. Nein. Aber mit einem, der in unnachahmlicher Weise für Literatur brennt und zudem Moderator der Sendung "Kunscht" ist, die an diesem Morgen im Kunstmuseum in Stuttgart aufgezeichnet wurde: mit dem Literaturkritiker und Moderator Denis Scheck. Und wenn wir schon im Museumsumfeld unterwegs sind, dann sollen in dieser Ausgabe natürlich auch die bildenden Künstler nicht fehlen. Es sind sogar gleich zwei geworden: die Künstlerinnen Anny und Sibel Öztürk. Die beiden so unterschiedlichen Schwestern, deren Installationen meist flüchtige Objekte sind, die im Betrachter aber noch lange nachhallen, sind ein besonderes Duo, das sich gegenseitig anfeuert – und zugleich schützt: "Normalerweise sind Künstler sehr verletzbar in ihrer Arbeit, viele Künstlerpaare trennen sich. Wir haben Glück, dass wir Geschwister sind." Wir wiederum hatten das Glück, ihnen und Denis Scheck zu begegnen und können dadurch etwas von ihrer ansteckenden Kunstfreude auf unseren Seiten im Mai zeigen. – Möge er ein vielfach kunstsinniger und vor allem wonniger Monat werden!
Herzlich, Ihre Maria A. Kafitz
PS: In unserer Mai-Hörstation beantwortet Denis Scheck den berühmten, gerne Marcel Proust zugeschrieben Fragebogen. Hören Sie bis zum 1.6.2018 rein und erfahren Sie u.a. die Antworten zu den Fragen: Wo möchten Sie leben? Was ist für Sie das vollkommene irdische Glück? Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
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Reviews for a tempo - Das Lebensmagazin
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Book preview
a tempo - Das Lebensmagazin - a tempo. Das Lebensmagazin
01 | über a tempo
a tempo - Das Lebensmagazin
a tempo ist das Magazin für das Leben mit der Zeit.
a tempo weckt Aufmerksamkeit für die Momente und feinen Unterschiede, die unsere Zeit erlebenswert machen.
a tempo bringt Essays, Reportagen, Interviews über und mit Menschen, die ihre Lebenszeit nicht nur verbringen, sondern gestalten möchten.
a tempo liegt in der 32-seitigen solo-Version zur Mitnahme in über 3.000 Einrichtungen des Kulturlebens und der Wirtschaft aus: z.B. in Buchhandlungen, Kindergärten, Schulen, Arztpraxen, Hochschulen, Fort- und Ausbildungsstätten, Museen, Galerien sowie im hochwertigen Lebensmittel- und Spielzeughandel.
a tempo gibt es zudem als 16-seitige Leseempfehlung auch jeden Monat in alverde, dem Kundenmagazin der dm drogerie märkte.
Die Idee für dieses Magazin entstand 1999, und im Dezember dieses Jahres erschien auch die erste Ausgabe. Der Name hat nicht nur einen musikalischen Bezug (a tempo, ital. für «zum Tempo zurück», ist eine Spielanweisung in der Musik, die besagt, dass ein vorher erfolgter Tempowechsel wieder aufgehoben und zum vorherigen Tempo zurückgekehrt wird), sondern deutet auch darauf hin, dass jeder Mensch sein eigenes Tempo, seine eigene Geschwindigkeit, seinen eigenen Rhythmus besitzt – und immer wieder finden muss.
02 | inhalt
01
über a tempo
02
inhalt
03
editorial
In meinem Namen
04
im gespräch
Kunst ist ein Überlebensmittel
05
augenblicke
Aus den Augenwinkeln schauen …
06
mensch und kosmos
Ein Ruf im Mai
07
wendepunkt und roter faden
Tod, der Herz und Geist durchfährt
08
kalendarium
Mai 2018
09
familie im focus
Wenn der Haussegen schief hängt
10
sprechstunde
Die Haut – ein Wunderwerk
11
am schreibtisch
Unterm Regenschirm mit Erik Satie
12
redseelig - vom zauber der sprache
War das Wort zuerst Gesang?
13
literatur für jungen leser
Keine Form in die ich passe
14
mein buntes atelier
15
kulturtipp
Roadtrip zwischen Welt und Jenseits
16
weiterkommen
Schauen und sprechen
17
suchen und finden
18
service
19
impressum
03 | editorial
In meinem Namen
Liebe Leserin, lieber Leser
«Es gibt nichts, was ich mit größerer Peinlichkeit zu erforschen und so sehr zu wissen verlangte als dies: Kann ich wohl Gott, den ich bei der Betrachtung des Weltalls geradezu mit Händen greife, auch in mir selbst finden?»
Am 15. Mai 1618 muss der Mathematiker der Weltgeheimnisse, Johannes Kepler, Gott – wie er einem uns unbekannten Adressaten brieflich mitgeteilt hatte – zum Greifen nah empfunden haben, denn es gelang ihm, das einige Tage vorher geahnte, nach ihm in der Folgezeit benannte, wunderbare Dritte Planetengesetz präzise zu formulieren: Die Quadrate der Umlaufzeiten zweier Planeten verhalten sich wie die dritten Potenzen ihrer mittleren Abstände von der Sonne. Weit schwieriger war für ihn die Suche, Gott «in mir selbst» zu finden.
Wenn mit «Gott» der schöpferische Quell des Lebens empfunden wird, dann wird auch erfühlbar, warum wir immer wieder die Nähe zur Kunst, zum Künstlerisch-Schöpferischen suchen. Drei «Bücher des Lebens» bittet Denis Scheck die Gäste seiner Literatursendung lesenswert mitzubringen, wie wir auch in unserem Gespräch in diesem Monat erfahren können. Ein solches «Buch des Lebens» für mich ist das Johannesevangelium. Woche für Woche begleitet mich ein