Unter dem Mond zu sein - wie still: Weisheit zu später Stunde
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About this ebook
Die Autorin lässt uns wissen, dass die Texte Mitternachtsinspirationen sind: Dichtungen, einfach, klar und voll Poesie. Entstanden ist eine Sammlung von Texten in diesem Buch, mit dem man Freundschaft schließen wird, das man gern verschenken wird und es immer wieder einmal selbst zur Hand nehmen mit seinen nicht alltäglichen Inspirationen für unser Leben in unruhigen Zeiten.
Renate Siefert
Nach alter Familientradition studierte ich zunächst in Marburg und Berlin Theologie mit dem Schwerpunkt Neues Testament und Hermeneutik. Da ich die neu gefundenen urchristlichen Dokumente der Bibliothek von Nag Hammadi im Urtext lesen wollte, schloss ich ein Studium der Ägyptologie und Koptologie an. Im Rahmen der Religionswissenschaft ergab sich zudem die Möglichkeit, bei Helmuth Jacobsohn Analytische Psychologie nach C. G. Jung zu studieren. Ich arbeitete an psychologischen Beratungsstellen und Instituten, später als Heilpraktikerin in eigener Praxis für Homöopathie und Psychotherapie mit dem Schwerpunkt Psychosomatik. Wegweisend wurde für mich die Begegnung mit Yoga, dem Buddhismus, asiatischer Kampfkunst, chinesischer Medizin, eine Erfahrung, die ich auf Reisen nach Ostasien vertiefen durfte. Nun, im Ruhestand, betätige ich mich gern als Autorin und habe ein kleines Institut zu Forschung und Lehre alternativen Heilens. Ich lebe, wie es meiner Art entspricht, im stillen Odenwald. Kontakt: renate-siefert.de
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Book preview
Unter dem Mond zu sein - wie still - Renate Siefert
HOMMAGE
an
SOPHIA
Inhalt
WILLKOMMEN
NATUR
EWIGE GESETZE
GLEICHGEWICHT
SCHICKSAL
VERTRAUEN
NACHT
HÖRE DIE STILLE
BEWUSST SEIN
GEFÄHRTEN
LIEBE
WANDERSCHAFT
FREIHEIT
WILLKOMMEN
Liebe Leserinnen und Leser,
„Weisheit zu später Stunde" hat eine etwas ungewöhnliche Geschichte, die ich Ihnen zum besseren Verständnis dessen, was Sie da in Händen halten, erzählen möchte. 1997 war ich aus dem Frankfurter Raum in den Odenwald gezogen, um dem von Großstadthektik geprägten Alltag zu entgehen und in einer ruhigen ländlichen Gegend zu mir zu kommen.
Ungewohnt ruhig waren nun die Abende und Nächte. Auch das tägliche Leben war deutlich entschleunigt und um eine Gangart langsamer. Unter einem Dachfenster hatte ich mir einen kleinen Schreibplatz eingerichtet für handschriftliche Arbeiten, Briefe, Tagebucheinträge, Ideensammlungen. Trotz all der Annehmlichkeiten, die der PC bei der Schriftstellerei liefert, wollte ich ihn hier an dem Platz nicht haben. Ich schreibe gern mit der Hand; da fließt das Denken und Fühlen gleich in den Text. Der kleine Schreibtisch wurde mir schnell zum Lieblingsplatz, an dem ich auch abends gern unter der Lampe saß oder einfach unter dem Mond und den Sternen.
Im Laufe des Winters 1997 geschah etwas Merkwürdiges. Es gab Abende, an denen ich besonders wach war. Gegen Mitternacht dann hatte ich das Gefühl, ich sollte etwas schreiben. Und ich schrieb Worte, die ich mir nicht ausgedacht hatte. Sie wurden mir wie von anderswoher eingegeben, ich schrieb einfach. Die Worte kamen langsam zu Papier; ich hatte auch keine Ahnung, wie der Text weitergehen würde, ich schrieb. Die Worte kamen in kurzen Zeilen und füllten nie mehr als eine DIN-A4-Seite. Dann war die Durchsage zu Ende. Auf der Stelle war ich so müde, dass ich mich hinlegen musste und gleich einschlief. Erst am nächsten Morgen konnte ich dann lesen, was ich geschrieben hatte. Die Texte waren überraschend klar und deutlich gestaltet. Es gab nichts zu ändern, umzustellen oder zu streichen. Erstaunlich.
Es kamen auch nicht an jedem Abend solche Durchsagen. Es gab Pausen dazwischen oder auch kurze Intervalle. Ich spürte nur deutlich an dieser besonderen abendlichen Wachheit, dass ich in der Nacht schreiben würde.
In den Jahren 1997 bis 1999 kamen auf diese Weise an die 250 Texte zu Papier. Sie tragen alle die gleiche Handschrift: Die Sprache ist getragen, lyrisch, rhythmisch. Manchmal zart: „Tau am Morgen. Die Glockenblume hüllt ihn in ihr zartestes Blau. Nie wurde er so empfangen. Manchmal kraftvoll: „Toben die Winde, brausen die Stürme? Geht dein Atem schnell?
Es ist auch zu spüren, dass die Worte erst nach und nach zu Papier kamen. So beginnt eine Zeile zum Beispiel mit: „Nicht ist, einer Verneinung, die in einem Prosatext erst am Ende eines Satzes zu finden wäre. Das erinnert mich an eine Bemerkung, die mein französischer Freund Michel – seines Zeichens Sprachwissenschaftler – einmal machte: „Wir Franzosen beginnen einen Satz irgendwie und mit vielen eh..., eh... setzen wir ihn fort, um dann irgendwo zu landen. Im Deutschen muss man schon zu Beginn eines Satzes wissen, wie er endet. Das setzt eine Disziplin des Denkens voraus, die uns Franzosen – auch in vieler anderer Hinsicht – abgeht.
Ähnlich gehen die Texte hier vor, es wird nicht sogleich deutlich, wohin es geht. Wenngleich es immer sinnvoll