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Entdecke deinen Geburtsengel: Die Seraphim an deiner Seite
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Entdecke deinen Geburtsengel: Die Seraphim an deiner Seite

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Aufbruch zu neuen Engelwelten

Von Kindesbeinen an konnte Chamuel Schauffert mit Engeln kommunizieren, sie enthüllten ihr verborgenes Wissen über die himmlischen Welten. In diesem Buch teilt sie erstmals ihre Erkenntnisse über die Bedeutung, die die Seraphim für uns haben: Jeder Mensch hat einen Geburtsengel, der ihn in sein Dasein gebracht hat und ihn sein Leben lang begleitet. Die Autorin schildert die Bedeutung der Seelensphären, in denen die Seele beheimatet ist, und zeigt, wie jeder seinen persönlichen Geburtsengel finden kann. Ihr Blick auf die kosmischen Dimensionen und ihre von den Engeln empfangenen Botschaften sind eine völlig neue Betrachtung unserer himmlischen Helfer. Mit der Entdeckung unseres Geburtsengels können wir zur Heilung und zum Sinn unseres Lebens finden.
LanguageDeutsch
Release dateJun 1, 2018
ISBN9783955502935
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    Entdecke deinen Geburtsengel - Chamuel Schauffert

    CHAMUEL

    DER BEGINN ODER WIE ICH ZU DEN ENGELN KAM

    Manchmal ist der Weg mit den Engeln spannend und aufregend. Manchmal ist er herausfordernd oder einfach nur anstrengend. Aus diesem Grund nehme ich dich gerne ein Stück meines Weges mit. Ich selbst habe durch einen langen Prozess herausgefunden, dass ich ein inkarnierter Engel auf Erden bin. Das ist nichts Außergewöhnliches – es gibt viele inkarnierte Engel auf der Erde. Vielleicht bist auch du ein Engel und kommst ursprünglich aus der Engelsphäre.

    Jedes Wesen auf der Erde kommt aus einem kosmischen Energiefeld, genannt Seelensphäre. Alle Seelensphären sind bezaubernde Energiefelder und besitzen beeindruckende Fähigkeiten. Es ist nicht wichtig, aus welchem Energiefeld du kommst, denn wir sind gemeinsam auf der Erde auf einer Ebene und dürfen uns als Menschen erfahren. Im Universum gibt es kein Besser oder Schlechter. Alles ist gleichwertig.

    Bis vor 13 Jahren hatte ich noch keine Ahnung, was Engel sind oder ob es so etwas überhaupt gibt. Natürlich hatte ich von Schutzengeln gehört und dass Kinder, in manchen Fällen auch Erwachsene, von ihnen begleitet werden. Ich stellte mir vor, dass Engel neben einem herschweben, mit einem wissenden Lächeln und einem Heiligenschein, und dass sie, falls nötig, einem mal schnell das Leben retten. Das war’s dann aber auch. Ich meine, wer will schon dauernd bevormundet werden?

    Dass der Typ an meiner Seite so etwas wie ein Schutzengel sein könnte, kam mir nicht in den Sinn. Woher sollte ich denn wissen, dass wirklich alle Wesen auf der Erde aus der geistigen Sphäre begleitet werden? Und woher sollte ich wissen, dass man Schutzengel sieht? Ich dachte immer, die seien unsichtbar. Woher sollte ich schließlich wissen, dass nicht jeder auf der Erde geistige Wesen sieht?

    Wie alle körperlich anwesenden Geschöpfe auf der Erde wurde ich eines schönen Tages in Materie gehüllt und geboren. Es war ein heißer Nachmittag, und ich erinnere mich neblig, dass Uriel irgendwo da draußen stand und sagte: »Komm da endlich raus!« Nun, brav, wie ich bin, legte ich los, und – schwups – alles war ganz anders als zuvor.

    Nach einem beschwerlichen und mühevollen Weg aus wohltemperierter, 37 Grad warmer, kuscheliger Dunkelheit in das irdische Leben entlassen zu werden ist schon sehr hart. Kein Wunder, dass man schlagartig seine Glubschaugen zukneift und anfängt zu brüllen, was das Zeug hält. Allerdings hatte ich damals den Verdacht, dass kein Anwesender den blassesten Schimmer hatte, was ich ihnen da entgegenbrüllte. Heute brülle ich zwar nicht mehr, dennoch beschleicht mich manchmal das Gefühl, dass sie meine Sprache immer noch nicht verstehen. Und das, obwohl ich mir wirklich redlich Mühe gebe.

    Nun, wie auch immer, jetzt war ich also Mensch. Ein wahrlich erhabenes Gefühl und ein tolles Abenteuer noch dazu. Dachte ich damals zumindest, denn das Kleingedruckte steht eindeutig auf der Rückseite des Vertrages. So ganz genau kann ich mich an das Gefühl natürlich nicht mehr erinnern, doch die Szene mit Uriel hat sich in mir verankert. Schließe ich meine Augen, sehe ich ihn immer noch vor mir.

    Ich begann meine Inkarnation also als Baby und genoss es, gehätschelt und verhätschelt zu werden. Langsam gewöhnte ich mich daran, Mensch zu sein. Nach und nach wurde ich selbstständiger und fing an, meine Umgebung, meine Welt zu erkunden. Lenke ich mein Bewusstsein in die Vergangenheit, tauchen viele Bilder auf, jedoch ist mir bewusst, dass mir so manche Erinnerungen abhandengekommen sind. Sowohl die irdischen als auch die sphärischen, leider.

    Dass ich in zwei Welten lebte, war mir bis vor wenigen Jahren gar nicht wirklich bewusst. Es war ganz normaler Alltag für mich, sowohl die irdische als auch die geistige Seite zu sehen. Der Unterschied bestand für mich darin, dass ich auf der irdischen Ebene kommunizierte, und die geistige Ebene war eben da und beobachtete mich … und ich sie. Ich genoss das Gefühl, behütet und nie allein zu sein, und war voller Vertrauen in alles und jeden.

    Dass die Wesen, die ich sah, nicht wirklich irdisch waren, war mir nicht bewusst. Für mich gab es nur eine Welt, sozusagen »all in one«. Eines Tages jedoch wurde klar, dass mit mir etwas nicht stimmen konnte, was mich zuerst sehr beunruhigte und mit der Zeit dazu brachte, nicht weiter darüber nachzudenken.

    Eines Morgens, ich war gerade einmal drei Jahre jung, lag ich in meinem wunderbaren weißen Kinderbett und genoss es, langsam aufzuwachen. Neben meinem Bett saß mein Papa gemütlich auf einem Hocker und lächelte mich liebevoll an. Ein himmlisches Gefühl. Ich schloss kurz meine Augen, und als ich sie wieder öffnete, war mein Papa nicht mehr da. Dieses Bild erlosch nie in mir, ich nehme die Szene noch heute deutlich wahr.

    Ich beschloss, aufzustehen und mich auf die Suche nach meinem Papa zu begeben. Also hüpfte ich aus meinem Bett – welches Kind geht schon normal in diesem Alter? – und sauste durch die Wohnung. Ich klapperte jeden Raum ab, fand meinen Papa aber nirgends. Irgendwann traf ich auf meine Mama und fragte sie ganz verzweifelt, wo denn Papa auf einmal hin sei. Sie sagte: »Papa ist schon lange arbeiten!« Ich antwortete: »Papa saß gerade an meinem Bett, der kann gar nicht arbeiten sein, und du sagst mir jetzt sofort, wo er sich versteckt hat.«

    Kennen Sie den Blick, den Mütter ihren Sprösslingen zuwerfen, wenn sie diese für übergeschnappt halten? Jedenfalls war es genau so ein Blick, den meine Mutter mir schenkte. Sie sagte: »Nein, Schatz, das kann nicht sein, du hast das geträumt. Papa ist schon ganz früh ins Büro gegangen.« Ich kochte, drehte mich um und verschwand in mein Zimmer.

    Die Devise war klar und lautete: Halt deine Klappe und erzähl der bloß nichts mehr. Am besten erzähle gar keinem Großen mehr etwas. Die sind doch alle komisch. Warum nur behaupten die Sachen, die einfach nicht stimmen? Warum lügen sie?

    Ich war mehr als nur enttäuscht von diesen Erwachsenen und setzte meinen Beschluss in die Tat um. Ich unterließ es, über das zu sprechen, was ich sah, und bemühte mich, menschlichen Dingen mehr Beachtung zu schenken. Ich lernte, die geistige Ebene an den Rand meines Blickfeldes zu drängen, und versuchte, ein Mitglied in der menschlichen Clique zu werden. Gleich vorweg: Es ist mir nicht sonderlich gut gelungen.

    Mein Leben dümpelte so vor sich hin, und ich wurde, was man im Allgemeinen als erwachsen bezeichnet. Ich kann nicht wirklich sagen, was Erwachsensein bedeutet, denn die Bedeutung dessen hat sich mir bis jetzt nicht in Gänze erschlossen. Was ich sicher weiß, ist, dass der Körper aufhört zu wachsen, zumindest, was die Höhe anbelangt.

    Die geistige Ebene spielte in meinem irdischen Dasein immer weniger eine Rolle. Vielmehr konzentrierte ich mich darauf, erwachsen und vernünftig daherzukommen. In meinen Augen eine ungeheure Aufgabe, die ich bis heute nur zum Teil zufriedenstellend erfülle. Wie auch immer, nach der Schule folgte eine Ausbildung. Nachdem ich diese erfolgreich beendet hatte, suchte ich mir einen Job. Alles plätscherte dahin, und ich verweigerte mich, mehr oder weniger, weiter der geistigen Ebene. Was diese nicht im Geringsten störte. Sie jedenfalls ignorierte mich nicht.

    Ich fand eine Anstellung in den wunderschönen Schweizer Bergen. Ich genoss es, in solch spektakulärer Landschaft zu arbeiten, und fühlte mich von Gott bevorzugt. Endlich lagen die mühseligen und nervigen Lehrjahre hinter mir.

    Was für ein grandioser Irrtum meinerseits. Jetzt fing es erst richtig an! Doch ich möchte nicht vorgreifen – alles der Reihe nach.

    An meinem neuen Arbeitsplatz entstanden neue Freundschaften, unter anderem mit einer wundervollen und lebenslustigen Arbeitskollegin. Wir unternahmen einiges zusammen, und eines Tages erhielt sie Besuch aus ihrer alten Heimat. Ein enger Freund beehrte sie mit seiner Anwesenheit. Bei einem kleinen, zwanglosen Essen lernte ich ihn kennen und fand ihn gleich faszinierend. Wir bemerkten sogleich, dass wir gemeinsame Interessen hatten – meinerseits rein platonisch, wie ich anmerken möchte. Wir bauten unsere Freundschaft aus, und eines schönen Tages besuchte ich ihn in einer deutschen Stadt, in der er als Physiotherapeut tätig war. Er wohnte mit zwei anderen Jungs in einer Wohngemeinschaft. Dort besaß er ein winzig kleines Zimmer, was ich hinreißend fand. Wir kochten zusammen Yogi-Tee und zogen uns in sein Zimmer zurück. Ich setzte mich auf ein Sitzkissen am Boden, die Wand hinter mir. Wir unterhielten uns angeregt, und nach und nach wurde ich immer unruhiger. Irgendetwas stimmte hier nicht. Es stimmte sogar gewaltig nicht. Ich konnte das Gefühl nicht in Worte fassen, doch fühlte ich mich wie auf einem Präsentierteller. Ich fühlte mich beobachtet.

    Ich schaute mich unauffällig im Zimmer um und drehte mich zur Wand, an der ich mehrere Bilder von indischen Yogis entdeckte. Meinem Freund blieb das nicht verborgen, und er fragte, ob es mir nicht gut ginge. Ich schaute ihn etwas gequält an und antwortete: »Diese Frau da beobachtet mich, und das macht mich wirklich wahnsinnig.« Mit seiner Reaktion auf meine Offenbarung hatte ich nicht gerechnet.

    Er fing an zu lachen und meinte: »Die Frau ist ein Mann.« Die Frau, also der Mann, war Avatar Babaji.

    Nachdem das geklärt war, gebe ich zu, dass Babaji mir rein optisch sehr zusagte. Ich fand ihn einfach cool. Und ja, ich gestehe, ich fand ihn süß, hinreißend und einfach voller Weisheit. Babaji begann eine wichtige Rolle in meinem irdischen Dasein zu spielen. Rückblickend war das eine fantastische Zeit, und wir hatten gemeinsam wundervolle und bereichernde Momente. Babaji ist ein spektakulärer Avatar, und wer es sich nicht mit ihm verscherzt, kann unendlich von seiner Weisheit profitieren.

    Die gesamte Yogi- und Babaji-Thematik hat mich außerordentlich fasziniert, doch irgendwie ist sie mir nach einer gewissen Zeit durch die Finger geschlüpft und aus meinem Bewusstsein gerutscht. Oder zumindest in die hinterste Gehirnecke entflohen. Was nicht bedeutet, dass sich mein Zugang zur geistigen Sphäre schloss. Nein, mein Zugang war nach wie vor offen. Vielmehr wurde unsere Beziehung durch einen schweren Autounfall unterbrochen. Danach war nichts mehr, wie es einmal gewesen war, und dazu gehörte auch die Verbindung zu Babaji. Sie war schlicht nicht mehr vorhanden.

    Dafür erzählte ich jedem, ich hätte sechs Geschwister, was aus irdischer Sicht gelogen ist. Doch damals war das irdisch wie kosmisch für mich die pure Wahrheit.

    Ich benötigte mehrere Monate zur Genesung, und nach etwa einem halben Jahr verstand ich, dass ich vielleicht nicht darüber sprechen sollte, was ich sah. Der Zugang zur geistigen Welt hatte sich intensiviert. Bezüglich meiner Geschwister war angesagt, sofort und absolut meine Klappe zu halten. Ich verstummte, auch wenn es mir außerordentlich schwerfiel.

    Als Erwachsene Dinge zu sehen, die außerhalb der Reichweite anderer liegen, ist keine gute Idee. Darüber zu kommunizieren eine noch üblere. So versuchte ich, diese Dinge nicht zu beachten, denn wenn ich sie nicht beachtete, brauchte ich auch nicht darüber zu sprechen. Unter gar keinen Umständen.

    Was mich in dieser Zeit rettete, war, dass ich kurz vor meinem Unfall einen neuen Job in einer neuen Stadt angenommen hatte. Die Menschen um mich herum kannten mich noch nicht. Gott sei Dank, sage ich heute. Nach und nach lebte ich mich ein. Ich lernte meinen Mann kennen, und eines schönen Tages wurden wir Eltern eines Sohnes. Meinen Mann verblüffte ich ab und an mit Aussagen, die eintrafen, beispielsweise mit dem Wissen, an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit unser Sohn das Licht der Welt erblicken würde. Ansonsten, glaube ich, reifte in ihm die Erkenntnis, dass seine Frau etwas anders tickt als der Durchschnitt. Wir wurden noch durch die Ankunft einer Tochter beglückt und schienen nach außen hin eine ganz normale Familie. Bis zu dem Zeitpunkt, als unser Sohn in den Kindergarten kam. In der Schweiz sind die zwei Kindergartenjahre an die Schule angegliedert, und das zweite Jahr ist Pflicht.

    Kurzum, das war der Beginn eines unbeschreiblichen Prozesses. Bedauerlicherweise keines schönen. Mein Sohn war anders als andere Kinder, obwohl ich selbst das natürlich nicht behaupten würde. Außenstehende, besonders die Kindergärtnerin, konfrontierten mich jedoch sehr eindrücklich mit der Thematik »besonderer Sohn«, auch wenn ich sie nicht nachvollziehen konnte. Es führte dennoch kein Weg daran vorbei, mich mit der Art und Weise meines Sohnes auseinanderzusetzen. So führte eins zum anderen, und ich erhielt den Tipp, mir ein Buch über Indigokinder zu kaufen. Ich war ahnungslos … Indigo? Was das sein sollte, entzog sich meiner Kenntnis, und daher marschierte ich zwecks Weiterbildung in die nächste Buchhandlung. In normalen Buchhandlungen wurde ich nicht fündig, also beschloss ich, eine Buchhandlung aufzusuchen, die auf spirituelle Bücher spezialisiert war.

    Als ich den Buchladen betrat – er war sehr nett und ansprechend, die Besitzerin weniger –, geschah etwas Befremdliches. Damals zumindest. Heute ist das sozusagen mein Alltag. Ich wollte ein Buch über Indigokinder kaufen. Mein Problem in Buchläden: Bücher ziehen mich magisch an. Da ich zuvor noch nie einen Buchladen besucht hatte, der ausschließlich spirituelle Bücher anbot, war ich unbeschreiblich aufgeregt über so viel Auswahl. Mein Blick schweifte umher, und meine Augen quollen über angesichts all der wundervollen und interessanten Bücher. Ich hatte ja keine Ahnung gehabt, wie viele spirituelle Bücher es gibt!

    »Ach du meine Güte«, dachte ich. »Da ist definitiv etwas an dir vorbeigelaufen.«

    Ich war sprachlos. (Anmerkung von meinem Mann: Das kommt normalerweise nie vor.) Wie von unsichtbarer Hand geführt, fiel mein Blick ganz »zufällig« auf ein Buch über Engel. Engel? Ohne zu überlegen (Anmerkung von meinem Gatten: Kommt oft vor.), nahm ich das Buch in meine Hände und marschierte zur Kasse, bezahlte, verließ den Laden und fuhr nach Hause. Zu Hause angekommen, betrachtete ich das Engelbuch und war komplett verwirrt. Statt eines Buches über Indigokinder hatte ich ein Engelbuch erworben. So ein Mist aber auch! Was bitte sollte ich mit einem Engelbuch? Engel? Die gibt es doch nur in der Kirche!

    Aber gekauft ist gekauft, und dann wird das auch benutzt. So einfach ist das. Ich begann zu lesen und ward nicht mehr gesehen. (Selbstverständlich erwarb ich später auch noch Bücher über Indigokinder.)

    Was ich über Engel las, war für mich sowohl neu wie auch vertraut. Ab und an schoss es durch meine Gehirnwindungen: »Ist doch logisch und klar.« Ein anderes Mal sträubten sich mir die Nackenhaare, und ich dachte: »Wovon um Himmels willen schreibt die Dame?«

    Vielem, jedoch nicht allem, stimmte ich zu. Was meinen Mann zu der Aussage verleitete, ob ich Kopfweh habe, da ich bei Zustimmung immer mit dem Kopf wackelte.

    Bei jeder Gelegenheit, die sich bot, las ich fasziniert in meinem Engelbuch. Und dann kam sie, die alles entscheidende Aussage: »Sprich mit deinem Engel!«

    Wie, sprich mit deinem Engel? Mit welchem Engel? Und wer ist denn mein Engel? Kann man sich da einfach einen aussuchen? Welche Kriterien muss man dabei anwenden? Und überhaupt, wozu soll das gut sein? Das erschien mir alles höchst suspekt, extrem suspekt.

    Ein innerer Kampf begann in mir zu toben. Ich sollte mit Engeln sprechen? No way! Da kann ich mich ja gleich in die Psychiatrie einliefern lassen. Doch andererseits – warum sollte ich es nicht einmal versuchen? Was kann schon dabei passieren? »Nun, es könnte dich beispielsweise jemand beobachten«, dachte ich. So sausten meine Gedanken ein paar Tage durch mein Oberstübchen, das sich seltsamerweise gigantisch ausdehnte. Nach wie vor finde ich es lustig, dass unser Gehirn beim Wälzen von Problemen ungeahnte Ausmaße annehmen kann und nach der Problemlösung wieder auf ein winziges Maß zusammenschrumpft.

    Irgendwann hatte ich genug von meiner Unentschlossenheit und beschloss, die Kommunikation mit Engeln einfach in meinem Kopf stattfinden zu lassen. Es gab noch genügend ungenutztes Areal, das zur freien Verfügung stand. Meine Devise dabei: Mal angenommen, es gibt Engel und sie verstehen mich bei lautloser Kommunikation nicht, dann ist das ja nur eine Sache zwischen den Engeln und mir. Ich kann also nichts verlieren außer einer Wahnvorstellung, sondern nur gewinnen, nämlich ihre Aufmerksamkeit.

    Dennoch kam ich mir, ehrlich gesagt, etwas minderbemittelt vor. Ach was, ich kam mir absolut bescheuert vor. Es war für mich ein Kraftakt, in meinem Kopf mit Engeln zu sprechen, die ich weder sehen noch hören konnte. Die zwei Gestalten in der Ecke standen immer noch seelenruhig neben mir. Schauten und lächelten. Dass das eventuell etwas zu bedeuten hätte, kam mir mitnichten in den Sinn.

    Ach, vielleicht sollte ich hier nicht unerwähnt lassen, dass es einen zweiten Typen gab. Er stand schräg hinter dem ersten. Das Arrangement sah entzückend aus, jedoch ließ ich ihn ebenfalls unbeachtet. Obwohl ich gestehen muss, dass ich versucht war, sie in einem Frontalangriff zu fragen, weshalb sie dergestalt unlustig in der Gegend rumstünden und ob sie nicht anderweitigen Verpflichtungen nachkommen müssten.

    Doch zurück zu meinem anfänglichen Versuch der Kommunikationsaufnahme. Ich plapperte also lautlos vor mich hin und fand seltsamerweise Gefallen daran. Obgleich ich es mir nicht erklären konnte, fühlte es sich irgendwie tröstlich an, mit Engeln zu kommunizieren.

    Ich beschloss, mutiger zu werden, und begann, laute Sätze zu sprechen, beispielsweise beim Kochen oder Putzen. Da war nie jemand Menschliches in meiner Nähe, also konnte mich auch keiner hören. Außer die Engel natürlich.

    Es war ein Experiment, dem ich mich hingab und dabei inständig hoffte, nicht den Verstand zu verlieren. Soll ja schon vorgekommen sein.

    Meine zwei Beobachter standen weiterhin sprach- und regungslos neben mir. Ganz zaghaft entstand der Wunsch in mir, sie anzubrüllen, dass sie sich endlich in Luft auflösen sollten. Das ständige Beobachtetwerden nervte unendlich. Stattdessen war ich darauf versessen, endlich eine Antwort von meinem Schutzengel zu erhalten. Doch die einzige Antwort, die ich auf mein lautloses oder lautes Geplapper erhielt, war … Stille. Und zwar vollkommene Stille.

    Ich fand es unfair von ihnen, nicht zu antworten. Eine Frechheit!

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