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Könige auf Zeit: Ein Tanz zur Musik der Zeit – Band 11
Könige auf Zeit: Ein Tanz zur Musik der Zeit – Band 11
Könige auf Zeit: Ein Tanz zur Musik der Zeit – Band 11
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Könige auf Zeit: Ein Tanz zur Musik der Zeit – Band 11

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Der zwölfbändige Zyklus "Ein Tanz zur Musik der Zeit" —­ aufgrund­ seiner inhaltlichen­ wie formalen Gestaltung immer wieder mit Mar­cel Prousts "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" verglichen —­ gilt­ als­ das­ Hauptwerk des­ britischen Schriftstellers Anthony Powell und gehört zu den bedeutendsten Romanwerken des 20. Jahrhunderts. Inspiriert von ­dem ­gleichnamigen Bild des französischen Barockmalers Nicolas Poussin, zeichnet der Zyklus ein facettenreiches Bild der englischen Upperclass vom Ende des Ersten Weltkriegs bis in die späten sechziger Jahre. Aus der Perspektive des mit typisch britischem Humor und Understatement ausgestatteten Ich­-Erzählers Jenkins — der durch so­ manche­ biografische­ Parallele­ wie­ Powells­ Alter ­Ego­ anmutet — bietet der "Tanz" eine Fülle von Figuren, Ereignissen, Beobachtungen und Erinnerungen, die einen einzigartigen und auf­schlussreichen Einblick geben in die Gedanken­welt der in England nach wie vor tonangebenden Gesellschaftsschicht mit ihren durchaus merkwürdigen Lebensgewohnheiten.
LanguageDeutsch
Release dateAug 31, 2018
ISBN9783941184862
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    Könige auf Zeit - Anthony Powell

    (Druckausgabe)

    1

    Der Geruch Venedigs durchdrang die Nacht, ein dichtes, eindringliches Brackwasser-Aroma. Der Spätsommer war heiß hier. Ein sehr alter Mann begann seine Vorführung. Mit rauer Stimme auf unsicheren Füßen die wenigen verbliebenen, dunkel verfärbten, wie willkürlich in seinem Mund ver­teilten Zähne die Launigkeit seines Grinsens betonend, trug er das Lied in einem ungewöhnlich langsamen Tempo vor, wobei er die Hände in die Luft stieß und mit den Füßen auf den Boden stampfte, die Bewegungen der Seilbahn imitierend, wie sie sich, ihn und sein Mädchen in ihrer Gondel einschließend, mühsam ächzend zum Krater des Vulkans hinaufwand – eine Reise, dazu gedacht, ihr undankbares Herz zu rühren.

    Iamme, iamme, via montiam su là.

    Iamme, iamme, via montiam su là.

    Funiculì, funiculà, via montiam su là.

    Ein erster, einführender Besuch Italiens, als Junge mit meinen Eltern, hatte eine Woche in ebendiesem Hotel eingeschlossen. Es blickte auf den Canal Grande. Damals klein, ja sogar winzig, dehnte sich seine dem Wasser zugewandte Front jetzt an beiden Seiten über die Terrasse, wo traditionell die Gondeln der Musiker festmachten, hinaus. Eine fast touristisch legere Kleidung ersetzte nun die Abendgarderobe, die so antiquiert gewesen wäre wie diese Musikgruppe selbst; in anderer Hinsicht aber war das Muster unverändert geblieben, insbesondere dieser Veteran und das ›Ziel‹ seines Lieds. War er vielleicht derselbe Mann? Bloße vierzig Jahre – drei oder vier weniger, wenn man genau sein wollte – mochten sehr wohl ohne große, wahrnehmbare Veränderungen an einer Fassade vorübergegangen sein, die bereits zu der Zeit stark verwittert erschien, als ich sie zuerst erblickt hatte. Die Gesten waren identisch. Mit theatralisch ausgestreckten Armen wies er auf die Königreiche der Erde, wie sie sich unterhalb der Seilbahn-Passagiere zu deren Vergnügen erstreckten.

    Si vede Francia, Procida, la Spagna,

    E io veggo te, io veggo te.

    Mit seinen fast hundert Jahren mochte sich der Sänger sehr wohl der Gelegenheit erinnern, für die das Lied komponiert worden war: An jenem großen Tag, so behaupteten die Worte, war er selbst auf den Vesuv gefahren, begleitet von seiner Innamorata, behaglich eng mit ihr eingeschlossen in dem frisch installierten Raumschiff, das die Möglichkeiten der Verführung so sehr begünstigte. Hatten eine dominierende Persönlichkeit, die suggestive Rotation der Maschinerie, die Insel Procida, die weit unten wie eine sich auf dem Rücken austreckende Frau dalag – hatte all das zusammengenommen zum Erfolg geführt? Die Antwort war zweifellos ein Ja. Selbst wenn die Ehe fraglich blieb – möglicherweise wegen des Librettisten Respekt vor der Konvention –, wurden zumindest wärmere Kontakte ganz gewiss erreicht.

    Die stilisierten Bewegungen der Hände erinnerten an Dicky Umfraville und seine Imitationen. Auch er hätte in frühen Jahren sein Talent zu einer sich stets erneuernden Kunst, die kein Pensionsalter kannte, nutzbar machen sollen. Sich selbst zur Schau zu stellen, etwas vor einer Menge vorzuführen, bedeutet für viele Menschen das größte Vergnügen, das sie kennen; doch eine Selbstdarstellung ohne eine Grundlage in der Kunst neigt dazu, in Staub und Asche zu zerfallen. Vielleicht hätte eine professionelle Haltung seinen eigenen Darstellungen gegenüber jetzt, wo sich Umfraville von seinen Aufgaben als Agent auf Thrubworth zurückgezogen hatte, seine, wie Frederica und seine Stiefkinder behaupteten, fast chronische Melancholie in Schach gehalten. Manchmal, nach einem Tag auf der Pferderennbahn zum Beispiel, konnte er zur alten, gewohnten Form auflaufen. Aber selbst dann pflegten ein paar schlecht platzierte Einsätze ihm die Überzeugung zu vermitteln, dass ihn das Glück für immer verlassen habe und sein Leben vorüber sei.

    »Gott, was für ein Irrsinnsort diese Welt ist. Und meinen Rücken spür ich auch. Trompeter, welche Weise bläst du gerade? – Antreten zum Strafappell, alter Junge, wenn dein Name Geri Atrisch ist. Weißt du, alt zu werden ist wie zunehmend für ein Verbrechen bestraft zu werden, das du gar nicht begangen hast.«

    »Welche hast du denn nicht begangen?«, sagte Frederica. »Du bist nie erwachsen geworden, Liebling. Du kannst nicht alt werden, ehe du das nicht getan hast.«

    Duldendes Ertragen sprach neben Zuneigung aus diesen Worten. Frederica war Umfravilles nie überdrüssig geworden, obwohl sie sich oft über ihn ärgerte.

    »Ich fühle mich wie der Mann in der Gespenstergeschichte, der über die Wellenbrecher kriecht, und das schreckliche Wesen hinter ihm kommt näher und näher. Ich hab nicht mehr richtig gelacht, seit dieser Pferdetransporter in Lingfield beim Zurücksetzen über Buster Foxe gerollt ist.«

    In der Regel hasste Umfraville es, wenn man über den Tod sprach, aber die Legende von Buster Foxe’ Opfertod unter den Rädern von so etwas wie einem im Rückwärtsgang fahrenden Houyhnhnm-Juggernaut bildete eine Ausnahme. Sie war unwandelbar in Umfravilles Mythologie eingegangen. Captain Foxe’ Ende (er war während des Krieges befördert worden) war in Wirklichkeit weniger dramatisch gewesen, obwohl es zweifellos einen tödlichen Unfall in der Nähe der Renn­bahn als Ursache hatte. Es beseitigte ein für alle Mal das Risiko, bei zukünftigen Rennveranstaltungen einem alten Feind zu begegnen. Es lohnte sich vielleicht, Umfraville zu fragen, ob er eine eigene Version von »Funiculì, Funiculà« be­sitze – etwas, das keineswegs außer Frage stand.

    In gewisser Hinsicht widerlegte der gegenwärtige Vokalist Fredericas Behauptung und bestätigte eher St. John Clarkes Beobachtung, dass »Altwerden in großem Maße aus Jungwerden besteht«. Der betagte Sänger sah aus, als ob ihm Gedanken an den Tod und jede Form von Melancholie unbekannt seien. Man konnte sich vorstellen, dass er wusste, was Wut war, sexuelle Lust, Not, Schmerz und Verzweiflung, nicht aber Melancholie. Das war eindeutig, besonders auch nach dem Applaus, der seiner Vorführung folgte. Das Klatschen war, angesichts der drückenden Hitze, die jetzt, am Ende des Tages, kaum abgenommen hatte, ziemlich herzlich. Dr. Emily Brightman und ich schlossen uns ihm an. Die seinem Talent gezollte Anerkennung entzückte den Künstler. Er verbeugte sich immer wieder, entblößte wiederholt die spärlichen, schwärzlichen Stümpfe, während er die Schweißströme wegwischte, die die Furchen aus trockener, loser Haut hinabrannen, die sich zu beiden Seiten seines Mundes eingegraben hatten. Ein langes Leben hatte ihm, was öffentlichen Beifall betraf, nicht das geringste Gefühl der Sättigung vermittelt. Insgesamt gesehen war das sympathisch. Ich nahm jetzt größeres Interesse als zuvor an den Gewohnheiten und charakteristischen Eigenschaften des Alters.

    Trotz der dem Sänger eigenen Nonchalance, der eingängigen Melodien der Musiker, des großartigen Hintergrunds und der zweiten Karaffe Wein drängten sich mir auf eine nicht unangenehme Weise Gedanken an die Vergänglichkeit der Dinge auf. Marinetti und die Futuristen hatten einen frischen Start gewollt – was immer das bedeuten mochte – und, neben anderen Projekten, ein Zuschütten der Kanäle Venedigs mit dem Schutt der venezianischen Paläste befürwortet. Jetzt schienen die Futuristen mit ihrer Zukunftssentimentalität, der primitiven Maschinerie, den Oldtimer-Autos ebenso antiquiert pittoresk zu sein wie der Doge in dem Bucintoro, der sich mit seiner Braut dem Meer vermählt, und auch fast ebenso zeitfern – obwohl es stimmte, dass ein Verlangen zu zerstören, der Hass auf und die Furcht vor der Vergangenheit, eine Konstante im menschlichen Verhalten blieb.

    »Glauben Sie, die Soubrette ist seine Geliebte oder seine Urenkelin?«, fragte Dr. Brightman. »Es scheint ein sehr enges Verhältnis zu sein. Vielleicht beides.«

    Gleich bei unserer ersten Begegnung, anlässlich der Eröffnungssitzung der Konferenz (als ein freundschaftlicher Kontakt sich aus ihrer Vertrautheit mit »Borretsch und Nieswurz«, meinem Buch über Burton, und meiner Kenntnis ihres berühmteren Werks über die Triaden ergab) hatte Dr. Brightman ihre Entschlossenheit deutlich gemacht, auch dem leisesten Verdacht altjüngferlicher Prüderie, der sich fälschlicherweise aus ihren Lebensumständen ergeben mochte, entgegenzutreten. Ihre diskret modische Kleidung unterstrich noch diese völlige Distanz zu allem, was man für akademische Spießigkeit halten konnte – eine Art, sich anzuziehen, die auf eine ruhige, aber nachdrückliche Weise elegant war. Eine ihrer Schülerinnen an der Universität (die beste Freundin unserer Nichte Caroline Lovell) schrieb ihr große Strenge als Tutorin zu, und auch die Fähigkeit, wenn nötig selbst die überheblichste Studentin mühelos zum Weinen zu bringen. Dr. Brightman war, zugegebenermaßen, im ersten Augenblick ein wenig furchterregend. Wir unterhielten uns kurz über das frühe Mittelalter. Sie erzählte von ihrer gegenwärtigen Beschäftigung mit Boethius, die, wie sie sagte, eine Form annähme, die sich wahrscheinlich als umstritten erweisen würde. Der männliche Professor ihres Namens, den ich während meiner Studienzeit gekannt hatte, schien nur ein entfernter Verwandter von ihr zu sein.

    »Sie meinen Harold Brightman, der bei dem Dinner zur Feier des neunzigsten Geburtstags dieses alten Schurken Sillery eine Rolle spielte? Er ist so etwas wie ein Cousin. Es gibt eine ganze Menge von denen unter den Gelehrten. Wir stammen alle von dem Pastor Salathiel Brightman ab, der in Alexander Popes ›The Dunciad‹ im Zusammenhang mit irgendeiner lange vergessenen Streiterei über eine Pedanterie des 18. Jahrhunderts erwähnt wird. Er verfasste ›Attische und römische Berechnungen des Volumens von flüssigen und trockenen Dingen, übertragen und beschränkt auf die allgemeinen englischen Maße für Wein und Getreide‹. Ich glaube, der große Lemprière erwähnt, dass er ihm für die Aufstellung seiner eigenen Tabellen der Proportionen am Ende seiner ›Bibliotheca Classica‹ zu Dank verpflichtet sei. Salathiel soll die Auffassungen seiner Zeit von dem Cochlearion und dem Oxybaphon revolutioniert haben, obwohl ich selbst nicht die geringste Vorstellung davon habe, wie viele von ihnen jeweils in eine Amphore gehen. Da wir gerade von flüssigen und trockenen Dingen sprechen, sollen wir etwas trinken gehen? Sagen Sie, Mr. Jenkins, hat Mark Members Sie dazu überredet, zu dieser Konferenz zu kommen?«

    »Sie auch?«

    »Nicht ohne Widerstand meinerseits. Ich hatte geplant, in diesen langen Ferien eine Menge Arbeit zu erledigen. Mark hat mir einfach keine Ruhe gelassen. Er kann sehr tyrannisch sein.«

    »Ich hab auch Widerstand geleistet, hatte aber Schwierigkeiten mit einem Buch. Es schien ein Ausweg zu sein.«

    Was ich sagte, verschönerte die Lage ein wenig, war nicht allzu harsch mir selbst gegenüber. Das Schreiben mag nicht gerade vergnüglich sein, es aufzugeben kann schlimmer sein, obwohl Members selbst damals schon sicher jenseits solchen Nagens der Schuld gewesen sein muss. Er war inzwischen ein versierter, häufiger Besucher von internationalen Zusammenkünften von ›Intellektuellen‹ jeglicher Art. Er war seit Jahren in diesem Geschäft. Es passte zu ihm. Es brachte seine bis dahin verborgen gebliebenen Talente für die Organisation und die Kunst, Reden zu halten, zum Vorschein, die ja im Laufe der Routinebeziehungen eines Autors zu Verlegern und Chefredakteuren kaum zur Geltung kommen – und auch nicht, was das betrifft (da Members die umgekehrten Rollen ebenfalls versucht hatte), im Umgang mit Autoren als Chefredakteur oder Verleger. Das damals sich stets erweiternde Feld von kulturellen Kongressen sagte ihm zu und stimulierte sein Temperament. Auf einem von ihnen hatte er sogar seine Ehefrau gefunden, eine Amerikanerin, eine Autorin und Journalistin, einige Jahre älter als er selbst, exzellent erhalten, nicht ohne einen Namen und nützliche Verbindungen in ihrem eigenen Land. Sie war auch, wie Members selbst prahlte, »gewöhnt an Autoren und deren inkonsequentes Verhalten«. Das stimmte wahrscheinlich, denn Members war ihr vierter Ehemann. Die Ehe befand sich noch in einem einigermaßen gedeihlichen Zustand, trotz Andeutungen (hauptsächlich seitens des Kritikers Bernard Shernmaker), dass Members aus dem Treffen in Venedig ausgestiegen sei, weil an einer anderen, kleineren Konferenz eine Autorin teilnehmen würde, an der er interessiert sei. Ein Grund dafür anzunehmen, dass diese besondere Unterstellung ungerecht war, bestand darin, dass mehrere andere literarische Persönlichkeiten das Konkurrenztreffen für verlockender gehalten hatten. Darin unterschieden sie sich von Members nur insofern, als er von London aus bei der Organisation des Treffens in Venedig eine Rolle gespielt hatte. Deshalb musste er, um nicht durch sein Ausscheren Schaden zu nehmen, kurzfristig zwei Stellvertreter wie Dr. Brightman und mich finden. Er wischte meinen Vorwand, dass ich nie an solchen Aktivitäten teilnähme, beiseite.

    »Umso mehr Grund hinzufahren, Nicholas, und zu sehen, was solche Treffen ›wahrer Geister‹ zu bieten haben. Ich wäre keineswegs überrascht, wenn du der Droge erliegen würdest. Es ist eine ziemlich starke, wie ich zu meinem eigenen Leidwesen erfahren habe. Zudem, selbst in unserem Alter besitzen solche Symposien ein gewisses Fluidum des Abenteuerlichen. Man trifft interessante Leute – wenn man denn Schriftsteller und dergleichen interessant nennen kann, etwas, das du und ich im Verlauf unserer via dolorosa hin zur literarischen Kreuzigung oft bezweifelt haben müssen. Schlimmstenfalls bedeutet es eine Abwechslung, bietet es einen praktisch kostenlosen Urlaub, oder etwas, das nicht weit davon entfernt ist. Komm schon, Nicholas, gib dir einen Ruck. Sag ja. Sei nicht so lahm.

    Lasst überlassen uns die ungebildet’ Ebene der Herde und der

    Frucht;

    Lasst suchen uns die Grablegung

    Auf einem hohen Berg, bewohnt bis an die Spitz’,

    Dort finden wir Kultur im Übermaß!

    Es ist keine Grablegung und auch kein hoher Berg diesmal. Aber die Piazza San Marco – mein Namenspatron, vergiss bitte nicht – und eine Menge Partys, nicht nur Kultur im Übermaß, sondern auch exzellentes Essen und exzellente Getränke gratis dazu. Die Biennale findet dann gerade statt, und in der darauf folgenden Woche das Filmfestival, wenn du Lust hast, dafür dazubleiben. Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn? Nutz die Gelegenheit. Du wirst leben wie ein König, wenn du einmal da bist.«

    »Einer dieser Könige auf Zeit in ›The Golden Bough‹: Es steht ihnen alles zur Verfügung für ein Jahr oder einen Monat oder einen Tag – dann die Exekution? Tod in Venedig?«

    »Nur die rituelle Exekution in aufgeklärteren Zeiten – das Bild der abnehmenden Virilität. Um es mit Robert Burns zu sagen, Thomas Mann ist der Mann für all das. Der König auf Zeit zu sein, das ist es, was wichtig ist. Für die Kongress-Könige besteht die Vergeltung nur darin, dass sie, und das ist harsch genug, wie ich zugebe, ins Alltagsleben zurück müssen. Aber selbst das wirst du, mein lieber Nicholas, mit erneuerter Energie tun. Wie der neue König, genauer gesagt.

    Hier auf der Erde sind wir Könige, und keiner außer uns

    Kann solch ein König sein und auch nicht solch ein Untertan.

    Das ist es, worauf die Konferenz in Venedig hinauslaufen wird. Ich setze also deinen Namen auf die Liste.«

    »Wer geht sonst noch dahin?«

    »Quentin Shuckerly, Ada Leintwardine. Die beiden sind sicher. Nicht Alaric Kydd, und das ist auch gut so. Der neue Shuckerly, ›Der Lakai des Athleten‹, ist der beste Schwulen­roman seit ›Seeigel‹. Du solltest ihn dir mal ansehen, wenn du Zeit hast. Du wirst deine Entscheidung nicht bereuen, nach Venedig zu fahren. Ich bin désolé, dass ich nicht in der Lage bin, selbst teilzunehmen. Man kann leider nicht an zwei Orten zu gleicher Zeit sein; und ich habe eine Verpflichtung, mich an einer anderen Stelle verfügbar zu halten. Es werden eine Menge internationale Persönlichkeiten kommen, einige von ihnen ziemlich bekannt. Ferrand-Sénéschal, Kotecke, Santos, Pritak. Mit ein wenig Glück wirst du auf eine sehr talentierte Truppe treffen. Ich hatte gehofft, Ferrand-Sénéschal zum Thema ›Pasternak und der Nobelpreis‹ zu hören. Seine Einwände dagegen – und er wird sicher Bedenken gegen die Möglichkeit äußern – werden bestimmt hörenswert sein.«

    Mit seinem Hinweis, dass der internationale Ruhm mehrerer ausländischer Schriftsteller, die wahrscheinlich an der Konferenz teilnahmen, bei der Beurteilung der Attraktion der letzteren nicht völlig außer Acht gelassen werden sollte, hatte Members einen überzeugenden Punkt angesprochen. Einige von ihnen kennenzulernen, sie auch nur näher in Augenschein zu nehmen, würde bedeuten, ein paar zusätzliche Stücke in dem komplexen Puzzlespiel aneinanderfügen zu können, aus dem die literarische Szene der Welt besteht – einem Spiel, das sich nie vollenden lässt, obwohl es manchmal in grellem Licht erscheint, wenn zwei oder drei unerwartete Teile plötzlich an der richtigen Stelle zusammengesteckt werden. Für die süchtigen Anhänger dieser Freizeitbeschäftigung kann die physische Erscheinung eines gegebenen Schriftstellers seinem Werk ein erhellendes Postskriptum hinzufügen, denn körperliche Eigenschaften lassen sich nach Fotografien nur unzureichend beurteilen. Ferrand-Sénéschal, einer der von Members genannten unbedeutenderen Berühmtheiten, bildete dafür ein Beispiel. Seine dicken Lippen, die eng beieinanderliegenden Augen, der grübelnd-brutale Gesichtsausdruck waren mir von Zeitungsbildern und Verlagskatalogen her ziemlich vertraut, der Mann selbst aber wurde durch sie nie wirklich definiert. Ich verspürte kein großes Verlangen, Ferrand-Sénéschal persönlich kennenzulernen – hätte es alles in allem fast vorgezogen, der Mühe enthoben zu sein, mit ihm sprechen zu müssen –, aber ich war dennoch neugierig zu sehen, wie er in Person aussah und wie er sich verhielt, wenn er sich unter seinen Mit-Nomaden des Intellekts befand, den Beduinen der kulturellen Wüste, die auf immer ihre Zelte in deren Oasen auf- und abbauen.

    Es gab noch einen weiteren Grund, warum, als Members Ferrand-Sénéschals Namen als potentielle Belohnung für eine Teilnahme an der Konferenz aus dem Hut zog, sich bei mir eine andere, eine stärkere Reaktion einstellte als bei solchen Namen wie Santos, Pritak oder Kotecke. Während des Krieges erhielten Stabsoffiziere, deren Arbeit eine oberflächliche Vertrautheit mit dem Zustand der soldatischen Moral im Hinblick auf gewisse Truppenteile oder Operationsgebiete erforderlich machte – in einer Hinsicht stellte die ganze Welt in jener Zeit ein Opera­tionsgebiet dar –, von Zeit zu Zeit die Gelegenheit, einen Blick auf die Exzerpte zu werfen, die aus einer großen Auswahl von Briefen, die die Zensurabteilung überprüft hatte, gesammelt worden waren. Eine solche Kollektion, die keine besonders hohe Sicherheitsstufe besaß, wurde natürlich zu praktischen Zwecken zusammengestellt, doch nicht unter völliger Missachtung der Komik. Der anonyme Ersteller der Anthologien zeigte gelegentlich seine Wertschätzung für den komischen oder ironischen Charakter eines Briefes. Ferrand-Sénéschal bildete dafür ein Beispiel. Während ich die Akte durchsah, fiel mein Auge zweimal auf seinen Namen, der jedem vertraut war, dessen Beschäftigung mit der zeitgenössischen Literatur ihn auch nur ein kleines Stück über den Kanal hinausführte. Ferrand-Sénéschals Briefe waren von den Vereinigten Staaten aus verschickt worden, wo er, bei Ausbruch des Krieges dort auf einer Vortragsreise weilend, während der gesamten Feindseligkeit auch geblieben war. Stets ein Mann der Linken (als welcher er besonders während des Spanischen Bürgerkriegs in Erscheinung trat, als sein Name gelegentlich zusammen mit dem von St. John Clarke erschien) hatte er ganz außergewöhnliche Geschmeidigkeit beim Sitzen auf jenem Zaun bewiesen, der die gegensätzlichen Haltungen der Vichy-Administration und der französischen Elemente, in Frankreich und sonstwo, die in aktiver Opposition zu Deutschland standen, voneinander trennte.

    Nur zitiert, um die gegenwärtigen Ansichten eines relativ bekannten französischen Autors zu illustrieren, der durch die Dringlichkeiten des Krieges sein Domizil im Ausland gefunden hatte, zeigten die beiden Beiträge Ferrand-Sénéschals in der Sammlung des Zensors geschickt die Unaufrichtigkeit der Loyalität ihres Verfassers. Ohne Zweifel zielten die Sätze in einer Hinsicht darauf ab, genau das zu erreichen, nämlich natürlich zu implizieren, dass nichts als auch nur im Geringsten ant­agonistisch der Sache der Alliierten gegenüber gedeutet werden könne. Was immer sonst Ferrand-Sénéschal sein mochte, er war kein Narr. Ja, es war seine eigene Einsicht, dass seine Briefe für den Zensor – für jeden Zensor – von Interesse sein würden, die bei mir ein Lächeln über das Geschick hervorriefen, mit dem so gekonnt die Exzerpte aus diesen sorgfältig gewählten Sätzen erstellt worden waren. Außerdem, persönliche Briefe, auch wenn sie eindeutig in dem Bewusstsein geschrieben sind, dass sie von jemand anderem, sei es eine offizielle oder inoffizielle Person, als dem endgültigen Empfänger untersucht werden, vermitteln ein einzigartiges Gefühl von der Persönlichkeit des Schreibers, ein Gefühl, das in Büchern aus der gleichen Feder oft fehlt. Sie sind möglicherweise aufschlussreicher als alles andere – wie Retuschen an persönlichen Erscheinungen, um eine außergewöhnliche Wirkung zu erzielen. Im Falle Ferrand-Sénéschals war – wie bei den Porträts in der Presse – die als eine Kraft nicht zu unterschätzende Persönlichkeit, die vermittelt wurde, ebenfalls nicht besonders attraktiv.

    Dass er während der Zeit seiner Expatriierung jede äußere Teilnahme, selbst parti pris, an den Auseinandersetzungen um die so heftig umkämpften Probleme vermieden hatte, erwies sich nicht als Nachteil für Ferrand-Sénéschals anschließende Karriere. Nicht nur hatte er diese Jahre physisch überlebt – etwas, das ihm vielleicht nicht gelungen wäre, hätte er Europa nicht verlassen –, er kehrte auch nach Frankreich zurück, ohne durch eine der Kategorisierungen belastet zu werden, der aktive Kombattanten der einen oder anderen Art unweigerlich unterliegen. Einige von diesen hatten natürlich militärische oder sonstige Auszeichnungen errungen – etwas, auf das Ferrand-Sénéschal keinen Anspruch erheben konnte –, aber dabei waren nur wenige einer verhältnismäßig schädigenden sektiererischen Abstemplung entkommen. Ja, Ferrand-Sénéschal, der während seines Exils im literarischen und akademischen Bereichen in beiden Teilen des amerikanischen Kontinents hart gearbeitet hatte, befand sich nun, mit einem größeren Publikum und in einer stark veränderten Welt, in einer verbesserten Posi­tion. Er gab jetzt seine Politik der Nichteinmischung auf und verkündete öffentlich, er sei nun Anhänger einer extremeren Form seines früheren politischen Standpunkts – von der er auch in der Folgezeit nie mehr abwich. Von dieser Position aus spielte er eine ziemlich prominente Rolle während der Zeit der Neuorientierung in Frankreich unmittelbar nach dem Krieg; als sich dann einige Jahre später die Kulturkongresse voll etablierten, wurde er zu einer herausragenden Figur in deren lebhaften polemischen Auseinandersetzungen.

    Mir wurden diese zensierten Briefe wieder in Erinnerung gerufen, als ich für die Buchseite der »Spaltung« verantwortlich war. Ein Werk Ferrand-Sénéschals sollte rezensiert werden. Quiggin & Craggs hatten eine Übersetzung einer seiner philosophisch-ökonomischen Studien veröffentlicht. Obwohl die Zeitschrift theoretisch ein von dem Verlag, der das Buch herausbrachte, getrenntes Unternehmen war, neigte die Firma – besonders Quiggin – dazu, eine allzu häufige Missachtung ihrer Publikationen auf den kritischen Seiten der »Spaltung« übelzunehmen. Ich hätte in jedem Fall Bagshaw, als den Chefredakteur, konsultiert, ob ein von Quiggin & Craggs veröffentlichtes Buch so ohne weiteres ignoriert werden könne. Angesichts seiner Faszination von allen Formen des Marxismus, seien sie nun orthodox oder das Gegenteil davon, würde Bagshaw wahrscheinlich zu diesem Werk eine feste Meinung haben. So war es auch. Er zeigte sich sofort lebhaft bewegt, als er Ferrand-Sénéschals Namen hörte.

    »Eine interessante Subspezies von einem Mitstreiter. Ich würde mir das Buch selbst gerne ansehen. Ferrand-Sénéschal ist der Partei hin und wieder äußerst nützlich gewesen, trotz seiner Häresien. Alles, was er schreibt, enthält stets ein wenig kommunistische Propaganda, wie trivial auch immer. Er hat auch seltsame sexuelle Neigungen. Seine politischen Gegner bringen das gerne vor. Sie behaupten, in Amerika sei irgendein Skandal vertuscht worden.«

    Bagshaw blätterte in Ferrand-Sénéschals Buch. Er akzeptierte es als etwas für den Experten und setzte sich hin, um es sich näher anzusehen.

    »Du wirst nichts über seine sexuellen Neigungen darin finden. Ich hab’s schon flüchtig durchgeguckt.«

    »Ich werde es mit nach Hause nehmen und über die Frage eines Rezensenten nachdenken. Vielleicht kommt mir ja eine gute Idee.«

    In der folgenden Woche hatte Bagshaw eine gute Idee, und zwar eine sehr gute.

    »Wir werden den Ferrand-Sénéschal Kenneth Widmerpool für seinen Routineartikel in der Zeitschrift geben. Es ist dem, was er selbst so schreibt, gar nicht so unähnlich.«

    Das war Bagshaw in Bestform. Sein Instinkt als Chefredak­teur – exzentrisch, unvorsichtig, oft undurchsichtig in seinen Zielen – konnte nur selten als gedankenlos oder absurd abgetan werden. Er berichtete, Widmerpool sei zunächst gar nicht bereit gewesen, sich mit der Übersetzung von Ferrand-Sénéschals Werk abzumühen (er hatte kaum von dem Autor gehört), habe aber, nachdem er etwas von dem Buch gelesen hatte, seine Meinung geändert. Der Artikel erschien in der folgenden Ausgabe der »Spaltung«. Widmerpool selbst war äußerst angetan von ihm.

    »Eine meiner erfolgreichsten Bemühungen; ich glaube, das kann ich mit Sicherheit behaupten. Ferrand-Sénéschal ist ein Mann, den man im Auge behalten muss. Er und ich haben etwas gemeinsam; wir sind beide Intellektuelle in der Welt der Tat. Indem ich eine Analogie zwischen unseren übereinstimmenden Denkprozessen aufweise, beziehe ich mich auf einen gemeinsamen Nenner der Entschlossenheit, rücksichtslos mit alten gesellschaftlichen Methoden und Ansichten zu brechen. Kurz gesagt, wir sind beide Realisten. Ich würde diesen Franzosen gerne kennenlernen. Ich werde das Nötige veranlassen, dass das geschieht.«

    Die Folgen des Artikels über Ferrand-Sénéschal waren auf ihre Weise weitreichend. Ferrand-Sénéschal, der London in Verfolgung seiner Unternehmungen – kultureller Unternehmungen – ziemlich häufig besuchte, wurde auf einer dieser Reisen ohne Schwierigkeiten mit Widmerpool bekannt gemacht. Ein gewisses Gefühl der Verbundenheit scheint sich unmittelbar zwischen den beiden ergeben zu haben, wozu möglicherweise auch bestimmte Ähnlichkeiten in den Gesichtszügen beitrugen, denn Menschen, die einander ähnlich sehen, entdecken manchmal auch zusätzliche Affinitäten. In der Armee, zum Beispiel, pflegten hochgewachsene, ausgezehrte Generäle hochgewachsene, ausgezehrte Soldaten als ihre Burschen oder Fahrer auszuwählen; kleine, cholerische Generäle zogen kleine, cholerische Offiziere für ihren Stab vor. Was immer es war, Widmerpool und Ferrand-Sénéschal fanden auf den ersten Blick Gefallen aneinander. Als Mitglied irgendeines Ausschusses innerhalb der Labour Party lud Widmerpool Ferrand-Sénéschal dazu ein, seine Kollegen bei einem Lunch im Unterhaus kennenzulernen. Das muss ein Erfolg gewesen sein, denn zu gegebener Zeit erwiderte Ferrand-Sénéschal das Kompliment und führte Widmerpool aus, als dieser auf seinem Weg zurück von Osteuropa, das er unter dem Banner einer Gesellschaft zur Förderung der Freundschaft mit einer der Volksrepubliken bereist hatte, durch Paris kam.

    Dieser Abend mit Ferrand-Sénéschal in Paris war ebenfalls ein uneingeschränkter Erfolg gewesen. Das stellte fast eine Untertreibung der Befriedigung dar, die er Widmerpool dessen eigener Aussage nach vermittelt hatte. Sein Kommentar landete, entweder zufällig oder absichtlich, unmittelbar im Büro der »Spaltung«. Das war zu der Zeit, in der sich Widmerpool, verlassen von seiner Frau, von der Zeitschrift ferngehalten hatte. Er mochte nicht zu Unrecht gehofft haben, dadurch, dass er bewusst die Legende seiner Ausschweifung mit Ferrand-Sénéschal in Umlauf setzte, den Anschein zu vermeiden, ein verlassener Ehemann zu sein, der sich nicht zu amüsieren wusste, während Pamela irgendwo heimlich mit X. Trapnel zusammenlebte. Das konnte das Motiv dafür gewesen sein, dass er die Kunde verbreitete, er habe in Paris ordentlich einen draufgemacht. Andernfalls würde man das wohl eher für ein Ereignis halten, über das man besser Stillschweigen bewahrt. Ohne Zweifel machten anzüglich gefärbte Gerüchte über ihr Gelage noch Monate später die Runde. Abgesehen von anderen Erwägungen stand ein solches Betragen, jedenfalls eine solche Unverfrorenheit, in völligem Gegensatz zu dem Ton, mit dem Widmerpool selbst Sir Magnus Donners’ louche Reputation zu beklagen pflegte.

    Dieser Tadel mochte natürlich sehr wohl ein doppelter Bluff gewesen sein. Als ich ihm das letzte Mal begegnet war – auf einer großen Party, die am Abend nach der Parlamentswahl von 1955 gegeben wurde –, hatte Widmerpool bewusst die Wochen zur Sprache gebracht, die wir zusammen in La Grenadière verbracht hatten, um Französisch zu lernen; und er hatte hinzugefügt, das es »ein Glück für unsere Moral gewesen ist, dass Madame Leroys Haus nicht in Paris lag« – Worte, die zu bestätigen schienen, dass er es darauf anlegte, seinen Ruf, ein flotter Hecht zu sein, zu bekräftigen. Das war am frühen Abend gewesen, ehe Pamelas Unhöflichkeit unsere Gastgeberin grob beleidigte oder Widmerpool hörte (gegen Morgen, nachdem Isobel und ich schon nach Hause gegangen waren), dass er seinen Parlamentssitz verloren hatte. Zu der Zeit, als die »Spaltung« noch existierte, war Bagshaw skeptisch gegenüber der Geschichte in Paris gewesen, ohne sie aber völlig auszuschließen.

    »Ich vermute, irgendetwas Vergnügliches mag durchaus stattgefunden haben. Die Bordelle sind zwar heutzutage alle offiziell geschlossen, aber das würde für jemanden, der sich auskennt, keinen Unterschied machen. Ich weiß nicht genau, worauf Ferrand-Sénéschal angeblich steht – an ein Kruzifix gekettet sein, während grünes Licht auf ihn scheint; kleine Mädchen; Venezianischer Spiegel – man hat es mir gesagt, aber ich kann mich nicht erinnern. Er mag Kenneth durchaus ein paar Anregungen gegeben haben. Ich werde selbst noch sadistische Neigungen entwickeln, wenn sich die neue Sekretärin nicht bessert. Sie hat wieder diese Druckfahnen der Anzeigen durcheinandergebracht. Also, Nicholas, wir haben immer noch zu viel Platz übrig. Wirf mal einen Blick auf diese hier und sag, ob du irgendwelche Vorschläge hast. Du wirst frischen Wind in das Anzeigen-Problem bringen. Es ist auch ganz schön schlimm, dass wir keine Artikel mehr von Trapnel kriegen. Diese Zeitschrift herauszugeben treibt mich noch in den Wahnsinn.«

    Im Lichte dessen, was ich von Widmerpool wusste, musste die Geschichte, dass er zusammen mit Ferrand-Sénéschal ein Bordell besucht habe, mit Vorsicht behandelt werden, obwohl es stimmte, dass er in der Vergangenheit mehr als einmal einen verstohlen-lüsternen Ton angenommen hatte, wenn er über Nutten sprach – eine Haltung,

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