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Omi ist einfach super!: Mami Bestseller 7 – Familienroman
Omi ist einfach super!: Mami Bestseller 7 – Familienroman
Omi ist einfach super!: Mami Bestseller 7 – Familienroman
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Omi ist einfach super!: Mami Bestseller 7 – Familienroman

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About this ebook

Große Schriftstellerinnen wie Patricia Vandenberg, Gisela Reutling, Isabell Rohde, Susanne Svanberg und viele mehr erzählen in ergreifenden Romanen von rührenden Kinderschicksalen, von Mutterliebe und der Sehnsucht nach unbeschwertem Kinderglück, von sinnvollen Werten, die das Verhältnis zwischen den Generationen, den Charakter der Familie prägen und gefühlvoll gestalten.
Mami ist als Familienroman-Reihe erfolgreich wie keine andere! Seit über 40 Jahren ist Mami die erfolgreichste Mutter-Kind-Reihe auf dem deutschen Markt!

Der Wind fuhr durch die kahlen Zweige der Bäume, dass sie ächzten und stöhnten. Wo der Schnee bereits weggeschmolzen war, lagen noch die Blätter vom Vorjahr schwarz und feucht auf der Erde. Die Wolken hingen tief und grau am Himmel. Novemberwetter. Dabei war es Anfang März, und die Vögel probten bereits ihre Liebeslieder.Nur wenige Menschen standen fröstelnd um das offene Grab. Der Geistliche hatte sich bereits verabschiedet. Es war eine Beerdigung im engsten Familienkreis gewesen. Der Verstorbene hatte es sich so gewünscht.Angelika drängte sich eng an ihren Mann. Er legte den Arm um sie.»Meinst du nicht –?«, fragte er flüsternd.Sie schaute zu ihrer Mutter hinüber und schüttelte ärgerlich den Kopf. So lange Ella Hansen unbeweglich, in Gedanken oder Gebet versunken, am Grab ihres Mannes stand, mussten sie eben warten.Der Verstorbene, Heinrich Hansen, ein angesehener Rechtsanwalt, war nach langer schwerer Krankheit endlich von seinem Leiden erlöst worden.»Der Frühling hat ihn geholt«, hatte Ella gesagt. Und erzählt, dass er noch die Amseln singen gehört hatte. »Es ist gut so!«, hatte sie tapfer hinzugefügt.
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateJul 3, 2018
ISBN9783740931551
Omi ist einfach super!: Mami Bestseller 7 – Familienroman

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    Book preview

    Omi ist einfach super! - Jutta von Kampen

    Mami Bestseller

    – 7 –

    Omi ist einfach super!

    Und sie weiß genau, was sie will

    Jutta von Kampen

    Der Wind fuhr durch die kahlen Zweige der Bäume, dass sie ächzten und stöhnten. Wo der Schnee bereits weggeschmolzen war, lagen noch die Blätter vom Vorjahr schwarz und feucht auf der Erde. Die Wolken hingen tief und grau am Himmel. Novemberwetter. Dabei war es Anfang März, und die Vögel probten bereits ihre Liebeslieder.

    Nur wenige Menschen standen fröstelnd um das offene Grab. Der Geistliche hatte sich bereits verabschiedet. Es war eine Beerdigung im engsten Familienkreis gewesen. Der Verstorbene hatte es sich so gewünscht.

    Angelika drängte sich eng an ihren Mann. Er legte den Arm um sie.

    »Meinst du nicht –?«, fragte er flüsternd.

    Sie schaute zu ihrer Mutter hinüber und schüttelte ärgerlich den Kopf. So lange Ella Hansen unbeweglich, in Gedanken oder Gebet versunken, am Grab ihres Mannes stand, mussten sie eben warten.

    Der Verstorbene, Heinrich Hansen, ein angesehener Rechtsanwalt, war nach langer schwerer Krankheit endlich von seinem Leiden erlöst worden.

    »Der Frühling hat ihn geholt«, hatte Ella gesagt. Und erzählt, dass er noch die Amseln singen gehört hatte. »Es ist gut so!«, hatte sie tapfer hinzugefügt.

    Ja, es war wirklich gut. Aber – was wurde jetzt aus ihr? Sie war so viel jünger als ihr verstorbener Mann, und jetzt war sie plötzlich allein! Die letzten Jahre hatte die Aufgabe, ihn zu pflegen, sie vollkommen ausgefüllt. Aber wie würde sie mit der Einsamkeit zurechtkommen?

    Darüber hatte man schon öfter gesprochen, auch ihr Mann, Heinrich, der Vater von Angelika, hatte sich darüber Gedanken gemacht. Er war siebzehn Jahre älter gewesen, achtundsiebzig, als er starb. Ella war erst einundsechzig. Und sah aus wie höchstens Mitte, Ende fünfzig. Nicht die letzte Zeit, in der sie so überarbeitet und unglücklich gewesen war. Aber zuvor. Und bestimmt auch, wenn sie sich wieder erholt hatte.

    Auch die dreizehnjährige Franziska, das einzige Enkelkind, schaute immer wieder zu ihrer Großmutter hin. Sie trat von einem Fuß auf den anderen. Es half doch nichts, wenn sie sich alle einen Schnupfen holten! Und man hatte doch immer gesagt, sogar Opa selbst, dass die Schmerzen einfach unerträglich waren. Es war doch wirklich eine Erlösung! Er war so tapfer gewesen! Sie schnupfte auf.

    Als sie zu ihrer Mutter hinsah, schüttelte diese verweisend den Kopf. Papi drehte das Gesicht zur Seite. Man sah ihm an, dass er auch gern gegangen wäre.

    Sie holte tief Luft – und trat leise zu ihrer Großmutter.

    »Omi! Bitte! Es ist so kalt!«

    Ella sah sie an. Sie war ganz weiß im Gesicht, nur die feine kleine Nase war von der Kälte gerötet.

    »Natürlich«, erwiderte sie mit dünner Stimme. »Entschuldigt. Du hast ja recht, Franzi. Es ist nur – ich habe solche Angst davor, nach Hause zu kommen!« Und jetzt weinte sie zum ersten Mal an diesem Tag.

    »Omilein!« Franzi weinte sofort mit.

    »Was redest du da?!« Auch Angelika war zu ihrer Mutter getreten und hatte sie in die Arme genommen. Auch ihr liefen Tränen über die Wangen. »Du kommst jetzt mit uns nach Hause! Es ist doch das Haus, das ihr uns geschenkt habt, du und Vater! Es ist selbstverständlich, dass du, solange du willst, bei uns bleibst! Vater würde das auch so wollen! Wir lassen dich doch nicht allein!«

    »Ja!« Ella nickte und wischte sich die Tränen ab. Gott sei Dank musste sie nicht in die leere Wohnung zurück. Heute nicht und vielleicht auch nicht die nächsten Tage.

    Dr. Frank Rieder, Anwalt wie sein verstorbener Schwiegervater, ging langsam hinter den dreien her: Schwiegermutter, Ehefrau und Tochter.

    Er hatte beide Schwiegereltern immer sehr geschätzt und sich ausgezeichnet mit ihnen verstanden. Er und Heinrich waren sich darüber im Klaren, dass es auf die Dauer nicht gut gehen würde, wenn sie alle zusammen in dem großen alten Haus lebten – auch wenn theoretisch genug Platz wäre. Quadratmetermäßig. Aber es waren keine abgeschlossenen Wohnungen. Es war eine der großen Einfamilienvillen, wie sie um 1900 gebaut wurden.

    Deshalb hatte Heinrich erklärt, als Franzi unterwegs war, das Kindergeschrei würde ihn nervös machen, und hatte die schöne Dachterrassenwohnung in der Mitte der Stadt gekauft. Hier war alles leicht zu erreichen – Museen, Theater und Freunde. Und bis zu seiner Erkrankung war es ja auch ideal gewesen. Sie hatten ein Abonnement für Konzert und Oper, und manchmal gingen sie auch ins Theater, um über die neumodischen Inszenierungen zu schimpfen und zu lachen.

    Aber jetzt? Vielleicht hätte er mit Heinrich darüber reden sollen, als es ihm noch besser ging. Aber verständlicherweise hatte er sich gescheut. Doch vielleicht waren seine Befürchtungen umsonst. Ella war ja eine kluge Frau!

    Er holte die drei ein.

    »Beeilt euch! Damit wir ins Warme kommen!« Und er lief voraus, um die Heizung im Wagen gleich anzustellen.

    *

    »Bleib sitzen! Bleib sitzen! Ich mache das schon!«, rief Ella und lachte aufgeregt. »Du hast den ganzen Tag im Garten gearbeitet, Geli. Bestimmt hast du morgen einen fürchterlichen Muskelkater! Aber die Beete sind wunderschön geworden, all die bunten Tulpen. Und die Rosen sehen auch vielversprechend aus!«

    »Franzi, hilf der Oma abtragen!«, sagte Frank streng zu seiner Tochter.

    »Oooch!«

    »Nichts och! Du hilfst!«, fuhr er sie ungeduldig an.

    »Ich bin auch müde! Wir haben für das Frühlings-Turnfest trainiert!«, protestierte Franzi und verzog ihren hübschen Mund zu einem Schmollen.

    »Lass sie doch, wenn sie müde ist! Mir macht das nichts, zweimal zur Küche und zurück, das schaffe ich gerade noch!«, rief Ella vergnügt und eilte mit dem beladenen Tablett ins Haus. Es war ein warmer Maiabend, und sie hatten zum ersten Mal in diesem Jahr auf der Terrasse zu Abend gegessen.

    Franzi sah ihre Eltern an. Sie grinste.

    »Was macht ihr für Gesichter? Seid doch froh, wenn sie euch etwas abnimmt!«

    »Wenn ich sage, dass du helfen sollst – dann hilfst du! Verstanden?« Frank war am Explodieren.

    »Bitte, Frank!« Seine Frau legte ihm die Hand auf den Arm. »Sie meint es doch gut!«

    »Sie meint es zu gut!«, entgegnete er unwirsch. »Dich nervt das doch auch! Ich sehe es dir an! Sie schmeißt inzwischen den ganzen Haushalt, und ich komme mir vor wie zu Besuch!« Mürrisch legte er die Serviette zusammen und schob sie in den silbernen Ring mit seinem Namenszug. Ein Geschenk der Schwiegereltern. Auch Angelika und Franzi hatten den gleichen.

    »Es ist doch nur, bis sie sich ans Alleinsein gewöhnt hat«, bat Geli. Natürlich hatte er recht, und es nervte sie auch. Aber sie verstand ihre Mutter und hatte Mitleid mit ihr. »Sie gibt sich solche Mühe!«

    »Viel zu viel! Heinrich wäre meiner Meinung!«

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