Alessandro: Mein Start ins Leben
By Hans Merz
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Hans Merz
Hans Merz (CH), geboren 1950, ist am Zürichsee aufgewachsen, hat dort die Schulen besucht und den kaufmännischen Beruf erlernt. Als Eltern von einer Tochter und einem Sohn sind sie mit 64/61 Jahren zum ersten Mal Grosseltern geworden (Sohn der Tochter). Es gab für sie zwei Möglichkeiten: Die neuen Freiheiten vollumfänglich geniessen oder aber während einem Teil der neu gewonnenen Freizeit für Alessandro da zu sein. Für beide war von jeher zweifelsfrei klar: Sie wollten sich Zeit nehmen für Alessandro. Diese einzigartige Chance, noch einmal ganz unmittelbar zu erleben und zu verfolgen wie ein Kind mit allen Sinnen die Welt entdeckt und wie es sich entwickelt, wollten sie sich nicht entgehen lassen.
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Book preview
Alessandro - Hans Merz
Vorwort
Mit 64/61 Jahren sind meine Frau und ich zum ersten Mal Grosseltern geworden. Den Moment, als wir unseren Enkel, Alessandro, zum ersten Mal gesehen haben, (einen Monat nach seiner Geburt, weil er im Rom zur Welt kam und nicht hier), werden wir nie mehr vergessen. Ein Wunder, wie es grösser nicht sein könnte; ein kleines Menschlein mit allem dran und gesund. Das Miterleben dürfen, wie Alessandro aufwächst, wie er seine ersten, eigenen Spuren in dieser Welt hinterlässt, hat uns sehr berührt und tut es heute noch. Unzählige Momente des Glücks erleb(t)en wir mit unserem Alessandro. Keinen davon hätten wir missen wollen, auch wenn die Zeit manchmal „sehr anstrengend war/ist. Schliesslich hüteten ich und meine Frau, als Grosseltern, Alessandro sehr oft zwei bis drei Tage (manchmal auch mehr) die Woche. Das bedeutete „rund um die Uhr
da zu sein für den Kleinen. Aber die unzähligen Glücksmomente in denen Alessandro mit grossen, leuchtenden Augen immer wieder „danke sagte, uns uneingeschränktes Vertrauen schenkte und damit zum Ausdruck brachte, wie wohl er sich bei uns Grosseltern fühlte, waren/sind unbeschreiblich schön und kaum in Worte zu fassen. Sein fröhliches Lachen, seine Unbeschwertheit, seine vor Lebensfreude und Fröhlichkeit strahlenden Augen sind und bleiben unvergesslich. In diesen, seinen drei ersten Lebensjahren war „die Welt noch in Ordnung
für ihn. Alles war einfach schön, „rosarot, denn es gab nie ein böses Wort oder einen verächtlichen Blick. Er war immer ehrlich, drückte mit seinen grossen, dunklen Augen, seinem Lachen und Weinen auf entwaffnende Art genau das aus, was er fühlte, mochte oder nicht mochte. Nicht wie bei (zu) vielen Erwachsenen, wo oftmals ein Nein ein Ja bedeutet oder umgekehrt, resp. sie das Eine denken, aber das Andere sagen. Es gibt kein Lächeln, das „gestellt
ist. Es gibt keine „Notlügen, keine Provokationen oder Schikanen. Das wird er alles, leider, noch lernen, spätestens dann, wenn er, wohl oder übel, „hinaus
muss in die (Schul)-Welt. Jetzt ist er noch wohlbehütet zu Hause bei seinen Eltern und Grosseltern, eben in einer noch „heilen Welt".
Schade nur, dass sich Alessandro nie bewusst wird an all das erinnern können, was er in seinen ersten drei Lebensjahren, insbesondere mit uns Grosseltern erlebte und wie er diese drei Jahre erlebte. Aus diesem Grunde hatte ich begonnen, möglichst viele von diesen Erlebnissen aufzuschreiben, und zwar möglichst so, wie es, denke ich, Alessandro aus seiner Sicht erlebte, und erzählen würde. Dieses Buch soll eine Erinnerung und ein Dankeschön sein für ihn, für alle diese wunderschönen Glücksmomente, die er uns geschenkt hat. Und so erteile ich hiermit Alessandro das Wort:
Inhaltsverzeichnis
Io, Alessandro
Rom – mein Geburtsort
Meine Geburt
Meine ersten Tage
Mein Zuhause
Alltag
Die Grosseltern kommen
Mein erster Flug
Zum ersten Mal bei den Grosseltern
Wieder zu Hause in Rom
Mamma geht wieder arbeiten
Alleine mit den Grosseltern
Sommertage in der Schweiz
Meine Taufe
Auf geht’s
Mahlzeit
Schlafen
Fremde Gesichter – Respekt
Mein erster Geburtstag
Meine ersten Schritte
Die Zeit der Entdeckungen
Hören und verstehen
Die ersten Worte
Spielen und ausprobieren
Vorher - nachher
Zeit haben – hundert Meter, eine Stunde
Die Welt der grossen Tiere
Mein zweiter Geburtstag
Eine neue Welt?
Sprechen und verstehen
Esstisch – nicht Stresstisch
Das Leben ist (noch) ein Spiel
Yes, I can!
Zum ersten Mal im Spital
Mein dritter Geburtstag
Wir, Grosseltern
Und zum Schluss noch dies
Weisch na? (Erinnerungen 4. Lebensjahr)
Io, Alessandro
Ich heisse Alessandro und bin in Rom auf die Welt gekommen, weil mein Papa ein Italiener ist und meine Mamma zu ihm nach Rom gezogen ist, und das kam so:
Meine Mamma ist einmal, lange vor meiner Geburt, mit einer Freundin, nach Australien in die Ferien gereist. Die beiden Frauen waren mit einem gemieteten Camper unterwegs. Einmal sind sie in ein Gewitter geraten während der Fahrt. Die Strasse war überflutet und kaum jemand getraute sich weiterzufahren. Etliche Autos warteten, angesichts der unter Wasser stehenden Strasse. In einem dieser Autos sass ein Italiener, aus Rom, er wollte so schnell wie möglich weiter, war irgendwie ziemlich in Eile aber offensichtlich dennoch oder gerade deswegen meiner Mamma sehr sympathisch. Der Italiener, meine Mamma und ihre Freundin kamen ins Gespräch. Er ermunterte die beiden Damen mit seinem umwerfenden italienischen Charme, hinter ihm her zu fahren. Wenn er durchkomme, kämen sie auch durch, meinte er. Wie dann meine Mamma mit diesem Italiener in Kontakt geblieben ist, weiss ich nicht. Wer hätte je gedacht, dass der einmal mein Papa werden sollte,