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Weihnachtsglück auf Umwegen! Weihnachtsroman
Weihnachtsglück auf Umwegen! Weihnachtsroman
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Ebook89 pages1 hour

Weihnachtsglück auf Umwegen! Weihnachtsroman

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Besinnliche Weihnachtszeit? Von wegen! Im Leben von Supermami Julia bricht das reinste Chaos aus: Die Kids, bis auf den Kleinsten, haben keinen Bock auf Weihnachten, der Verlag drückt mit dem Abgabetermin für das Manuskript, und dann quartiert sich auch noch die ungeliebte Schwägerin samt verwöhnter Tochter bei ihnen ein! Und Markus? Statt mitzuhelfen, kümmert sich der Göttergatte nur um seine eigenen Interessen und vergisst auch noch, die Weihnachtsgans zu bestellen! Aber die größten Sorgen macht Tochter Lisa. Die Fünfzehnjährige steckt voll in der Pubertät, und einen Tag vor Weihnachten ist sie spurlos verschwunden samt geplündertem Sparbuch. Der Heiligabend scheint vollends im Desaster zu enden...

LanguageDeutsch
PublisherKlarant
Release dateOct 28, 2015
ISBN9783955733278
Weihnachtsglück auf Umwegen! Weihnachtsroman

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    Book preview

    Weihnachtsglück auf Umwegen! Weihnachtsroman - Edna Schuchardt

    Verlages

    6 Tage vor Weihnachten

    Die ersten Lebkuchen und Marzipanbrote hatten pünktlich am 15. August in den Supermarktregalen gelegen. Ab dem ersten September gesellten sich die ersten Weihnachtsmänner dazu und seit Mitte November erstrahlte die gesamte Innenstadt in festlichem Weihnachtsglanz. Die Frankfurter Zeil hatte dieses Jahr ein so prunkvolles Festkleid angelegt, dass die anderen Städte vor Neid erblassten. Julia war auch blass. Ihr schwirrte der Kopf vom vielen Bling-Bling und Kling-Glöckchen-kling-Gedudel, das aus allen Richtungen auf sie einstürmte.

    Ja, sie liebte Weihnachten, aber das, was dieses Jahr geboten wurde, war einwandfrei zu viel! Und es hatte viel zu früh begonnen! Wie sollten sich Kinder da noch auf das Fest freuen können, wenn ihnen schon Monate vorher von allen Seiten Weihnachtskram entgegenbrüllte? Und wie sollten sie die Feiertage auseinanderhalten, wenn neben dem Adventskranz noch die Halloween-Deko und schon die ersten Ostereier lagen?

    Helga waren solche Gedanken wahrscheinlich fremd. Sie war gerade mit offenem Mund und aufgerissenen Augen vom Anblick des riesigen Weihnachtsbaumes gebannt, der mitten im Eingangsbereich des Kaufhauses stand, das sie soeben betreten hatten.

    Er war über und über mit Glitzerkugeln, Glöckchen, Schleifen und diversem anderem Flitterkram behängt. Dazu hatten die Dekorateure kilometerlange Lichterketten darumgewunden, die in allen Farben blinkten. Beim Anblick des schreiend bunten Baumes musste Julia automatisch an eine Kirmes-Achterbahn denken. Fehlten nur noch die dressierten Mäuse, die in winzigen Minicars immer rundherum fuhren, von der Baumspitze nach unten und wieder zurück.

    Hinter ihr gaben sich die Kunden die Klinken der gläsernen Eingangstüren in die Hände. Der Strom der Besucher riss nicht ab, wurde aber von Helga gestoppt, die unverrückbar mitten im Weg stand. Manche Leute schüttelten die Köpfe über das Verhalten der alten Dame. Andere umrundeten sie kommentarlos, aber einige rempelten sie ganz bewusst absichtlich an, was sie aber gar nicht zu bemerken schien. Wie ein Fels in der Brandung stand Helga im Eingangsbereich und starrte weiterhin den Baum an, als wäre er eines der sieben Weltwunder.

    Julia versuchte sie auf die sanfte Tour aus ihrer Bewunderungsstarre zu holen.

    „Wir stehen etwas im Wege. Sie hatte sich in bestimmten Situationen angewöhnt in der Wir-Form zu sprechen, denn ihre Schwiegermutter vertrug Kritik nicht gut. „Lass uns weitergehen.

    Keine Reaktion.

    „Helga, huhu!, versuchte Julia es noch einmal und als ihre Schwiegermutter immer noch nicht reagierte, doch etwas strenger: „Helga, jetzt komm. Ich möchte endlich die schweren Tüten abstellen und etwas essen.

    Helga musterte sie mit einem vernichtenden Blick.

    „Schon wieder? Ihre Miene wurde tadelnd. „Du solltest dich wirklich mal zusammenreißen, wo du dermaßen in die Breite gegangen bist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Markus das gefällt.

    Obwohl Julia sich vorgenommen hatte, sich nicht über Helgas Pfeilspitzen zu ärgern, schließlich verschoss sie die schon, seit Julia und sie sich das erste Mal gegenübergestanden hatten, trafen die Worte sie nun doch bis ins Mark. Sie wusste selber, dass sie in den letzten Monaten ein paar Kilo zugenommen hatte, und das, obwohl sie eigentlich immer auf ihr Gewicht achtete. Aber im Moment war ihr Leben ein bisschen stressig.

    Markus hatte vor gut einem Jahr seine Leidenschaft für Archäologie entdeckt – speziell für das Leben der Kelten. Seitdem unterhielt er seine Familie mit langen Vorträgen über das geheimnisvolle Volk und scheuchte seine Lieben zu jeder sich bietenden Gelegenheit zu irgendwelchen Opittis, Opidi oder Oppidis oder wie die Dinger hießen, Keltendörfern eben, von denen allerdings nichts mehr zu sehen war. Besonders blöd: Die historischen Stätten lagen IMMER auf einem Berg, was bedeutete, dass man endlos lange, mit hängender Zunge, steile Wege hinauftapern musste.

    Das nächste Problem war Julias Cheflektorin Isolde Brüll (nomen est omen), die sie vorhin am Telefon wegen der Abgabeverzögerung rundgelutscht hatte, und bei Tochter Lisa schlug seit einigen Monaten die Pubertät mit allen Zicken und Macken um sich, die man sich bei einem fünfzehnjährigen Teenie nur vorstellen kann.

    Zu allem Überfluss hatte Julias Schwiegermutter darauf bestanden, heute zum Arzt gefahren werden und anschließend in der Innenstadt nach einem Wintermantel und Weihnachtsgeschenken suchen zu müssen. Natürlich waren sie auf der Suche nach dem Mantel durch sämtliche Wiesbadener Kaufhäuser getingelt, bis sie im ersten doch den genommen hatten, der Helga angeblich überhaupt nicht gefallen hatte. Julia war da schon am Ende ihrer Kräfte und Geduld gewesen. Aber Helga kannte keine Gnade. Jetzt wollte sie Geschenke kaufen. Also wieder die Langgasse rauf und runter, unter Einbeziehung des großen Weihnachtsmarktes auf dem Luisenplatz.

    Helga hatte zugeschlagen, als gäbe es morgen nichts mehr. Natürlich musste alles preiswert und praktisch sein und so schleppte Julia jetzt Tonnen von Weihnachtsgeschenken mit sich, von denen sie jetzt schon wusste, dass sie niemandem gefallen würden.

    Was bitte sollte ein Zehnjähriger mit einer gefütterten Micky-Maus-Ohren-Fleece-Mütze oder eine Fünfzehnjährige mit Angora-Unterwäsche? Ganz zu schweigen von dem total praktischen Handgelenkstäschchen für Finn, das für die Disco so ungeheuer praktisch war, weil „das kann er bequem auf die Tanzfläche mitnehmen!"

    Julia hörte jetzt schon im Geiste das empörte Gezeter ihrer Küken, sah die mühsam lächelnden Gesichter der restlichen Familie, wenn sie die ach so tollen Geschenke auspackten. Erschwerend kam hinzu, dass Lisa im Moment in strikter Ablehnung gegen alles verharrte, was der Rest der Welt gut fand. Ihre Abwehr richtete sich dabei ganz besonders gegen ihre Eltern und gegen Traditionen. So fand sie auch Weihnachten absolut blöd und wollte weder einen Baum noch Kerzen, Tannengrün oder Kugeln. Geschenke wollte Lisa allerdings schon.

    „Der ganze Rummel ist doch bloß nichts als verlogenes Heile-Familien-Getue, hatte sie vorhin erst verkündet. „In Wahrheit würden wir alle lieber was ganz anderes machen, statt unter diesem kitschigen Baum rumhocken.

    „Und was würdest du gerne machen?", hatte Julia sich erkundigt, worauf ihre Tochter trotzig das Kinn vorgereckt hatte.

    „Disco, Freunde treffen, Kino und anschließend zu Mackes Burger essen. Sie hatte lässig mit den Schultern gezuckt. „Was auch immer. Hauptsache, ich kann diesem Familienterror entgehen.

    Ja, warum eigentlich nicht?, überlegte

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