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Märchenmurmeln: Uraltmodische Gedichte
Märchenmurmeln: Uraltmodische Gedichte
Märchenmurmeln: Uraltmodische Gedichte
Ebook167 pages1 hour

Märchenmurmeln: Uraltmodische Gedichte

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About this ebook

Der Band versammelt formal sehr traditionelle Gedichte, mit Reim und Versmaß und z.T. mit einer archaisierenden Wortwahl bzw. einer Anlehnung an niederdeutsche Wörter und Formulierungen.
Strukturiert werden die Texte in ihrer Abfolge mehr oder weniger lose durch zwei Themen, nämlich zum einen durch mehrere Gedichte zur Verschwundenen Schar, die bereits in "Der Schwarze Stein" eines der Leitthemen war, zweitens durch eine nicht näher beschriebene Frauenfigur "Turmalurma", die das Leitthema bildet für die Hauptabschnitte des Buchs (Berge, Wald, Stadt, Meer).
Der logische Zusammenhang der Gedichte ist die proteische Persönlichkeit als das Äußerste, was in einer disparaten Welt dem desparaten Ich noch möglich ist. Getreu dem Prinzip, Sicherheit in der Form zu suchen, wo die Sache selbst diese nicht zu bieten vermag.
LanguageDeutsch
Release dateNov 8, 2018
ISBN9783748135487
Märchenmurmeln: Uraltmodische Gedichte
Author

Knut Stang

Poet, historian, artist. Born in Bremen, living in Germany, in Ireland, and, increasingly often, on the threshold between nowhere and nothing.

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    Book preview

    Märchenmurmeln - Knut Stang

    Verzeichnis der Gedichte

    Prolog

    Das Lied von Turmalurma

    Turmalurma steigt in die Berge

    Gestirne

    Zu Steinen

    Wenn die letzte Sonne brennt

    Die Zurückgelassene

    Die Geheimen Weissagungen der Völuspa Ältester Teil: Gebell

    Alle Lieder

    Der Märchenkongress

    Endvision, Prosa, gereimt

    Die verschwundene Schar, Teil 1: Die Suche nach dem Berg

    Auf dem roten Eis

    Der Wettstreit im Tal

    Der Brunnen

    Zwei Berge

    Der Vogel

    Raggeds Lied

    Ein Brief

    Turmalurma läuft durch den Wald

    Im siebten Jahr

    Folge denen

    Mein Baum

    Rätsel

    Als ich mal ein Prinzesschen war

    Die verschwundene Schar, Teil 2: Eine Handvoll

    Fünf Kinder

    Der Preis

    Am Abend mein Prinz

    Fühl nur

    Von West

    Durch den Wald

    Bauer und Müller

    Der kleine Ritter

    Erzähl den Sternen

    Hänsel und Gretel

    Über alles

    Wanderer

    Die Geheimen Weissagungen der Völuspa Mittlerer Teil: Ein brennender Tag

    Blumen im Regen

    Wölfin

    Der Frosch

    Der Riese und das Reh

    Prophezeiung

    Geschwister

    Begegnung

    Von den Wermutwurzelfeldern

    Turmalurma wohnt in der Stadt

    Muoder, ming Muoder

    Mit Seidenbändern

    Das Herz

    Zeitlos

    Weihnachten 2017

    Die verschwundene Schar, Teil 3: Bericht der Huren

    Die Metzger wollten raten

    Der Altar

    Führerlos

    Zerbrochenes

    Das Begräbnis

    Kehre zurück

    Immerblind

    Der Reigen

    Abschiedslied

    Erwartungshaltung

    Scherbengerichtet

    Der eine Jahrmarkt der Träume

    Auf dem Turm

    Zähne

    Der alte Bettler

    Die geheimen Weissagungen der Voluspa: Jüngerer Teil: Eine schweigende Nacht

    Aufbruch

    Das urbane Einhorn

    Der andere Jahrmarkt der Träume

    Offerte

    Wolfskinder

    Die Nacht

    Im Traum

    Turmalurma fährt zur See

    Bären und Boote

    Mein Boot

    Gestrandet

    Delfinische Gefangene

    Fuhr ein Fischer übern See

    Am letzten Felsen

    Von früher

    Vorabend

    Die verschwundene Schar: Teil 4: Das Wrack

    Die geheimen Weissagungen der Voluspa Neuester Teil: Ein grauer Morgen

    Möwen und Krähen

    Steine, Felsen, ein Riff

    Sieben Glöckchen

    Im Schlick

    Drei Jungen

    Ich wander durch die Zeit

    Schilf

    Brandung

    Schühchen

    Im Meer

    Die im Dunkeln

    Turmalurma baut ein Schiff

    Epilog

    Weiter

    Das Buch von Turmalurma

    Prolog

    Das Lied von Turmalurma

    Turmalurma, bist ein Vogel,

    Turmalurma, bist ein Reh.

    Sing vom Meer und sing von Liebe,

    Turmalurma, tu mir weh.

    Trägst ein Zeichen unterm Herzen,

    das ist Armut, Angst und Not.

    Zünde mir zur Nacht ein Kerzen,

    Turmalurma, gib mir Brot.

    Die Eulen lass im Dachstuhl schlafen,

    in den Keller sperr den Hund,

    liegt ein graues Schiff im Hafen,

    sprich mit deinem Federmund,

    Turmalurma, von den Blüten,

    die du wachsen siehst im Dort.

    Musst ein groß Geheimnis hüten,

    und ein weltverborgner Ort

    ist, wohin dein Seel gegangen.

    Turmalurma, sing vom Wind.

    Hab mich an dein Eichen hangen,

    einer ward, dem Tränen sind.

    Trost ist nicht von Mann und Frauen,

    Heilung wird nicht ohne Qual.

    Streichel mich mit Drachenklauen,

    nenn mein Namen nur einmal.

    Turmalurma, bist mein Klagen,

    ahnst du, wie mein Kriegsschiff heißt?

    Sollst mich einst nach Faltern fragen,

    eh mich was ins Dunkel weist.

    Denn was Menschen Liebe hatten,

    war nur ein Geruch von Glück.

    Alle Welt verfällt den Schatten,

    und das Licht kehrt nie zurück.

    Turmalurma, bist ein Bluten,

    Turmalurma, bist der Schnee.

    Trittst du einst aus allem Fluten,

    Turmalurma, brich mein Herz, dann geh.

    Turmalurma steigt in die Berge

    Gestirne

    Ich könnte von Gestirnen sprechen,

    doch spreche ich vom Mond.

    Ich hatt ein Haus in seinem Licht,

    jetzt ist er unbewohnt.

    Auch spräch ich gerne von der Sonne

    und sprech doch nur von Erde.

    Hab einem Meteor entnommen,

    dass es bald Abend werde.

    Und zieh die Milchstraße entlang

    mit Kühen und mit Ziegen.

    Die Weiden hat man umgegraben.

    Ringsum im Dunkeln fliegen,

    die so wie ich verloren sind

    und so gern Heimat fänden.

    Wir sind ein Sternenstaub im Wind

    und werden nirgends enden.

    Zu Steinen

    zu steinen ward mein traurigkeit

    hätt kein lohn daran

    wusst nichts als unendlichkeit

    und fing am ende an

    brach einen zweig am wegrand ab

    dass mir ein krücken wär

    fiel doch in ein fremdlingsgrab

    und war wie dies so leer

    dass in mich alles stürzen wollt

    was nirgends halten fand

    hab stets mein stein bergab gerollt

    und bau mein haus auf sand

    geh auf ein fest und sitz allein

    hab tanzen nie vermocht

    wollt immerfort ein andrer sein

    und bleib ein kerzendocht

    denn um mich her das helle licht

    lässt mich geschwärzt und krumm

    kenn meinen nam noch zeichen nicht

    und steh verzagt und stumm

    vor meinen letzten tagen

    Wenn die letzte Sonne brennt

    Wenn die letzte Sonne brennt,

    wenn die Katzen schweigen,

    wenn zur Nacht die Trommel brüllt,

    trocknes Blut die Schalen füllt,

    wenn zum Spiel der Geigen

    Vögel fallen aus der Nacht,

    wenn das Einhorn umgebracht:

    dann trag Tränen im Gesicht,

    denn der Himmel – kennt dich nicht.

    Wenn die Türme einwärts fallen,

    wenn die Spinnen fliehen,

    wenn ein Wolf den Vollmond fraß,

    wenn die Schatten ziehen,

    wenn dich jeder Gott vergaß

    und in grünen Hallen

    man die Kupfertrommel schlägt,

    wenn die Erde sich bewegt,

    blut'ge Nebel fallen,

    dann trag Narben im Gesicht,

    denn die Hölle – kennt dich nicht.

    Wenn die Wölfe heulen,

    wenn die Spinnen fliehen,

    grüne Augen starren blind,

    wenn die Bären Pilger sind,

    wenn gehetzt von Eulen

    Riesen sternwärts ziehen,

    stolpert einer, einer springt,

    einer blutet, einer singt,

    singt und lacht und weint zugleich,

    einer arm und einer reich,

    dann trag Weißgold im Gesicht,

    das Gericht, es kennt dich nicht.

    Wenn der Hammer wieder fliegt,

    wenn die Hexen weinen,

    eine fiel vom Besen ab,

    doch die andre muss ins Grab,

    wenn auf dürren Beinen

    Tote laufen durch die Nacht,

    wenn das letzte Heer marschiert,

    wenn es zehnfach triumphiert

    und am Ende doch besiegt

    achtfach tot am Boden liegt,

    dann trag Blumen im Gesicht,

    denn die Erde – kennt dich nicht.

    Wenn ein Rad vom Himmel fällt,

    wenn in dir ein Mond zerschellt,

    wenn das Meer zu Flammen wird,

    dir ein Traum den Sinn verwirrt,

    wenn die hohen Mauern einwärts fallen,

    wenn in rauchdurchtränkten Hallen

    das der Nacht entstiegne Heer

    sich zur

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