Unheimliche Gruselgeschichten - Teil I -
()
About this ebook
Ein packender Gruselroman der Extra-Klasse.
Sandro Hübner
Über den Autor: Sandro Hübner, wurde 1991 in Görlitz geboren. Besuch-te erfolgreich die Schule und widmete sich mit 10 Jah-ren Kurzgeschichten, Gedichten und Vorträgen, die sehr umfangreich verfasst waren. Als er 17 Jahre alt war und sich als Schriftsteller die Zeit, für seinen Ersten Roman: SAD SONG - Trauriges Lied - nahm, machte ihm das Schreiben sehr großen Spaß. Sandro Hübner lebt in Berlin und arbeitet bereits an seinem nächsten Roman. Er hat mittlerweile Bestseller geschrieben.
Read more from Sandro Hübner
Der verhängnisvolle Fehler aller Zeiten / Das Haus der Seelen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSad Song - Trauriges Lied Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAbenteuergeschichten für Kinder Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Fitnesstrainer Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsRückkehr eines träumenden Delfins Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMysteriöse Thriller-Geschichten aus Deutschland Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSpannende Thriller-Geschichten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsRoy Raperpotz im Land der Träume: Gute-Nacht-Geschichte für Kinder Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFesselnde Psycho-Horror-Geschichten: Horror Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Legende des Wolfsmädchens Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsUnheimliche Gruselgeschichten - Teil II - Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Nacht des Horrors: Horror Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Bett des Horroralptraums Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDoppelt stirbt sich besser, mit einem grauenvollen Biss: Zwei spannende Schocker, nichts für schwache Nerven Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTITANIC: Ein Augenzeugenbericht von Helena F. Lang Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsJuliette und Taddei eine Liebe forever Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSpannende Abenteuerkurzgeschichten für Kinder Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Related to Unheimliche Gruselgeschichten - Teil I -
Related ebooks
Alphabet All-Stars: Sei sicher an diesem Halloween!: Alphabet All-Stars Rating: 5 out of 5 stars5/5Unheimliche Begegnungen - Aus der Zwischenwelt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEin immer noch verirrter Kater im Nether Rating: 5 out of 5 stars5/5Der Struwwelpeter (Bilderbuch Klassiker mit den Original-Illustrationen): Eines der berühmtesten Kinderbücher Deutschlands Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Riesenbuch der Zwerge: 2000 Seiten Fantasy Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSwamp Thing: Geschichten aus dem Sumpf Rating: 5 out of 5 stars5/5Gullivers Reisen: Mit Biografie von Jonathan Swift Rating: 4 out of 5 stars4/5Gezählte Tage: Als John Lennon seine Seele verkaufte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Zauberfluch des Elfenkönigs Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMinecraft für Entdecker: Ein inoffizieller Guide Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKommissar Kugelblitz 21. Die Moskito-Bande: Kommissar Kugelblitz Ratekrimis Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFaust. Der Tragödie erster Teil Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWe shut shit down Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPunkt und Linie zu Fläche Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas große Buch der Indianer-Märchen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsRache oder Wahnsinn: Lea und ihr Team Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFurchtbare Rache (Horrorgeschichte): Eine verzweigte Rachegeschichte aus der Welt der Kosaken (Gruselklassiker) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAufstand der Matrosen: Tagebuch einer Revolution Rating: 1 out of 5 stars1/5Kommissar Kugelblitz 24. Der Fall Wüstenkönig: Kommissar Kugelblitz Ratekrimis Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPiraten der Karibik: Ein Augenzeugenbericht aus dem 17. Jahrhundert Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsPegasuscitar - Auf magischen Schwingen: Gay Fantasy Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIn einer anderen Welt Rating: 4 out of 5 stars4/5Das Leben nach dem Tode Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsVom Kartonkind zum Weltmeister!: Wie viel kann ein Kind ertragen? Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKeine Angst: Köln Kurz-Krimis Rating: 3 out of 5 stars3/5Gesammelte Werke von Christoph Martin Wieland: Romane, Erzählungen, Dramen, Gedichte, Märchen, Essays & Übersetzungen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAnne Franks Kurzgeschichten: [Verfasst parallel zu ihrem berühmten Tagebuch] Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKommissar Kugelblitz 13. Kürbisgeist und Silberspray: Kommissar Kugelblitz Ratekrimis Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Classics For You
Die Brüder Karamasow Rating: 0 out of 5 stars0 ratings1984: Neuübersetzung Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Verwandlung Rating: 4 out of 5 stars4/5Der Kleine Prinz: Aus dem Französischen von Tullio Aurelio Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFranz Kafka - Gesammelte Werke Rating: 4 out of 5 stars4/5Demian Rating: 4 out of 5 stars4/5Faust. Der Tragödie erster Teil Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSaemtliche Werke von Heinrich von Kleist (Illustrierte) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Antichrist Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAnna Karenina Rating: 4 out of 5 stars4/5Die Brüder Karamasow Rating: 5 out of 5 stars5/5Schuld und Sühne Rating: 4 out of 5 stars4/5Johann Wolfgang von Goethe: Sämtliche Werke (Golden Deer Classics) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Welt von Gestern. Erinnerungen eines Europäers Rating: 4 out of 5 stars4/5Der große Gatsby Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSternstunden der Menschheit: Historische Miniaturen. Klassiker der Weltliteratur Rating: 4 out of 5 stars4/5Stolz und Vorurteil Rating: 5 out of 5 stars5/5Das Verlorene Paradies (Illustriert) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKarl May: Winnetou 1-4 (Golden Deer Classics) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSaemtliche Werke von Brüder Grimm (Illustrierte) Rating: 5 out of 5 stars5/5Der Idiot Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSchuld und Sühne Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAufzeichnungen aus einem toten Hause Rating: 5 out of 5 stars5/5Die Traumdeutung Rating: 4 out of 5 stars4/5Woyzeck: Drama Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKrieg und Frieden Rating: 4 out of 5 stars4/5Auch das war Wien Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Idiot Rating: 5 out of 5 stars5/5Edgar Allan Poe - Gesammelte Werke Rating: 4 out of 5 stars4/5
Related categories
Reviews for Unheimliche Gruselgeschichten - Teil I -
0 ratings0 reviews
Book preview
Unheimliche Gruselgeschichten - Teil I - - Sandro Hübner
Über den Autor:
Sandro Hübner, geboren am 07. August 1991 in Görlitz. Besuchte erfolgreich die Schule und widmete sich mit 10 Jahren Kurzgeschichten, Gedichten und Vorträgen die sehr umfangreich verfasst waren. Als er 17 Jahre alt war und sich als Schriftsteller die Zeit, für seinen Ersten Roman: SAD SONG - Trauriges Lied - nahm, machte ihm das Schreiben sehr großen Spaß. Sandro Hübner lebt in Berlin und arbeitet bereits an seinem nächsten Roman.
Vom Autor bereits erschienen: www.sandrohuebner.de
In dankbarer und liebevoller Erinnerung
an meine liebe Mama
Alle Geschichten, wenn man sie
bis zum Ende erzählt,
hören mit dem Tode auf.
Wer Ihnen das vorenthält,
ist kein guter Erzähler.
E. Hemingway
Inhalt:
Spuren im Schnee
Die Beschwörung
Das Haus am Tümpel
Ein sonderbarer Fahrgast
Vor Sonnenaufgang
Gestrandet
Das ewige Grillfest
Reise in die Ewigkeit
Über den Tod hinaus
Letzte Nacht im Wald
Angst
Jenseits des Flusses
Der Tag ohne Gesetze
Abends im Grunewald
Heftige Schneefälle
Fahrerflucht
Der Traum des Fremden
Mein zweites Ich
Tornado in Atlanta
Die Spinne
Flucht vor der Bestie
Nachtschicht
Flugversuche eines Toten
Der Tote im Zug
Sturmesnacht
Der Waldspaziergang
Anmerkung des Autors
Spuren im Schnee
Fährt man von Norman etwa neunzig Meilen in Richtung Norden, so erreicht man ein Gebiet - zwischen dem großen Bären-See und dem Mackenzie gelegen - dessen Boden reiche Bleierze birgt. Es ist umgeben von den unendlich erscheinenden kanadischen Kiefern- und Tannenwäldern und bislang kaum mit der Zivilisation in Berührung geraten. 1957 wurde bei Sprengungsarbeiten, in der Nähe eines der Bleibergwerke, ein Labyrinth unterirdischer Höhlengänge freigelegt, an dem Wissenschaftler aus aller Welt reges Interesse zeigten.
Die bisherigen Forschungsergebnisse nannten nämlich den Beginn der Eiszeit als Zeitpunkt für das erste Auftreten menschlichen Lebens. Nun fand man jedoch Hinweise dafür, dass schon sehr viel früher dem Menschen ähnliche Lebewesen existiert haben mussten. Es wurde, neben einigen Knochen der am Ende der Kreidezeit aussterbenden Riesenreptilien, in einer Höhlung, die vor Urzeiten durch Erdrutsche hermetisch von der Außenwelt abgeschlossen worden war, das Skelett eines Wesens gefunden, das in vielerlei Hinsicht dem menschlichen Knochengerüst ähnelte.
Nach genauen Untersuchungen gab man bekannt, es handele sich hier um die Überreste eines Geschöpfes, das in seinen anatomischen Eigenschaften - wie z.B. seiner Schädelform - weitaus mehr als ein Affe den Menschen glich, seine Statur allerdings größer und kräftiger gewesen war. Das Alter des Skeletts schätzte man auf siebzig Millionen Jahre und dieses bedeutete, dass alle Aussagen, die Menschen als Untergruppe der Affen darstellten, hinfällig wurden. Ich wurde am 7. Januar 1958 als Ingenieur in die Gegend nördlich von Norman beordert, um dort Berechnungen über weitere Sprengungen anzustellen. Mein Quartier bezog ich in einer Siedlung, die zwei Meilen von dem Gebiet entfernt lag, in dem man vor einem halben Jahr die Höhlen entdeckt hatte. Es war eine ziemlich raue Landschaft. Man gab mir den Rat, mir noch vor meiner Abreise aus Toronto ein Jagdgewehr anzuschaffen, da es durchaus möglich sei, dass ich hier in den Wäldern auf Wölfe oder Bären stieß.
Die Mine konnte man nur über eine Schotterstraße erreichen, die jedoch, wie ich schon bald feststellte, durch tiefe Reifenspuren fast unbegehbar geworden war. Ich nahm mein Gewehr aus dem Ständer und zog die Pelzmütze ins Gesicht. In der Nacht zuvor war die Temperatur auf -4° F gesunken, ein lautloser Wind strich über die Wälder, so dass feiner Schneestaub von den Bäumen rieselte. Meine Schuhe hinterließen eine deutliche Spur auf der silbrig glänzenden Eisdecke. Obwohl ich mich dick eingemummt hatte, fror ich erbärmlich, denn ich war diese Kälte nicht gewohnt. Jerry, mein schwarzer Labrador, trottete an meiner Seite, während ich versuchte, mich durch Aufstampfen warm zu halten. Es schien, als wäre die Siedlung ausgestorben, kein Mensch begegnete mir. Nach einiger Zeit setzte heftiger Schneefall ein und die Flocken tanzten in Wirbeln vor meinen Augen. Schon bald war der Verlauf des Pfades unter der Schneedecke nur noch schlecht zu erkennen, ich sank mit jedem meiner Schritte tiefer ein und kam immer beschwerlicher voran. In dieser schneidend kalten Luft wurde das Gehen, auf dem nun in leichten Windungen ansteigenden Weg, zur Qual. Außerdem bewirkten die Reifenspuren, die jetzt vom Schnee verdeckt lagen, dass ich häufig stolperte und aufpassen musste, nicht zu stürzen. Je näher mein Ziel rückte, desto heftiger schneite es. Ich wunderte mich, dass mich noch immer keiner der Transportwagen überholt hatte, die die Arbeiter zu den Gruben brachten. Alle Geräusche wurden so gedämpft, dass ich nur ab und zu das Knirschen vernahm, das meine Schuhe verursachten, stießen sie gegen einen Widerstand.
Als ich die ersten Wegbiegungen hinter mir gelassen hatte, blieb der Hund auf einmal zurück und ich bemerkte, wie er die Schnauze hob, als hätte er eine Witterung aufgenommen. Gleich darauf trottete er jedoch wieder an meiner Seite, war aber unruhig geworden. Gelegentlich hob er den Kopf, um zitternd die Luft einzuziehen. Plötzlich fing er an zu knurren und ehe ich mich versah, war er schon ein gutes Stück vor mir. Ich rief ihn sofort zurück, doch er reagierte nicht. Im nächsten Moment war er hinter einer Wand von Schneeflocken verschwunden. Jetzt bereute ich, dass ich ihn nicht sofort an die Leine genommen hatte, als er unruhig geworden war. Ich rief erneut nach ihm und vernahm nun klägliches Jaulen aus einiger Entfernung. Es klang so erbärmlich, dass ich meine Schritte beschleunigte. Kurz darauf verstummte das Jaulen jedoch.
Ich nahm das Gewehr von der Schulter und begann zu laufen. Schon nach wenigen Schritten sah ich ein dunkles Knäuel am Wegesrand liegen. Obwohl immer noch absolute Stille herrschte, näherte ich mich nur vorsichtig der Stelle. Dann erkannte ich meinen Hund, er lag auf der Seite und regte sich nicht mehr. Während ich mich bückte, bemerkte ich, dass sein Körper in grausiger Weise zerfetzt worden war, so, als hätte ihn ein wildes Tier angefallen und getötet. Den Boden nach irgendwelchen Hinweisen absuchend, fiel mein Blick auf eine Anzahl tiefer Abdrücke im Schnee. Ich trat zurück, ergriff mein Gewehr mit beiden Händen, entsicherte es und spähte aufmerksam um mich. Mir war, als kauerte in einiger Entfernung ein Schatten, der sich träge bewegte. Gleich darauf sah ich, wie eine gewaltige Gestalt langsam näher kam. Erst glaubte ich in dem zottigen Wesen einen Bären zu erkennen, doch war etwas an seinen Bewegungen, das mich unsicher machte und für einen Augenblick zögern ließ. Meine Nerven waren bis zum Äußersten gespannt und ich merkte, wie meine Hände zitterten. Doch dann hob ich mein Gewehr, zielte und drückte dreimal kurz nacheinander ab. Als die Schüsse ertönten, wankte das Ungeheuer leicht, stürzte aber nicht zu Boden, sondern stieß nur wütendes Grunzen aus. Es schien einen Moment zu verharren, wandte sich dann jedoch blitzschnell um und floh. Zwar war mir das Wesen nicht so nah gekommen, dass ich es hätte genau identifizieren können, doch je ruhiger ich nun wurde, desto mehr bezweifelte ich, einen Bären vor mir gehabt zu haben. Noch größer wurde mein Zweifel, als ich mir die Tatsache vor Augen hielt, dass die Bestie, wie ein Mensch, in aufrechter Gangart geflohen war. Ich trat auf die Stelle zu, an der sie noch eben gestanden hatte. Eine Blutlache am Boden zeigte mir, dass meine Schüsse getroffen hatten.
Nun packte mich das Jagdfieber. Ich lud mein Gewehr nach und folgte den Spuren, die sich deutlich im Schnee abzeichneten. Das Wesen musste schwer verletzt sein, doch es schien über eine fast unheimliche Energie zu verfügen. Nachdem ich die Blutspur eine Weile verfolgt hatte, gewahrte ich, wie die Fährte eine scharfe Rechtsbiegung beschrieb und dann nichts mehr von ihr zu sehen war. Ich blieb stehen und verschnaufte ein wenig. Es hatte zwar aufgehört zu schneien, aber nun bemerkte ich, dass ich die Orientierung verloren hatte, als hätte ich mich mehrmals im Kreise bewegt. Doch der aufsteigende Ärger wurde sogleich durch das Gefühl verdrängt, in eine Falle geraten zu sein und ich sah mich um. Der mit Fichten bestandene Hang, vor mir, bildete eine finstere Grenze zwischen dem grauen Himmel und der Schneelandschaft und die Felsbrocken, die hier überall herum lagen, gaben dem Ort ein geradezu erdrückendes Aussehen. Einer der Baumgiganten, nur ein paar Schritte von mir entfernt, sah aus, als wolle er mit seinen schlangenhaften Wurzeln das Gestein sprengen. Und hinter jedem der Felsen konnte die Bestie lauern. Dann kam noch dieser üble Geruch hinzu, der jetzt immer deutlicher wurde. Es roch nach Verwesung, nach faulendem Fleisch. Plötzlich hörte ich über mir ein Geräusch. Zweige knackten und eine Wolke feinen Pulverschnees rieselte auf mich herab. Bevor ich aber nach oben blicken konnte, erhielt ich einen fürchterlichen Schlag auf den Kopf und sank in die Knie.
Als nächstes erinnerte ich mich, heftig geschüttelt zu werden. Ich schlug die Augen auf und erkannte einen Mann, der neben mir kniete und meinen Puls abtastete. Als er jedoch bemerkte, dass ich wieder zu mir kam, hob er meinen Oberkörper ein wenig an. Mein Schädel schmerzte zwar heftig, doch Ärgeres schien mir glücklicherweise nicht geschehen zu sein. Der Mann berichtete mir, dass er auf dem Weg zur Bleimine gewesen war, als er plötzlich, auf halber Strecke, den toten Hund und die Blutspur entdeckt hatte. Er hatte daraufhin die Fährte verfolgt und nach einigen hundert Yards eine zottige Gestalt am Boden hocken gesehen, die aber sofort geflohen war, als er sich der Stelle näherte. Und dort fand er mich bewusstlos im Schnee liegen. Da es inzwischen wieder schneite, konnten wir, so sehr wir auch suchten, keine Spuren mehr entdecken, denen wir weiter hätten folgen können.
Ich schulterte mein Gewehr und die schlimmsten Vermutungen quälten mich, als wir schließlich den Rückweg antraten.
Die Beschwörung
Er wollte es einfach nicht glauben, als er die Nachricht von ihrem Tode erhielt. Plötzlich sah er auch in seinem Leben keinen Sinn mehr. Bis er eines Tages auf das alte Zauberbuch stieß und das, was er dort las, erweckte neue Hoffnungen in ihm. In normalen Zeiten wäre ihm der Inhalt des Buches geradezu lächerlich vorgekommen. Doch die Verzweiflung, die schmerzvolle Trauer hatten seinen Geist so weit verwirrt, dass er nun den unmöglichsten Dingen zu vertrauen begann. So beschloss er, das Experiment zu wagen.
Er richtete sich peinlich genau nach den Anweisungen des Buches, obwohl es ihm manchmal undurchführbar schien. Am schwierigsten war es, die Utensilien zu beschaffen. Schließlich jedoch hatte er alles beisammen und konnte anfangen. Mit Beginn des Neumondes enthielt er sich, wie vorgeschrieben, jeglicher Gesellschaft und aß täglich nur eine spärliche Mahlzeit. Als aber das erste Mondviertel vorbei war, musste er nachts, an einem einsamen, verschwiegenen Ort, das Blutopfer darbringen. Er tat es, wie es das Ritual verlangte. Dem getöteten Schaf zog er das Fell ab und verbrannte den Leichnam. Gegen Sonnenaufgang verstreute er die Asche in alle vier Himmelsrichtungen.
Danach machte er sich an die Auswahl des Zauberstabes, wobei er besonders sorgfältig vorging. Zur vorbestimmten Stunde begab er sich in den Wald, um von einem Haselnussstrauch eine Gerte zu schneiden. Er schnitt sie mit demselben Messer, mit dem er zuvor sein Opfer geschlachtet hatte und an dem noch das getrocknete Blut klebte. Die Rute musste genau neunzehneinhalb Zoll lang sein. Am nächsten Tag ging er zu einem Schmied und ließ die beiden Enden der Haselnussgerte mit der Eisenklinge seines Messers beschlagen. Er verschaffte sich einen Magnetstein, erhitzte ihn und magnetisierte damit die metallenen Spitzen des Stabes. Natürlich vergaß er dabei nie die passenden Zaubersprüche