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Ein Geschenk des Himmels: Ich, Mattia und das Down-Syndrom
Ein Geschenk des Himmels: Ich, Mattia und das Down-Syndrom
Ein Geschenk des Himmels: Ich, Mattia und das Down-Syndrom
Ebook152 pages1 hour

Ein Geschenk des Himmels: Ich, Mattia und das Down-Syndrom

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About this ebook

Mit Verdacht auf eine verdickte Nackenfalte während einer Routineuntersuchung in der 13. SSW beginnt eine höchst emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle, Zweifel und Ängste.
Will ich ein behindertes Kind? Schaffe ich das? Und unsere Familie? Niemand wünscht sich ein behindertes Kind. Und jetzt?
Die Schwangerschaft wird zum Spießrutenlauf, welche in einer Frühgeburt in der 33. SSW gipfelt. Im Nachhinein nur ein kleines Gewitter vor einem monatelangen Sturm an der Grenze zwischen Leben und Tod, Aufopferung und totaler Erschöpfung, Verzweiflung und Hoffnung.

Das Down-Syndrom des kleinen Mattia hat dabei kaum Einfluss und auch der Jobverlust des Familienvaters kurz vor der Geburt wird zur Nebensache.

Ein sehr authentisches, persönliches Tagebuch einer Mutter, welche trotz aller Rückschläge immer wieder Kraft findet, den Weg zu gehen, Unkonventionelles zu wagen und trotz allem Vertrauen in das Leben hat.
LanguageDeutsch
Release dateNov 26, 2018
ISBN9783746040035
Ein Geschenk des Himmels: Ich, Mattia und das Down-Syndrom
Author

Claudia Kollros

Claudia Kollros, geboren 1978, ist Kinder-, Jugend- und medialer Coach und Mutter von drei Knaben. Nach ihrem Abschluss am Lehrerseminar Luzern 2001 arbeitete sie zwölf Jahre als Primarlehrerin. 2009 wurde im SRF Dok-Film "Elenas Chance - eine Schule für Alle" ihre Arbeit in der Integration von Down-Syndrom Kindern in der Regelklasse eindrücklich festgehalten. Seit der Geburt des jüngsten Sohnes Mattia im August 2017 ist sie selber Mutter eines Kindes mit Down-Syndrom.

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    Book preview

    Ein Geschenk des Himmels - Claudia Kollros

    VORWORT

    Ist jedes Leben wertvoll?

    Lieber Leser, liebe Leserin

    Wir neigen dazu, alles im Voraus wissen zu wollen. Besonders dann, wenn unser Kinderwunsch in Erfüllung geht und ein kleines Menschlein auf dem Weg zu uns und in diese Welt ist. Wir beginnen zu planen, überwachen das Wachstum im Mutterleib und stehen die Zeichen auf Sturm, reagieren wir frühzeitig um unerwünschte Situationen zu vermeiden. Doch was geschieht, wenn wir nicht vermeiden? Wenn wir schlicht annehmen, was wir erhalten und entgegen gutgemeinten Ratschlägen von Ärzten und Mitmenschen von einer Abtreibung absehen?

    Das Ehepaar Claudia und Severin Kollros haben früh erfahren, dass ihr Wunschkind Trisomie 21 hat und die Entwicklung des Kleinen nicht nach Norm verläuft. Sie haben sich, in dieser für viele Menschen erschreckenden Situation, intensiv mit den Ärzten und weiteren Drittpersonen ausgetauscht und ihren Sohn Mattia angenommen. So wie er ist, ohne Wenn und Aber. Was bedeutet, dass die Familie seit seiner Geburt einen intensiven und herausfordernden Weg beschreitet.

    In ihrem bewegenden Blog, den Sie hier in Buchform in Händen halten, beschreibt Claudia Alice Kollros das Auf und Ab der Gefühle ihrer Reise der Erfahrungen. Authentisch erzählt die junge Mutter von der nagenden Ungewissheit, ob der kleine Goldschatz die vielen Operationen übersteht, die er seit seiner Geburt über sich ergehen lassen musste. Sie beschreibt das Unverständnis, das ihr entgegengebracht wurde. Aber auch über die herzöffnende Unterstützung von Freunden, Verwandten und Ärzten.

    Mich haben die offenen Schilderungen der Odyssee einer Liebe zwischen Mutter und Kind berührt und betroffen gemacht. Die Geschichte des kleinen Mattia, die herausfordernden Aufgaben der Mutter und des Vaters und wie die beiden Brüder von Mattia mit dem besonderen Erdenengel umgehen, haben mich zum Denken angeregt und in meiner Meinung bestärkt, dass jedes Leben wertvoll ist. Nicht, weil es etwas bringt, sondern, weil es das Geheimnis in sich birgt, welches die unbegrenzte Liebe zwischen Mutter und Kind ermöglicht. Danke dir dafür, lieber Mattia.

    Herzlich

    Hampi van de Velde

    Inhaltsverzeichnis

    Mein Herz schlägt Purzelbäume

    Dieses komische Gefühl...

    Manchmal kommt es anders, als man denkt!

    Warten und Geduld haben

    Ein behindertes Kind? Das will ich nicht

    Wahrscheinlichkeit von 1:2 und 1:16

    Plötzlich ist so vieles nicht mehr wichtig im Leben

    Termin für die Fruchtwasserpunktion

    Ich nehme die kleine Seele wahr

    Absolute Gewissheit

    Ja zu unserem Kind mit Down-Syndrom

    Frühzeitiges Organscreening tipptopp

    Eine Familie voller Zufriedenheit

    Organ-Ultraschallkontrolle

    Hammergeile Zügeltruppe

    13-mal umgezogen – jetzt passt es

    Viele neue Bekanntschaften

    Abklärung der Schwangerschaftsdiabetes

    Alle zwei Wochen ein Ultraschall

    Ich liebe mein Extra-Chromosom

    Hellwach im Bett

    Papa und das normale Familienchaos

    Am Ende mit meinem Latein und Vertrauen

    Einander mehr die Hände reichen

    Wieder nach Hause gehen

    Hallo Welt!

    Fragen über Fragen und keine Antwort!

    Anruf aus dem Kinderspital

    Operation überstanden

    Den Loslassprozess verpasst

    Eine weitere Operation überstanden

    Mattia bewegt viele Menschen

    Mit unseren Jungs unterwegs

    Schritt für Schritt auf dem Weg der Besserung

    Und wieder einige Schritte zurück

    Wieder im OP

    Unsere Wundertüte

    Der Beatmungsschlauch ist weg

    Die Verlegung

    Und schon ist Oktober

    Das Gespräch

    Herr Morelli ist zu Besuch

    Ein weiteres Gespräch mit den Ärzten

    Der künstliche Darmausgang

    Vorbereitungen für die Operation

    Eure Unterstützung

    Wut loswerden

    Eine neue Akutphase beginnt

    Ein berührender Meilenstein

    Voller Demut

    Tiefer Fallen geht nicht mehr

    Der totale Zusammenbruch

    Wann kann ich nein sagen?

    Zauberhafte Adventszeit

    Jetzt bin ich auch noch krank

    Mattia kommt nach Hause

    Vier Monate Berg- und Talfahrt

    Seit einer Woche bei uns

    WUNDERvolles 2018

    Die Tage nehmen, so wie sie kommen

    Mein Gefühlsbarometer schlägt nach unten aus

    Unser Familienkraftbild

    Ein schmerzvoller Tiefpunkt

    Seit einer Ewigkeit eine Auszeit

    Röntgen mit Überraschung

    Vor der nächsten OP

    Ein langer Tag

    Kindergarten, Schule und natürliches Lernen

    Ich hadere mit der Situation

    Elios Geburtstag

    Sein Lachen geht tief ins Herz!

    Wenn der Älteste den Jüngsten im KiSpi besucht

    Die erneute Heimreise – nach sechs Monaten

    Hallo Infekt-Abteilung

    Ich bin für viele eine unangenehme Mama

    Zu schön, um wahr zu sein

    Mein Mama-Herz weint

    Nichts geht mehr

    Ein einfacher Wunsch und doch…

    Noch eine Extrarunde

    Freude und Dankbarkeit

    2. Februar 2017

    Mein Herz schlägt Purzelbäume

    Ich könnte hüpfen vor Freude!

    Ein positiver Schwangerschaftstest lässt mein Herz Purzelbäume schlagen, ich könnte die ganze Welt umarmen.

    Ein Gefühl von Wärme, Geborgenheit und Hingabe steigt in mir auf. Meine beiden Jungs schauen mich an, verstehen aber gerade nicht, warum Mama so vor sich hin tänzelt. Sie lachen aber einfach mit.

    Es ist meine vierte Schwangerschaft und ich gehöre sicher zu denjenigen Frauen, welchen man es sofort ansieht. Ich kann meine Freude kaum unterdrücken, wieso auch! Meine starke Übelkeit ist unmöglich zu verbergen und oft sehe ich aus wie frisch gekotzt.

    Es wird ja gesagt, dass Mädchen der Mama während der Schwangerschaft ihre Schönheit rauben. Ich hätte wetten können, dass wir ein Mädchen bekommen – so scheisse, wie ich die ersten drei Monate ausgesehen habe. Noch dazu meinte mein Mann Severin öfters, dass ich unglaublich zickig sei!

    Mädchen oder Junge? Egal, Hauptsache gesund, oder?

    2. März 2017

    Dieses komische Gefühl...

    Irgendwie überkommt mich immer wieder dieses komische Gefühl, dass der Zeitpunkt meiner Schwangerschaft nicht passt, obwohl wir uns ein drittes Kind gewünscht haben. Woher kommt das nur?

    Es tauchen unglaublich viele Fragen auf, wie beispielsweise, ob die Entbindung auch im Geburtshaus stattfinden wird, alles gut mit meinem Schatz ist, wieso ich mich so schlecht fühle, wieso ich kraftlos bin und innerlich zusammensacke. Ich mache mir auf einmal über Dinge Gedanken, wie ich es während meiner anderen Schwangerschaften nie gemacht habe. Es fühlt sich alles nicht mehr so freudvoll und leicht wie damals an. Was ist nur los mit mir? Ich habe unglaubliche Angst, meinen Sonnenschein zu verlieren, was sich auch in einer Schmierblutung klar geäussert hat... Und jetzt? Die Unsicherheit, ob wirklich alles gut ist, stresst mich von Tag zu Tag mehr, obwohl ich immer und immer wieder versuche, ins Vertrauen abzutauchen!

    Meine Übelkeit wird immer heftiger und mein Alltag ist stressiger denn je. So entscheide ich mich, da das alles mit Übelkeit, Kraftlosigkeit und Schmierblutung in der achten Schwangerschaftswoche (SSW) für mich wirklich zu einer Prozedur wird, einen Termin bei meiner Frauenärztin zu machen. Bei meinen anderen Schwangerschaften war ich so im Vertrauen, dass ich erst in der zwölften SSW einen Termin für den ersten Ultraschall vereinbart habe. Dieses Mal ist es anders. Die Angst ist einfach zu gross, obwohl mir bewusst ist, dass die Natur in den ersten drei Monaten über Leben und Tod entscheidet. Diese Erfahrung habe ich im Jahr 2010 in der achten Schwangerschaftswoche gemacht. Ich kenne diesen Schmerz, wenn die Frauenärztin bei der Untersuchung sagt, dass das Herz nicht schlägt, und einem gefühllos das Wort „Abort" um die Ohren geschlagen wird. Das will ich nicht noch einmal erleben. Nur: kontrollieren kann ich es ja auch nicht!

    Ich war erleichtert, als mir meine Frauenärztin bei meinem Termin bestätigte, dass alles so weit gut sei! Ich bekam ein Rezept gegen die Übelkeit und war wieder guter Hoffnung, dass alles gut werden würde.

    Die Freude ist wieder voll da. Wunderbar, im Oktober sind wir zu fünft!

    5. April 2017

    Manchmal kommt es anders, als man denkt!

    Der Termin für den ersten Ultraschall in der dreizehnten Woche steht fest und ich bin schon ganz aufgeregt!

    Da wir im Juni in meinen Heimatkanton Obwalden ziehen werden, habe ich mich entschieden, die Frauenärztin

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