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Zitronenblütenküsse und Lebkuchensterne: Sinnlicher Liebesroman - Mallorca-Erotic-Romance 3
Zitronenblütenküsse und Lebkuchensterne: Sinnlicher Liebesroman - Mallorca-Erotic-Romance 3
Zitronenblütenküsse und Lebkuchensterne: Sinnlicher Liebesroman - Mallorca-Erotic-Romance 3
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Zitronenblütenküsse und Lebkuchensterne: Sinnlicher Liebesroman - Mallorca-Erotic-Romance 3

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About this ebook

Mit dreißig einen tollen Job, Mann und Kind. Das war das Ziel, das Eva mit ihrer Freundin Jessica vor vielen Jahren definiert hatte. Romane in andere Sprachen zu übersetzen, kommt Evas Vorstellung vom Traumberuf sehr nahe, doch mit einem passenden Mann will es einfach nicht klappen.
Im Urlaub auf Mallorca nimmt sie die Erfüllung ihres Herzenswunsches nach einem Baby selbst in die Hand. Erst nach ihrer Rückkehr wird ihr klar, dass Alejandro doch nicht der leichtfertige Casanova zu sein scheint, für den sie ihn anfänglich hielt. Als er schließlich kurz vor Weihnachten unerwartet vor ihrer Tür steht, droht ihr kleines Geheimnis ans Licht zu kommen. Alejandro lässt sie alles andere als kalt, doch was soll sie mit einem Mallorquiner?
Band 3 der Reihe, kann jedoch unabhängig von den Vorbänden gelesen werden.
Enthält liebevoll-erotische, einvernehmliche Erotikszenen.

Die Reihe "Mallorca-Erotic-Romance" umfasst folgende Bände:
- Ich, du und sie
- Wir drei für immer
- Zitronenblütenküsse und Lebkuchensterne
- Weil die Liebe siegt
- Wahre Liebe rostet nicht
- Das Meer, du und ich
- Ein Boot, ein Kuss und du
- Du, ich und Weihnachtszauber

Von der Autorin sind folgende sinnliche Liebesromane erschienen:
NEU: Our Life. Our Rules.

Die Reihe "Club Red Vulcano"
- Zweite Chance für Lust und Liebe
- Wer mit dem Feuer spielt

Die Reihe "Nachhilfe für die Liebe"
- Die Sexpertin
- Patchwork mit Herz
- Dich zu sehen

"Keine Cupcakes für Bad Boys" zwei Romane in einem Buch
- (K)ein Bad Boy für Carolin von Isabella Lovegood
- Ein Cupcake zur Mittsommernacht von Tamara Leonhard
"Traumprinz nicht gesucht und doch gefunden" (Fortsetzung von (K)ein Bad Boy....)

Die Reihe "Zimmer frei für die Liebe":
- Heiße Küsse für das Christkind
- Ein Koch zum Verlieben
- Die Liebe kommt in Gummistiefeln
- Liebe ist kein Computerspiel
- Zuckerbäcker küssen besser
- Regenbogenküsse
- Kreuzfahrt zurück ins Leben
- Starthilfe fürs Herz
- Herzenskinder

Die "Rosen-Reihe":
- Sommerflirt mit Folgen
- Liebe zu dritt
- Rosen-Himmel
- Geteilte Liebe
- Drei plus zwei und jede Menge Liebe
- Auf Liebe gebaut
- Herbstgenüsse
- Aller guten Dinge sind 5
- Weihnachten am Heckenrosenweg

"Neujahrsliebe" - Sinnlich-erotische Kurzgeschichte
"Venus trifft Venus" - Sinnlich-erotische Kurzgeschichte

Unter dem Pseudonym Ingrid Fuchs
- Die Hexe Veronika: Roman für Kinder ab ca. 5 Jahren und
dazu passendes Malbuch

- Unverhofftes Glück (Funkelstein-Roman)
- Die Liebe hat viele Gesichter (Funkelstein-Roman, Gayromance)
- Winterküsse in Funkelstein
- Frühlingsküsse in Funkelstein

Unter dem Pseudonym C.P. Garrett

"A Groupie's Dream" - erotische Kurzgeschichte
"Nina" - erotischer Roman
"Mein 10. Hochzeitstag" - erotische Kurzgeschichte
"Der Zucker und das Salz des Lebens" + "Honig und Chili" 2-teiliger, erotischer Roman
LanguageDeutsch
Release dateDec 25, 2018
ISBN9783903066373
Zitronenblütenküsse und Lebkuchensterne: Sinnlicher Liebesroman - Mallorca-Erotic-Romance 3
Author

Isabella Lovegood

Isabella Lovegood ist das Pseudonym einer österreichischen Autorin. Als Jahrgang 1964 kann sie aus einem bewegten, erfahrungsreichen Berufs- und Privatleben schöpfen. Ihr Spezialgebiet sind sinnlich-erotische Romane. Sie handeln von Liebe, Lust und Zärtlichkeit, und sehr oft von Menschen mit Lebenserfahrung, die sich trotz allem die Hoffnung bewahrt haben oder wieder für sich entdecken. Ihre Romane sind geprägt von prickelnder Erotik und der tiefen Sehnsucht nach harmonischen, liebevollen Beziehungen.

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    Book preview

    Zitronenblütenküsse und Lebkuchensterne - Isabella Lovegood

    Ein paar Worte vor Beginn

    Dieser Roman ist reine Fiktion, eine erdachte Geschichte. Erfundene Personen können sich nicht mit Krankheiten anstecken oder schwanger werden – außer ich denke mir dieses Schicksal für sie aus.

    Für echte Personen im realen Leben gilt das nicht. Sie sind selbst verantwortlich für das, was ihnen zustößt und dafür, sich vor Krankheiten und ungewollten Schwangerschaften zu schützen.

    Ich habe mir in diesem Roman die Freiheit genommen, das Thema ‚Safer Sex‘ auszuklammern, bitte jedoch Sie, liebe Leserinnen und Leser, im realen Leben nicht darauf zu verzichten!

    Und nun wünsche ich viel Spaß – beim Lesen und im realen Leben!

    Isabella Lovegood

    1. Kapitel

    Alejandro

    Erleichtert ließ ich mich auf meinen Fensterplatz sinken. Im Augenwinkel beobachtete ich, wie die rothaarige Frau den Sicherheitsgurt ihrer kleinen Tochter auf dem Sitz zwischen uns schloss. Dann machte ich es ebenso und zog ihn fest. Schließlich musste ja niemand merken, dass ich zum ersten Mal in einem Flugzeug saß. Wie viele meiner Landsleute hatte ich unsere schöne Insel noch nie verlassen.

    Mein Mobiltelefon versetzte ich in den Flugmodus und hoffte, dass mir das bei mir selbst ebenso gut gelang. Ich sah durch das kleine Fenster hinaus auf das Flughafengelände von Palma und machte ein paar Fotos. Carmen und Isabel hatten mir mehrmals eingeschärft, meine Erlebnisse und Eindrücke auf diese Art festzuhalten und ich hatte versprochen, ihnen die Bilder zu schicken, sobald ich eine Verbindung zum Internet hatte.

    Ein bisschen war es meinen beiden Halbschwestern zu verdanken, dass ich diese Reise überhaupt antrat. Dabei hatten sie Eva nicht einmal kennengelernt. Aber sie waren feinfühlige Mädchen, vor denen ich kaum etwas geheimhalten konnte. Okay, meine Stimmungslage hatten ohnehin mehr Menschen mitbekommen, als mir lieb war. Welcher Mann machte sich gerne wegen einer Frau zum Affen, für die er anscheinend doch nur ein Urlaubsflirt gewesen war? Ich lehnte den Kopf gegen die kalte Scheibe und kehrte in Gedanken an diesen schicksalhaften Nachmittag im September zurück, an dem alles begonnen hatte.

    „Es gibt eine Zeit für Vorsicht und Vernunft und eine andere, das Herz sprechen zu lassen."

    Das war das Erste, was ich von Eva gehört hatte. Die Stimme war mir unbekannt, aber aufgrund der Klangfarbe war mir sofort klar, dass die junge, blonde Frau, die da mit Jessica unter dem Zitronenbaum saß, ebenfalls aus Österreich stammen musste.

    Als ich mich bemerkbar machte, zuckten sie zusammen, als hätte ich sie bei etwas ertappt. Erschrocken stellte ich fest, dass Jessica geweint hatte.

    „Geht es dir gut, Jessy?", fragte ich sie besorgt. Rasch wischte sie sich die Tränen ab und lächelte mich beruhigend an.

    „Wir sind nur traurig, weil wir nicht an die reifen Zitronen herankommen", antwortete die Blonde an ihrer Stelle. Sie hätte auch sagen können, dass es mich nichts anging, aber das war auf jeden Fall die charmantere Variante. Ich war ohnehin nicht der Typ, der gerne die Nase in das Privatleben seiner Mitmenschen steckte, aber Jessica war nicht nur meine Kollegin, sondern auch zu einer Freundin geworden. Und für meine Freunde war ich da, wenn sie mich brauchten. Ich streckte Jessy die Hände hin, um ihr vom Boden aufzuhelfen. Dann wandte ich mich ihrer Begleiterin zu und nahm sie zum ersten Mal richtig wahr. Eigentlich stand ich nicht auf Blondinen. Sie waren mir zu blass und farblos. Aber diese hier ... Ihre hellblauen Augen funkelten mich vergnügt an und ihre rosigen Lippen waren zu einem süßen Lächeln verzogen. In ihren Wangen bildeten sich zwei Grübchen. Jessy stellte uns vor.

    „Alejandro, das ist meine beste Freundin Eva."

    Sie reagierte darauf in perfektem, wohlklingendem Spanisch. „Freut mich, ich habe schon viel von dir gehört. Vor allem, dass du Frauen in Not hilfst."

    Mein Blick wanderte von ihrem Mund mit den strahlendweißen Zähnen zu ihren Augen, als ich ihr antwortete: „Das gehört zu meinen Hauptaufgaben. Wobei Zitronen zu pflücken eine der angenehmeren Arbeiten ist. Nur widerstrebend ließ ich ihre Hände los. Ihr schien eben erst zu Bewusstsein zu kommen, dass wir uns noch immer gehalten hatten. Amüsiert registrierte ich den rosigen Hauch, der ihre Wangen überzog. Ich streckte mich und wählte mit Bedacht drei leuchtend gelbe Zitronen, pflückte sie und überreichte sie Jessy. „Was immer der Grund für deine Tränen war, ich bin froh, zu sehen, dass sie getrocknet sind.

    „Danke. Denkst du, die Blüten halten sich, wenn man ein Ästchen in eine Vase stellt? Eva ist von ihrem Duft total fasziniert."

    „Ich habe keine Ahnung, aber bei dieser Fülle können wir es doch auf einen Versuch ankommen lassen." Ich betrachtete die Äste prüfend, bis ich einen geeigneten Zweig gefunden hatte. Aus der Tasche seitlich am Bein meiner Arbeitshose holte ich das Klappmesser heraus und trennte ihn mit einem sauberen Schnitt vom Baum. Ich überreichte ihn Eva mit einer angedeuteten Verbeugung. Zwischen sattgrünen Blättern saßen zahlreiche offene und halbgeöffnete Blüten. Sie hielt ihre hübsche kleine Nase daran und warf mir gleichzeitig ein Lächeln zu, das so atemberaubend war, dass es mein Herz einen Moment ins Stolpern brachte. So etwas war mir noch nie passiert. Eilig trat ich den Rückzug an, schnappte meine Schiebetruhe und machte, dass ich wegkam, bevor die Mädels mitbekamen, wie sehr mich Eva aus der Fassung brachte.

    „Ich muss wieder an die Arbeit. Schönen Nachmittag, ihr beiden", rief ich beinahe schon über die Schulter zurück, während ich mit langen Schritten das Weite suchte.

    Obwohl ich wusste, dass sie nur zwei Wochen bleiben würde, hatte ich mich auf sie eingelassen. Ich konnte nicht anders. Vom ersten Moment an hatte ich alle Vorsicht, alle Vernunft vergessen und nur mein Herz sprechen lassen.

    Es waren die unglaublichsten, wundervollsten zwei Wochen meines Lebens. Was dann folgte, glich einem dumpfen Aufprall aus drei Metern Höhe. So ähnlich hatte es sich angefühlt, als ich vor einigen Jahren von einer Leiter gefallen war.

    Ich war davon ausgegangen, dass wir vorerst eine Art Fernbeziehung führen würden, bis wir uns sicher waren, wie es weitergehen sollte. Doch Eva verhielt sich, kaum dass sie wieder in Graz war, vollkommen anders, als ich erwartet hatte. Wenn wir telefonierten, verhielt sie sich freundlich, aber ich spürte deutlich, dass sie mich auf Distanz hielt. Und es war immer ich, der den Kontakt suchte. Ich hatte mit zehn Jahren den plötzlichen Tod meines Vaters verkraften müssen. Als ich fünfundzwanzig war, verstarb mein Stiefvater nach einem Sturz von einem Baugerüst. Das waren einschneidende, schockierende Erlebnisse gewesen, doch ich hatte gelernt, damit umzugehen. Diese leise, unausgesprochene Zurückweisung, die sich wie ein Wurm in mein Herz fraß, machte mich fertig. Ich musste wissen, was los war. Ich wollte aus ihrem Mund hören und in ihren Augen lesen, dass sie nichts mehr mit mir zu tun haben wollte. Dann konnte ich die Liebe meines Lebens vielleicht loslassen. Ich schnaubte innerlich über diese Formulierung, die mir spontan in den Sinn gekommen war.

    Bei meinen Kumpels hatte ich die verschiedensten Verliebtheitsphasen miterlebt. Nach einigen Enttäuschungen waren die meisten mittlerweile verheiratet, einige hatten Kinder. Dass ich mich wegen einer Frau, noch dazu wegen einer Ausländerin, die hier nur auf Urlaub war, zum Affen machte, konnten sie nicht verstehen. Ich nahm es ihnen nicht übel. Schließlich verstand ich ja selbst nicht, was mit mir passiert war. Meine Halbschwestern fanden es höchst romantisch und drängten mich, um Eva zu kämpfen. Doch hatte ich überhaupt noch eine Chance?

    Und nun saß ich im Flugzeug nach Graz. Es setzte sich in Bewegung und rollte zügig über den Flugplatz, bis es auf der vorgesehenen Rollbahn ankam. Nun beschleunigte es abrupt. Unwillkürlich hielt ich die Luft an. Ich wurde in den Sitz gedrückt, dann waren wir in der Luft. Fasziniert sah ich hinaus und betrachtete zum ersten Mal meine Heimat von oben. Erst als wir über Mallorca hinweggeflogen waren und unter uns nur noch das unglaublich blaue Mittelmeer zu sehen war, lehnte ich mich zurück. Jetzt merkte ich, dass sich mein Nacken verspannt hatte, und bewegte den Kopf hin und her. Ich sah mir die Fotos an, die ich gemacht hatte und konnte die Entzückenslaute meiner Schwestern jetzt schon hören.

    2. Kapitel

    Eva

    Seufzend drehte ich mich um und schaltete den Wecker aus. Normalerweise brauchte ich nicht lange, um wach zu werden. Ich liebte meinen Job und freute mich auf den Tag. Doch seit ungefähr drei Wochen war nichts mehr wie zuvor.

    Obwohl mir davor graute, schob ich die Decke weg und stellte bedächtig die Füße auf den Boden. Nur keine hastigen Bewegungen. Doch im gleichen Maß, wie ich mich in die Senkrechte bewegte, hob sich auch mein Magen. Ich presste die Hand auf den Mund und lief ins Badezimmer. Über dem Waschbecken erbrach ich mich. Mein Magen war ohnehin leer. Trotzdem musste ich mich fest anklammern, als die Übelkeit in Wellen durch mich hindurchlief. Meine Hände zitterten, als ich nach einem Becher griff und ihn mit Wasser füllte. Ich nahm ein paar winzige Schlucke. Kaum war es in meinem Magen, trat es auch schon wieder den Rückweg an.

    Ich seufzte und betrachtete mich im Spiegel. Die erste Euphorie, als der Schwangerschaftstest anzeigte, dass mein Plan aufgegangen war, hatte sich angesichts der heftigen Morgenübelkeit etwas gelegt. Meine Freundin Jessica wurde von keinerlei Beschwerden geplagt und blühte regelrecht auf. Den angesichts meiner abgekämpften Gesichtszüge keimenden Neid ließ ich gar nicht erst aufkommen. Ich hatte das, was ich mir gewünscht hatte und durch solche Kleinigkeiten würde ich mir die Freude darüber nicht verderben lassen.

    Entschlossen wandte ich mich ab, doch noch während ich auf der Kloschüssel saß, überfiel mich der nächste Brechreiz in einer übermächtigen Welle.

    Ich war froh, dass ich mit meinem Chef ausgehandelt hatte, dass ich auch zu Hause arbeiten durfte. In eine warme Decke gemummelt, richtete ich mich mit dem Laptop auf dem Sofa ein. Die Arbeit lenkte mich ab und gegen zehn Uhr fühlte ich mich dann dazu bereit, es mit einem Kräutertee und einem Stück trockenem Toast zu versuchen.

    Erleichtert merkte ich, wie sich Wärme in meinem Magen ausbreitete und zum ersten Mal an diesem Tag ein wohliges Gefühl auslöste. Ich arbeitete weitere zwei Stunden, dann machte ich Schluss. Es war Freitag und damit ein kurzer Arbeitstag. Es war für mich Ehrensache, die Zeit, die ich auf die Stundenaufzeichnungen eintrug, auch tatsächlich zu arbeiten. In dem Moment, als mir das Wort Ehre durch den Kopf geisterte, hatte ich ein Bild dazu: Einen Mann mit dunklem Haar und braunen Augen, die mich anstrahlten. Ein Lächeln, das beinahe perfekte Zähne freigab. Das winzige Eckchen, das bei einem Vorderzahn fehlte, war ein liebenswerter Makel in einem attraktiven Männergesicht, an das ich nicht erinnert werden wollte.

    Es tat weh, an Alejandro zu denken. Gleichzeitig verband ich die schönsten, süßesten Erinnerungen mit ihm. Mein toller Plan hatte einen gewaltigen Fehler, den ich erst bemerkte, als es zu spät gewesen war.

    Mit einem kleinen Lächeln legte ich die Hand auf meinen Unterbauch. „Ja, Kleines, ich habe dir gute Gene ausgesucht. Einen gesunden, vor Kraft strotzenden Papa mit Köpfchen und einem untadeligen Charakter. Genau das, was ich mir gewünscht hatte."

    Was ich nicht einkalkuliert hatte, war die Tatsache, dass er sich offenbar in mich verliebt hatte. Auch mich hatte es erwischt und, wenn ich ganz ehrlich zu mir war, vermisste ich ihn fürchterlich. Aber es war ein Urlaubsflirt gewesen und das wussten wir beide.

    Ich rührte in meiner Gemüsesuppe vom Vortag, um sie langsam aufzuwärmen, ohne sie anbrennen zu lassen. Der Klingelton des Handys riss mich aus meinen Gedanken. Ich freute mich, den Namen meiner besten Freundin auf dem Display zu lesen.

    „Hallo Jessy, wie geht’s dir?", fragte ich betont munter.

    „Mir geht es super! Wir haben strahlenden Sonnenschein und fast keinen Wind. Dabei hat es gestern noch geschüttet wie aus Kübeln, sprudelte sie hervor. „Ich finde es toll, dass das Hotel im Dezember und Jänner geschlossen hat. Zwei Monate Urlaub am Stück. Jetzt können Mona und ich endlich mal so richtig viel unternehmen. Michi will sich auch ein wenig freischaufeln, aber er hat total viele Aufträge!

    Ich schmunzelte. Meine Jugendfreundin quoll über vor Unternehmungslust und das freute mich ehrlich für sie. „Also läuft es auch weiterhin gut für ihn", stellte ich fest.

    „Ja, er ist sehr zufrieden. Einen Moment war Pause, dann fragte Jessica. „Wie geht es dir? Ist dir noch immer so mies am Morgen?

    „Ja, aber mein Mini-Frühstück um zehn Uhr habe ich heute gut vertragen. Es scheint langsam besser zu werden."

    „Du tust mir echt leid, stellte sie mitfühlend fest. „Ich weiß ja nicht, was bei mir noch alles kommt, aber bis jetzt geht es mir wirklich gut.

    „Genieße es, kommentierte ich trocken. „Bei meiner Schwester schwellen jetzt die Beine an. Sie sieht aus wie ein zweibeiniger Elefant.

    Jessy lachte. „Oh, du bist gemein. Wie weit ist sie jetzt?"

    „Im siebten Monat, aber sie hat wirklich viel zugenommen. Darauf werde ich auf jeden Fall achten. Ich schaltete die Heizzone meines Keramikkochfeldes aus, ließ den Topf jedoch darauf stehen. „Was gibt es sonst zu berichten? Wenn das Hotel geschlossen war, lief sie wenigstens nicht jeden Tag Alejandro über den Weg. Ich ertappte mich bei der Befürchtung, dass ihn die viele Freizeit vielleicht noch mehr ins Grübeln brachte, als wenn er sich mit Arbeit ablenken konnte. Jessy unterbrach meine Gedankengänge.

    „Schade, dass du nicht zwischen den Feiertagen einfach zu uns kommen kannst. Wir vermissen dich alle sehr!"

    „Dann hättest du nicht so weit wegziehen dürfen, Jessy, erinnerte ich sie etwas unsanft. „Dass wir uns nicht mehr allzu häufig sehen werden, sobald du auf deiner Insel sitzt, war klar.

    „Okay, du hast ja recht. Ich sag auch schon nichts mehr", kam es kleinlaut von ihr.

    „Entschuldige bitte, war nicht so gemeint. Es ist ja lieb, dass ihr mich vermisst. Ich dich auch, Jessy. Sehr sogar." Plötzlich hatte ich einen Kloß im Hals. ‚Verdammte Hormone‘, murrte ich innerlich und versuchte, ihn wieder loszuwerden, indem ich einen Löffel Suppe nahm.

    „Alles in Ordnung?", erkundigte sich meine Freundin, als ich einen Schreckenslaut ausstieß.

    „Ja, ich hab mir nur die Zunge an meiner Suppe verbrannt."

    „Oh, wolltest du gerade essen? Dann halte ich dich nicht länger auf. Dein Zwerg braucht Nahrung, vor allem, wenn du einen halben Tag nichts drin behältst. Kochst du dir auch etwas Ordentliches?"

    Ich musste lachen. „Du erinnerst mich erschreckend an meine Mutter! Ja, ich achte auf meine Ernährung."

    „Ich werde von Michi und Mona verwöhnt und wollte dir nur ein wenig von ihrer Fürsorge weitergeben. Jessica senkte die Stimme ein wenig. „Manchmal wird mir das schon fast zuviel. Ich bin doch nicht krank.

    Mir lag bereits auf der Zunge, dass sie sich darüber freuen sollte. Abgesehen von meiner Mutter, die sich jedoch vor allem auf häufige Anrufe beschränkte, wurde ich nicht umsorgt, was auch nicht lustig war. Ich verbiss mir einen diesbezüglichen Kommentar. Die Suppe hatte ich mir selbst eingebrockt.

    „Ich wünsche dir so sehr, dass du doch noch einen Mann findest, der das alles mit dir zusammen erlebt und durchsteht." Da waren wir also doch wieder bei meinem ‚Lieblingsthema‘ gelandet. Ich seufzte vernehmlich.

    „Du weißt genau, dass kein Mann auf Dauer bei mir bleiben wollte. Da wird mich mit einem Kind schon zweimal keiner nehmen."

    „Das ist doch Quatsch, und das weißt du. Früher konnte ich wenigstens noch sagen, du hast den Richtigen einfach noch nicht getroffen. Aber jetzt ..." Sie ließ den Satz unvollendet und ich seufzte erneut.

    „Jessy, das hatten wir doch alles schon durchgekaut. Mehrmals. Ich weiß, Alejandro ist deiner Meinung nach der perfekte Mann für mich. Aber der Zug ist abgefahren. Er ist auf Mallorca und ich hier. Er wird darüber hinwegkommen und eine andere finden. Und ich habe ein Baby. Mehr brauche ich nicht zum Glücklichsein!" Meine Freundin antwortete zuerst nicht. Es gab auch nichts zu sagen. Doch dann hörte ich, wie sie Luft holte.

    „Weißt du noch, wie du mir gesagt hast, du hältst es für einen Fehler, dass wir so Hals über Kopf nach Mallorca auswandern?"

    „Ja, klar. Das ist auch erst vier Monate her."

    „Auf die Gefahr hin, dass du mir böse bist: Ich halte es für idiotisch und nicht besonders verantwortungsvoll, dass du Alejandro und dir nicht eine Chance gibst. Vor allem eurem Kind gegenüber ist das unfair. Es ist nicht witzig, wenn in der Geburtsurkunde ‚Vater unbekannt‘ steht." Ich sog erschrocken die Luft ein. Das hatte gesessen.

    „Daran hatte ich noch gar nicht gedacht", gestand ich kleinlaut. Jessica hatte erst vor einem knappen halben Jahr erfahren, wer ihr Vater gewesen war. Da war er allerdings schon verstorben und sie hatte niemals die Gelegenheit gehabt, ihn kennenzulernen.

    Nach dieser Ansage hatten wir beide keine große Lust mehr, das Telefonat weiterzuführen. Ich entschuldigte mich damit, dass meine Suppe kalt

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