20 Frühlingsgeschichten für Groß und Klein: Mit passenden Anregungen zum Spielen, Basteln und Experimentieren
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Und das Besondere: Zu jeder einzelnen Geschichte gibt es eine passende Anregung zum Basteln, Spielen oder Experimentieren.
Das Buch eignet sich für Geschichtenfans von 3-112 Jahren.
Gisela B. Schmidt
Gisela B. Schmidt studierte Germanistik und Theologie in Tübingen. Sie lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Stuttgart. »Vermächtnis mit Lavendelhauch« ist ihr Debütroman.
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Book preview
20 Frühlingsgeschichten für Groß und Klein - Gisela B. Schmidt
Über das Buch:
In den „20 Frühlingsgeschichten für Groß und Klein" geht es um all die wunderbaren Dinge, die den Frühling zu einer so schönen Jahreszeit machen. So wird in einer Geschichte beispielsweise verraten, wie man Frühlingsblumen für die Ewigkeit bewahrt, in einer anderen fällt ein berühmtes Froschkonzert fast ins Wasser und in einer weiteren unterhalten sich Vorgärten über das besondere Etwas von Gärten und Anwohnern. In manch einer Geschichte geht es zauberhaft zu, mit Feen, Nixen und sprechenden Blumen, in anderen dagegen ganz real.
Und das Besondere: Zu jeder einzelnen Geschichte gibt es eine passende Anregung zum Spielen, Basteln oder Experimentieren.
Das Buch eignet sich für Geschichtenfans von 3-112 Jahren.
Über die Autorin:
Gisela B. Schmidt studierte Germanistik und Theologie in Tübingen. In der Elternzeit schrieb sie den Bestseller „24 Geschichten von Winter und Advent sowie die „20 Frühlingsgeschichten für Groß und Klein
.
Meiner Familie gewidmet
Inhaltsverzeichnis
Der kleine Sonnenstrahl
Anregung:
Die Osterraupe
Anregung:
Der Frühling ist im Land
Anregung:
Eiszeit im April
Anregung:
Balduins Sternstunde
Anregung:
Das Frühlingskonzert
Anregung:
Die alte Frau und die Insel
Anregung:
Halte den Frühling fest
Anregung:
Prinzessin Tizia
Anregung:
Sonnentanz
Anregung:
Kannst du
Anregung:
Kinderbande
Anregung:
Schneckenrennen
Anregung:
Joe und die Berghütte
Anregung:
Unterwasserwelt
Anregung:
Vom Regentröpfchen, das nicht fallen wollte
Anregung:
Vorgartentratsch
Anregung:
Zum Mitnehmen
Anregung:
Die Gartenfee
Anregung:
Die schönste Blume
Anregung:
Liebe Leser,
Der kleine Sonnenstrahl
Vorsichtig klammerte sich der kleine Sonnenstrahl an der dicken, fluffigen Wolke fest und spickelte hinunter auf die Erde. Vor Staunen riss er weit die Augen auf. Schon ein paar Mal hatte er bereits mit hinunter zur Erde gedurft, aber so hatte er sie noch nie gesehen. Die Wiesen und Felder lagen still und starr in der Dunkelheit. Kein Luftzug streifte durch die Halme. Die Häuser in den Dörfern und Städten waren dunkel und wirkten wie ausgestorben. Nur vereinzelt brannte in wenigen Zimmern der Menschen, die besonders früh zur Arbeit mussten, künstliches Licht. Die Straßenlaternen, deren Lichtschein große Schatten auf den Asphalt malte, wirkten wir Verräter in der Weite der Dunkelheit.
Als der kleine Sonnenstrahl seinen Blick zum Wald schweifen ließ, erkannte er, dass auch die Tiere noch in tiefem Schlummer lagen. Kleine Häschen schliefen dicht an ihre Mutter gekuschelt, die langen Löffel gemütlich angelegt und die Hinterläufe weit von sich gestreckt. Aus einem Fuchsbau drang leises und gleichmäßiges Schnarchen. Die ganze Welt wirkte dunkel und schwarz. Behutsam achtete der kleine Sonnenstrahl darauf, dass sein eigenes Licht nur gerade so weit hinter der Wolke hervor schien, dass es nicht zur Erde hinab gelangen konnte.
„Oh, wow, fantastisch, Leute, das müsst ihr euch ansehen!"
Wild tobte der kleine Sonnenstrahl auf der Wolke herum. Das war der beste Anblick in seinem ganze Leben. Denn dass alles noch in tiefer Dunkelheit lag, bedeutete, dass noch kein Sonnenstrahl vor ihm hinuntergeblickt hatte. Übermütig nahm der kleine Sonnenstrahl Anlauf und hüpfte in einem Affenzahn über seine Geschwister hinweg, sodass diese von seiner Helligkeit geblendet wurden und sich verschlafen die Augen rieben.
„Ist es nicht noch ein bisschen früh zum Aufstehen?", murmelte einer der Sonnenstrahlen müde.
„Quatsch! Der kleine Sonnenstrahl hüpfte schnell zu ihm hinüber und sprang immer im Kreis um ihn herum. „Bestimmt ist jetzt genau die richtige Zeit. Oder Mama?
Die alte Sonne lachte. „Naja. Halb sechs ist schon noch ein bisschen früh für diese Jahreszeit. Aber da ihr nun schon mal wach seid, könnt ihr auch gleich damit anfangen, die Erde zu wecken. Du gibst ja sonst doch keine Ruhe." Liebevoll zwinkerte sie dem kleinen Sonnenstrahl zu.
Ja, da hatte sie absolut Recht. Der kleine Sonnenstrahl hatte sich fest vorgenommen, jetzt sofort die Erde zu wecken. Egal, ob seine Geschwister mitmachen würden oder nicht. Diese räkelten sich nun nacheinander und schlugen die Augen auf.
Der älteste Sonnenstrahl warf dem kleinen Sonnenstrahl einen tadelnden Blick zu. „Man kann auch wirklich alles übertreiben", knurrte er, aber er konnte dem kleinen Sonnenstrahl einfach nicht böse sein. Wer konnte ihm denn schon verdenken, dass er Spaß daran hatte, die Erde aufzuwecken. Es machte nun mal einfach wirklich Spaß. Aber nun, da der Sommer bevorstand und die Tage wieder länger wurden, würden die Sonnenstrahlen wieder sehr lange scheinen müssen. Das war mitunter ganz schön anstrengend. Wenn sein kleines Geschwisterchen erst ein paar Jahre dabei wäre, dann würde es schon verstehen, wie wertvoll die Wintertage waren, in denen sich die Sonnenstrahlen ein bisschen länger ausruhen konnten, dachte der älteste Sonnenstrahl. Im Winter sollte es nämlich später hell und früher dunkel werden. Da konnten die Sonnenstrahlen selbst auch mal ein bisschen ausschlafen und am Abend dann sogar früher ins Bett. Nach einem langen, schönen Sommer, konnte man das dann auch richtig genießen. Wenn es wieder so ein langer Sommer werden würde wie im vergangenen Jahr, dann bedeutete das, dass sie jeden Tag scheinen mussten. Das war ganz schön anstrengend. Da waren die Sonnenstrahlen auch manchmal dankbar für einen ordentlichen Regentag.
„Können wir jetzt endlich los? Der kleine Sonnenstrahl tobte unruhig auf der Wolke herum und schlug in seinem Übermut wilde Purzelbäume. „Los, los, los, macht schneller!
„Du kannst ja schon mal voraus fliegen", grummelte einer der Sonnenstrahlen, der noch immer nicht so richtig wach war.
Erstaunt riss der kleine Sonnenstrahl die Augen auf. „Oh darf ich, Mama? Bitte, bitte, darf ich?"
„Na, mach schon, ab mit dir, lachte die Sonne ermutigend. „Die anderen werden dann gleich nach kommen.
Der kleine Sonnenstrahl konnte sein Glück kaum fassen. Er holte tief Luft und trat ganz dicht an den Rand der Wolke. Dann stürzte er sich mit einem wilden Jubelschrei hinunter in die Dunkelheit und erleuchtete die Luft sofort mit seiner strahlenden Helligkeit. Wie der Blitz flitzte er hinunter in den Stadtpark, wo die Blumen in ihren Beeten noch in seliger Ruhe schliefen.
„Aufwachen, ihr Schnarchnasen, die Sonne lacht. Zeit zum Blühen", rief er und stupste die Blütenknospen vorsichtig mit seinen Lichtstrahlen an.
„Guten Morgen!"
„Guten Morgen!"
„Guten Morgen!"
„Guten Morgen!", tönte es da aus allen Ecken. Der kleine Sonnenstrahl blieb noch einen Moment lang genau über den Blumen schweben und betrachtete das bunte Schauspiel. Die Blumen zu wecken, war einfach wunderschön. Es sah so zauberhaft aus, wenn sie nach und nach die Blütenkelche öffneten und statt der geschlossenen grünen Knospen ihre bunten Blütenblätter präsentierten. Als würde sich plötzlich ein riesiges Meer aus Farben über die Wiese ergießen, dachte der kleine Sonnenstrahl und musste sich wirklich Mühe geben, um sich von diesem wunderbaren Anblick los zu reißen. Denn er wollte ja schließlich noch weiter.
So langsam waren auch seine Geschwister inzwischen auf der Erde angekommen und aus der sanften Morgendämmerung, die durch die wenigen Sonnenstrahlen zu Beginn entstanden war, wurde ein leuchtender Sonnentag. Aber obwohl sie viele waren, waren die Sonnenstrahlen noch nicht in jeden Winkel gedrungen. Der kleine Sonnenstrahl kannte ein paar Menschen, die die Rollläden immer bewusst nicht ganz verschlossen, damit die Sonnenstrahlen morgens in ihr Zimmer kommen und sie wecken konnten. Und das machte immer besonders großen Spaß.
Voller Vorfreude flitzte der kleine Sonnenstrahl zu einem der halb verschlossenen Rollläden und quetschte sich durch den kleinen Spalt. Liebevoll strich er dem kleinen Mädchen und dem Jungen, die in dem Zimmer schliefen über die Augen. Kinder weckte er immer so. Er streichelte ihnen ganz sanft über die Augen oder das Gesicht, bis sie schließlich die Augen öffneten und sich über den neuen Sonnentag freuten. Bei den Erwachsenen ging er dagegen gerne mal etwas gröber vor. Nicht, weil er sie nicht mochte, sondern weil sie so lustig reagierten. Manche drehten sich mit komischen Geräuschen auf die andere Seite, wenn er ihnen seine Strahlen ins Gesicht feuerte. Manche hielten sich schützend die Hände vor die Augen und manche versuchten sogar, sich unter der Bettdecke zu verstecken. Aber der kleine Sonnenstrahl leuchtete und