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Brandstiftung: Der neue Landdoktor 83 – Arztroman
Brandstiftung: Der neue Landdoktor 83 – Arztroman
Brandstiftung: Der neue Landdoktor 83 – Arztroman
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Brandstiftung: Der neue Landdoktor 83 – Arztroman

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About this ebook

Dr. Brunner bewohnt mit seiner geliebten Frau Ulrike und einem Jagdhund namens Lump ein typisches Schwarzwaldhaus, in dem er auch seine Praxis betreibt. Ein Arzt für Leib und Seele.
Die Serie zeichnet sich gegenüber dem Vorgänger durch ein völlig neues Konzept aus. Es wird noch größerer Wert auf Romantik, Spannung und sich weiterdichtende, zum Leben erwachende Romanfiguren, Charaktere und Typen gelegt.
Eines darf verraten werden: Betörend schöne Frauen machen dem attraktiven Landdoktor schon bald den Hof. Und eine wirkliche Romanze beginnt...

Die Spinnerei Reiter, ein u-förmiger weißer Backsteinbau mit zwei Stockwerken, lag am Ortsrand der Gemeinde Mainingberg. Im Hof standen alte Kastanien mit ausladenden Kronen, die das historische Kopfsteinpflaster beschatteten. Im mittleren Teil des Gebäudes waren der Empfang, die Büro- und Verkaufsräume untergebracht. In den beiden Seitenteilen standen die Spinnmaschinen. Eine Woche vor der Strickwarenmodenschau, die auf der Bergmoosbacher Burg stattfinden würde, waren Magnus Reiter, der den Familienbetrieb leitete, und seine Verlobte Frida noch auf Geschäftsreise. Frida, eine junge Norwegerin, hatte vor einiger Zeit eine Filiale der Modehauskette ihrer Familie in München eröffnet. Die Modelle für die Modenschau hatte sie in Norwegen stricken lassen, und Magnus hatte Frida einen Lagerraum in der Spinnerei zur Verfügung gestellt, um die Modelle unterzubringen, sobald sie aus Norwegen eintrafen. Frida hatte ihre Assistentin Esther damit beauftragt, die Lieferung anzunehmen und sich um die Vorbereitungen für die Modenschau zu kümmern. Esther war bewusst, dass es ein großer Vertrauensbeweis war, dass Frida ihr diese Aufgabe überließ. Sie hatte erst vor einem Jahr die Modeschule abgeschlossen, und sie war überglücklich gewesen, dass Frida sie damals gleich angenommen hatte. Die Filiale des norwegischen Modelabels für Strickwaren stand bei den Absolventen der Modeschule ganz oben. Die Kollegen waren super nett, die Bezahlung überdurchschnittlich gut, und Frida war eine Chefin, wie sie sich jeder wünschte. Sie setzte auf Teamwork und Offenheit. Mobbing ließ sie nicht zu, das machte sie jedem von Anfang an klar. Esther wollte Frida auf keinen Fall enttäuschen. Eine Gemeinschaft von Alpakazüchtern in Peru hatte sie eingeladen, um sie von einer Zusammenarbeit zu überzeugen. Sie hatte Frida versichert, dass sie diese Einladung annehmen konnte, ohne sich um die Vorbereitungen zur Modenschau zu sorgen. Der Aufenthalt in Bergmoosbach war für Esther auch ein bisschen wie Urlaub. Sie war hier zu Hause, und es war schön, wieder einmal eine ganze Woche auf dem elterlichen Hof zu verbringen statt eines kurzen Wochenendes. Nachdem die Spedition, die die Strickwaren aus Norwegen vom Münchner Flughafen nach Mainingberg bringen würde, Esther informiert hatte, dass der Fahrer unterwegs war, war sie in die Spinnerei gegangen, um die Ware dort in Empfang zu nehmen.
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateNov 27, 2018
ISBN9783740937386
Brandstiftung: Der neue Landdoktor 83 – Arztroman

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    Book preview

    Brandstiftung - Tessa Hofreiter

    Der neue Landdoktor – 83 – Brandstiftung

    Der neue Landdoktor

    – 83–

    Brandstiftung

    Jemand wollte Esther ausbooten

    Tessa Hofreiter

    Die Spinnerei Reiter, ein u-förmiger weißer Backsteinbau mit zwei Stockwerken, lag am Ortsrand der Gemeinde Mainingberg. Im Hof standen alte Kastanien mit ausladenden Kronen, die das historische Kopfsteinpflaster beschatteten. Im mittleren Teil des Gebäudes waren der Empfang, die Büro- und Verkaufsräume untergebracht. In den beiden Seitenteilen standen die Spinnmaschinen.

    Eine Woche vor der Strickwarenmodenschau, die auf der Bergmoosbacher Burg stattfinden würde, waren Magnus Reiter, der den Familienbetrieb leitete, und seine Verlobte Frida noch auf Geschäftsreise. Frida, eine junge Norwegerin, hatte vor einiger Zeit eine Filiale der Modehauskette ihrer Familie in München eröffnet. Die Modelle für die Modenschau hatte sie in Norwegen stricken lassen, und Magnus hatte Frida einen Lagerraum in der Spinnerei zur Verfügung gestellt, um die Modelle unterzubringen, sobald sie aus Norwegen eintrafen.

    Frida hatte ihre Assistentin Esther damit beauftragt, die Lieferung anzunehmen und sich um die Vorbereitungen für die Modenschau zu kümmern. Esther war bewusst, dass es ein großer Vertrauensbeweis war, dass Frida ihr diese Aufgabe überließ. Sie hatte erst vor einem Jahr die Modeschule abgeschlossen, und sie war überglücklich gewesen, dass Frida sie damals gleich angenommen hatte.

    Die Filiale des norwegischen Modelabels für Strickwaren stand bei den Absolventen der Modeschule ganz oben. Die Kollegen waren super nett, die Bezahlung überdurchschnittlich gut, und Frida war eine Chefin, wie sie sich jeder wünschte. Sie setzte auf Teamwork und Offenheit. Mobbing ließ sie nicht zu, das machte sie jedem von Anfang an klar.

    Esther wollte Frida auf keinen Fall enttäuschen. Eine Gemeinschaft von Alpakazüchtern in Peru hatte sie eingeladen, um sie von einer Zusammenarbeit zu überzeugen. Sie hatte Frida versichert, dass sie diese Einladung annehmen konnte, ohne sich um die Vorbereitungen zur Modenschau zu sorgen. Der Aufenthalt in Bergmoosbach war für Esther auch ein bisschen wie Urlaub. Sie war hier zu Hause, und es war schön, wieder einmal eine ganze Woche auf dem elterlichen Hof zu verbringen statt eines kurzen Wochenendes.

    Nachdem die Spedition, die die Strickwaren aus Norwegen vom Münchner Flughafen nach Mainingberg bringen würde, Esther informiert hatte, dass der Fahrer unterwegs war, war sie in die Spinnerei gegangen, um die Ware dort in Empfang zu nehmen. Sie hoffte, dass er noch vor sieben eintreffen würde. Sie war mit den Assistenten der anderen Modehäuser, die auch an der Modenschau teilnahmen, im Bräustübel der Brauerei Schwartz verabredet. Sie wollten den Ablauf der Modenschau noch einmal besprechen. Es waren sämtlich junge Leute, die sie vor einigen Wochen auf einer Messe in Mailand kennengelernt hatte, und sie freute sich darauf, sie wiederzusehen.

    Sie stand am Fenster des Lagerraums, in dem sie die Modelle unterbringen sollte, und schaute auf den Weg, der an der Spinnerei vorbei zum Bergmoosbacher Forst führte. Dort und auf dem Rasen zwischen Weg und Spinnerei hatte sich die Ambrosia ausgebreitet. Die Pflanzen mit ihren zartgefächerten Blättern und den gelbweißen Blüten standen zu beiden Seiten des Weges etwa einen Meter hoch. Die Gemeinde Bergmoosbach hatte beschlossen, Anfang November, nach dem Ende der Blütezeit, alle Pflanzen zu entfernen, um ihr weiteres Ausbreiten zu verhindern. Nicht nur Touristen klagten über Allergien, die von Ambrosia verursacht wurden, auch Einheimische waren inzwischen davon betroffen.

    Glücklicherweise habe ich bisher keine Allergien entwickelt, dachte Esther. Sie schob die Ärmel ihres hellgrünen Pullovers hoch, stützte die Arme auf das Fensterbrett und sah zu, wie die Sonne hinter den Berggipfeln verschwand. Hoffentlich will mir die Spedition nicht mitteilen, dass es später wird, dachte sie, als ihr Telefon läutete.

    Aber es war nicht die Spedition, wie sie gleich sah, als sie das Telefon aus der Tasche ihrer schwarzen Jeans zog. Es war Liane, die Assistentin von Wanger-Mode aus Augsburg, deren Name auf dem Display aufleuchtete. Liane Wanger war mit ihr zur Modeschule gegangen und vertrat die Firma ihres Onkels während der Modenschau in Bergmoosbach. Sie wohnte im Hotel Sonnenblick, und sie hatten sich schon gestern auf einen Kaffee dort getroffen.

    »Hallo, Liane«, meldete sich Esther.

    »Grüß dich, Esther, ich bin auf dem Weg zur Brauerei. Soll ich dich abholen? Dann könnten wir zusammen hingehen.«

    »Ich bin noch in der Spinnerei. Ich weiß nicht genau, wann ich hier fertig sein werde.«

    »Stimmt, du sagtest ja, dass du heute auf die Ware aus Norwegen warten musst. Weißt du was, ich komme zu dir und leiste dir Gesellschaft. Bis gleich.«

    »Ja, bis gleich«, sagte Esther. Sie und Liane waren auf der Modeschule zwar keine engen Freundinnen gewesen, aber sie freute sich trotzdem, dass sie in Bergmoosbach war, weil sie sich gern an ihre gemeinsame Zeit in der Modenschule erinnerte.

    Zehn Minuten später fuhr der rote Sportwagen mit Liane am Steuer in den Hof, und Esther verließ den Lagerraum, um sie zu begrüßen. Liane trug einen eleganten schwarzen Hosenanzug mit taillenkurzer Jacke und darunter eine weiße Spitzenbluse. Die Absätze ihrer weißen Pumps waren bestimmt zwölf Zentimeter hoch, was ihren Gang ein wenig unsicher machte. Ihr dunkelblondes in der Mitte gescheiteltes Haar reichte ihr bis zum Kinn und ließ ihr Gesicht mit den hohen Wangenknochen noch schmaler erscheinen. Gestern hatte Liane ihr verraten, dass ihr Onkel sich dem turbulenten Modegeschäft nicht mehr gewachsen fühlte und dass sie bald die Geschäftsleitung von Wanger-Moden übernehmen würde.

    Ihr Auftreten ist schon jetzt nicht mehr das einer Assistentin, sondern einer Geschäftsführerin, dachte Esther, als sie Liane mit einer kurzen Umarmung begrüßte. Sie dagegen mit ihrem hellblonden Haar, das sie zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte, und in ihrer legeren Kleidung würde ohne Zweifel als Lianes Assistentin durchgehen.

    »Wann genau erwartest du denn die Lieferung?«, fragte Liane und lehnte sich an die Motorhaube ihres Autos.

    »Eigentlich müsste der Wagen der Spedition bereits hier sein. Es wird sicher nicht mehr lange dauern.«

    »Hier draußen ist es schon ein bisschen kühl. Können wir im Haus warten?«, fragte Liane und rieb sich die Oberarme, so als würde sie bereits frieren.

    »Klar können wir im Haus warten«, sagte Esther. Mittlerweile war es dunkel geworden, und die Außenlampen an den Gebäuden, die den Hof ausleuchteten, hatten sich eingeschaltet. »Fridas Mann hat uns diesen Raum für die Modelle zur Verfügung gestellt«, klärte sie Liane auf, nachdem sie das Licht angeschaltet hatte und Liane sich verwundert in dem leeren Raum umschaute.

    »Warum lasst ihr eigentlich in Norwegen stricken und verwendet auch die Wolle von dort? Ist das nicht ein bisschen seltsam für Fridas Verlobten, dass die Wolle aus seiner Spinnerei nicht für sie infrage kommt?«, wollte Liane wissen und lehnte sich mit dem Rücken an die Fensterbank.

    »Frida hängt eben an ihrer norwegischen Heimat«, antwortete Esther lächelnd. Dass sie bereits einen Teil der norwegischen Wolle in Magnus‘ Spinnerei verarbeiteten, weil die Kapazitäten ihrer firmeneigenen Spinnerei in Trondheim nicht mehr ausreichte, ging Liane nichts an.

    »Ich nehme an, Frida ist noch in Norwegen, weil sie die Ware dort abgenommen hat?«

    »Sie wird rechtzeitig zur Modenschau zurück sein.« Fridas Reise nach Peru war ein Geschäftsgeheimnis. Sollten sie und Magnus sich mit den Leuten dort einigen, würden sie die Alpakawolle demnächst in Magnus‘ Spinnerei weiter verarbeiten und als neuen Geschäftszweig in Fridas Modehaus integrieren.

    »Frida hat offensichtlich großes Vertrauen zu dir.«

    »Ja, ich denke, das hat sie.« Egal, was Liane versuchte, sie würde sich nicht dazu hinreißen lassen, ihr von Fridas Reise zu erzählen. »Wann werden eure Modelle für die Modenschau geliefert?«, lenkte sie Liane auf ein anderes Thema.

    »Mein Onkel wird sie mitbringen. Er kommt am Tag vor der Modenschau nach Bergmoosbach. Nicht jeder kann auf Lagerraum und Models vor Ort zurückgreifen. Ich finde es übrigens äußerst bemerkenswert, dass ihr eure Mode von Damen aus dem Dorf

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