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Lebenslänglich
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Ebook29 pages18 minutes

Lebenslänglich

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Nico Wohlrabs Erzählung "Lebenslänglich" beschreibt die Macht des Gewissens am Beispiel eines jungen Studenten, der den rassen- und fremdenfeindlichen Theorien eines Ideologen erliegt und einen Menschen tötet.
LanguageDeutsch
Release dateFeb 26, 2019
ISBN9783748105947
Lebenslänglich
Author

Nico Wohlrab

Geboren am 14.07.1975 in Bad Salzungen. Wuchs in Suhl und der thüringischen Rhön auf. Studierte Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Universität in Ilmenau. Arbeitete als Software-Consultant und Programmierer in Berlin und Erfurt. Lebt heute seit einem Unfall 2008 mit Behinderung in Erfurt.

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    Lebenslänglich - Nico Wohlrab

    darf.

    1. Kapitel

    Wie graue Wolken legte sich der Nebel an diesem Sonntag zwischen die Bäume, um die Grabstätten und auf die schmalen Wege. Auf einem bedürftig Gepflasterten ging eine überschaubare Menschenmenge in Richtung der schlichten Friedhofskapelle, in welcher ein Sarg aufgebahrt war. Neben den meist jungen Menschen waren ein älteres Paar und ein kleiner Junge anwesend. Ein Junge, der hilflos und tapfer, die Hände krampfhaft ineinander verschränkt versuchte, seine Tränen zu unterdrücken, was ihm nicht gelang. Eine rotblonde Frau, die hinter dem Jungen stand und dessen Schultern an ihre Hüfte presste, weinte sich mit ihm die Augen aus.

    Die Frau hatte entgegen der Zweifel ihrer Mutter darauf bestanden, ihren Sohn zur Bestattung seines Vaters mitzunehmen. Sie bekam Rückendeckung von ihrem Vater, denn sie wollte, dass ihr Junge sich nicht später einmal übergangen fühlte, weil er keinen Abschied von seinem Vater hatte nehmen können. Sie wusste, ihr Mann hatte seine Eltern verloren, als Terroristen sie in seiner Heimat erschossen - zu einer Zeit, während er in Deutschland an seiner Diplomarbeit arbeitete. Hier an der Uni in Deutschland lernte er seine Frau kennen. Er litt deutlich darunter, dass er sich nicht von seinen Eltern hatte verabschieden können, denn vom Tod der Eltern erfuhr er erst spät.

    In dieser Sekunde stand seine Frau mit seinem Sohn vor der schlichten Kapelle, in der sein Sarg aufgebahrt war.

    ***

    Ich wurde im Juni 1980 in der damaligen DDR geboren. Meine Mutter war Verkäuferin in einer Kaufhalle, mein Vater ein Nichtsnutz - einer dieser Schlaghosen tragender Typen, die man weithin

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