Discover millions of ebooks, audiobooks, and so much more with a free trial

Only $11.99/month after trial. Cancel anytime.

Geflicktes Herz: Kriegerherzen, #1
Geflicktes Herz: Kriegerherzen, #1
Geflicktes Herz: Kriegerherzen, #1
Ebook373 pages4 hours

Geflicktes Herz: Kriegerherzen, #1

Rating: 0 out of 5 stars

()

Read preview

About this ebook

Als Air Force-Sanitäterin hat Bree Marks das Schlimmste gesehen, was der Krieg gegen den Terror zu bieten hat. Als Physiotherapeutin nutzt sie jetzt ihre Erfahrung, um anderen Veteranen zu helfen, sich von ihren körperlichen Wunden zu erholen, während sie gegen ihre eigenen emotionalen Narben ankämpft.

Der ehemalige Army Ranger Jase Larken gibt sich die Schuld am Selbstmord seines besten Freundes und hat sich aus dem Leben zurückgezogen. Um die Erinnerung an seinen besten Freund zu ehren und seine Schuldgefühle zu lindern, gründet er eine Firma, die sich auf Freiluft-Abenteuer spezialisiert hat, um Veteranen mit posttraumatischer Belastungsstörung zu helfen.

Bree hat Besseres zu tun, als ihren untreuen Verlobten mit einer anderen Frau im Bett zu erwische. Jase ist besser – zumindest für eine Nacht.

Zum ersten Mal seit Jahren will Jase jedoch mehr. Als er sie wiederfindet, gibt er ihr keine zweite Chance, wegzulaufen.

Jases ausgeprägter Beschützerinstinkt nagt an Brees unabhängigem Temperament. Sie hat in ihrer Laufbahn mehr als genug mit Männern der Kategorie Alphamann-Türeintreter zu tun gehabt, und braucht niemandem, der ihr sagt, was sie zu tun oder zu lassen hat. Doch als es gefährlich wird, müssen sich Bree und Jase ihrer Vergangenheit stellen, bevor jemandes Besessenheit mit Bree jede Chance auf eine Zukunft zerstört.

LanguageDeutsch
PublisherTarina Deaton
Release dateMar 12, 2019
ISBN9781386512196
Geflicktes Herz: Kriegerherzen, #1

Related to Geflicktes Herz

Titles in the series (5)

View More

Related ebooks

Romance For You

View More

Related articles

Related categories

Reviews for Geflicktes Herz

Rating: 0 out of 5 stars
0 ratings

0 ratings0 reviews

What did you think?

Tap to rate

Review must be at least 10 words

    Book preview

    Geflicktes Herz - Tarina Deaton

    Kapitel 1

    Uff. Wie oft hatte sie ihn gebeten, den Wagen nicht im Carport zu parken? Ihr Haus. Ihr Stellplatz. Was daran war so schwer zu verstehen?

    Bree hielt ihren SUV neben dem Fußweg an und gab Chad reichlich Platz, rückwärts auszuparken. Sie ließ ihren Kopf auf das Lenkrad sinken und schlug ein paarmal dagegen. Das eine Gute daran, dass er unangekündigt auftauchte, war, dass sie ihn jetzt nicht anrufen und ihm sagen musste wir müssen reden.

    Vor einem Monat hatte sie geplant, mit ihm Schluss zu machen, und jetzt war sie mit ihm verlobt. Das konnte auch nur sie. Sie hob den Kopf und seufzte. „Reiß dich zusammen, Marks."

    Sie zog den Schlüssel ab, nahm ihre Handtasche vom Beifahrersitz und stieg aus. Sie machte einen Umweg durch den Garten, um die Werbung aufzuheben, bevor sie sich die Treppe zur Veranda hinauf schleppte. Seltsam – die Haustür war nicht verschlossen. Warum schloss er die Haustür auf, wenn er neben dem Haus parkte? Warum ging er nicht einfach durch den Seiteneingang ins Haus?

    Bree stolperte und stieß mit der Hüfte gegen den Tisch im Foyer. „Au! Scheiße!" Sie sah sich um, um herauszufinden, worüber sie gestolpert war.

    Das waren nicht ihre Stripperschuhe. Sie besaß zwar ein paar Plattform-Stilettos mit zwölf-Zentimeter-Absätzen besaß, doch die hier waren gut drei Größen zu klein. Was zum…?

    „Chad? Sie stellte ihre Tasche auf den Tisch im Foyer und ging ins Wohnzimmer mit der offenen Küche und Frühstücksnische. Sein Blazer hing über der Lehne eines der Küchenstühle. Sie bog nach links ab und ging den kurzen Flur hinunter zu den Schlafzimmern. Vor ihrem Zimmer hörte sie seine Stimme. „Oh Baby, gefolgt von einem schrillen Stöhnen.

    Wenn er irgendeine Schlampe in meinem Bett fickt, schneide ich ihm den Schwanz ab.

    Bree schloss die Augen und holte tief Luft, um die Wut zu zähmen, die in ihrer Brust aufstieg. Sie ballte und öffnete ihre Fäuste im Rhythmus des Stöhnens, das durch die angelehnte Tür drang. Sie schüttelte die Hände, um die Anspannung zu lösen, als ihr bewusst wurde, was sie tat.

    „Orange ist keine gute Farbe für dich. Das Orange der Gefängnisoveralls steht dir nicht", murmelte sie.

    Bree stieß die Tür auf und sah Chad, der zwischen ein paar Beine stieß. Sie lehnte die Schulter gegen den Türstock und verschränkte die Arme, während sie tief im Inneren Ruhe schöpfte.

    „Hey, Chad, Darling. Bist du beschäftigt?"

    Chad hastete in eine knieende Position, die Augen weit aufgerissen. Er riss das Laken um seinen Unterkörper und das nackte Mädchen unter sich. „Bree! Scheiße! Was machst du hier? Du bist früh dran. Das ist nicht, wonach es aussieht."

    „Erstens lebe ich hier, denn das hier ist mein Haus. Und zweitens willst du es doch nicht allen Ernstes wirklich mit der es ist nicht, wonach es aussieht Nummer probieren? Bist du ausgerutscht und gefallen und diese reizende Frau war so nett, dich mit ihrer Vagina aufzufangen?"

    Das Mädchen stützte sich auf ihre Ellbogen und strich sich die weißblonden Haare aus dem Gesicht. „Du hast gesagt, dass du nicht verheiratet bist."

    „Oh, das sind wir nicht, sagte Brianne. „Du hast zwei Sekunden, um aus meinem Haus zu verschwinden, bevor ich meine Pistole hole.

    „Was?! Ich oder er?", fragte die Blonde und richtete sich auf.

    „Ähm – ihr beiden. Ich habe wirklich keine Lust, mich länger mit dir zu unterhalten, nachdem ich dich gerade beim Ficken mit meinem Freund erwischt habe. Ihr stechender Blick wanderte zurück zu Chad. „Oh, warte, wir sind ja jetzt verlobt.

    „Bree, Honey. Das Arschloch hüpfte auf einem Bein und bemühte sich, seine Hose hochzuziehen. „Das bedeutet nichts. Sie ist nur so eine Tussi, die mir letzte Woche in einer Bar begegnet ist. Sie ist niemand.

    „Du Arschloch! Blondie kletterte aus dem Bett und hob ihre bunt gemusterten Leggings vom Boden auf. „Glauben Sie ihm kein Wort. Wir ficken schon seit Monaten. Doch jetzt verstehe ich, warum wir immer in meine Wohnung gehen mussten.

    Sie zog sich fertig an und ging auf Bree zu. „Tut mir leid. Ich wusste nicht, dass er verlobt ist. Ich hätte nicht … Ihre Augen glitzerten, als sie zu Bree aufblickte, und sie wischte sich mit der Hand über die Wange. „Ich bin nicht diese Art von Frau.

    Ja klar. Scheiße. Das war nicht fair. Sie konnte ja nicht wissen, welche Lügen Chad dem Mädchen erzählt hatte. Sie schien zerknirscht zu sein. Beschämt geradezu. Es wäre leicht, ihr die Schuld für die Scheiße zu geben, die Chad gebaut hatte. Bree rieb sich mit der Hand über das Gesicht und kämpfte gegen den Drang an, verbal auf sie loszugehen. „Mach dir keine Sorgen. Ich weiß, wessen Schuld es ist."

    Blondie nickte ihr kurz zu und eilte an ihr vorbei. Bree wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Chad zu. „Raus. Sofort."

    Sein weißes Hemd war offen, und eine Socke hing aus einer seiner Taschen. „Bree, bitte. Es tut mir leid. Es hat wirklich nichts bedeutet. Es war nur stressig auf der Arbeit, und du wolltest keinen Hochzeitstermin festlegen."

    Sie löste sich vom Türrahmen und rang um Kontrolle, während der Ärger in ihr hochkochte. „Machst du Witze? Wage es nicht, es auf Stress zu schieben – sie betonte das Wort mit einer übertriebenen Anführungszeichengebärde – „oder auf mich, denn ich habe es nicht eilig, zu heiraten. Das bist du.

    „Du hast Recht, ich weiß, du hast ja Recht. Chad ging auf Bree zu. „Ich liebe dich so sehr, Bree. Ich sehe, dass du dich zurückziehst und–

    „Und entscheidest dich, ein dahergelaufenes Huhn in meinem Bett zu ficken, um meine Aufmerksamkeit zu bekommen? Was zum Teufel machst du überhaupt hier? Und was in aller Welt ist in dich gefahren, jemanden hierher zu bringen?"

    „Sweetie, so ist es nicht. Ich bin hergekommen, um dir Abendessen zu kochen und dich zu überraschen. Sie ist mir gefolgt, und ich bin sie nicht losgeworden."

    Sie gestikulierte in Richtung Bett. „Und das war der beste Weg, der dir eingefallen ist, um sie zum Gehen zu bewegen?"

    „Das hat sie gewollt, und ich dachte, danach wäre es leichter, sie loszuwerden, bevor du kommst, aber du hast früher Schluss gemacht." Er versuchte, Brianna in seine Arme zu ziehen.

    Sie wich zurück. „Fass mich nicht an. Dazu hast du nicht mehr das Recht. Es war kein Witz, als ich gesagt habe, dass du verschwinden sollst. Ich schicke deinen Kram, den du hier hast, an deine Adresse. Ich will dich nicht mehr sehen. Ich will nichts mehr von dir hören. Es. Ist. Aus!"

    Chad seufzte. „Großmutter wird sehr enttäuscht sein."

    Es kostete sie all ihre Kraft, nicht auszuholen und zuzuschlagen. „Du bist so ein verdammtes Arschloch. Im Ernst? Du reibst mir meine fünfundachtzigjährige Großmutter unter die Nase? Glaub mir, es würde ihr nichts ausmachen, dass ich dich rausschmeiße, wenn sie wüsste warum."

    „Du willst es ihr sagen?" Panik schwang in Chads Stimme mit, und er wurde rot.

    War er immer so dumm gewesen und sie hatte es nur ignoriert, oder war das eine neue Entwicklung? Wie war sie an diesen Punkt gekommen? Warum hatte sie es so lange laufen lassen?

    Sie antwortete langsam. „Ja, Chad. Ich werde meiner Familie sagen, warum ich die Verlobung gelöst habe. Wir sind fertig." Bree stürmte aus dem Zimmer und den kurzen Flur hinunter in die Küche, wo sie seinen Blazer von der Lehne des Stuhls riss. Sie nahm seine Schuhe, öffnete die Haustür, trat auf die Veranda und schleuderte alles auf den Gehweg.

    „Bree! Der Blazer hat achthundert Dollar gekostet!" Chad joggte die Treppen hinunter, um seine Jacke aufzuheben.

    „Das ist lächerlich." Bree stürmte zurück ins Haus, schlug die Tür hinter sich zu und schloss ab.

    Sie lehnte sich gegen die Tür und atmete ein paarmal tief durch, um sich zu beruhigen. „Verdammtes Arschloch." Sie nahm ihre Handtasche vom Tisch und grub darin nach ihrem Handy. Immer noch vor sich hin fluchend, wählte sie eine Nummer und ging ins Esszimmer.

    Denise antwortete beim zweiten Klingeln. „Was gibt’s, Chica?"

    Sie öffnete den Barschrank in der Ecke. Leer. „Hast du Alkohol?"

    „Bestimmt. Was brauchst du?"

    „Wodka. Oder Whiskey. Beides, wenn du es hast."

    „Oh … soll ich auch eine Schaufel mitbringen?"

    Brianna lachte. „Nein, ich habe es geschafft, nichts zu tun, was mich ins Gefängnis bringen könnte. Komm einfach rüber, wenn du kannst, und ich erzähl dir alles."

    „Komm, gib mir einen Tipp. Du weißt, ich trinke nichts Hartes."

    „Oh nein, das willst du von Angesicht zu Angesicht hören. Ihr Weinregal war ebenfalls leer. „Wo ist mein Wein? Wie kommt es, dass ich nicht einmal Wein im Haus habe?

    „Bin mir ziemlich sicher, dass wir den letztes Wochenende getrunken haben. Ich bin schon unterwegs. Mach dich nicht über die Mundspülung her, bevor ich da bin." Sie legte auf.

    Wo zum Teufel sind Charlie und Polly? Sie legte ihr Handy auf den Tisch und öffnete eine der Verandatüren. Ihre zwei Hunde Charlie und Polly kamen über die große Wiese gerannt. Bree setzte sich in eine der Liegen auf der Terrasse und lehnte sich zurück, die Füße jedoch auf dem Boden. Polly sprang auf die Liege und legte sich zu ihr, den Kopf auf Brees Hüfte und starrte sie an. Bree kraulte Pollys Ohren. „Na, das war ätzend. Polly hob den Kopf. „Ich weiß, was du denkst. Ich hätte schon lange mit ihm Schluss machen sollen. Polly senkte den Kopf wieder auf Brees Hüfte und schnaubte. „Besonders, nachdem er dich und Charlie nie gemocht hat. Das hätte mir Warnung genug sein sollen."

    Charlie kam die Treppe zur Terrasse hinaufgesprungen. Er stand mit den Pfoten auf der Armlehne der Liege und versuchte, Brees Hals zu lecken. „Ihhh, ekelhaft. Pfui! Bree stieß ihn von der Liege. „Weiß Gott, was du da draußen gefressen hast. Wo ist dein Ball? Bring deinen Ball! Charlie sprang von der Terrasse, um einen seiner vielen Tennisbälle im Garten zu finden. Sie warf den Ball, bis Charlie sich in den Schatten des großen Magnolienbaumes legte, den ihr Großvater gepflanzt hatte, als er das Haus für ihre Großmutter gebaut hatte.

    Bree seufzte und stand auf. Die Hunde folgten ihr, als sie ins Schlafzimmer zurückkehrte. Sie stand an der Schwelle zu ihrem Zimmer und starrte das Bett an. Sie wollte die Laken nicht anfassen, doch sie würde sie ganz sicher nie wieder benutzen. Später. Nachdem sie ein paar Drinks gehabt und auf Amazon nachgesehen hatte, ob sie Chemikalienschutzanzüge verkauften. Sie tauschte ihren Krankenhauskittel gegen ein T-Shirt und ihre Yogahose gegen abgeschnittene Shorts. In der Küche goss sie sich ein Glas Wasser ein und versicherte sich, dass die Schale der Hunde voll war.

    Jemand kam durch die Seitentür. „Bist du da?"

    „In der Küche."

    Denise kam mit einer braunen Papiereinkaufstüte um die Ecke. „Ich war nicht sicher, auf was du Lust hast, darum habe ich Mandarinenwodka, Jameson und, falls es ganz schlimm ist, noch eine Flasche Baileys mitgebracht."

    „Ich habe keinen Preiselbeersaft für den Wodka, also Whiskey."

    Denise stellte die Flaschen auf den Küchentresen. „Mit Limo oder Baileys?"

    „Heute ist ein Abend für Whiskey mit Whiskey."

    „Oh, okay. Erzähl, was ist passiert? Und warum steht dein Auto vor dem Haus und nicht unter dem Carport?" Denise wickelte ihre langen, honigblonden Haare zu einem Knoten und sicherte ihn mit einem Haargummi.

    „Chad. Chad ist passiert." Bree ließ nichts aus, während sie die Drinks einschenkte. Beim dritten Drink hatte sie Denise alle schmutzigen Details berichtet.

    „Ich muss nochmal fragen, weil ich es einfach nicht fassen kann. In deinem Bett?", fragte Denise, während sie im Wohnzimmer saßen.

    „Jupp."

    „Was für ein Arsch. Warum nicht bei ihm zu Hause?"

    „Keine Ahnung. Er sagt, er ist hergekommen, um mich zu überraschen, sie ist ihm gefolgt, und eins führte zum anderen."

    „Wie zum Henker führt eins zum anderen? Denise wurde lauter. „Und wie konnte sie nicht sehen, dass hier eine Frau lebt? Dieses Haus sieht nicht gerade aus wie eine Junggesellenbude.

    „Ich weiß auch nicht. Vielleicht hat er ihr gesagt, dass er einen Innenarchitekten beauftragt hat. Ich habe gerade nicht die Energie, um darüber nachdenken zu wollen."

    „Wie hat sie ausgesehen? Bitte sag mir, dass sie nicht aussieht wie du?"

    Brianna betrachtete eine Strähne ihrer langen dunkelkastanienbraunen Haare, die sie um ihren Finger wickelte.

    „Nein, sie war klein. Wie ein Oompa-Loompa. Sie reicht mir kaum bis zu den Schultern. Blondierte Haare, und ihre Titten waren auch unecht."

    Denise schnitt eine Grimasse. „Rätst du da, oder hast du mehr gesehen, als du sehen wolltest?"

    „Oh mein Gott. Sie hatte keine Scham. Chad hat ein Laken um sich gewickelt, als wäre er Cäsar an den Iden des März, und hat sie splitterfasernackt liegenlassen, als er aufgestanden ist. Niemandes Titten sind so rund, es sei denn, sie haben unterstützenden Infrastruktur. Die hatte mehr Plastik als eine ganze Hasbro-Fabrik."

    Denise musste so sehr lachen, dass sie beinahe vom Sofa gefallen wäre. „Oh mein Gott, bitte hör auf. Jetzt sehe ich Titten in der Form von Spielzeugtrucks vor mir."

    Denise’ Lachen war ansteckend, dann schnaubte sie und beide brachen vor Lachen in Tränen aus.

    „Das Schlimmste ist aber, dass sie auf meiner Lieblingsbettwäsche gefickt haben. Brees Lachen verebbte. „Ich glaube, ich brauche eine neue Matratze.

    „Hast du die Laken schon verbrannt?"

    Bree ließ den Kopf an die Rückenlehne des Sofas sinken. „Uff. Ich konnte das Bett kaum ansehen, als ich mich umgezogen habe. Ich brauche einen Chemikalienschutzanzug, um mich ihrer zu entledigen."

    Denise lächelte. „Wie geht’s dir wirklich?"

    „Ich hätte schon viel früher Nägel mit Köpfen machen sollen. Und nie ja sagen, als er mir den Antrag gemacht hat." Bree hob den Kopf.

    „Ziemlich schwer, wenn er dich bei der großen Geburtstagsfeier deiner Großmutter vor all deinen Freunden und deiner Familie überrumpelt. Was ich jedoch nicht verstehe, ist, warum du nicht schon viel früher mit ihm Schluss gemacht hast." Denise zog ihre Augenbrauen hoch und sah Bree über den Rand ihres Glases an.

    „Ganz ehrlich weiß ich das auch nicht. Faulheit? Sie schüttelte den Kopf. „Ich hatte mir schon eine ganze Weile überlegt, wie ich mit ihm Schluss machen kann, ohne dabei wie ein Miststück zu wirken. Bree seufzte und trank einen Schluck. „Und bei Großmutters Geburtstag wollte ich keine Szene machen."

    „Glaubst du wirklich, es hätte ihr was ausgemacht?"

    „Nein, gab Bree zu. „Aber ich habe Panik geschoben, als er auf ein Knie gegangen ist. Und er ist gefahren.

    „Hm, ich verstehe. Das wäre ein Problem gewesen."

    „Ja. Und ich bin nicht einmal verletzt. Ich bin nur stinkwütend. Es ist so verdammt respektlos. Im Ernst. Wer tut sowas?"

    „Ein narzisstisches Arschloch zum Beispiel."

    „Wie wahr, wie wahr. Bree trank ihr Glas aus. „Wir tun das jetzt nicht. Ich weigere mich, herumzusitzen und darüber zu brüten, was für ein Arschloch er ist. Lass uns ausgehen.

    „Wohin? Es ist sieben Uhr, und ich bin nicht gerade angezogen, um auszugehen. Ich hab mich angezogen, um eine Leiche im Garten zu vergraben."

    Bree warf einen Blick auf ihr eigenes T-Shirt und ihre abgeschnittenen Shorts. „Wir gehen zum The Deck. Da müssen wir uns nicht umziehen. Und ich würde nie einen Leichnam in meinem eigenen Garten vergraben. Das schreit ja förmlich nehmt mich fest."

    „Die Bikerbar? Hast du sie noch alle? Da gibt’s jede Nacht Messerstechereien."

    „Sei nicht so dramatisch. Ich bin mir sicher, dass es nur jede zweite Nacht ist."

    „Ha-ha. Das ist nicht der Punkt."

    „Komm schon. Mein alter Boss ist ständig dahin gegangen und hat immer versucht, mich zu überzeugen mitzukommen. Er sagte, es ist ein cooler Laden, um zu chillen und abzuhängen."

    „Das hat er gesagt, weil er dir an die Wäsche wollte."

    „Was soll ich dazu sagen? Hol deine Schuhe, ich ruf uns ein Uber."

    „Wie du willst. Denise seufzte entnervt, holte jedoch ihre Schuhe. „Wer weiß … vielleicht findest du heute die Liebe deines Lebens.

    Bree stand auf. „Nur nichts beschreien."

    Kapitel 2

    Jase parkte seinen Truck und zog den Schlüssel ab. Er seufzte und starrte in Richtung von The Deck.

    Fuck, es war Monate her, seit er das letzte Mal hier war. Wahrscheinlich eher ein Jahr. Er wollte jetzt nicht hier sein, doch Brandon hatte ihn gebeten, herzukommen, um seine ehrenhafte Entlassung aus der Army zu feiern. Das Versprechen, das er sich selbst gegeben hatte, rang mit dem Wunsch, überall zu sein, nur nicht hier. Doch ein Kumpel hatte gerufen. Er antwortete. Selbst, wenn er dafür in eine Bar gehen musste.

    Er schob die Tür auf und schlug sie zu, dann hielt er die Fernbedienung über die Schulter, um abzuschließen. Der Kies knirschte unter seinen Stiefeln, als er über den Parkplatz ging. Er ging schnell zum Eingang und riss die Tür auf.

    Nate erhob sich mit einem Grinsen von einem Barhocker. „Jase, Kumpel. Er nahm seine Hand und versetzte ihm einen Klaps auf die Schulter. „Hab dich ja ewig nicht gesehen. Wo hast du dich versteckt?

    Jase lächelte und überspielte sein Zucken als Reaktion auf den Klaps. „Hab hart gearbeitet, um meine Firma zu etablieren, und mich aus Ärger rausgehalten."

    Nate setzte sich auf den Rand des Hockers, einen Fuß am Boden. „Hab ich gehört. Suchst du immer noch nach Leuten, die dir auf den Trips helfen?"

    „Ja, falls du Interesse hast, sag Bescheid."

    „Ich ruf dich nächste Woche an. Die ganze Einheit hat Urlaub, bevor’s nächsten Monat losgeht."

    „Wo geht’s diesmal hin?"

    Nate stand auf und nickte hinter Jase. Jase trat beiseite, als ein Typ und zwei Frauen in Lederkombis ihre Ausweise zeigten. Nate kontrollierte sie und gab sie ihnen zurück. „Schönen Abend. Er setzte sich wieder auf den Stuhl. „HVA. Sechsmonatstour.

    Horn von Afrika. „Fuck, Mann. Pass auf dich auf."

    „Ist leichter in Afrika als in Afghanistan."

    „Ja, ich lass dich dann mal wieder arbeiten."

    Nate stand erneut auf und nahm den Ausweis. „Schön, dich wiederzusehen."

    Jase winkte und betrat die Bar. Er ließ den Blick über die Menge schweifen, um nach Brandon und Gary zu suchen. Die Bar war noch nicht voll. Brandon, Gary, Evan und Nick waren leicht zu finden, denn sie standen an zwei Tischen mitten im Raum. Es half auch, dass sie zu den wenigen Leuten gehörten, die keine Lederkombis trugen. Brandon sah ihn und hob die Hand. Jase winkte zurück und deutete in Richtung Bar.

    Er setzte sich auf einen Hocker und wartete darauf, dass Brian ihn bemerkte.

    „Heilige Scheiße! Jase – wo hast du dich denn versteckt?" Er streckte ihm die Hand entgegen.

    Er schüttelte Brians Hand. „Draußen im Wald. Was geht bei dir?"

    „Man lebt so vor sich hin. Was kann ich dir bringen?

    „Killians. Gezapft."

    „Geht klar." Brian klatschte mit der Hand auf die Bar und stieß sich ab.

    Jase drehte sich auf dem Hocker um und betrachtete die Menge. Er erkannte wenige Gesichter und erinnerte sich an noch weniger Namen. Dann wurde ihm mit einem Schlag bewusst – er hatte den Laden überhaupt nicht vermisst.

    Etwas Blondes stach ihm am Rand seines Blickfeldes ins Auge, und er drehte sich um. Enge Jeans und ein bauchfreies Neckholdertop zeigten alle ihre Vorzüge und überließen wenig der Fantasie. Sie hatten ein paar heiße Nächte gehabt, als er noch dauernd gefeiert hatte. Scheiße. Wie hieß sie nochmal? Irgendwas, was auf ‚y’ endete. Vielleicht auch ‚i’. In diesem Moment fielen ihm nur Strippernamen ein.

    Sie schob sich zwischen seine Beine. „Jase, wo bist du gewesen?" Sie zog einen Schmollmund, während sie seine Brust streichelte.

    „Beliebte Frage heute Abend." Er ließ seine Hände auf seinen Oberschenkeln liegen. Er hatte nicht vor, sie zu ermuntern. Gar keine.

    „Ich hab dich vermisst." Ihre langen Fingernägel, die genauso rot waren wie ihr Mund, zwickten seinen Nippel.

    Er schob die Schultern vor und nahm ihre Hand von seiner Brust. Ach ja, sie zwickte gern.

    „Jase", sagte Brian hinter ihm.

    Gott sei Dank. „Tut mir leid, das zu hören." Er stemmte seine Hände in die Hüften und schob sie weit genug weg, um sich auf dem Hocker umdrehen zu können.

    Er stand auf und griff nach seinem Geldbeutel in seiner Gesäßtasche.

    Brian winkte ab. „Das erste geht auf mich. Willkommen zurück in der Zivilisation."

    „Danke. Er holte seine Kreditkarte hervor und warf sie auf den Tresen. „Lass mich trotzdem eine Rechnung aufmachen. Setz Brandons Drinks drauf. Eine kleine Hand wanderte seinen Rücken hinauf und hinunter, volle Brüste an seine Flanke gepresst.

    Immer noch keine Reaktion. Wenn er sich nicht heute Morgen unter der Dusche einen runtergeholt hätte, würde er annehmen, dass irgendetwas nicht mit ihm stimmte. Er stand auf und wich ihrer Berührung aus, dann drehte er sich um. „War gut, dich wiederzusehen." Er hob sein Glas und ging.

    Was?"

    Er bezweifelte, dass sie je ein Mann stehengelassen hatte, doch er tat es nicht mehr wahllos mit jeder. Er ging durch die Bar und spürte die ganze Zeit ihren Blick auf seinem Rücken. Mandy? Candy? Cindy mit ‚i’? Was zum Henker war nochmal ihr Name?

    Er stellte das Glas auf den Tisch und Brandon zog ihn in eine Umarmung und klopfte ihm auf den Rücken. „Bin froh, dass du es geschafft hast."

    „Glückwunsch." Jase klopfte ihm ebenfalls auf den Rücken.

    „Wie ich sehe, hat Tiffany dich gefunden." Brandon nickte in Richtung der Blondine am anderen Ende der Bar.

    Tiffany. Er warf einen kurzen Blick über seine Schulter. Sie streichelte die Brust des Typen, der jetzt vor ihr saß, genau wie zuvor bei Jase. Sie blickte auf, sah Jase und benetzte ihre Lippen. Er wandte sich ab. „Ja. Sie hat mich gefunden."

    „Mann, wir hatten uns kaum gesetzt, da kam sie auch schon und hat nach dir gefragt. Scheint ein Jase-Radar zu haben oder sowas."

    Jase grinste. „Gary, da kommt mal wieder dein Kalifornien zum Vorschein." Gary warf den Kopf in den Nacken und lachte.

    „Bleibst du, oder schaust du nur kurz vorbei?", fragte Evan.

    „Ich bleibe."

    Brandon hob seine leere Flasche und winkte der Kellnerin. „Willst du trinken oder nur nuckeln?"

    „Deine Nacht. Wenn du trinken willst, trinke ich mit."

    Die Kellnerin machte an ihrem Tisch halt. Sie zog einen Stift aus ihrem Pferdeschwanz und zückte den Notizblock. „Bereit für die nächste Runde?"

    Brandon lächelte sie an. „Und ob. Noch eine Runde."

    Sie warf einen Blick auf den Tisch und machte sich Notizen. Sie deutete auf Jase’ Glas. „Auch noch eins."

    „Bitte. Er streckte sich zu ihrem Ohr. „Ich habe Brian meine Karte gegeben. Setz die ersten zwei Runden auf meine Rechnung.

    „Mach ich. Sie steckte den Stift wieder in ihre Haare und stellte die leeren Gläser auf ihr Tablett. „Bin gleich wieder da, Jungs.

    „Fährst du?", fragte Nick.

    Jase schüttelte den Kopf. „Ich nehm ein Taxi zu Chris’ Haus. Er ist noch nicht wieder da."

    „Ich habe ihm geschrieben und gesagt, dass wir hier sind. Hab keine Antwort bekommen", sagte Brandon.

    „Er kommt erst in ein paar Wochen zurück."

    „Schade. Ich hab mich darauf gefreut, ihn wiederzusehen. Gary stieß Carlos an. „Dude, was guckst du?

    Die schwüle Sommerluft hüllte sie ein, als sie vor der Bar aus dem Wagen stiegen. Bree trat auf die große überdachte Veranda, die der Bar ihren Namen gab. Kleine Gruppen und Paare lehnten an der hölzernen Brüstung. Denise öffnete eine der zweiflügeligen Türen und ließ ein Paar heraus, bevor sie vor Bree eintrat. Drinnen blieben sie stehen und zeigten dem Rausschmeißer ihre Ausweise. Er musterte ihre Körper eingehend von oben bis unten, seine Miene undurchdringlich.

    Bree blickte auf ihre Füße, dann sah sie den Rausschmeißer an. „Was?", fragte sie.

    Er schmunzelte und gab ihnen ihre Ausweise zurück. „Schönen Abend."

    Denise steckte ihren Ausweis in ihre Gesäßtasche. „Was sollte das denn?"

    „Keine Ahnung."

    The Deck hatte die Atmosphäre einer alten Scheune – offen mit viel Holz und Sägemehl auf dem Boden. Rechts von ihnen war eine kleine U-förmige Bar, über der mehrere Fernseher hingen. Auf der linken Seite war ein Restaurantbereich mit Tischen, der geschlossen war. Der hintere Teil des Gebäudes war ebenfalls weitgehend offen mit hohen runden Bartischen und Hockern auf der einen Seite und einer zweiten Bar an der anderen. Große Garagentore führten auf die Terrasse hinter dem Gebäude und ein großer, mit einem Lattenzaun begrenzter Außenbereich ließ alles noch größer wirken.

    „Vordere oder hintere Bar?", fragte Denise.

    Bree warf einen Blick nach rechts. Fast alle Hocker waren belegt. „Lass uns an die hintere Bar gehen."

    Bree schob sich durch die Menge jeans- und lederbekleideter Körper. Alle paar Schritte schüttelte sie einen Fuß, um das Sägemehl loszuwerden, das zwischen ihren Füßen und ihren Flipflops hing.

    Denise beugte sich dicht an ihr Ohr vor, um die laute Rockmusik zu übertönen. „Uns scheint das Dresscode-Memo entgangen zu sein."

    „Du meinst, du hast den Lederladys Newsletter nicht abonniert?", fragte Bree über ihre Schulter.

    „Stell dir nur vor, wie viele Kühe sterben mussten, um all das Leder zu machen, das die Leute hier tragen. Wir sind vollkommen underdressed."

    „Besser als overdressed."

    „Da hast du wohl Recht."

    Als Bree plötzlich stehenblieb, lief Denise auf sie auf.

    Heilige Hitze, Batman. „Oh mein Gott, ich bin sowas von feucht." Bree stieß Denise an und nickte in die Richtung, in die sie blickte.

    „Oh Gütiger, der Mann ist ein wandelnder Orgasmus. Was glaubst du, wie groß er ist?"

    Brees Blick wanderten seine muskulöse, breite Brust

    Enjoying the preview?
    Page 1 of 1