Die Neue Arche Bücherei und Max Bartholl: Zum Wandel des Buchdesigns kleiner Reihen
By Kurt Dröge
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Der Grafiker und Buchgestalter Max Bartholl nahm das verlegerische Konzept des unter neuer Leitung stehenden Arche Verlages auf, schloss an die Kleinen Bücher der Arche an und kreierte ein Reihen-Layout, das ein hohes Maß an auch gestalterischer Individualität des Einzeltitels einforderte.
Im Rahmen der Neuen Arche Bücherei sind nur insgesamt 18 Bände erschienen. Als kleine Sammlung werden sie beschrieben und komplett abgebildet sowie in den Kontext des Arche Verlages und der Tätigkeit der seinerzeitigen Verlegerinnen gestellt.
Kurt Dröge
Sammler und Autor, der vornehmlich an historischer Alltags- und Regionalkultur interessiert ist.
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Die Neue Arche Bücherei und Max Bartholl - Kurt Dröge
Das niedere Bild
Inhalt
Einführung
Zur großen Sammlung der Kleinen Bücher der Arche
Die Neuerinnen Regina Vitali und Elisabeth Raabe
Neue Arche Bücherei
Max Bartholl
Die 18 erschienenen Bände als Reihe
Nachwort
Literaturhinweise
Einführung
Was aus verlegerisch-marktwirtschaftlicher Sicht als ein zwar ambitioniertes Liebhaber-Vorhaben, zugleich aber wohl auch als minder erfolgreiches Projekt bezeichnet werden muss, bildet für den Sammler kleiner Buchreihen ein – kleines – Paradies: die Neue Arche Bücherei. Als verlegerisch anspruchsvolles Unternehmen wurde die Reihe, die zwischen 1983 und 1986 im ehrwürdigen Zürcher Arche Verlag erschien, bereits nach der Nummer 19 eingestellt, wobei eine der durchnummerierten Ausgaben gar nicht auf den Markt gekommen ist.
Überschaubare 18 in besonderer Weise gestaltete, fest gebundene Bändchen im klassischen Kleinformat als Sammlung mit Vollständigkeit: So stellt sich die Reihe als ein vor allem auch gestalterisch interessantes verlegerisches Projekt und gleichsam als eine lohnenswerte Zwischenmahlzeit dar für den Betrachter und Sammler kleiner Buchreihen, sofern man dieses aus der Kulinarik entlehnte Bild passend findet.
Im Rahmen der personellen und konzeptionellen Neuaufstellung des Arche Verlages bildete die Neue Arche Bücherei den Versuch, die in den Jahrzehnten nach 1945 verbreiteten, aber aus der Mode gekommenen Kleinen Bücher der Arche in eine für die 1980er Jahre zeitgemäße Erscheinungsform zu überführen. Dabei wurde auf editorische Sorgfalt besonderer Wert gelegt. Auch und vor allem sollten die äußere Erscheinung und die Ausstattung der Bände einen Neuanfang darstellen, als Regina Vitali und Elisabeth Raabe den Arche Verlag übernahmen und ihm ab 1983 ein verändertes Profil gaben. Von Beginn an war für das gestalterische Konzept des Verlages und der Reihe der Grafiker Max Bartholl verantwortlich, der rasch und für Jahrzehnte zum „Hausgrafiker" des Verlages werden sollte.
Im Anschluss an knappe Ausführungen zum Arche Verlag und seinen Kleinen Büchern, zu den Verlegerinnen Vitali und Raabe sowie zum Grafiker Max Bartholl, dessen Schaffen der letzten vier Jahrzehnte sicherlich einmal eine umfängliche Gesamtdarstellung und -würdigung erfahren wird, steht nachfolgend das Design der überschaubaren Reihe im Mittelpunkt der Betrachtung, indem alle 18 erschienenen Bände vorgestellt werden. Ihre grafische Grundidee schloss seinerzeit direkt an die Ästhetik der Kleinen Bücher der Arche an, modernisierte deren gestalterisches Konzept freilich nachhaltig, indem die Grundform ihres Erscheinungsbildes erweitert und weiter entwickelt wurde.
Der Verzicht auf Schutzumschläge wurde beibehalten. Zugleich schuf Bartholl aber, durchdacht und unverkennbar, ein neues Gesicht für die Reihe, das eine harmonische und als relativ geschlossen wahrnehmbare Grundstruktur aufwies. Er überführte damit auf besondere Weise (und gleichsam in aller Vorsicht abstrahierender Illustration) das bibliophile Genre der Kleine-Reihen-Bücher in das Zeitalter der Taschenbuch-Cover vielfältigster Couleur. Verkaufserfolge waren diesem Unternehmen nur sehr begrenzt beschieden – mancher Sammler besonderer Bücher wird dies dankend vermerken, was auch in der nachfolgenden kleinen monografischen Darstellung zum Ausdruck kommen mag.
Zur großen Sammlung der
Kleinen Bücher der Arche
Die besondere Geschichte des Arche Verlages und seines Verlegers Peter Schifferli (1921-1980) ist vielfach beschrieben und achtungsvoll bewundert worden. Sowohl für die Literatur-Entwicklung der Nachkriegszeit in der Schweiz, in Deutschland und in Europa als auch für das Definieren (neuer) verlegerischer Standards wirkte „die Arche" in vielerlei Hinsicht richtunggebend. Dies mag im vorliegenden Zusammenhang im Wesentlichen aber nur als Hintergrund dienen.
Der Arche Literatur Verlag wurde 1944 von Peter Schifferli als Verlags AG Die Arche in Zürich gegründet (und