Magie und Ritual I - Magie: Die Götter der Germanen - Band 64a
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About this ebook
Die achtzigbändige Reihe "Die Götter der Germanen" stellt die Gottheiten und jeden Aspekt der Religion der Germanen anhand der schriftlichen Überlieferung und der archäologischen Funde detailliert dar.
Dabei werden zu jeder Gottheit und zu jedem Thema außer den germanischen Quellen auch die Zusammenhänge zu den anderen indogermanischen Religionen dargestellt und, wenn möglich, deren Wurzeln in der Jungsteinzeit und Altsteinzeit.
Das Buch
Wie in allen frühen Kulturen mit einem mythologischen Weltbild hat auch bei den Germanen die Magie eine große Rolle gespielt.
Es gab als Grundlage den Atem und die Erweckung der Kundalini sowie die Kenntnis der vier "alten Chakren", also Wurzelchakra, Herzchakra, Scheitelchakra und Drittes Auge. Zu diesen Grundlagen gehören weiterhin die Telepathie, die Intuition, die Symbole und die Verankerung dieser Symbole in der Mythologie - diese Elemente waren auch Teil des Galdrs und des Seidrs.
Bei einem kriegerischen Volk wie den Germanen fehlt natürlich auch nicht die Kampfmagie, der Fessel-Zauber und der Fessellösungs-Zauber, das Ritual zum Stumpf-machen der Schwerter der Feinde und als Gegenmittel der "Anti-stumpf-Zauber", und ebensowenig das Anstreben von Unverwundbarkeit und Unsichtbarkeit. Der größte Schadenszauber war der Nid - ein Todesfluch, der von seiner Symbolik her eine inszenierte Bestattung des Verfluchten gewesen ist. Friedenszauber spielen hingegen eine eher untergeordnete Rolle ...
Der Nebelzauber diente zum einen dazu, den Feinden die Orientierung zu rauben, und zum anderen dazu, sich selber zu verbergen.
Wie bei Seefahrern nicht anderes zu erwarten, gibt es sehr viele Varianten des Windzaubers und auch allgemein der Wetterzauber.
Die damalige Holzbauweise hat zur Entwicklung von Sprüchen zum Löschen von Bränden geführt.
Die Fruchtbarkeitszauber und die Wohlstandszauber stammen aus dem bäuerlichen Bereich - an den Liebeszaubern haben hingegen alle Interesse gehabt ...
Das Verstehen der Vogelsprache ist schließlich vor allem ein mythologisches Motiv gewesen - allerdings ein sehr beliebtes.
Harry Eilenstein
Ich bin 1956 geboren und befasse mich nun seit 45 Jahren intensiv mit Magie, Religion, Meditation, Astrologie, Psychologie und verwandten Themen. Im Laufe der Zeit habe ich ca. 230 Bücher und ca. 50 Artikel für verschiedene Zeitschriften verfasst. Seit 2023 schreibe ich an einem achtbändigen Fantasy-Roman "Maran", in den auch alle meine Erfahrungen mit Magie, Meditation, Astrologie, Religion, Psychologie und ähnlichem miteingeflossen sind. Die ersten vier Bände sind bereits erschienen. Seit 2007 habe ich meine jahrzehntelange Nebentätigkeit ausgeweitet und bin nun hauptberuflich Lebensberater. Dies umfasst die eigentlichen Beratungen, aber auch das Deuten von Horoskopen, Heilungen, Rituale, Schwitzhütten, Feuerläufe, Hilfe bei Spukhäusern u.ä. Problemen, Ausbildung in Meditation und Feng Shui und vieles mehr. Auf meiner Website www.HarryEilenstein.de finden sich ein Teil meiner Artikel und auch einen ausführlichen Lebenslauf.
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Magie und Ritual I - Magie - Harry Eilenstein
Bücher von Harry Eilenstein
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Astrologie (496 S.)
Photo-Astrologie (428 S.)
Horoskop und Seele (120 S.)
Magie
Handbuch für Zauberlehrlinge (408 S.)
Tarot (104 S.)
Physik und Magie (184 S.)
Die Magie-Formel (156 S.)
Krafttiere – Tiergöttinnen – Tiertänze (112 S.)
Schwitzhütten (524 S.)
Meditation
Der Lebenskraftkörper (230 S.)
Die Chakren (100 S.)
Das Chakren-System mit den Nebenchakren (296 S.)
Meditation (140 S.)
Drachenfeuer (124 S.)
Reinkarnation (156 S.)
Kabbala
Kursus der praktischen Kabbala (150 S.)
Eltern der Erde (450 S.)
Blüten des Lebensbaumes:
Die Struktur des kabbalistischen Lebensbaumes (370 S.)
Der kabbalistische Lebensbaum als Forschungshilfsmittel (580 S.)
Der kabbalistische Lebensbaum als spirituelle Landkarte (520 S.)
Religion allgemein
Muttergöttin und Schamanen (168 S.)
Göbekli Tepe (472 S.)
Totempfähle (440 S.)
Christus (60 S.)
Dakini (80 S.)
Vajra (76 S.)
Ägypten
Hathor und Re 1: Götter und Mythen im Alten Ägypten (432 S.)
Hathor und Re 2: Die altägyptische Religion – Ursprünge, Kult und Magie (396 S.)
Isis (508 S.)
Indogermanen
Die Entwicklung der indogermanischen Religionen (700 S.)
Wurzeln und Zweige der indogermanischen Religion (224 S.)
Germanen
Die Götter der Germanen (Band 1 – 80)
Odin (300 S.)
Kelten
Cernunnos (690 S.)
Der Kessel von Gundestrup (220 S.)
Der Chiemsee-Kessel (76)
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Über die Freude (100 S.)
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Kunst
Herz des Tanzes – Tanz des Herzens (160 S.)
Drama
König Athelstan (104 S.)
Die Themen der einzelnen Bände der Reihe „Die Götter der Germanen"
Die Entwicklung der germanischen Religion
Lexikon der germanischen Religion
Der ursprüngliche Göttervater Tyr
Tyr in der Unterwelt: der Schmied Wieland
Tyr in der Unterwelt: der Riesenkönig Teil 1
Tyr in der Unterwelt: der Riesenkönig Teil 2
Tyr in der Unterwelt: der Zwergenkönig
Der Himmelswächter Heimdall
Der Sommergott Baldur
Der Meeresgott: Ägir, Hler und Njörd
Der Eibengott Ullr
Die Zwillingsgötter Alcis
Der neue Göttervater Odin Teil 1
Der neue Göttervater Odin Teil 2
Der Fruchtbarkeitsgott Freyr
Der Chaos-Gott Loki
Der Donnergott Thor
Der Priestergott Hönir
Die Göttersöhne
Die unbekannteren Götter
Die Göttermutter Frigg
Die Liebesgöttin: Freya und Menglöd
Die Erdgöttinnen
Die Korngöttin Sif
Die Apfel-Göttin Idun
Die Hügelgrab-Jenseitsgöttin Hel
Die Meeres-Jenseitsgöttin Ran
Die unbekannteren Jenseitsgöttinnen
Die unbekannteren Göttinnen
Die Nornen
Die Walküren
Die Zwerge
Der Urriese Ymir
Die Riesen
Die Riesinnen
Mythologische Wesen
Mythologische Priester und Priesterinnen
Sigurd/Siegfried
Helden und Göttersöhne
Die Symbolik der Vögel und Insekten
Die Symbolik der Schlangen, Drachen und Ungeheuer
Die Symbolik der Herdentiere
Die Symbolik der Raubtiere
Die Symbolik der Wassertiere und sonstigen Tiere
Die Symbolik der Pflanzen
Die Symbolik der Farben
Die Symbolik der Zahlen
Die Symbolik von Sonne, Mond und Sternen
Das Jenseits
Seelenvogel, Utiseta und Einweihung
Wiederzeugung und Wiedergeburt
Elemente der Kosmologie
Der Weltenbaum
Die Symbolik der Himmelsrichtungen und der Jahreszeiten
Mythologische Motive
Der Tempel
Die Einrichtung des Tempels
Priesterin – Seherin – Zauberin – Hexe
Priester – Seher – Zauberer
Rituelle Kleidung und Schmuck
Skalden und Skaldinnen
Kriegerinnen und Ekstase-Krieger
Die Symbolik der Körperteile
Magie und Ritual
Gestaltwandlungen
Magische Waffen
Magische Werkzeuge und Gegenstände
Zaubersprüche
Göttermet
Zaubertränke
Träume, Omen und Orakel
Runen
Sozial-religiöse Rituale
Weisheiten und Sprichworte
Kenningar
Rätsel
Die vollständige Edda des Snorri Sturluson
Frühe Skaldenlieder
Mythologische Sagas
Hymnen an die germanischen Götter
Inhaltsverzeichnis
Der Band 64 über „Magie und Ritual" ist so umfangreich geworden, daß er in drei Teile zerlegt werden mußte:
Band 64a: Magie und Ritual I - Magie
Band 64b: Magie und Ritual II - Kult
Band 64c: Magie und Ritual III - Heilung
A Allgemein
I Der Wortschatz „Magie"
a) Der Wortschatz „Magie"
b) Jakob Grimm: Deutsche Mythologie
c) Zusammenfassung
B Grundlagen der Magie
II Atem
Der Atem in der germanischen Überlieferung
a) Die Wortfamilie „Atmen"
b) Lied des Skalden Ingimar
c) Bragi-Lied
d) Ägirs Trinkgelage
e) Ketil-Saga
f) Odins Rabenzauber
g) Skaldskaparmal
h) Sonatorrek
i) Lilja
j) Grimm: Mythologie
k) Die Tyr-Säulen
l) Zusammenfassung
Die Symbolik des Atems bei anderen Völkern
a) Indogermanen
b) Finnen
c) nostratische Völker
d) borealische Völker
e) Altsteinzeit
III Telepathie
Telepathie in der germanischen Überlieferung
a) Hrolf-Saga
b) Hrolf-Saga
c) Thorstein Haus-Macht
d) Gesta danorum
e) Ältere Huldar-Saga
f) Jüngere Huldar-Saga
g) Jüngere Huldar-Saga
h) Landnahme-Buch
i) Galdrbok
j) Zusammenfassung
Telepathie in der indogermanischen Überlieferung
IV Hypnose und Fernhypnose
Hypnose in der germanischen Überlieferung
a) Wolfdietrich
b) Hromund-Saga
c) Ältere Huldar-Saga
d) Ältere Huldar-Saga
e) Sturlaug-Saga
f) Bosi-Saga
g) Zusammenfassung
V Intuition
Die Intuition in der germanischen Überlieferung
a) Sprichworte
b) Zusammenfassung
Die Intuition in der indogermanischen Überlieferung
VI Kundalini
Die Kundalini und die Chakren
Die Kundalini in der germanischen Überlieferung
a) Hovard-Saga
b) Gesta danorum
c) Gesta danorum
d) Gesta danorum
e) Rosengarten
f) Nials-Saga
g) Groas Erweckung
h) Groas Zauberlied
i) Ketil-Saga
j) Völsungen-Saga
k) Halfdan-Saga
l) Ragnar-Saga
m) Gesta danorum
n) Hedin-Saga
o) Lied des Rig
p) Thorstein Hausmacht
q) Goldhörner von Gallehus
r) Kreuz von Maughold
s) Bronzezeit-Messer
t) Uppakra-Katzenstatuette
u) Gotland Runenstein
v) „Isle of Man"-Kreuz
w) Goldhörner von Gallehus
x) Brakteat von Funen
y) Zwei Brakteaten
z) Maskenhelm von Sutton Hoo
aa) Uppland-Helm
ab) Vendelzeit-Maskenhelm
ac) Vendelzeit-Maskenhelm
ad) Vendelzeit-Helm
ae) Vendelzeit-Drachenhelm
af) Drei Vendelzeit-Helme
ag) Zwei Helme aus dem Veksoe-Moor
ah) Kenningar und Heitis
ai) Zusammenfassung
Das Wurzelchakra in der germanischen Überlieferung
a) Goldhörner von Gallehus
b) Kreuz von Maughold
c) Gotländischer Runenstein
d) Kreuz von der Isle of Man
e) Goldhorn von Gallehus
f) Drei Brakteaten
g) Freyr-Statuetten
h) Zusammenfassung
Das Wurzelchakra in der germanischen Überlieferung
a) Goldhörner von Gallehus
b) „Buddha" von Goseberg
c) „Buddha" von Myklebostad
d) Sonnen-Mann von Löland
e) Sonnen-Mann von Kvinnherrad
f) Zusammenfassung
Das Scheitelchakra in der germanischen Überlieferung
a) Spitzhüte
b) Halfdan-Saga
c) Lachstal-Saga
d) Uppakra-Katzenstatuette
e) Zusammenfassung
Das Dritte Auge in der germanischen Überlieferung
a) Hjlamthes-Saga
b) Vendelzeit-Maskenhelme
c) Helme aus dem Veksoe-Moor
d) Uppakra-Katzenstatuette
e) Sturlaug-Saga
f) Lachstal-Saga
g) Ragnar-Saga
h) Gesta danorum
i) Hedin-Saga
j) Lied des Rig
k) Zusammenfassung
Zusammenfassung
Die Kundalini in der indogermanischen Überlieferung
a) Kelten
b) Germanen
c) Inder
d) Indogermanen
Die Kundalini in der Jungsteinzeit
a) Indogermanen
b) Ägypten
c) Sumer
d) Elamo-Drawiden
e) Nevali Cori
f) Göbekli Tepe
Die Kundalini in der Altsteinzeit
VII Galdr
Galdr in der germanischen Überlieferung
a) Das Wort „galdr"
b) Kenningar
c) Odins Rabenzauber
d) Groas Zaubergesang
e) Skaldskaparmal
f) Odins Runenlied
g) Odins Rabenzauber
h) Bosi-Saga
i) Bosi-Saga
j) Hrolf-Saga
k) Oddrun-Lied
l) Neunkräutersegen
m) Rätsel aus dem Exeter-Buch
n) Bruchstück einer Saga
o) Das schwedische Adjektiv „galen"
p) Odins Runenlieder
q) Skirnir-Lied
r) Erik der Rote
s) Ibn Fadlan
t) Beowulf-Epos
u) Stein von Eggjum
v) Fibel von Freilaubersheim
w) Amulett von Högstena
x) Indiculus
y) Angelsächsische Segnung
z) Das Versmaß „galdrlag"
aa) Canon-Gesetz
ab) Zusammenfassung
VIII Seidr
Seidr in der germanischen Überlieferung
a) Das Wort „seidr"
b) Vision der Seherin
c) Hyndla-Lied
d) Sigurdardrapa
e) Landnahme-Buch
f) Egil-Saga
g) Gisli-Saga
h) Lachstal-Saga
i) Hrolf-Saga
j) Hrolf-Saga
k) Hrolf der Wanderer
l) Jüngere Huldar-Saga
m) Ynglinga-Saga
n) Ynglinga-Saga
o) Jüngere Huldar-Saga
p) Runenstein von Skern
q) Runenstein von Sonder Vinge
r) Runenstein von Glavendrup
s) Seidr-Verbote
t) Zusammenfassung
C Formen der Magie – fördernd
IX Fruchtbarkeitszauber
Fruchtbarkeitszauber in der germanischen Überlieferung
a) Gylfis Vision
b) Lied über Helgi Hiörward-Sohn
c) Landnahme-Buch
d) Zusammenfassung
Fruchtbarkeitszauber bei den Indogermanen
X Friedenszauber
Friedenszauber in der germanischen Überlieferung
a) Gylfis Vision
b) Lied des Rigr
c) Gylfis Vision
d) Zusammenfassung
XI Tote wiederbeleben
Das Wiederbeleben von Toten in der germanischen Mythologie
a) Skaldskaparmal
b) Ragnarsdrapa
c) Odins Runenlied: Tyr-Rune
d) Zusammenfassung
Die Wiederbelebung der Toten in der indogermanischen Mythologie
Die Wiederbelebung der Toten bei anderen Völkern
XII Windz aub er
Windzauber in der germanischen Überlieferung
a) Windzauber-Fachbegriffe
Tyr als „Herr der Winde"
a) Gesta danorum
b) Sverri-Saga
c) Tyr-Säulen
Hraesvelgr als „Herr der Winde"
a) Wafthrudnir-Lied
b) Gylfis Vision
c) Ragnarsdrapa
d) Skaldskaparmal
e) Fiölswin-Lied
Kari der Windgott
a) Über Fornjot
b) Orkney-Saga
c) Skaldskaparmal
d) Skaldskaparmal
Niörd als „Herr der Winde"
a) Gylfis Vision
Heimdall als „Herr der Winde"
a) Skaldskaparmal
Kol als „Herr der Winde"
a) Thorstein Viking-Sohn
Skrimnir als „Herr der Winde"
a) Sörli-Saga
Odin als „Herr der Winde"
a) Zweites Sigurd-Lied
b) Norna-Gest
c) Gesta danorum
d) Heimskringla
Thor als „Herr der Winde"
a) Hamburgische Kirchengeschichte
Götter als „Herren der Winde"
a) Lachstal-Saga
b) Hrynhenda
Groa als Windzauber-Kundige
a) Erweckung der Groa
Huld, Thorgerdr Hölgabrudr und Irpa als „Herrinnen des Windes"
a) Jüngere Huldar-Saga
Skellinefja als „Herrin der Winde"
a) Thorstein Wiking-Sohn
Brana als „Herrin des Windes"
a) Halfdan-Saga
Personennamen
Riesinnen als „Herrinnen des Windes"
a) Sturlaug-Saga
b) Heimskringla
Walküren als „Herrinnen des Windes"
a) Erstes Lied über Helgi Hunding-Töter
b) Zweites Lied über Helgi Hunding-Töter
c) Hedin-Saga
Wind-Zauberer
a) Lied des Rigr
b) Heimskringla
c) Norna-Gest
d) Gisli-Saga
e) Ketil-Saga
f) Thorstein Viking-Sohn
g) Thorstein Viking-Sohn
h) Bosi-Saga
i) Lachstal-Saga
j) Hrolf der Wanderer
k) Thorstein Viking-Sohn
l) Gesta danorum
m) Olaf-Saga
n) Olaf-Saga
o) Grimm: Mythologie
Wind-Zauberinnen
a) Faröer: Högni-Lied
b) Sturlaug-Saga
c) Grettir-Saga
d) Fridthjof-Saga
e) Viglund-Saga
f) Gesta danorum
Windzauber-Opfergaben
a) Gisli-Saga
b) Gesta danorum
c) Jomswikinger-Saga
magische Schiffe, die stets guten Wind haben
a) Gylfis Vision
b) Gylfis Vision
c) Ynglinga-Saga
d) Skaldskaparmal
e) Thorstein Viking-Sohn
f) Olaf-Saga
g) Grim-Saga
Der Wind als Jenseitsreise-Gefährt
a) Ibn Fadlan
sonstige Wind-Zauber
a) Sturlaug-Saga
b) Indiculus
c) Grimm: Mythologie
Die Symbolik des Atems
Die Symbolik des Windes
Zusammenfassung: Windzauber
Windzauber bei den Indogermanen
a) Kelten
b) Griechen
Windzauber bei anderen Völkern
XIII Wetterzauber
Wetterzauber in der germanischen Überlieferung
a) Viglund-Saga
b) Hromund-Saga
c) Gesta danorum
d) Olaf-Saga
e) Viglund-Saga
f) Thorsteinn Hausmacht
g) Nials-Saga
h) Gisli-Saga
i) Thorstein Viking-Sohn
j) Hallfredr-Saga
k) Grimm: Sagen
l) Zusammenfassung
XIV Wohlstand szau ber
Wohlstandszauber in der germanischen Überlieferung
a) Gylfis Vision
b) Zusammenfassung
D Formen der Magie – schadend
XV Schadenszauber
Schadenszauber in der germanischen Überlieferung
a) Grettir-Saga
b) Jüngere Huldar-Saga
c) Heimskringla
d) Eyrbyggja-Saga
e) Zusammenfassung
Schadenszauber in der indogermanischen Überlieferung
a) Hethiter
b) Zusammenfassung
XVI Nid
Nid in der germanischen Überlieferung
a) Das Wort „Nid"
b) Egil-Saga
c) Gesta danorum
d) Vatnsdal-Saga
e) Isländer-Buch
f) Gisli-Saga
g) Bjarnar-Saga
h) Glavendrup-Runenstein
i) Glemminge-Runenstein
j) Saleby-Runenstein
k) Skern-Runenstein
l) Runenstein von Sonder Vinge
m) Tryggvoelde-Runenstein
n) Amulett von Högstena
o) Erstes Lied über Helgi Hunding-Töter
p) Völsungen-Saga
q) Erstes Lied über Helgi Hunding-Töter
r) Thorstein Hall-Sohn
s) Islendigarbok
t) Njals-Saga
u) Der Alp
v) Sverri-Saga
w) Eyrbyggja-Saga
x) Heimskringla
y) Heimskringla
z) Loddfafnir-Lied
aa) Opfermoor von Niederdorla
ab) Pferde-Bestattungen
ac) Thorleifs Thattr
ad) Zusammenfassung
XVII Kampfmagie
Die Kampfekstase
Zaubersprüche gegen die Feinde
a) Hrolf-Saga
b) Heimskringla
c) Groas Erweckung
d) Orkney-Saga
e) Galdrabok
f) Hrafnsmal
g) Grettir-Saga
Bitte um Hilfe
a) Gylfis Vision
b) Gylfis Vision
c) Heimskringla
magische Waffen
a) Speerschaft von Kragehul
b) Yngvar-Saga
Zauber gegen die Waffen der Feinde
a) Jüngere Huldar-Saga
b) Lied des Rigr
c) Heimskringla
d) Gesta danorum
e) Gesta danorum
f) Egil-Saga
g) Gunnlaug-Saga
h) Gesta danorum
i) Gesta danorum
„Anti-Stumpfzauber"
a) Gisli-Saga
b) Nials-Saga
c) Gesta danorum
Unverwundbarkeit
a) Ragnar-Saga
b) Hovard-Saga
c) Thorstein Viking-Sohn
d) Cormac-Saga
e) Beowulf-Epos
Finger-Pfeile
a) Ältere Huldar-Saga
b) Joms-Wikinger-Saga
c) Hrolf-Saga
Steigerung der eigenen Kraft
a) Kenningar
b) Nibelungenlied
c) Nibelungenlied
d) Nibelungenlied
Der Kraftgürtel
Sonstige Stärke- und Kampfzauber
a) Gesta danorum
b) Gesta danorum
Zusammenfassung
Kampfmagie bei den Indogermanen
XVIII Nebelzauber
Wortschatz
Der konkrete Nebel
a) Alwis-Lied
b) Alwis-Lied
c) Hervor-Saga
d) Der Seherin Ausspruch
e) Gylfis Vision
Niflheim
a) Der Name „Niblung"
b) Gylfis Vision
c) Gylfis Vision
d) Wafthrudnir-Lied
e) Odins Rabenzauber
f) Gylfis Vision
g) Gylfis Vision
h) Gylfis Vision
i) Wegtam-Lied
j) Beowulf-Epos
k) Beowulf-Epos
l) Beowulf-Epos
m) Beowulf-Epos
n) Gylfis Vision
o) Thorstein Haus-Macht
p) Gesta danorum
q) Gesta danorum
r) Eirek-Saga
s) Eirek-Saga
t) Ältere Huldar-Saga
u) Sörli-Saga
v) Sonnen-Lied
w) Personennamen
x) Grimm: Mythologie
Nebelzauber
a) Gesta danorum
b) Olaf-Saga
c) Gesta danorum
d) Thorstein Viking-Sohn
e) Sverri-Saga
f) Nials-Saga
g) Gesta danorum
h) Thorstein Viking-Sohn
i) Sturlaug-Saga
„Nebel-Bewohner"
a) Drachen, Riesen, Trolle und Zwerge
Die Nebelkappe
a) Der hörnerne Siegfried
b) Nibelungenlied
Christliche Umdeutung
a) Hexenhammer
Zusammenfassung
Nebel in der indogermanischen Überlieferung
Nebel in den Mythen anderer Völker
XIX Fesselzauber
Fesselzauber: binden
a) Odins Runenlied
b) Gylfis Vision
Fesselzauber: lösen
a) Odins Runenlied
b) Groas Erweckung
c) Thorstein Viking-Sohn
d) Thorstein Viking-Sohn
Zusammenfassung
XX Unverwundbarkeit
Die Beinahe-Unverwundbarkeit des Tyr
a) Beowulf-Epos
b) Nials-Saga
c) Ketil-Saga
d) Pfeile-Odd
e) Hromund-Saga
f) Gisli-Saga
g) Thorstein Viking-Sohn
h) Gesta danorum
i) Gesta danorum
j) Heidarviga-Saga
k) Thorstein Viking-Sohn
l) Ketil-Saga
Beinahe-Unverwundbarkeit der beiden Alcis-Söhne des Tyr
a) Völsungen-Saga
b) Ragnarsdrapa
c) Gesta danorum
d) Thorstein Viking-Sohn
Die Beinahe-Unverwundbarkeit durch Frigg
a) Gylfis Vision
b) Gesta danorum
Unverwundbarkeit durch eine Walküre
a) Hromund-Saga
Unverwundbarkeit durch eine Hornhaut
a) Thidrek-Saga
b) Der hürne Seyfried
c) Rosengarten
Unverwundbarkeit durch Drachenblut
a) Nibelungenlied
Unverwundbarkeit durch Odins Zauber
a) Gesta danorum
b) Ketil-Saga
Unverwundbarkeit durch einen Seidr
a) Hrolf der Wanderer
b) Egil-Saga
c) Hovard-Saga
d) Kormak-Saga
Unverwundbarkeit durch eine Speise
a) Gesta danorum
Unverwundbarkeit gegen Gift
a) Sinfiötlis Ende
Unverwundbarkeit durch einen Siegstein
a) Thorstein Wiking-Sohn
Unverwundbarkeit durch eine Brünne
a) Pfeile-Odd
b) Sörli-Saga
c) Harald Hart-Rat
Unverwundbarkeit durch Helm und Brünne
a) Skaldskaparmal
Unverwundbarkeit durch einen Schild
a) Gesta danorum
b) Kormak-Saga
c) König Ortnits Meerfahrt und Tod
Unverwundbarkeit durch ein Hemd o.ä.
a) Gesta danorum
b) Thorsteinn Hausmacht
c) Halfdan-Saga
d) Hervor-Saga
e) Huldar-Saga
f) Heimskringla
g) Ragnar-Saga
h) Ragnar-Saga
i) Nibelungen-Lied
Jakob Grimm: Deutsche Mythologie
Christliche Umdeutung
a) Hexenhammer
Zusammenfassung
Die Unverwundbarkeit in der indogermanischen Überlieferung
a) Kelten
b) Germanen
c) Narten
d) Griechen
e) Indogermanen
XXI Unsichtbarkeit
Wortschatz
Unsichtbarkeit der Seele während der Astralreise
a) Thorsteinn Hausmacht
b) Unsichtbarkeits-Umhang
c) Nibelungenlied
d) Nibelungenlied
e) Nibelungenlied
f) Nibelungenlied
g) Nibelungenlied
h) Der hörnerne Siegfried
i) Wolfdietrich-Lied
j) Laurin-Lied
k) Gylfis Vision
l) Zug der Zwerge über den Berg
m) Abzug des Zwergvolks über die Brücke
Unsichtbarkeits-Ring
a) Das Ortnit-Lied
Unsichtbarkeits-Helm
a) Bosi-Saga
b) Hakonarkvida
c) Redewendung
d) Thorsteinn Hausmacht
Unsichtbarkeits-Stein
a) Thorsteinn Hausmacht
b) Ortnit-Lied
Unsichtbarkeits-Zauber
a) Cormac-Saga
b) Eyrbyggja-Saga
c) Hromund Greipsson
Blindheits-Zauber
a) Styrbjarnar-Saga
b) Yngvar der Fern-Reisenden
c) Thorstein Haus-Macht
Unsichtbare Wesen
a) Gesta danorum
b) Halfdan-Saga
Zusammenfassung
Unsichtbarkeit bei den Indogermanen
a) Kelten
b) Germanen
c) Griechen
d) Indogermanen
XXII Liebeszauber
Liebeszauber in der germanischen Überlieferung
a) Gylfis Vision
b) Jüngere Huldar-Saga
c) Halfdan-Saga
d) Galdrabok
e) Galdrabok
f) Loddfafnir-Lied
g) Zusammenfassung
Liebeszauber in der indogermanischen Überlieferung
a) Kelten
b) Griechen
E Formen der Magie – neutral
XXIII Feuerzauber
Feuerlöschzauber in der germanischen Überlieferung
a) Lied des Rigr
b) Heimskringla
c) Zusammenfassung
Feuerpfeil-Zauber in der germanischen Überlieferung
a) Eyrbyggja-Saga
b) Landnahme-Buch
c) Landnahme-Buch
d) Landnahme-Buch
e) Fachbegriffe
f) Zusammenfassung
XXIV Vogelsprache
Das Verstehen der Vogelsprache in der germanischen Überlieferung
a) Gylfis Vision
b) Ältere Huldar-Saga
c) Heimskringla
d) Grimnir-Lied
e) Heimskringla
f) Olaf-Saga
g) Fafnir-Lied
h) Völsungen-Saga
i) Skaldskaparmal
j) Thidrek-Saga
k) Faröer: Regin der Schmied
l) Stabkirchen, Kreuze und Runensteine
m) Kreuz von der Isle of Man
n) Brakteat
o) Goldhörner von Gallehus
p) Erstes Gudrun-Lied
q) Bruchstück eines Brünhild-Liedes
r) Lied über Helgi Hiörvard-Sohn
s) Heimskringla
t) Das Lied des Rig
u) Raben-Lied
v) Ragnar-Saga
w) Gesta danorum
x) „Der Seeburger See"
y) Zusammenfassung
Das Verstehen der Vogelsprache in der indogermanischen Religion
XXV sonstige Magie
Sonstige Magie in der germanischen Überlieferung
a) Sturlaug-Saga
b) Heimskringla
c) Halfdan-Saga
d) Harda-Saga
e) Half-Saga
f) Thorstein Viking-Sohn
g) Ragnar-Saga
h) Kenning
i) Alwis-Lied
j) Lied über Helgi Hiörward-Sohn
k) Lachstal-Saga
k) Sturlaug-Saga
l) Zusammenfassung
F Phänomene der Magie
XXVI Lachanfall
a) Saga über Kampf-Glum
G Symbole in der Magie
XXVII Knoten
Der Knoten in der germanischen Überlieferung
a) Lausavisur
b) Lausavisur
c) Lausavisur
d) Zusammenfassung
XXIII Quadrat
XXIX Waage
Die Waage in der germanischen Überlieferung
a) Joms-Wikinger
b) Zusammenfassung
XXX Stein
Der Stein in der germanischen Überlieferung
Stein = Mensch
a) Personennamen
b) Sverri-Saga
Opfersteine
a) Kenningar
Heilige Steine
a) Indiculus
b) Canon-Gesetz
c) Husdrapa
d) Dritte Gudrun-Lied
e) Hühner-Thorir
f) Kenningar
g) Zweites Lied über Helgi Hunding-Töter
h) Gesta danorum
i) Heilstab von Ribe
j) Der „Talgu-Grjot"
k) Zweites Lied über Helgi Hunding-Töter
l) Zweites Lied über Helgi Hunding-Töter
Gedenksteine
a) Egil-Saga
Zaubersteine
a) Lachstal-Saga
b) Thorstein Haus-Macht
c) König Ortnits Meerfahrt und Tod
d) „Das Bergmännlein beim Tanz"
Steinorakel
a) Faröer: Regin
Edelstein
a) Gesta danorum
Stein-Verwandlung
a) Alwis-Lied
b) Skaldskaparmal
c) Olaf-Saga
Zusammenfassung
XXXI Steine und Edelsteine
Steine und Edelsteine in der germanischen Überlieferung
a) Grimm: Mythologie
b) Zusammenfassung
XXXII Baum-Mann
geschnitzter Mann
a) Havamal
b) Thorleifs Thattr
c) Ragnar-Saga
d) weitere Baum-Männer
e) Zusammenfassung
Themenverzeichnis
A Allgemein
I Der Wortschatz „Magie"
I 1. a) Der Wortschatz „Magie"
Der weitaus größte Teil des Magie-Wortschatzes bezieht sich auf die Wahrsagung, was zeigt, wie wichtig diese Form der Magie in der germanischen Kultur gewesen sein muß:
Auch bei den Germanen wurde die Wahrsagung von dem Hellsehen, d.h. von der Wahrnehmung von Göttern, Geistern u.ä. unterschieden:
Mit dem Hellsehen ist auch die Meditation eng verwandt:
Einer der überlieferten Begriffe bezieht sich auf die innere Hitze, die durch die Erweckung der Kundalini wachgerufen wird (siehe das Kapitel „VI in diesem Buch über die „Kundalini
):
Eine zweite wichtige Gruppe besteht aus den Worten, die die Magie selber bezeichnen und sie als ein „altes Wissen und als die Wirkung der Ahnen („Trolle
) beschreiben:
Eine weitere große Gruppe in dem Magie-Wortschatz beschreibt den Bereich der Zaubersprüche:
Auch für die Zauberer und Zauberinnen gibt es eine Vielzahl von Begriffen:
Die Seher und Seherinnen trugen Zauberstäbe, die den Weltenbaum und somit ihre Verbindung zu den Ahnen und Göttern, die ihnen ihr Wissen gaben, symbolisierten:
Es waren auch Amulette in Gebrauch:
Einige Begriffe sind recht speziell und beziehen sich auf konkrete Rituale:
Einige weitere Bezeichnungen zeigen einzelne Aspekte des Singens von Zaubersprüchen:
Dann gibt es noch einige Begriffe, die in keine der bisherigen Gruppen gehören:
Einer der Begriffe ist schon deutlich christlich gefärbt:
Schließlich gibt es noch einen wichtigen Begriff, der nicht nur zur Magie, sondern auch zur Religion allgemein und zu jeder spirituellen Erfahrung gehört:
I 1. b) Jakob Grimm: Deutsche Mythologie
Bevor ich weiter untersuche, sind die verschiednen ausdrücke zu prüfen, mit welchen von altersher die zauberei benannt wurde. Beachtenswerth scheint, daß einige allgemeinere geradezu den begrif von thun oder bereiten enthalten, also auf unmerklichem übergang des rechten in ein verkehrtes thun beruhen.
Das althochdeutsche karawan, angelsächsisch gearvjan haben nur die bedeutung facere, parare, praeparare, ornare, das altnordische identische göra nähert sich der von zaubern, dänisch forgiöre.
Görnîng ist maleficium, görnîngar sind artes magicae, ungefähr wie das lateinische facinus zugleich that und unthat bezeichnet, unser thun übertritt in anthun, einem etwas anmachen, anhexen.
Das altnordische fordæđa (malefica) stammt von dâđ (facinus).
Nun aber drücken die griechischen und lateinischen wörter έρδειν, ρέζειν, facere nicht bloß aus wirken, thun, sondern auch, ohne daß ιερά oder sacra hinzugefügt zu werden brauchte, opfern, έρδειν τινί τι ist einen bezaubern; das altnordische blôta hat außer dem gewöhnlichen sinn von sacrificare (opfern), consecrare (weihen) den von maledicere (verfluchen). ob sich fornæskja (zauberei) mit fôrn (opfer) verbinden lasse, ist schon gefragt worden.
Schwer zu erklären fällt das althochdeutsche zoupar divinatio, maleficium, zouparari hariolus, zouparôn hariolari; zoufer, zouver, zouferlih, zouverlih; das mittelhochdeutsche zouber, zoubern entspricht jener streng althochdeutschen form, niederdeutsch tover und toveren, auch neuniederländisch und mittelniederländisch (vergleiche toverîe, toverare); altfriesisch tawerie. (Der Ursprung von germanisch „taubra" ist auch heute noch ungeklärt.)
Die isländisch sprache hat töfur instrumenta magica, töfrar incantamenta, töfra fascinare, töfrari magus, töfranorn saga, wozu das norwegische tougre fascinare, das schwedische tofver incantatio, tofverhäxa saga stimmt; man könnte spätere einführung dieser wörter aus Deutschland annehmen, da sie in altnordischen denkmälern nicht vorkommen.
Ich weiß nicht, ob ein angelsächsisches teáfor zu zoupar genommen werden darf; es bedeutet minium (die Pflanze „Mennig", die in der Färberei benutzt wird), color coccineus (scharlachrote Farbe), und Lye gewährt ein unbelegtes tifran depingere, das vielleicht tŷfrian zu schreiben wäre? die beifügung des adjectivs reád teáfor (rubrica = rot, Rubrik) ließe vermuten, daß teáfor allgemein zeichenfarbe war, deren man sich beim einritzen der buchstaben bediente, und so könnte es rune, geheime zauberschrift, folglich zauber aussagen?
Zoupar und zëpar, angelsächisch teáfor und tifer zu vergleichen verbietet die abweichung der vocale, so nahe sich wieder die begriffe zauber und opfer lägen. viel lieber möchte man zoupar aus zouwan, gothisch táujan, angelsäschsisch tavian (facere, parare) ableiten und irgend einen unregelmäßigen übertritt des V, W in V, B, P statthaft finden. selbst das litthauische daryti, lettisch darriht (facere = machen) und slavische tvoriti (facere = machen, creare = erschaffen, fingere = formen) sind zu erwägen.
Nicht geringeres bedenken verursacht ein anderer, dem sächsischen volksstamm eigenthümlicher ausdruck. noch heute sagt man in Niedersachsen für zaubern, weissagen, wikhen, wicken und wigelen (wichelen), für wahrsager wikker, wichler, für hexe, wahrsagerin wikkerske, für zauberei wichelie. ebenso neuniederländisch wikken und wichelen, wikkerij und wichelarij; mittelniederländisch wikelare (ariolus = Wahrsager), wigelare, wigelinge (vaticinium = Prophetie); auch angelsäschsisch die doppelten formen: viccian (fascinare = verhexen, verzaubern) vicce (saga = Wahrsagerin) viccungdôm oder viccancräft (ars magica = magische Kunst); viglian (ariolari = Wahrsager) vigelere (augur = Vogelschauer, Weissager) vigelung (augurium = Weissagung, incantatio = Beschwörung, Zauber). umgestellt ist das friesisch wiliga (incantatio = Beschwörung, Zauber). das englische witch entspricht dem angelsächsischen vicce (von germanisch „wigjan für „weihen
), vom verbum hat sich das partizip wicked (perversus verkehrt, maledictus = lästern, beschimpfen) erhalten, die altenglische sprache hatte ein gleichbedeutendes adjektiv wikke; ein zauberer heißt wizard, alle L formen mangeln.
Kein älterer oder neuerer hochdeutscher dialect kennt etwas dergleichen; dennoch scheint mir der ausdruck aus einer allen zweigen unserer sprache gemeinen wurzel, aus veihan abzustammen, das ursprünglich wieder facere (machen), conficere (bewältigen), sacrare (weihen) bedeutete, von dem veihs (sacer = heilig) althochdeutsch wîh herrührt. und das substantiv vaíhts (res = Ding, Ereignis) ergleiche slavisch tvar, tvor (creatura = Geschöpf = κτίσις). vaíhts, wicht nahm die bedeutung daemon an, das altnordische vættr, örm vættr (arme wicht) bezeichnet eine hexe.
Wikken nehme ich wie in Ecke aus der wurzel agan, und G in wigelen, CH in wichelen (offenbar ein CH = H) dient zur bestätigung.
Buchstäblich unverwandt, in der bedeutung nahstehend scheint althochdeutsch wîzago, angelsächsisch vîtega, vîtga, neuhochdeutsch weissage, das ist prophet und wahrsager, aber in gutem, nicht in bösem sinn; das entsprechende altnordische vitki steht für vitugi (vergleiche vitug) wie ecki, eitki für eitgi, vætki für vætgi. mit diesem altnordischen vitki (vielleicht vîtki?) hat man fälschlich jenes angelsächsische vicce verglichen, nie geht angelsächsisch CC aus TG hervor, wenn auch angelsächsisch CC zu englisch TCH wird.
Das entsprechende verbum ist althochdeutsch wîzagôn, angelsächsisch vîtegian, mittelniederländisch witegen.
Ganz gleich dem vîtega und vitki standen die altnordischen namen spâmađr und spâkona, spâdis, ursprünglich die gabe der weisheit und voraussagung, wie sie dichtern oder priestern beiwohnt, ausdrückend, giengen sie nach und nach über in den begrif teuflischer zauberer und zauberinnen. schon jenes forspâr und fiölkunnigr bei Snorri hat den übeln nebensinn.
Fiölkunnigr (multiscius = vielwissend) bezeichnet allmälich einen zauberer, fiölkunnâtta fiölkŷngi, ja das einfache kŷngi (= kunnugi) zauberei. diese kŷngi wurde ordentlich erlernt: Rögnvaldr nam fiölkŷngi. Waltharius sagt von einer wunderschönen frau ›daz si iht anders künne (sich auf andre künste verstehe, zaubere) daz sol man übergeben‹ (daran soll man den gedanken fahren lassen). Hans Sachs nennt ein altes zauberweib abwechselnd ›die alt unhuld‹ und ›die weise frau‹.
Insofern spähen voraussehen und sehen ist, kann ich daran noch einen andern ausdruck für zaubern reihen. ohne alle leibliche berührung wird durch bloßen blick, durch ein böses auge eingewirkt: das hieß in der alten sprache entsehen.
Weil aber der spähende, kundige vates zauberweisen singt, segensformeln spricht, musten schon im alterthum ausdrücke wie unsere heutigen beschreien, beschwatzen, berufen, überrufen, beschwören für zaubern gelten. das althochdeutsche kalan, angelsächsisch galan, altnordisch gala war nicht nur canere (singen), sondern auch incantare (beschwören, durch Musik verzaubern), ein bindendes hersagen, singen der zauberworte. solch ein gesprochner zauber hieß altnordisch galdr, angelsächsisch galdor, althochdeutsch kalstar (nicht zu mengen mit këlstar, opfer), mittelhochdeutsch galsterîe; galsterweiber kommt noch neuhochdeutsch für hexen vor; an sich schien galdr etwas unsträfliches, da man meingaldr (bösen zauber) unterschied. altnordisch galdra fascinare (verhexen, verzaubern), galdramađr incantator (Zauberer), galdrakona saga, amgelsächsisch galdorcräft magia (Magie, Zauber), galdere magus (Magier, Zauberer); althochdeutsch kalstarari incantator (Zauberer), ›Medea diu handega galsterâra‹.
Ebenso stammt das französische charme, charmer aus carmen, enchanter, incantare aus cantus und canere.
Aus dem mittellateinischen carminare besprechen gieng auch ein althochdeutsches garminari, germinari incantator, germinôd incantatio, germenôd hervor, das in der späteren sprache wieder verschwand. Schon mittelhochdeutsch hieß die zauberformel segen; segenærinne zauberin. (Ein „Grimoire ist ein Zauberbuch, wörtlich ein „Gesangbuch
.)
Auf diesen nothwendigen zusammenhang der zauberei mit dem wort und der dichtkunst wird noch näher eingehn; da aber das geheimnis der rede leicht übertritt in das des zeichens, wort und schrift sich innig vermählen, und der in unserm idiom althergebrachte ausdruck runa beide richtungen umfaßt; so fällt dadurch licht auf jene verwandtschaft zwischen zoupar und teáfor, aber auch auf das loßen (losen = das Schicksal durch das Ziehen von Losen erkunden => „Wer zieht den Kürzeren (Halm)?") das mit runstäben bewerkstelligt wurde.
Das gothische afhugjan, von sinnen bringen, sinn und gemüt verwirren, verdeutscht βασκαίνειν = fascinare; angelsächsisch ist dyderian, bedyderian illudere (verspotten, einen Streich spielen), incantare (beschwören, durch Musik verzaubern), womit vielleicht das hochdeutsche tattern, dottern (angi = ängstigen, delirare = wahnsinnig sein) zusammen hängt. neuhochdeutsch sagen wir verblenden, blendwerk vormachen.
Jenes altnordische von riesen und geistern giltige tröll wird auch auf zauberer angewandt, tröllskapr ist zauberei, schwedisch trolla, dänisch trylle incantare (beschwören, durch Musik verzaubern), trolldom, trolddom zauberei; im Gulaþîngslied steht at vekja tröll für zaubern, was an das veckja hildi und wecken der Sælde gemahnt.
Das heutige friesische tsyoene fascinare, tsyoener zauberer, tsyoenster zauberin muß sich (da ts öfter vor î und y im anlaut k vertritt) aus der altnordischen nebendeutung von kyn (monstrum) deuten lassen, vergleiche mittelhochdeutsch kunder.
Nicht befriedigend zu erklären vermag ich das altschwedische viþskipli, welches im Vestgötalag für zauberei, doch nicht die schwerste sondern durch kirchenbuße zu tilgende vorkommt: far konä meþ viþskiplum; värþer taken meþ viþskipplum; convictus de widskiplum; es ist deutlich das heutige vidskepelse superstitio (Aberglaube, Schwur); skipa ist sonst ordinare (ordnen, anordnen), facere (machen) und in vid (von altnordisch „vid für „wider, gegen
) muß das unrechte, unerlaubte liegen.
Schon in der edda kommt seiđr im sinn von zauber vor: ›seiđ hon kunni‹ heißt es Sæmingr von einer vala oder völva, seiđberendr sind zauberer, welchen völur und vitkar zur seite stehn. noch häufiger wird der ausdruck in den sagen. wäre zu schreiben seyđr (fornaldur sögur, steht so in einem gedicht), so ergäbe sich die leichteste ableitung von siođa (coquere = kochen backen, brauen), zugleich wieder berührung mit dem gothischen sáuþs. seiđmađr ist zauberer, seiđkona, seyđkona, kluge frau, die sich aufs sieden und kochen zauberkräftiger heilmittel versteht.
Indessen erscheint seiđr deutlich als ablaut von sîđa. Loki wirft dem Ođinn vor, daß er gezaubert habe: ›þik sîđa kođo‹, und nie habe ich dafür siođa gefunden, so daß beide wörter, wenn schon verwandt, geschieden bleiben oder erst in einem übertritt aus der vierten in die fünfte ablautsreihe gerechtfertigt werden müssen.
Das althochdeutsche puozan angelsächsisch bêtan ist emendare (verbessern), aber auch mederi (heilen, abhelfen), dem übel abhelfen, heilen; noch jetzt hat in Westfalen böten bezug auf alte zaubermittel des volks, gegenüber der gelehrten arzneikunst, der teutonista stellt boiten synonym auf mit zaubern, auch mittelniederländisch ist ût boeten sanare (heilen, bessern).
Weil nun kochen der heilmittel und gifte leicht zusammen fällt, wird das althochdeutsche luppi, angelsächsisch lyf, mittelhochdeutsch lüppe von vergiftung und zauberei gebraucht: ›lüppe u. zouber trîben‹; lüppærinne ist zauberin, gerade wie sich veneficium (Giftmischerei) und venefica (Giftmischerin, Zauberin) im lateinischen verhalten. das gothische lubjaleisei ist φαρμακεία, zauberei und leisei wie list in zouberlist.
Selbst das gothische lêkeis, althochdeutsch lâhhi (medicus (Arzt), im guten, reinen sinn des worts) lâhhinôn (mederi = heilen, abhelfen) lâhhan (remedium = Heilmittel) liegt den ausdrücken lâchenærinne (zauberin), lachsnen (quaksalbern, zaubern) lachsnerin (hexe) zum grund. (von altnordisch „liknar für „gleichen
; „liknar-galdr = Magie, Homöopathie => „Gleiches wirkt auf Gleiches
, „Gleiches heilt Gleiches")
In hessischen hexenacten des 16. jahrhunderts ist die übliche, ja einzige bezeichnung des bezauberns derren, d.h. nocere (schaden), wie schon das althochdeutsche tarôn außer nocere (schaden) fraudare (betrügen), officere (entgegentreten, hindern), illudere (verspotten, einen Streich spielen) bedeutet.
Neuniederländische ausdrücke für zauberin, hexe sind: nachtloopster, weermakster wettermacherin, luistervink heimlich murmelnde, grote kol (pferd). op kol rijden = zaubern. kol. in ma anwôt sein, behext sein. Necromanticus habebat cucullum ac tunicam de pilis caprarum.
Das angelsächsische drŷ magus kommt nicht von δρ ς eiche, sondern vom irischen draoi zauberer, dessen plural draoithe lautet, woher das römische druidae stammt. Davies leitet druid von welsch derwydd ab. (Ein „Druide ist ein „Eichen-Seher
, wobei die Eiche der Weltenbaum und somit der Weg zwischen Diesseits und Jenseits ist, auf dem die Druiden bei ihrem „Sehen" reisen.)
Der zauber wird im buch gelesen: sîn zouber las. ein pfaffe der wol zouber las. ›ich hân von allem dem gelesen daz ie geflôz und geflouc‹ sagt der weissage. in den swarzen buochen lesen. finnisch lukia lesen, heißt in den runen immer beschwören. Dolet ich niht lernen wil von der nigromanzîe. die ars necromantica (Totenbeschwörungs-Kunst) lernen. noch sô lernet man die list in einer stat zuo Tolêt diu in Hispanien stêt. ein stat heizet Persidâ, dâ êrste zouber wart erdaht. die fahrenden schüler (vagi = umherstreifen, vagantes = Umherstreifende, Wandernde) ziehen von einer schule zur andern und lernen schwarze kunst. Cain lêrte sîniu chint dei zouber dei hiute sint.
Ein theil der weissagungskunst beruhte auf dem werfen und deuten des loßes (Lose ziehen). gleich dem lateinischen sortilegium (Wahrsagerei) und sortilegus (Wahrsager) (mittellateinisch sortiarius, woher französisch sorcier) sind in unserer alten sprache die wörter hliozan mittelhochdeutsch liezen (augurari = Orakel, Wahrsager). hliozari, liezoere (augur = Vogelflug-Wahrsager, divinator = Wahrsager) anwendbar auf zauberei. weil man nun sagte mittere, jactare sortem (das Los werfen), scheint daher die ausdrucksweise entnommen: zouber werfen. jeter un sort, maleficium super jactare (einen Fluch über jemanden werfen). mittelhochdeutsch zouber legen Waltharius.
Schwedisch ist tjusa zaubern, ich denke kjusa, altnordisch kiosa, kiesen, spähen, wählen, eligere sortem, aber auch die vala, die weise frau und zauberin, ist eine wählende, valkyrja.
Eine art weissagungen geschah mit dem becher. aus der lateinsichen benennung caucus (Trinkschale) (für scyphus = Becher) soll cauculator und coclearius entspringen, daher das althochdeutsche coucalari (scenicus, magicus = Magier). gougulari, koukelari, goucaltuom (magia = Magie), goukel (praestigium = Gaukelei, Täuschung); mittelhochdeutsch gougel gougelære; neuhochdeutsch gaukel; altnordisch kukl (praestigium = Gaukelei, Täuschung) kuklari (magus = Magier); mittelniederländisch cokelere (hariolus = Wahrsager).
Andere leiten gaukler von joculator (Scherzender, Spaßender), wofür die milde bedeutung der taschenspielerei zu sprechen scheint, welche wir noch jetzt mit dem begrif von gauklerei verbinden: es sind unschuldige, zum scherz und zur erheiterung geübte zauberkünste, vergleiche gougelbühse, gougelstok, gougelfuore, gougelspil, goukelhüetlin; neuniederländisch guichelen, gochelen, goghelen; guichelaar; gokelt onder den hoet, die form guichelen gemahnt an wichelen und wirklich kommt eine angelsächsische schreibung hveolere, hveohlere (an hveohl rota (Rad) gemahnend) für vigelere (Wahrsager) vor, so daß man wol ein altfränkisches chuigalari vermuten und darauf cauculator zurückführen möchte, wenn nicht alles andere entgegenstände.
Auch das böhmische kauzlo (zauber) kauzliti (zaubern) polnisch gusla (zauber) guslarz (zauberer) sei hier noch angeführt. die letzte form wäre man versucht auf das serbische gusle, russisch gusli, d.i. leier, geige, harfe, das bezaubernde instrument zurückzuführen, wiche nicht polnisch gesle, böhmisch hausle ab.
Ein altes wort ist althochdeutsch hliodar, angelsächsisch hleođor sonus, vaticinium (Wahrsagung), das altnordische hliođ heißt nur sonus (Laut, Klang, Ton). althochdeutsch hleodarsâzo hariolus (Wahrsager), necromanticus (Totenbeschwörer). hleodarsizzeo, hleodarsezzo ariolus (Wahrsager). hleodarsâza vaticinium (Wahrsager), liodersâza. in cervulo in liodersâza, coragius liodirsâzo. der wahrsager sitzt also auf einem stul? (das Magie-Gestell der Germanen = ein symbolisches Hügelgrab)
Der sahsluzzo magus scheint mit messer oder schwert zu weissagen.
I 1. c) Zusammenfassung
Innerhalb der Magie hat die Wahrsagung einen großen Stellenwert, wie man schon anhand des umfangreichen Wortschatzes zu dieser Tätigkeit erkennen kann. Die Erkenntnis des Zukünftigen kommt als Atem/Geist von den Ahnen in den Wahrsagenden. Der Begriff „spa für die Wahrsagung bedeutet „spähen
.
Das Hellsehen ist im Gegensatz zur Wahrsagung die optische Wahrnehmung von Geistern und Göttern, die auch mit der Meditation verbunden ist.
Die Magie wurde als Wissen und insbesondere als altes Wissen aufgefaßt, das in Zauberliedern bewahrt wurde und durch das man zu den Ahnen und zu den Göttern Kontakt erhalten konnte. Diese Lieder wurden an besonderen Orten auf einer Magie-Empore gesungen. Diese Empore ist ein symbolisches Hügelgrab. Dieser Brauch geht auf das Utiseta zurück, also auf das Sprechen mit den Ahnen an deren Hügelgrab und auf das Erbitten von Rat und Hilfe von den Ahnen.
Mit diesen Liedern konnte man weihen und stärken, aber auch verfluchen. Aufgrund der Wichtigkeit dieser Zauberlieder hat sich aus dem lateinischen „carmen für „Lied, Gedicht
das englische „charm und das französische „charme
für „Zauberspruch" entwickelt.
Eine spezielle Art von Magie ist die Erweckung des inneren Kundalini-Feuers.
Hilfsmittel bei der Zauberei waren neben den Zauberliedern u.a. der Zauberstab und Amulette. Auch die Runen waren ein wichtiges Element, da das altnordische „töfur für „Runen färben
mit dem deutschen „zaubern und dem angelsächsischen „teafor
für „wahrsagen" verwandt ist.
Die Begriffe für Zaubern haben ihre Wurzel oft im Kult, was bedeutet, das aus der einstigen Priesterschaft die Zauberer und Zauberinnen entstanden sind: das altnordische „forneskja bedeutete ursprünglich „opfern
, das englische „witch („Hexe
) und „wizard („Zauberer
) bedeuteten ursprünglich „Geweihte, Priesterin bzw. „durch Gesang im Kult weihen
; und der altnordische Begriff „seidr („wahrsagen, zaubern
) hat seine Wurzel in der Bedeutung „verbinden", womit die Verbindung zu den Göttern und Ahnen gemeint ist (Religion bedeutet wörtlich „Wieder-Anbindung, Rück-Verbindung).
B Grundlagen der Magie
II Atem
II 1. Der Atem in der germanischen Überlieferung
Der Atem wird in den Liedern und Sagas nicht explizit erwähnt, aber er spielt im „magisch-spirituellen Wortschatz" eine große Rolle.
Da der Wind als der Atem einer Göttin/Riesin aufgefaßt worden ist, überschneiden sich die beiden Betrachtungen über den Atem und den Wind des öfteren.
II 1. a) Die Wortfamilie „Atmen"
Im Germanischen lautete das Wort für „Atem „antham, uzantham, andan, andiz, andon
. Dieses Substantiv hatte die Nebenbedeutungen „Hauch, Geist, Leben. Die Variante „anda, andan
konnte auch „Zorn, Eifer" bedeuten.
Der indogermanische Ursprung dieser Worte ist „ana für „atmen, hauchen
.
Im Altnordischen ist daraus eine deutlich differenziertere Wortfamilie geworden. Statt des Anfangs-„a findet sich oft auch ein „ö
am Anfang des Wortes – es gibt also die Varianten „and und „önd
für „atmen" usw.
Dieses Vokabular wird noch durch einige Kenningar ergänzt, die die Vorstellungen und das Bild, das die Nordgermanen über den Atem hatten, vervollständigen.
1. Atem, atmen
2. Tod, sterben
3. Seele, Geist
4. magisch-spirituelle Fähigkeiten
5. Charakter-Eigenschaften
6. Thron vor dem Jenseitstor
7. Wind
8. Drache
9. Wal
10. Sonstiges
Der Atem ist ein sicheres Merkmal des Lebens, weshalb man das Wort für „Atem auch für „Leben
benutzen konnte. Ein weiterer Unterschied zwischen einem lebenden und einem toten Körper ist, daß ein Lebender eine Seele in sich trägt. Daher konnte auch die Seele mit dem Wort für „Atem" umschrieben werden.
Weiterhin sind das Leben und die Seele auch eng mit der Psyche verbunden, sodaß das Wort für „Atem" zusammen mit den entsprechenden Adjektiven auch die Psyche und ihre verschiedenen Regungen bezeichnen konnte.
Von der Seele ausgehend ließ sich der „Atem auch als Bezeichnung für Geister der Toten ausdehnen, da Geister lediglich „Seelen ohne Körper
sind.
Auch der gesamte spirituell-magische Bereich ist letzten Endes einfach der Lebens- und Tätigkeitsbereich der Seele, sodaß sich alle magisch-spirituellen Tätigkeiten wie das Hellsehen, das „innere Auge („Drittes Auge
= Stirnchakra) oder der spirituelle Tod bei der Einweihung durch ein mit dem Wort „Atem" zusammengesetzten Substantiv umschrieben werden konnte.
Die Säule oder die beiden Säulen hinter dem Hochsitz (Thron) des Hausherrn oder des Fürsten heißen „Seelenweg-Säulen, weil derjenige, der auf dem Thron vor ihnen sitzt, mit den Göttern und Ahnen verbunden ist, zu denen dieses „Seelenweg
-Tor ins Jenseits führt.
Die Bezeichnung „Atem-Hirsch (evtl. auch „Atem-Hahn
oder „Atem-Männchen) für den Drachen erklärt sich wahrscheinlich daraus, daß sowohl der Hahn (Seelenvogel) als auch die Schlange (Ahnenschlange) und der Drache die Seele des Toten darstellt und der Hirsch das Opfertier für die Toten ist. Sowohl der Drache als besonders große Schlange als auch der Hirsch als vornehmstes Opfertier (zusammen mit dem Stier) gehören in die Mythen des ehemaligen Göttervaters Tyr, der der Totenkönig ist (Totenkönig, Alfenkönig, Jenseitskönig). Sekundär ist Tyr dadurch zu einem „Windkönig
geworden – eigentlich ist er der Seelenkönig („Alberich" = Alfenkönig = Seelenkönig).
Der Wind ist sozusagen der „Atem der Welt. Da die Gemütszustände als „Wind der Göttin/Riesin
aufgefaßt wurden, wird der Wind möglicherweise als der „Atem einer Göttin aufgefaßt worden sein – zumindestens wurden die Gemütszustände als durch eine Göttin verursacht angesehen, was an die Schicksalsgöttin Wyrd erinnert. Da auch das Bewußtsein selber als „Wind der Riesin
umschrieben werden konnte, ist die Beeinflussung der Gemütszustände durch eine Göttin möglicherweise eine Ableitung von dem Motiv der Wiedergeburt der Seelen durch die Jenseitsgöttin.
Da der „Wind auch die Seele ist, ist die Jenseitsgöttin aufgrund des Wiedergeburts-Motivs ganz allgemein die Mutter der Seelen und somit die „Seelengöttin
und die „Wind-Göttin. Nachdem die Gottheiten im Jenseits „Riese
und „Riesin genannt wurden, wurde auch aus der „Seelen-Göttin, Wind-Göttin
die „Seelen-Riesin, Wind-Riesin und aus der Seele nach dem Tod als wiedergebornes Kind der Jenseitsgöttin die „wiedergeborene Seele der Göttin/Riesin
und schließlich der „Wind der Riesin".
II 1. b) Lied des Skalden Ingimar von Aski Sveinsson
Der Skalde Ingimar von Aski Sveinsson hat in einer kleinen Gelegenheits-Dichtung eine Riesin mit „Flegda" umschrieben:
Flegda hat mich angetrieben nach Färlev zu gehen;
ich war niemals Schlachten-begierig.
Die Pfeile der Ulmen-Bögen bissen mich;
Ich werde niemals wieder nach Esche zurückkehren.
Das Antreiben des Ingimar durch die Riesin Flegda erinnert daran, daß viele Gemütszustände von den Skalden als „Wind der Riesin" umschrieben wurden. Hier wird Ingimars Antrieb, in den Kampf zu ziehen, als von der Riesin Flegda verursacht angesehen.
II 1. c) Lied des Skalden Bragi des Alten
Der Skalde Bragi der Alte hat um ca. 850 n.Chr. auf geschickte Weise in zwei Strophen Kenningar für „Riesin und für „Skalde
aufgelistet, indem er als Hintergrund die (erfundene) Begegnung mit einer Riesin nahm.
Bragi der Alte sprach folgende Worte, als er spät am Abend durch einen bestimmten Wald ging und ihn eine Troll-Frau in Versen ansprach und frug, wohin er gehe:
Riesin:
„Die Riesen nennen mich
Mond der Wohnstatt des Hrungnir,
Schatz-Verschlinger der Riesen,
Verhängnis der Sturm-Sonne,
freundliche Gefährtin der Seherin,
Wächterin des Ringes des Erd-Kreises
Verschlingerin des Himmels-Rades;
was sonst ist eine Riesin?"
„Mond der Wohnstatt des Hrungnir": Hrungnir = Tyr-Riese; seine Wohnstatt = Hel, Utgard; Utgard-Mond = Licht in der Nacht und im Jenseits = Freude des Hrungnir (seine Frau)
„Schatz-Verschlinger der Riesen": Vermutlich ist der Riese der ehemalige Sonnengott-Göttervater Tyr; dann wäre der Schatz des Riesen die Sonne und die Verschlingerin der Sonne die Jenseitsgöttin.
„Verhängnis der Sturm-Sonne": Dies ist möglicherweise eine abgekürzte Kenning, die vollständig „Verhängnis der Sonne in der Sturm-Halle lauten müßte; das Verhängnis der Sonne (Tyr) wäre dann wieder die Jenseitsgöttin, die hier wie in der vorigen Kenning schon als Ursache des abendlichen Todes der Sonne aufgefaßt worden wäre; vielleicht ist mit „Sturm-Sonne
auch „Atem-Sonne, d,h, „lebendige Sonne
gemeint – dann wäre die Riesin als das „Verhängnis der lebendigen Sonne" noch deutlicher als die abendliche Mörderin der Sonne bezeichnet worden.
„freundliche Gefährtin der Seherin": Die Seherinnen erhalten ihr Wissen von den Göttinnen/Riesinnen aus dem Jenseits.
„Wächterin des Ringes des Erd-Kreises": Erd-Kreis = Meer rings um Midgard; Ring in ihm = Jörmungandr; Wächterin des Jörmungandr = seine Schwester Hel = Jenseitsgöttin
„Verschlingerin des Himmels-Rades": Himmels-Rad = Sonne; Das Verschlingen bezieht sich wieder auf die Jenseitsgöttin, die hier wieder zu einem Ungeheuer umgedeutet worden ist.
Bragi antworte so:
„Skalden nennen mich
Vidurs Gedanken-Schmied,
Gautars Geschenk-Finder,
nichts-ermangelnden Dichter,
Träger von Yggs Bier,
Lied-dichtender Modi,
geschickter Reime-Schmied;
was sonst ist ein Skalde?"
„Vidurs Gedanken-Schmied": Vidur = Odin, seine Gedanken =Verse
„Gautars Geschenk-Finder": Gautar = Odin; seine Geschenke = Verse
„nichts-ermangelnden Dichter": durch Odin inspirierter Dichter
„Träger von Yggs Bier": Ygg = Odin; sein Bier = Skaldenmet
„Lied-dichtender Modi": Modi = Thor-Sohn = Mann
II 1. d) Ägirs Trinkgelage
In den folgenden Versen wird der Inzest der Freya mit ihrem Bruder Freyr als „böser Wind umschrieben, der der Freya „entfuhr
. Dies paßt zu der Verursachung der Gemütsregungen der Menschen durch den Wind als „Atem der Göttin/Riesin".
Loki:
„Schweig Du, Freyja, Gift führst Du mit Dir,
Bist alles Unheils voll.
Vor den Göttern umarmtest Du den eigenen Bruder:
So böser Wind entfuhr Dir, Freyja!"
II 1. e) Die Saga über Ketil Forelle
In dieser Saga hat der Atem des Helden dieselbe Assoziation zu den Gemütszuständen wie der Wind als der Atem der Göttin/Riesin:
Gusir sprach diese Verse:
„Wie war Dein Atem / am Beginn des Tages?