Mandy - Das Königreich Sangenia: ein modernes Märchen
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10 Jahre später kommt Mandy hinter dem Betrug ihres Verlobten, der sie mit ihrer Cousine betrügt. Auf der Flucht vor ihm fällt Mandy in eine Schlucht und erwacht wieder in Sangenia. Doch das Land hat sich schlimm verändert.
Die böse Mitternachtskönigin herrscht dort jetzt mit eiserner Hand. Viele Menschen sind bereits gestorben. Auch Kasimir ist verschwunden. Niemand weiß was dem Prinzen passiert ist.
Zusammen mit einem großen, frechen Kater, der sprechen kann, macht sich Mandy auf die Suche nach Kasimir. Nur mit ihm kann sie die böse Königin besiegen.
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Book preview
Mandy - Das Königreich Sangenia - Christine Stutz
Mandy - Das Königreich Sangenia
Titelseite
Impressum
Prolog
Mandy lief aus dem Haus. Weinend lief sie immer weiter über die Rasenfläche, auf die große Straße, die im dichten Nebel kaum zu erkennen war. Hinter sich hörte sie die laute, autoritäre, Stimme ihres Vaters, der ihr gefolgt war, nach ihr rufen. Mandy lief immer weiter, ohne auf ihn zu hören. Sie hatte genug gehört. Nichts konnte sie trösten.
Der Nebel wurde immer dichter, doch es störte sie nicht. Eben hatte ihr Vater ihr mitgeteilt, dass ihre Mutter gestorben war. Sie war bei einem Flugzeugunglück ums Leben gekommen, auf den Weg zu ihr, Mandy. Sie hatte Mandy zu sich holen wollen. Fort von diesen Trüben Ort. Ihre Mutter war gegangen, und nun hatte sie ihr Versprechen, ihre Tochter nachzuholen, nicht halten können.
Mandy blieb einen Augenblick stehen. Sie hatte sich Hoffnungslos verlaufen. Wo war sie? Soweit war sie doch nicht gelaufen. Sie kannte die Gegend doch seit ihrer Geburt! Traurig und verwirrt setzte sie sich auf einen Stein, den sie im dichten Nebel ertastet hatte. Sie würde sie aushaaren, bis sich der Nebel legen würde.
„Nimm meine Hand, Mädchen" eine freundliche, dunkle Stimme erklang plötzlich neben ihr und eine Hand berührte sie an der Schulter. Mandy wich erschreckt zurück. Sie hatte niemanden kommen hören. Angstvoll schrie sie auf, als ein junger Mann sich neben sie setzte und mit der Hand herum wedelte. Der Nebel lichtete sich und Mandy konnte jetzt etwas Sonnenlicht sehen.
Sie saß plötzlich auf einer großen Blumenwiese. Vögel sangen, in der Ferne grasten Rehe und in der Nähe floss ein kleiner Bach.
„Wo bin ich hier? Das ist nicht mein Zuhause. Da ist es nicht so schön. sagte das Mädchen schüchtern. „Ich bin Mandy und 10 Jahre alt
erklärte sie brav. Sie hob ihren Blick und starrte in das Gesicht des jungen Mannes, der neben ihr saß.
„Du bist in Sangenia. Das schönste Land im ganzen Universum. Willkommen in meinem Heimatland. Ich bin Kasimir. Sagte der junge Mann lächelnd. „Endlich lernen wir uns kennen. Ich warte schon lange auf dich.
Er hob seine Hand und wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht. „Du musst nicht mehr weinen. Was immer dich traurig gemacht hat, hier wirst du Trost finden. Versprach Kasimir und zog Mandy hoch. „Lass uns zum Schloss zurückreiten. Unser Orakel wartet auf dich und wird Antwort finden.
Kasimir betrachtete Mandys Kleidung und schüttelte verwirrt seinen Kopf. „ Du bist allen Anschein nicht von hier. Das Orakel wird uns sagen können, woher du stammst und wie du dorthin zurückkommst. Kasimir pfiff kurz und sein Pferd kam zu ihm. „Noch bist du zu jung, um für immer bleiben zu können. Aber der Tag wird kommen.
Er half Mandy aufsitzen und führte das Tier über die große Wiese. Unsicher hielt Mandy sich fest.
„Wie hast du mich nur gefunden, Kasimir? Es herrschte doch dichter Nebel." Mandy lachte, trotz ihrer Trauer, leise auf. Es war das erste Mal, dass sie auf einem Pferd saß. Ihr überängstlicher Vater hatte es bislang strikt verboten. Er verbot ihr sehr viel. Nichts traute er seiner schmächtigen Tochter zu.
Jetzt stoppte der große Mann und hob seinen Kopf. „Unser Orakel hat mich hierher geschickt. Ich warte bereits seit gestern auf dich. Das Orakel sagte, du würdest kommen, ich würde dich kennenlernen und soll dich zu ihm bringen." Kasimir lachte, als würde er sich über etwas Bestimmtes amüsieren. Mandy verstand nicht, warum er lachte.
„Worüber lachst du, Kasimir? fragte Mandy ihn argwöhnisch. Der junge Mann lachte noch lauter. Er hob seine Hand und wies auf ein wunderschönes Schloss, das in der Mittagssonne hell leuchtete. „Das werde ich dir verraten, kleines Mädchen, wenn es Zeit dafür ist.
Er seufzte leise. „Aber das dauert anscheinend noch einige Jahre."
Mandy beugte sich zu dem Mann herunter und küsste ihn sanft auf die Wange. „ Egal wie lange es dauert. Ich vertraue dir, Kasimir."
1 Kapitel
Mandy öffnete müde die Tür des großen Anwesens. Seit heute Morgen war sie im Krankenhaus gewesen, um zu helfen. Ehrenamtlich arbeitete sie dort als Pflegerin auf der Kinderstation. Eine Grippewelle hatte die Gegend fest im Griff. Viele Kinder lagen nun im Krankenhaus und freuten sich, wenn Mandy sich Zeit für sie nahm.
Sie freute sich auf die Dusche und einem ruhigen Abendessen mit ihrem Verlobten, der sicher schon ungeduldig auf sie wartete. Sie hörte Stimmen aus dem Salon und öffnete erwartungsvoll die Tür. Das war bestimmt Oliver, der mit einem Abendessen auf sie wartete. Das tat er oft, wenn sie unterwegs war.
„Hallo Oliver, danke dass du auf mich gewartet hast" sagte Mandy. Dann erstarrte sie. Sie griff ihren Rucksack und warf mit lautem Knall die Tür ins Schloss.
Das, was sie eben gesehen hatte, erschütterte sie bis ins Mark. Der Mann, mit dem sie verlobt war, Oliver, der Mann, der ihr Ehemann werden sollte, hielt ihre fast nackte Cousine im Arm und küsste sie hingebungsvoll. Das zerwühlte Sofa sprach eine eigene Sprache. Sie war anscheinend zu früh Heimgekehrt. Jedenfalls für die Beiden!
Wütend, enttäuscht und unendlich traurig lief sie die lange Straße entlang. Dann lief sie über die Wiese. Erst die tiefe Steilküste stoppte ihre Flucht. Sie war so sehr verletzt. Es tat so unendlich weh! Der Mann, mit dem sie verlobt war, der ihr Vermögen verwaltete, hatte ihr Vertrauen missbraucht. Hatte sich über sie lustig gemacht. Sie starrte ins Meer und ließ ihren Tränen freien Lauf. „Ach Kasimir. Du hast gesagt, niemand würde mir noch einmal wehtun dürfen. Wo bist du jetzt, wenn ich dich dringend brauche! Gedankenlos zog sie ihre kleine Kette mit dem Amulett aus ihrem Ausschnitt. Sie öffnete es und starrte auf das Bild darin. Es zeigte einen jungen Mann, ihren Freund aus Kindertagen. Plötzlich wünschte sie sich wieder zurück zu Kasimir, zurück in das Land ihrer Träume. Dort war sie glücklich gewesen, glücklich, bis sie hierher zurückkehren musste. „Wir sehen uns wieder
hatte Kasimir ihr damals versprochen.
Mandy stand