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Jesu, geh voran: Ein Gang durchs Kirchenjahr in Liedern
Jesu, geh voran: Ein Gang durchs Kirchenjahr in Liedern
Jesu, geh voran: Ein Gang durchs Kirchenjahr in Liedern
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Jesu, geh voran: Ein Gang durchs Kirchenjahr in Liedern

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Ein Gang durchs Kirchenjahr in Liedern - Ein anderes Gesangbuch

Die Festtage und Zeiten des Kirchenjahres bilden die Grundlage der Liturgie im Gottesdienst, im Leben der Kirchengemeinde und jedes einzelnen Christen. Die einzelnen Feiertage orientieren sich hierbei an den Evangelien und der Lebensgeschichte Jesu Christi. Für alle Feiertage sind im Laufe der letzten 500 Jahre Kirchenlieder oder geistliche Lieder geschrieben worden. Hier finden Sie bekanntere und unbekannte Lieder und Autoren, die auf eine (Wieder-) Entdeckung warten.
LanguageDeutsch
Release dateJun 5, 2019
ISBN9783749489398
Jesu, geh voran: Ein Gang durchs Kirchenjahr in Liedern
Author

Joachim Scherf

Joachim Scherf wurde im Jahr 1956 als ältester Sohn des Versicherungsangestellten Alfred Scherf und der Sekretärin Margarete Scherf, geb. Schneck, in Wiesbaden geboren. Nach dem Besuch zweier Grundschulen zwischen 1963 bis 1967 wechselte er an das Gymnasium Oranienschule in Wiesbaden und wählte dort 1973 den sprachlichen Zweig. Im Jahr 1971 wurde er in der evangelischen Bergkirche von Pfr. Lic. Walther Hunzinger konfirmiert. Im Jahr 1975 erwarb Scherf die Allgemeine Hochschulreife und leistete bis zum Jahr 1977 den Zivildienst in der Krankenhausverwaltung der Diakoniegemeinschaft Paulinenstift in Wiesbaden. Im April 1977 immatrikulierte er sich an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main und studierte bis zum Jahr 1982 Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Ältere Germanistik und Mittlere und Neuere Kunstgeschichte. Das Studium wurde im Juni 1982 mit dem Magistertitel und einer Arbeit über Thomas Bernhard abgeschlossen. Zwischen 1983 und 2016 arbeitete Scherf in einer Sozialkasse in Wiesbaden als Verwaltungsangestellter. Im Jahr 1991 heiratete er und hat seit 1997 eine Tochter. Scherf war Mitglied der Kirchenvorstände der Bergkirche in Wiesbaden und der Erlösergemeinde in Wiesbaden-Dotzheim. Besonderes Interesse besteht an theologische Themen und hier im speziellen an der Hymnologie, der Wissenschaft vom Kirchenlied und der Gesangbuchgeschichte. Seit 2006 sammelt er Kirchengesangbücher und Werke geistlicher Lieddichter und erforscht die Lebensläufe der Autoren. Hierfür steht er in Kontakt mit Kirchen-, Staats- und Stadtarchiven, Kirchengemeinden und Heimatforschern. Scherf ist Mitglied der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Hymnologie (IAH) in Bern/Schweiz und Mitglied im Verein Deutsche Sprache (VDS).

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    Book preview

    Jesu, geh voran - Joachim Scherf

    Reihe

    Hymnologischer

    Studien

    Meinem Freund Wolfgang Behrens, Hamburg,

    in Dankbarkeit gewidmet

    Das Kirchenjahr im Lied

    Die Festtage und Zeiten des Kirchenjahres bilden die Grundlage der Liturgie im Gottesdienst, im Leben der Kirchengemeinde und jedes einzelnen Christen. Die einzelnen Feiertage orientieren sich hierbei an den Evangelien und der Lebensgeschichte Jesu Christi.

    Beginnend mit der Advents- und das heißt Vorbereitungszeit auf das Kommen Christi beginnt auch das Kirchenjahr, das mit dem Ewigkeitssonntag im November endet. Dazwischen liegen nach Weihnachten, das Erscheinungsfest, die Passions- und Osterzeit, das Pfingstfest, die Himmelfahrt und das Dreieinigkeitsfest, das den Zyklus der festtagsreichen Zeit abschließt. Kleine Feste sind auf diesem Weg eingestreut, nicht alle wurden von allen evangelischen Kirchen und zu allen Zeiten begangen. In den Lesungen des Evangeliums im sonntäglichen Gottesdienst treten sie aber auf: das Verklärungsfest, das Fest der Verkündigung des Herrn, das Johannisfest, das Fest Mariä Heimsuchung und der Michaelistag. Tage, die dem Gedenken einzelner Heiliger gewidmet sind, finden sich in der Evangelischen Kirche seltener, aber immerhin ist das Stephansfest am Zweiten Weihnachtsfeiertag noch manchem bekannt.

    Ganz anders steht es mit dem Reformationsfest am 31. Oktober, das in der Hälfte Deutschlands offizieller, arbeitsfreier Feiertag ist und das spätestens seit den Feiern zur 500. Wiederkehr der evangelischen Reformation am 31. Oktober 2017 auch kirchenferneren Menschen wieder ins Bewusstsein gerückt sein dürfte. Zu anderen Anlässen, wie Aussaat und Ernte, Morgen und Abend, dem Dank für das tägliche Brot, wissen die Kirchenlieddichter ebenfalls manches Bitt- und Danklied beizutragen. Die Jahreszeiten finden hier im Lied genauso ihren Platz wie Lieder zum Sonntag, Gottesdienst, Abendmahl, Taufe und Lieder zur Konfirmation. Einen großen Raum nehmen daneben die Themen Gottvertrauen, Kreuz und Trost, Nachfolge, Kirche und Mission, Buße und Umkehr, Tod und Ewigkeit ein, während die Bitt-, Dank- und Gottesloblieder oft den Charakter gesungener Gebete haben. Auch diese Lieder finden sich als eigenes Kapitel in der hiermit vorgelegten Sammlung.

    Ein sehr speziell evangelisches Thema wird im Kapitel ‚Glaube, Kampf und Rechtfertigung‘ berührt, ist doch die Rechtfertigung vor Gott ureigenstes Thema Martin Luthers, der um seine Rechtfertigung vor Gott rang, bis er erkannte, dass ihm Vergebung und Heilszusage bereits von Anfang an geschenkt waren und der sich deswegen, alle Ängste und Glaubensnöte hinter sich lassend, dem Evangelium als der ‚frohen Botschaft‘ zuwenden konnte und durfte. Im Kapitel ‚Gottes Reich und Eigenschaften‘ finden sich auch Spekulationen und Vermutungen, wie es denn in etwa ‚da drüben‘ so aussehen mag und sein werde. Ohne die verdienstvollen Beiträge der schwäbischen und hallensischen Pietisten hätte der Umfang dieser Lieder schwerlich rechtfertigt, ein eigenes Kapitel hierfür anzulegen, obwohl es für den neugierigen Christen doch kaum ein interessanteres Thema geben dürfte.

    Das Kirchenlied in deutscher Sprache setzt mit der Reformation ein. Seit diesem Zeitpunkt haben Tausende von Pfarrern und Dichtern (mit unterschiedlichem Talent) den Fundus der Lieder bereichert; manche von ihnen haben hunderte Lieder verfasst, von anderen ist nur ein einziges Lied überliefert. Die Behandlung und systematische Aufbereitung dieses Liedguts mündete letztlich in eine neue Wissenschaft, die der Hymnologie, des Lehrfachs also, welches sich mit dem Kirchenliedgut der christlichen Kirche befasst.

    Zur Qualität der Lieder sei noch eine Bemerkung gestattet: Als Benjamin Schmolck gefragt wurde, wie er denn eine so große Anzahl von etwa 2000 Liedern habe dichten können und ob diese in seinen Augen alle gleich gut gelungen seien, sagte er sinngemäß: Wenn man an einem Apfelbaum kräftig rüttelt, fallen alle Äpfel herunter, die reifen, die wurmstichigen und die unreifen. Ja, Schmolck hat recht: nicht alle Lieder sind von gleicher Qualität. Das kann auch niemand vernünftigerweise erwarten, wenn er beachtet, dass allein das evangelische Liedgut einschließlich geistlicher Lieder, die ihren Weg nicht in Kirchengesangbücher gefunden haben, bei weit über einhunderttausend liegen dürfte.

    Bisher habe ich über 3000 evangelische Lieddichter ausfindig machen können, von denen zumindest ein einziges geistliches Lied überliefert ist. Hierbei sind die evangelisch-freikirchlichen Lieddichter, sowie die Adventisten, Baptisten, Methodisten und viele andere evangelische Konfessionsrichtungen, sowie die Vertreter des Neuen geistlichen Liedes, noch gar nicht oder nur teilweise berücksichtigt. Die theologische Spannweite ist allein – trotz dieser Einschränkung - erstaunlich: Vom aufgeklärten Lutheraner bis hin zum reformierten Pietisten sind unter den Lieddichtern viele Schattierungen vertreten, die ja nicht nur durch ihre Konfession, sondern auch durch Philosophie, den Zeitgeist und politische Umstände geprägt worden sind.

    Wenige Dichter können, was die Qualität betrifft, als Maßstab gelten, es sind in meinen Augen Martin Luther und Paul Gerhardt. Der eine weil er in seiner kernigen, oft fast derben, Sprache die Dinge nennt und auf den entscheidenden Punkt bringt, der andere, weil es ihm gelungen ist, in politisch und persönlich schwerster Zeit Lieder im Ton des unmittelbaren, kindlichen Gottesvertrauens in vollkommene Reimform zu bringen. Der Dreißigjährige Krieg und die konfessionellen Kämpfe, die Gerhardt als standhafter Lutheraner gegenüber einem reformierten Landesherrn zu bestehen hatte, sind nicht nur Hintergrund seiner Lieder, sondern Bedingung für sein Schaffen, die zeigen, wie ein gottgefälliges Leben und Arbeiten gelingen kann, auch wenn man - wie Gerhardt - oft nicht wusste, wovon er am nächsten Tag leben und seine Familie ernähren sollte.

    Kein Dichter, den ich hier jetzt nicht erwähnt habe, soll sich zurückgesetzt fühlen, ich habe in nahezu allen Liedern zumindest einen originellen Gedanken, einen unerhörten (das heißt noch nie gehörten) Reim gefunden oder war von der Schlichtheit, d.h. Ungekünsteltheit des Ausdrucks und der persönlichen Frömmigkeit tief beeindruckt.

    Editorische Hinweise

    Bei aller Sorgfalt und aufgewendeter Mühe ist es nicht auszuschließen, dass mir ggf. Fehlzuordnungen und Tippfehler unterlaufen sind. Diese bitte ich zu entschuldigen. Was die Qualität der Quellangaben und Werkzuschreibungen aus der hymnologischen Literatur und aus Gesangbüchern betrifft, sind diese oft von sehr unterschiedlicher Qualität. Hinzu kommt die Frage, ob eine Liedbearbeitung durch einen späteren Dichter eine Variante des Ursprungslieds ausmacht oder als Neudichtung einzuschätzen ist.

    Diese Differenzierung wird in den angegebenen Quellen oft nicht behandelt bzw. nicht einmal als Problem gesehen. Ich habe mich in solchen Fällen meistens nach der Zuschreibung in den von mir verwendeten Quellen richten müssen, was nicht ausschließt, dass diese fehlerhaft sind. Fehlte eine Autorenangabe in der Quelle, habe ich mich bemüht, den Autor durch Prüfen von Zweitvorkommen in anderen Gesangbüchern bzw. der hymnologischen Literatur zu ermitteln.

    Der Text einiger Lieder wurde von mir behutsam, soweit es die Strophenform und der Endreim zuließen, in heutiges Hochdeutsch übertragen.

    Bildnachweise

    Umschlagbild: Landschaft bei Wiesbaden-Dotzheim, Ortsteil Sauerland (Eigenes Photo)

    Seite →: Evangelisches Gesangbuch für Kirche und Haus für Stralsund und Greifswald, Greifswald 1887

    Inhaltsverzeichnis

    Editorische Hinweise

    Bildnachweise

    Neujahr

    Wie ist mein Herz erfreut

    Fest steht dein Bund, wie Felsen stehen

    Gott lob, es ist von meinen Jahren

    Ach Gott, vergib uns gnädiglich

    Mit Gott gehn wir getrost dahin

    Du gibst mir neue Kräfte

    Gott, der du, wie du bist

    Erweckungslied

    Wach auf, entschlafne Sünderseele

    Advent

    Auf, Seele, lass das Eitle stehn

    Der Menschensohn war bei dem Vater

    Es wird wohl Winter weit und breit

    Nun Hosianna, Davids Sohn

    Freuet euch, ihr Christenleut

    Es kommt herbei die gnadenreiche Zeit

    Dein König Gott und Mensch zieht heute

    Komm, Verlangen meiner Seelen

    Lass ab, du freches Menschenkind

    Was kann aus Nazareth

    Siehe, das ist Gottes Lamm

    Auf machet eure Tore weit

    Herzenskönig, mein Verlangen

    Komm Jesu, meiner Seelen Heil

    Mein Jesu, treuester Prophet

    Du Schöpfer des Gestirnes klar

    Dem Herren der Erdkreis zusteht

    Du kamst einst von des Vaters Thron

    Mein Jesus heißet Wunderbar

    Mein Jesus will mich selig machen

    Ist der Engel dir gekommen

    Gott meint es gut, auch wenn er schlägt

    O verehrungswürdige Minute

    Ja, du sollst es einzig sein

    Vom Himmel von des Vaters Thron

    Er kommt, er kommt, so tönts schon lange

    Hört, was die Donnerstimme spricht

    Zion, Erd’ und Meeres-Port

    Mein Jesu, nimm dich meiner an

    Komm, Jesu, komm und mach mich frei

    Wo suchst du, bange Seele

    Lieber Herr Gott und Vater gut

    Wie unvergleich klinget

    Der König kommt, der Herr der Ehren

    Des Herrn Gesalbter kommt zu recht

    Ihr Himmel reißt, ihr Wolken brecht!

    Zündet an die erste Kerze

    Weihnachten

    Kommt, lasst uns schauen mit Begier

    In süßem Freudenton

    Gottes und Marien Sohn

    Herr, was sollen wir mit singen

    Der Engel sprach zu den Hirten

    Psallite unigento

    Als die Zeit erfüllet war

    Aus Jakobs Stamm ein Stern schön klar

    Weihnacht, Weihnacht kehret wieder

    Ein Kind, dem keines jemals glich

    Aus bessrer Welten Heiligtum

    Lob Gott, ihr Christen, allzugleich

    Wes freuen sich heute die Menschen

    Jesu, Mensch gewordne Liebe

    Engel Gottes künden

    Vom Himmel steigst du, Herr, hernieder

    Herzallerliebstes Jesulein

    Kinder, lasst im Geist uns gehen

    Geboren, um ein Mensch zu sein

    Ach, was hat dich doch bewogen

    Komm, heilger Christ, komm

    Große Freud ist do

    Christen, seht im Glanz der Sonne

    Beschneidungsfest

    Entreiße dich, mein Geist

    Merk auf, du Kreis der Erden

    Die Zeit ist nun gekommen

    Epiphanias

    O süßer Morgenstern, du Licht der Welt

    Von dir, mein Gott, zeugt alles Sternen-

    Heer

    Da du, o Herr, zur Erde kamst

    Wo weilest du so lange

    Mein Jesu, trautes Gotteskind

    Dein Heil hat heut, Volk Gottes, sich

    Auf, ihr Heiden, lobet Gott

    Ins Land des Dunkels leucht ein Stern

    Schein uns, du Morgensterne

    Auf, ihr Sinnen, auf mit Wonne

    Abrahams Segen füllet den Erdenkreis

    So viel du Menschen siehest

    Verklärungsfest

    Ich habe dich, mein Gott, verkläret

    Darstellung des Herrn

    Jesu, du Trost Israel

    Wir eilen mit dem Strom der Zeit

    Den Sohn im Arm, Maria lag

    O Jesu, der du uns zu gut

    Im Frieden dein, o Herre mein

    Herr, ich darf, wie Simeon

    Verkündigung des Herrn

    Freu dich, du werte Christenheit

    Siehe, liebste Seele, siehe

    Passionszeit

    Wer seufzet dort und ringet

    So liege denn in sanfter Stille

    Fließet, ihr tränenden Augen mit Haufen

    Weint, ach weint, Zions Töchter

    Du herzgeliebter Vater mein

    Ich liege nun und schlafe

    Der am Kreuz ist meine Liebe

    Schau, Seele, deines Heilands Bild

    O edle Wunden, was soll ich

    So traget mich nun immerhin

    Nach tiefgefühltem Schmerz

    Liebster Heiland, deine Leiden

    O Mensch, schau Jesum Christum an

    Mein Jesus geht zu seinem Leiden

    Ich komm, Jesu, mit Gebühr

    Seele, raffe dich zusammen

    Da hängt mein Heil im höchsten Hohne

    Zum Kreuze will hinauf ich schaun

    Was hör ich doch für Lästerungen?

    Des Herren großen Ruhetag

    O Jesu, deine große Pein

    Wenn ich denk in meinem Herzen

    Da Jesus an dem Kreuze stund

    O höchster Gott und Herr

    Wir danken dir, Herr Jesu Christ

    Was trau’r ich, Gott lebt ja noch

    Nun Judas nahet sich, zu küssen

    Nimm, o Seele, wohl zu Herzen

    Wirf, Jesu, einen Blick

    Weine Zion, du Betrübte

    Ach Herr, der du am Kreuzesholz

    O Jesu Christ, wie liebtest du

    O Jesu, werter Herzensgast

    Der heiligste von allen Tagen

    Fürwahr, da bringen sie ihn her

    Ostern

    O wie lieblich ist diese Osterzeit

    Nun lasst uns alle

    Zum Tisch des Lammes ausersehn

    Christ ist erstanden

    Freue dich, du Christenseele

    Ostern, Ostern, Frühlingswonne

    Gott, dessen Huld

    Ich weil an Jesu Siegesgrabe

    Ihr Christen, lasst uns fröhlich sein

    Du Lebensfürst, Herr Jesu Christ

    Komm hervor, betrübte Seele

    Der Frühling kommt mit neuer Pracht

    Der Herr hat überwunden

    Ich war erblasset und mein Herz

    Preis, Jesus lebt, das Grab ist leer

    Herrlich Lamm, du zerbrichst das Grab

    Jauchze heut, Zion jauchze

    Jesus mein Erlöser, lebt

    Wie kommts, dass du so fröhlich bist

    Komm, froher Tag, brich an

    Lob, Preis, Gewalt und Ehre

    Der Herr ist siegreich auferstanden

    Da ist die Sonne wieder

    Triumphieret von Herzen

    Christus ist nun wieder frei

    Bleibe bei uns, es will Abend werden

    Getrost, ihr Sünder, Jesus lebt

    Christi Himmelfahrt

    O Jesu, wahrer Gottes Sohn

    Zeuch uns dir nach, so eilen wir

    Gott fähret auf gen Himmel

    Der Herr fährt auf gen Himmel

    So gehts oft leider, in der Welt

    Preis ihm, er hat sein Werk vollendet

    Auf, mein Herze, schicke dich

    Freut euch, ihr Christen alle

    Erhöhter Mittler zu des Vaters Rechten

    Wir haben es vernommen

    Christus fährt jauchzend empor

    Gott fährt mit Jauchzen auf

    Das heutig herrlich Fest

    Nun, ihr Völker all, frohlocket mit Schall

    Du blauer Himmel dort oben

    Halleluja, mein König siegt

    Der Herr fährt auf zum Himmel

    Anbetung, Lob und Preis sei dir

    Wie wird mir dann, mein Jesu, sein

    Bleibe dahinten

    Pfingsten

    Mit wunderschönen Gaben

    O meiner Seelen Kerze

    O Geist des Vaters, Geist des Sohns

    Komm, hernieder, Geist der Liebe

    Du willst, Gott, über alles Fleisch

    O Heilger Geist, du göttlichs Feu’r

    O Geist der Gnaden, bringe du

    Du Geist von oben, flamm uns an

    Wie groß ist Gottes Liebe

    Preist, Völker, die ihr Christen seid

    Ein hohes Fest ist heut erschienen

    Wie sollt ich dich, Herr Jesu, nicht

    Trinitatisfest

    All’ Ehr’ und Lob soll Gottes sein

    Gott, durch deine Güte

    Geheimnis, das mich selig macht

    Wir glauben all an einen Gott

    Herr, Gott, Jehova, Zebaoth

    Feiert, gläub’ge Christen, heut

    Dreieinig wahrer Gott

    Wie heilig ist der Ort

    Ein Gott, nur ein Gott ist

    Drei sind, die im Himmel zeugen

    Gott Vater, Sohn, heiliger Geist

    O Herr, dreieinger Gott

    Wir glaub’n an den allmächt’gen Gott

    Johannisfest

    Heut erklärt der Hirt der Herde

    Der Tag des Heils beginnt den Lauf

    So öffnest du, o Brunnquell aller Freuden

    O Vater, voll Barmherzigkeit

    Herr, lass uns auf das Zeugnis merken

    Ihr, die der Kronen Gold

    Mariä Heimsuchung

    Mein Herz und Sinn den Herren

    Mein Seel’, o Herr, muss loben dich

    Maria, das Jungfräulein zart

    Meine Seele will ihr Leben

    Michaelistag und Engellieder

    Ach, treuer Gott ohn’ Ende

    Wir dankens dem Heiland

    Reformationsfest

    Nun danket alle Gott, und gebet ihm

    Wir beschließen dieses Fest

    Gott sprach zur Welt

    Sei hoch gesegnet, Jubeljahr

    Komm, heilger Geist, Lichtesquell

    Die rechte Vest’ ist unser Gott

    Du Streiter Gottes

    Hebt euren Blick hinauf zu Gott

    Die Wahrheit ist von neuem geborn

    Du Gott der Wahrheit, unser Glück

    Offenbarung

    Berufne Seelen, schlafet nicht

    Es naht der Tag, an dem die Welt

    Wie bleibst’ so lange außen

    Jauchzet all mit Macht, ihr Frommen

    Brenne hell, du Lampe meiner Seele

    Freuet, freuet euch, ihr Frommen!

    Nichts soll unsre Liebe trennen

    Wenn der Schnee zerschmilzt, die Erde

    Des Grabes enger Raum wird weit

    Wann wirst du dann, du Gotteslamm

    Jerusalem, du heilge Gottesstadt

    Wie schwerlich lässt sich Fleisch und Blut

    Er kommt, er kommt zum Weltgericht

    Buß- und Bettag

    Versucht euch selbst und euren Glauben

    Ach, Israel, bekehre dich

    Der Sommer ist dahin, die Ernte

    Heut lebst du, heut bekehre dich

    Aposteltage

    Fischer und Zöllner sind’s gewesen

    Jesu, der du hast gebunden

    Jahresende

    Schnell eilen Jahr auf Jahre hin

    Gott, mit allen seinen Freuden

    Vorbei auch dieses Schmerzensjahr

    So ist denn abermals ein Jahr zu Ende!

    Ich steh und blicke

    O möchte das entflossne Jahr

    Bald ist das Jahr verflossen

    Altes Jahr, mit Hoffnungsschimmer

    Ein Jahr ist wieder um! Ich soll mit Dank

    Schon wieder eilt ein Jahr ins Meer

    Gottlob ein ganzes Kirchenjahr

    Morgenlied

    Der Tag ist vor der Tür

    Die Nacht gibt gute Nacht

    Aus meines Herzens Grunde

    Gott, ich preise deine Güte

    Ich seh dich wieder, Sonne

    Freudig will ich dich erheben

    Früh lass mich deine Gnade hören

    Gott, groß von Macht und Ehre

    Nun hat des Himmels Güte

    Die helle Sonn leucht jetzt herfür

    Ich bin nun aufgewacht

    Nach einer schmerzensvollen Nacht

    Seht, aus des Himmels goldnem Tor

    Dein treues Aug’ hat mich bewacht

    Der Tag erwacht, der Morgen lacht

    Heut fangen wir in Gottes Nam’n

    Auch heut, o Vater, leb ich noch

    Die Nacht ist hin, der Tag bricht an

    Sieh, es sind die finstern Stunden

    Die güldne Sonne kommt heran

    Dank sei Gott in der Höhe

    Der schöne Tag bricht an

    Der Schlaf hat unsre Glieder

    Die Nacht ist nun vergangen

    O lieber Herr, du treuer Gott

    Der Erdkreis feiert noch

    Erhabne Heiligkeit

    Freundeswort, du tönst von oben

    Die Nacht ist nun dahin, die Sonn’

    Wacht auf, ihr meine Sinnen

    Wenn sich in stiller Majestät

    Die Nacht entweicht, nun wir der Ruhe satt

    Ich lebe noch, dank dir, o Gott

    Erhabner Schöpfer, deine Huld

    Das Graun der Nacht entfloh

    Im Wald ich war entschlummert kaum

    Das große Licht der Welt

    Was vom Gewölk der Nacht geblieben

    Früh am Morgen Jesus gehet

    Wie von den Türmen allen

    Mittags- und Tischlied

    Singen wir aus Herzensgrund

    Den Vater dort oben

    Danket dem Herren alle nah und ferne

    Dem Sande gleich am Meere

    Abendlied

    Der Tag hat sich geneiget

    Ich seh nicht mehr die Sonne stehn

    Ich dank dir, Vater, dass du hast

    So fliehen unsre Tage hin

    Wenn die Abendkühle nach des Tages

    Trage deines Lebens Bürde

    Ich sinke hier in stiller Ruh

    Wann wird die Nacht mir enden

    Gott lob, es ist nun abermal

    O bleib, du liebe Sonne

    Von ganzem Herzen preis ich dich

    Wenn die Nacht schon im Gefild’

    Natur, Wetter und Schöpfung

    Lob, Ehr und Dank sei dir

    Ertönt, ihr Freudenlieder

    Schwere Gewitter verdunkeln

    Wer darf dein Herrschen, Gott, verneinen

    Es ist doch schön auf meines Gottes Erde

    Es donnert und sein Erdkreis wankt

    Dank dir, Gott, dein Vatersegen

    Von deiner Weisheit, Gott der Macht

    Wo man so viele Blumen sieht

    Da heißt die Welt ein Jammertal

    Der Himmel ist in Gottes Hand gehalten

    Aussaat und Ernte

    Nun lasst uns jubilieren

    Du Vaterherz, an dessen Segen

    Nun die Sonnenstrahlen weichen

    Alles Land segnet seine Gnadenhand

    Lass der treuen Liebe Demut

    Der Wesen Schöpfer, Gott, auf dessen Wort

    Das Feld hat wohl getragen

    Gott, dir sei Dank gebracht

    Gott, du kannst Freude geben

    Die Ernt’ ist da, so schickt euch an

    Der Sämann streut den Samen aus

    O Vater, der du deiner Schar

    Der Herr hat Großes an uns getan

    So lang die Erde stehet, soll auch währen

    Frühlingslied

    Wie der Baum, wenn sich in stiller Wonne

    Kommt her zum Frühlingswald

    Sei mir gegrüßt, des Lebens

    Du schaust mit wehmutbleicher Wange

    Der Lenz, die fröhlich’ Zeit

    Der Winter ist hin, die Blumen bezieren

    Wie ist mit seinen Wogen

    Wälder knospen, Wiesen grünen

    Sommerlied

    Gott, du Stifter aller Wonne

    Wie zur heißen Sommerszeit

    Hin und wieder sitzt noch eine Rose

    Schon prangt, geschmückt aufs Beste

    Wie lieblich zwischen dem Getreide

    Des Lebens Nebel ist ein kurz bewolkter Tag

    Herbstlied

    Du brauner Herbst, du wackrer Mann

    Der Sommer hat verstürmet

    Immer gelber wird der Wald

    Luft weht kalt, die Mutter Erde grauet

    Winterlied

    Seht, da ist sie nun, die Sonne

    Die weiße Welt, die ich jetzt um mich sehe

    In trägen Schlummer matt versenket

    Wie langsam, Schnee, du niedersinkst

    So will sich denn die Erde schließen

    Dem ich bin angehangen

    Gott, der du, wie du bist

    Herber Winter da unten

    Sonntag und Gottesdienst

    Herr Christ, man dankt dir insgemein

    Habe Dank für Unterricht

    Auf, auf, mein Herz und Geist

    Sollt ich jetzt noch, da mir schon

    Weich, Welt, weicht, Weltgeschäfte, fern

    Dankbar vor dem Ew’gen nieder

    Seid stille, Sinn und Geist

    Dies ist der Tag der Freuden

    Das sollt ihr, Jesu Jünger, nie vergessen

    Das ist eine sel’ge Stunde

    Wo ist mein Licht, wo ist mein Hirt

    Versammelt sind wir hier, o Herr

    So ist nun auch beschlossen

    Herr Jesu Christe, Weltheiland

    O Gott, wie bist du gütig

    Fröhlich wir nun all fangen an

    Wir glauben an den ein’gen Gott

    Bittet, so wird euch gegeben

    Sprich, liebes Herz, in deines Tempels Mitten

    So ruh ich denn getrost, mein Heil

    Allein Gott in der Höh sei Ehr

    Die Sonne scheint aufs Grüne so

    So ist nun auch beschlossen

    Wenn von fern die Glocken hallen

    Gott, wir sind bereit vor dir

    Nun, jetzt soll dein Diener hin

    Abendmahl

    Hier bin ich, Herr, du rufest mir

    Vom Herren hab’ ich es bekommen

    O Zehrung für die Reise

    Geliebte Seel’, erwäge

    Wir kommen, Heiland, nicht

    Zu Deinem Bundesmahl geladen

    Nun ruh, o meine Seele

    Weiß und roter Bräutigam

    Komm, Geist, mit himmlischem Freudenstrahl

    Jesus machet uns ein Mahl

    Mein Heiland will nicht eher sterben

    Mein Freund ist mein und ich bin sein

    Konfirmation

    So geht denn hin zu Jesu Christ

    Lobsingt dem Herrn mit Herz und Mund

    Herr und Heiland, heute geben

    Gottes Gnade sei mit euch

    Euch segne, segne Gott

    O du, der diese Kinder

    Erhöre, Gott, erhöre

    Wie bist du, den kein Auge sah

    Ja, Gott, hör uns, wir geloben

    Jesus Christus, dein Erbarmen

    Vereint zu deinem Preise

    Taufe

    Was sind wir doch, o großer Gott

    Herr, Herr, du sprichst, wir Menschen sind

    Nun dankt in dieser Stunde

    Herr Christ, dein bin ich eigen

    Welch ein Glück ward uns zu Teile

    Ach Vater, zürne nicht

    Nachfolge, Kirche u. Mission

    Wie gut ist’s, von der Sünde frei

    Es sei nunmehr auf Gott gewaget

    Wie schön, wie glücklich ist dein Reich

    Wann grünt der ganze Erdenkreis

    Gib mir, was du verordnet hast

    Herr, es gescheh dein Wille

    Gott, du weißt, in was für Zeiten

    Lob, Ehr und Preis sei Gott allein

    Ahmt, Christen, Christi Beispiel nach

    Deine Kirch’, o frommer Gott

    Sie ist bewahrt, die feste Stadt

    Nein, du bist noch nicht verloren

    O Jesu, sei nicht ferne

    Die Wetter brausen jetzo sehr

    Du auserwählte Christenschar

    Ich lobe dich, mein Auge schauet

    Seht, wie Gottes Saaten sprossen

    Dein Ruhm, o Herr, soll nimmer schweigen

    Der uns mit einem Blick erquickt

    Wort des höchsten Mundes

    Gehet hin, des Höchsten Kinder

    Stilles Lamm und Friedefürst, meine Seele

    Kommt her, des Königs Aufgebot

    Gehe mit mir aus und ein

    Du, der zur Wanderschaft sein Beispiel

    Folg ihm nach

    Wir gehen getrost an deiner Hand

    Nun höre fleißig mit mir an

    Der Friede Gottes geh mit euch

    Wie selig ist das Haus zu preisen

    Es halten eitele Gemüter

    Da ist ein Häuflein Seelen

    Israel zeucht zu seiner Ruh

    Auf, lasst uns Zion bauen

    Mach dich auf und werde Licht

    Meine Losung ist die Liebe

    Jesu, wahres Lebensbrot

    Herr, vernimm mit Wohlgefallen

    Jesu, segne deine Wolk’

    Werter Tod und Wunden rot

    Seid fromm, ihr lieben Christenleut

    Tot und doch lebendig

    Durch Kampf zum Sieg, da bleibt es bei

    Haltet fest in Treu und Glauben

    Allmächtig ward durchdrungen

    Sünde, Buße und Umkehr

    Presst, ihr mit Angst beklemmten Sinnen

    Sieh, wie hat dich Gott getragen

    Wir ehren dich, du höchster Gott

    Ich will mich stets vor Sünden hüten

    Herr, straf mich nicht in deinem Zorn

    Wie soll ich dir, mein Jesu, doch

    Bewahre mich, Herr, dass der Wahn

    Herr, denk an mich, wie oft hab ich

    O Jesu, schau, ein Sünder ganz beladen

    O Mensch, der selig werden will

    Sei uns Sünder gnädig

    Versöhnter Gott, sei gnädig mir

    Ach, Herr, ach Herr, mein schone

    Lass die Wunde deiner Seiten

    Ich bin betrübt und weiß fast nicht

    Seit ich am Kreuze dich gesehn

    Getreuer Gott, ich muss dir klagen

    Kann ich keinen Frieden finden

    Ach, mein Heiland, segne meine Seele

    Ich stell mich, Vater, wieder ein

    Was bin ich doch, mein Gott

    Aus tiefer Not ruf ich zu dir

    Ach lieber Gott, du höchstes Gut

    Schaff in mir, Gott, ein reines Herz

    Aus der Tiefen rufe ich, Herr, zu dir

    Verzag, o meine Seele, nicht

    Du Weltkind, das du mitzumachen

    Mein Gott und Herr

    Will mir Gott wohl, so geht mirs wohl

    Ach, bedenket doch einmal

    Erbarm dich mein, o Herre Gott

    Träges Herze, willst du nicht

    Dem Gott und Herrn der Seinen

    Verleumdung, aller Laster Brut

    Gott schau mich armen Sünder an

    Sieh, Gott, mein Gott, auf dein Gemächte

    Gefallen sind, o Heiliger

    Bittgesänge, Gotteslob und -dank

    Lasst uns mit Danken treten

    Dir, Herr der Herrlichkeit

    Auf, meine Seel’, erhebe Gott

    Auf, Christen, lasst uns unsern Gott

    Gott, der du durch deine Macht

    Ach Vater unser, der du bist

    Herzlich lieb hab ich dich, mein Gott

    Ich komm in Demut hergetreten

    Singt ein neu’s Lied aus freiem Mut

    O Vater unser, der du bist in Himmel

    Erheb, mein Geist, erheb den Herrn

    Auf, erheitre dich, o Christ

    An diesem Tag erscheinen wir

    Eile, Herr, mein Herz zu stärken!

    Wie lang willst du, o Herr

    Ein neues Lied dem Herren singt

    Beherrscher aller Majestäten

    O Gott, verleih uns deine Gnad’

    Ist denn der Herr der Herrlichkeit

    Jauchzet dem Herren alle Welt

    In die Höhe führe mich!

    Lobt den Herrn mit Freudenliedern

    Ich bitte nicht um großes Glück der Erde

    Hör uns, Allmächtiger

    Christ, dem Herren, sing zu Ehren

    Gott, lass den Unterricht gedeihn

    Heiliger, heiliger, heiliger Herre Gott Zebaoth

    Der Herr hat alles wohl gemacht

    Du hörst der Deinen Lallen

    Lobe, lobe, meine Seele

    Dir nur klag ich, wenn ich klage

    Beschirm uns, Herr, bleib unser Hort

    Du lässest, Herr, uns unterweisen

    Gottvertrauen, Kreuz und Trost

    Ich fang alle meine Sachen

    Herr Jesu Christ, bei uns einkehr!

    Höchster Gott, aus der Not

    Wer ist der Herr, der alle Wunder tut?

    Gottes Wille, Gottes Rat

    Wies Gott gefällt, das ist mein bestes Wort

    Gott misst nach kurzen Augenblicken

    Ich heb’ mein’ Augen auf allhier

    Herr, wenn ich nur dich werde haben

    Halleluja dem Heiligsten

    Ich muss christlich vertragen

    Ein Wolf mag immerhin im Schafpelz sich

    Ihr, meine Feinde, die ihr jetzt mein

    Wohl dem, in dessen reiner Brust

    Harre, meine Seele, harre des Herrn

    Welch Glück, dass, Gott, mein Herz

    Gott, du hast von Jugend auf

    Auf, Menschen, seht empor zum Herrn!

    Meine Augen sind voll Tränen

    Was bist du doch, o Seele, so betrübet

    Sollen, Herr, die Eifersruten

    Ich bin in dieser Welt verirret

    Mag es denn je nicht anders sein

    Auf dich, o getreuer Gott

    Lass mich jetzt spüren, Jesu

    Herr Christ, mein armes Seelelein

    Einstmals spaziert ich hin und her

    Christ ist mein Hirte, der mich fand

    Ich wandle hier zufrieden

    Werde munter, mein Gemüte

    Ach Gott, du höchster starker Hort

    Glaube, Kampf und Rechtfertigung

    Wenn zur Vollführung deiner Pflicht

    Wir glauben, ob wir’s schon nicht sehen

    Wessen Glauben, Lieben, Hoffen

    Mein Schöpfer steh mir bei

    Entwinde dich der Erde Lüsten

    Gelobt seist du, o Gott

    Mein Herr Jesus mich erfreut

    Geduld, die soll’n wir tragen

    Gott, gib mir zu erkennen

    Ein wahrer Christ in dieser Welt

    Ist Gott die Liebe wesentlich

    O Menschenkind, willst du mit Gott

    Immer treibt ihr noch auf hohen Wogen

    Wir bekennen einen Glauben

    Mensch, gedenk an deinen Tod

    Ach, was ist doch unsre Zeit?

    Mein Gemüt, wie so betrübt

    Mensch, klage nicht, als hätte Gott

    Gott des Friedens, gib mir Frieden!

    Wappne dich, mein Sinn, zu kämpfen

    Gleichwie sich fein ein Vögelein

    Wer das Kleinod will erringen

    Jesus ist mein Leben

    In bangen dunklen Stunden

    Mein Gott, du bist gerecht

    Das sei alle meine Tage

    Ich bin entzückt und voller Freuden

    Fasse dich in deinen Schmerzen

    Wie oft such ich betrübt

    Kommt, helft mir den Schönsten

    Wie viel zum Vorbild für Herz und Sinn

    Du hast ja dieses meiner Seele

    O Mensch, schau, wer du bist!

    O Herr, erhalt mich bei dein’m Wort

    Gottes Reich u. Eigenschaften

    Wer kann, o Gott, wie groß du bist

    Mein Geist erhebet sich

    Gott, deine Güte bet ich an

    Ich bin, ich lebe: Gott du bist

    Mein Gott, ich kann gar nicht ergründen

    So weit die Menschen deine Welt

    Fürwahr, du bist, o Gott, verborgen

    Gott ist barmherzig und genädig

    Gott, dessen starke Hand die Welt

    O unerforschte höchste Macht

    Wer kann dich gnug erheben

    Gott, der Herr, der Mächtge zeuget

    Herr, wir singen deiner Ehre

    Unwandelbares Licht aus Gottes Macht

    O Schöpfer, jedes deiner Werke

    Hinauf, mein Geist, zu Gott empor

    Zu Gott, o Seele, schwing dich auf

    Vor dir ist alles offenbar

    Gott, der ewig lebt und liebet

    Du bist, o Gott, das Leben und das Licht

    Schauet auf zur Sternenhalle

    Gottes Wahrheit bringt mir Klarheit

    Erhabner Schöpfer aller Welt

    Das Wesen Gottes wird bekannt

    Gott, wie verklärst du dich

    Du ewger Vater, der die Welt

    Wer kennet, Herr, die Grenzen deiner

    Wer hat des Himmels schöne Pracht

    Du schufst mich, Gott, dein Bild zu sein

    Christuslied

    Beglücktes Herz, was willst du haben

    So tut nun, was das höchste Gut

    Du, den uns Gott zum Mittler gab

    Wer Jesum recht liebet

    Edle Zeit, geliebte Stunden

    Christus, das reine Gotteslamm

    Mein Heiland, dein seliges Zeugengeschäfte

    Der Herr ist mein Hirt ohn’ Beschwerd

    Du treuer Heiland Jesu Christ

    Jesus hat alls in seiner Hand

    O Herzensfreud, o Lebenslicht

    O du Gotteslämmelein

    Reiselied

    Was macht ihr, dass ihr weinet

    Mir kanns nicht übel gehen

    Wie mit grimmigem Unverstand Wellen

    In Gottes Namen fahren wir

    O süßer Freund des Pilgers, der da wallet

    Das walt mein Gott, Gott sei mit mir

    Tod und Ewigkeit

    Ich sterbe, Gott wird mit euch sein

    Ihr Vielgeliebten, gute Nacht

    Ach, freilich weiß der Mensch nicht seine Zeit

    Wenn ich vom Staube losgerissen

    Nun ist, o Gott, mein Lauf vollbracht

    Gott, der du bleibest, wie du bist

    Ach Gott, wie kurz ist unsre Zeit

    Bedenk allzeit dein letztes End

    O Tod, o Tod, schreckliches Bild

    O lieber Gott, Herr Jesu Christ

    O, gehe nicht mit Beben

    Es war, o Gott, dein heilger Wille

    Wenn der Stifter der Geschlechter

    Als ein Hirsch hat Verlangen

    O Mensch, bedenk allzeit

    Ich armer Mensch gar nichtes bin

    Nicht lang ein Pilger dieser Zeit

    Sieg, Sieg mein Kampf ist aus

    Auf dem ungestümen Meere

    Ach liebe Seel, gesegne gern

    Hoch aus des Himmels Fernen schwebet

    O finstre Nacht, wann wirst du doch

    Haben wir Gutes von dem Herrn

    Weg, Welt, ich eil dem Himmel zu

    Es ist kein Grab, das dich umschließt

    Stirbt jemand, so wie ich

    Dieweil mein Stund vorhanden ist

    Meine Seele müsse sterben

    Weg mit euch, ihr Weltgeschäfte

    Hör, Mensch, du seist groß oder klein

    Ich merke, liebster Jesu, wohl

    Fahr hin, o Welt

    Herr, ich bin ein Gast auf Erden

    Wenn der Stifter der Geschlechter

    Zur Heimat droben in den Höhen

    Geistliche Volkslieder

    Meinen Heiland im Herzen

    Was ist die Macht, was ist die Kraft

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    Geplante Ausgaben

    Neujahr

    Das neue Kirchenjahr beginnt nach christlichem Verständnis mit Beginn der Adventszeit, das heißt am Samstagabend vor dem 1. Advent bei Einbruch der Dämmerung. Kirchenlieder, die sich auf diesen Neujahrstermin beziehen, können in der Regel aber auch anlässlich des kalendarischen Neujahrs am 1. Januar gesungen werden.

    Liednummer 1

    Wie ist mein Herz erfreut

    1.) Wie ist mein Herz erfreut,

    Wenn es vergnügt bedenket,

    Wie viel mir Gottes Hand

    In diesem Jahr geschenkt.

    Wie er mich hat versorgt

    Und väterlich bewahrt,

    Und mich gesund und wohl

    Bis diese Stund' verspart. (a)

    2.) Wie kann mich solche Gnad',

    Mein Vater, gnugsam preisen?

    Ach, könnt' mein froher Geist

    Recht dankbar sich erweisen!

    O, dass doch all mein Blut

    Wie eine Zunge wär

    Und jeder Aderschlag

    Erhübe deine Ehr'.

    3.) Viel Gutes hast du mir

    In diesem Jahr erzeiget,

    Und deinen Segensstrom

    Mir reichlich zugeeignet,

    An Notdurft, Speis' und Trank

    Hats niemals mir gefehlt,

    Doch sind die Sterne eh',

    Als deine Güt', gezählt.

    4.) Wie ist mein Herz betrübt,

    Wenn ich dabei erwäge,

    Und vor dir, treuer Gott,

    Bußfertig überlege,

    Wie ich so undankbar

    Dafür gewesen bin,

    Und dass ich nicht gelebt

    Nach meines Jesu Sinn.

    5.) Denn, ach, die Sündenlust

    Liegt mir auf meinem Herzen,

    Ach, die genossne Lust

    Bringt jetzo bittre Schmerzen,

    Dass ich gesündigt hab,

    Ach, leider tausendmal,

    Was sag ich tausendmal:

    So oft und ohne Zahl.

    6.) Du wirst jedoch, mein Gott,

    Dieselben mir verzeihen,

    Und mir zur Besserung

    Vom Himmel Gnad' verleihen.

    Nimm weg die Schuld und Straf',

    Vertilg' sie ganz und gar,

    Und straf' deswegen nicht

    Mich in dem neuen Jahr.

    7.) Ich will mich dir hiermit

    Zum Eigentum ergeben,

    Die Seele samt dem Leib,

    Verstand, Sinn, Geist und Leben.

    Ach, schließ die Meinigen

    In deine Fürsorg' ein

    Und lasse, was ich hab,

    Dir auch empfohlen sein.

    8.) Beschütze ferner mich,

    Und gib mir deinen Segen.

    Erhalte, was ich hab,

    Sei bei mir, und hingegen

    Wend ab des Unglücks Sturm,

    Und bleibe stets mein Gott,

    Und habe Acht auf mich

    Im Leben, Not und Tod.

    9.) So will ich denn das Jahr

    Mit dir, mein Gott, beschließen.

    Ach, lass im neuen auch

    Mich deiner Huld genießen.

    Und sollt dasselbige

    Vielleicht das letzte sein,

    So führ mich durch den Tod

    Zur Himmelsfreude ein.

    (a) vor dem Wüten des Schicksals geschützt

    Autor: Benjamin Schmolck (1672-1737)

    Melodie: O Gott, du frommer Gott

    Quelle: Gesangbuch-Nr. 73

    Liednummer 2

    Fest steht dein Bund, wie Felsen stehen

    1.) Fest steht dein Bund, wie Felsen stehen,

    Du Gott der Gnade, Gott der Treu!

    Jahr' und Jahrhunderte vergehen,

    Doch deine Huld ist täglich neu.

    Wie preisen wir doch heute dich,

    Gott der Erbarmung, würdiglich?

    2.) Kein Krieg zerstörte die Altäre,

    Kein Feind zertrat dein Heiligtum.

    Noch singen wir zu deiner Ehre,

    Noch predigt man von deinem Ruhm.

    Durch Taufe, Abendmahl und Wort (a)

    Lebt unter uns die Kirche fort.

    3.) Doch, fragst du nach des Wortes Früchten,

    Und bringst, was wir getan, ans Licht,

    Um nach den Werken uns zu richten,

    O Richter, so bestehn wir nicht.

    Du trugst uns immer mit Geduld,

    Wir aber häuften Schuld auf Schuld.

    4.) Verwirf uns nicht im Zorn, verschone,

    Gib uns nicht unsrer Taten Lohn.

    Um Gnad' in dem geliebten Sohne

    Flehn wir gebeugt vor deinem Thron:

    Herr, mach uns sündiges Geschlecht

    Im Glauben heilig und gerecht.

    5.) O, lass es deinem Geist gelingen,

    In diesem neuen Kirchenjahr

    Die Macht der Sünde zu bezwingen,

    Wo sie bisher noch herrschend war.

    Heut' schwören wir dir ew'ge Treu,

    O großer Bundesgott, auf's neu.

    6.) Lass, wo wir heute niederfallen,

    Dein unverfälschtes Gnadenwort

    Bei unsrer Nachwelt noch erschallen,

    Lass sie an diesem heilgen Ort,

    Der Tauf' und deines Mahls (b) sich freun

    Und Jesu Christi Glieder sein.

    7.) Gib, dass wir selbst dich kindlich ehren,

    Als dein geweihtes Eigentum.

    Einst führst du uns zu jenen Chören,

    Die ewig singen deinen Ruhm,

    Wo man, zur Herrlichkeit erwählt,

    Nicht mehr nach Erdenjahren zählt.

    (a) Predigt

    (b) das heilige Abendmahl

    Autor: Johann Christoph Stockhausen (1725-1784)

    Melodie: Wer nur den lieben Gott lässt walten

    Quelle: Gesangbuch-Nr. 169

    Liednummer 3

    Gott lob, es ist von meinen Jahren

    1.) Gott lob, es ist von meinen Jahren

    Nun abermalen eins dahin,

    Wie Ströme schnell vorüberfahren,

    So seh ich, dass ich sterblich bin.

    Jedweder Blick der kurzen Zeit

    Führt näher zu der Ewigkeit.

    2.) Ich weiß, mein Leben muss sich enden.

    Und meine Jahre hören auf,

    Doch alles steht in Gottes Händen,

    Er führet meines Lebens Lauf.

    Wie Gottes Hand mein Ziel gestellt,

    So folg ich in - und aus - der Welt.

    3.) Indessen preis ich deine Güte,

    Du Vater der Barmherzigkeit,

    Mit höchsterkenntlichem Gemüte,

    Weil du mich bis auf diese Zeit

    So väterlich, mein Gott, bedacht,

    Und alles mit mir wohl gemacht.

    4.) Lass mich nur dir zu Ehren leben,

    Und zu des Nächsten Nutzbarkeit.

    Und lass mir stets vor Augen schweben

    Das Ende dieser kurzen Zeit,

    Und lenke dadurch stets mein Herz

    Von dieser Erde himmelwärts.

    Autor: Justus Christoph Krafft (1732-1795)

    Melodie: Wer nur den lieben Gott lässt walten

    Quelle: Gesangbuch-Nr. 120

    Liednummer 4

    Ach Gott, vergib uns gnädiglich

    1.) Ach Gott, vergib uns gnädiglich,

    Was wir dies Jahr han wider dich

    Gesündigt manigfältiglich.

    2.) Durch Jesum Christum, deinen Sohn,

    Nimm uns Sünder zu Gnaden an,

    Weil Er für uns hat g'nug getan.

    3.) Hilf durch dein' Geist, dass wir hinfort

    Christlich leben nach deinem Wort,

    Dich ehrn und preisen an allem Ort,

    4.) Damit der Schatz und Segen dein'

    Über uns alle insgemein

    Zu Leib und Seel' könn' kräftig sein,

    5.) Dass wir Dir dien'n in dieser Zeit

    In Heiligung und G'rechtigkeit

    Und dort erlang' die Seligkeit,

    6.) Himmlischen Friede, Trost und Freud',

    Die uns durch Christum ist bereit'

    Hochgelobet in Ewigkeit.

    Autor: Michael Sachse (1542-1618)

    Melodie: ohne Angaben

    Quelle: Gesangbuch-Nr. 150

    Liednummer 5

    Mit Gott gehn wir getrost dahin

    1.) Mit Gott gehn wir getrost dahin,

    Der künftgen Zeit entgegen.

    Mit Gott! - Nimm dieses Wort zu Sinn,

    Denn es hat Gottes Segen.

    Allein damit

    Tu jeden Tritt,

    Das Herz zu Gott erhoben, -

    Die Hilfe kommt von oben.

    2.) Im Frieden wohnt, wer Gott vertraut,

    In Ruh' an allen Orten.

    Sein Lebensglück ist fest gebaut,

    Ist Gott sein Fels geworden.

    Der's Auge macht,

    Sieht vor und wacht,

    Der's Ohr pflanzt, wird dein Flehen,

    Dein stilles Wort verstehen.

    3.) Herz, deine Wünsche schick hinauf,

    Gott wird zu allem raten.

    Wohlan, mit ihm zum weitern Lauf,

    Mit ihm in Wort und Taten!

    Mit Gott allein,

    So soll es sein!

    Dich preisen deine Werke.

    Sei mit uns, Gott der Stärke!

    Autor: Friedrich August Christian Mörlin (1775-1806)

    Melodie: Was Gott tut, das ist wohlgetan

    Quelle: Gesangbuch-Nr. 115

    Liednummer 6

    Du gibst mir neue Kräfte

    1.) Du gibst mir neue Kräfte,

    Gott, der stets mit mir war.

    Ich bring als erst' Geschäfte

    Jetzt meinem Dank dir dar.

    2.) Du gabst mir viel Erquickung,

    Auch in dem herbsten Schmerz,

    In meiner dunklen Schickung

    Schlug ruhig doch mein Herz.

    3.) Wer gab mir diese Ruhe?

    Wer anders, Gott, als du!

    In allem, was ich tue,

    Fließt mir dein Segen zu.

    4.) Ach, wie vermag ich Armer

    Dir würdig Dank zu weihn!

    Hilf mir, stets mehr, Erbarmer,

    Wert deiner Huld zu sein!

    5.) Regiere Herz und Wandeln,

    Gib echten Christus-Sinn,

    Dass ich im Denken, Handeln,

    Ihm immer ähnlich bin.

    6.) Und beben meine Knie

    Und zittert meine Hand:

    So segne Kampf und Mühe,

    Erhelle den Verstand.

    7.) Dass nie mein Mut erliege

    Auf dornenvoller Bahn.

    Und nimm mich nach dem Siege

    Dann einst zu Ehren an.

    Autor: Friederike Sophie Rudloff (1750-1789)

    Melodie: Christus, der ist mein Leben

    Quelle: Gesangbuch-Nr. 107

    Liednummer 7

    Gott, der du, wie du bist

    1.) Gott, der du, wie du bist,

    Ohn' allen Wechsel bleibest

    Und unsrer Tage Zahl

    In deinem Buche schreibest,

    Du änderst Stund' und Zeit.

    Mein Alter fliegt dahin,

    Und ich bin das nicht mehr,

    Was ist gewesen bin.

    2.) Ich war einmal ein Kind

    Und musste kindisch leben,

    Die muntre Jugend war

    Der Eitelkeit ergeben.

    Doch deine Gnadenhand,

    Mein Gott, war über mir

    Und zog mich aus der Lust

    Der schnöden Welt herfür.

    3.) Wie mancher Unglücksflut

    Hast du mich doch entrissen,

    Darinnen ich gewiss

    Verderben hätte müssen,

    Wenn deine Güte mich

    Nicht hätte so bewacht

    Und endlich bis hierher

    Sehr wunderlich gebracht.

    4.) Ich preise, treuster Gott

    In Demut deine Liebe

    Und bitte, lass mich doch

    Durch deines Geistes Triebe

    Dir immer dankbar sein,

    Erweck und führe mich,

    Dass ich in allem Tun

    Beständig lobe dich.

    5.) Ich hab ein neues Jahr

    Nun wieder angefangen,

    Mir ist es unbekannt,

    Was an mich wird gelangen,

    Eh' dessen Lauf vergeht, -

    Dir ist es schon bewusst.

    Ach, lass an deiner Huld

    Mich sehen meine Lust!

    6.) Hilf, dass ich mich an dir

    Mit Sünden nicht vergehe!

    Gib, dass ich unverrückt

    Im wahren Glauben stehe!

    Lass mich in allem Tun

    Dem Nächsten nützlich sein,

    Und deinen Segen mir,

    Was nötig, bringen ein.

    7.) Erhalte meinen Leib

    Und gib gesunde Glieder.

    Kommt Krankheit über mich,

    So heile mich auch wieder.

    Bewahre väterlich,

    Was du gegeben hast,

    Und lindre, wie es gut,

    Der schweren Sorgen Last.

    8.) Soll ich auch dieses Jahr

    Vielleicht mein Leben enden,

    So wollest du den Tod

    Mir noch zum besten wenden.

    Nimm, Jesu, meinen Geist

    Am Ende meiner Zeit,

    Und lass bei dir mich sein,

    In alle Ewigkeit!

    Autor: Siegmund Bröstädt (1675-1725)

    Melodie: Nun danket alle Gott

    Quelle: Gesangbuch-Nr. 91

    Erweckungslied

    Das Erweckungslied ist ein Lied, das von seinem Charakter her den Glaubensschwung aufnimmt und ausdrückt, den der Sänger durch erlebte Gnadenzusagen und -beweise in seinem Leben erfahren durfte. Er ruft sich zu noch besserer Lebensführung, zu innigerem Gebet, zu noch tieferem Vertrauen auf und lässt andere an dieser Begeisterung teilhaben.

    Liednummer 8

    Wach auf, entschlafne Sünderseele

    1.) Wach auf, entschlafne Sünderseele!

    Wach auf, dein Heil kommt nah herbei,

    Steig aus der düstern Trauerhöhle

    Und mache dich von Sünden frei.

    Die Nacht vergeht, der Tag bricht an,

    Dass man im Lichte wandeln kann.

    2.) Ach, Jesu, wecke mein Gewissen,

    Dass ich beizeit mein Heil bedenk'.

    Denn sollt' ich dieses Kleinod missen,

    Das du mir gibst als ein Geschenk,

    So würde meine Sündennacht

    Durch deinen Glanz nicht hell gemacht.

    3.) Gib, dass ich ableg alle Werke,

    Die sonst die Finsternis gebiert,

    Und gib mir deines Geistes Stärke,

    Dass seine Kraft mein Herze rührt.

    Leg mir des Lichtes Waffen an,

    So bin ich himmlisch angetan. (a)

    4.) Gib, dass ich wandle wie am Tage

    In aller Tugend ehrbarlich,

    Und ernstlich nach dem Guten jage,

    So trifft mich kein Gewissensstich.

    Treib alle Laster von mir aus,

    So wird mein Herz dein Erb' und Haus.

    5.) Lass nicht der Wollust Schmeicheleien,

    Noch Hader, Neid und Trunkenheit

    Mir Gift in meine Seele streuen,

    Sie stürzen nur in Herzeleid.

    Dem Leib gebühret nur sein Teil

    Durch allzu vieles wird er geil.

    6.) Dich, Jesu, wünsch' ich anzuziehen,

    In wahrer Christenheiligkeit.

    So stärk' du mich in dem Bemühen,

    Und wasche rein mein Sündenkleid,

    So werd' ich hier geschmückt und rein,

    Und dort den Engeln ähnlich sein.

    (a) gekleidet

    Autor: D.J.L. Fröerisen (um 1751)

    Melodie: Wer nur den lieben Gott lässt walten

    Quelle: Gesangbuch-Nr. 120

    Advent

    Advent (lateinisch adventus ''Ankunft''), eigentlich ''adventus Domini'' (lat. für Ankunft des Herrn), bezeichnet die Jahreszeit, in der die Christenheit sich auf das Fest der Geburt Jesu Christi, Weihnachten, vorbereitet. Die Christen gedenken des bevorstehenden Festes der Geburt Jesu und feiern sie als Menschwerdung Gottes. Zugleich erinnert der Advent daran, dass Christen das zweite Kommen Jesu Christi erwarten. Mit der einsetzenden Dämmerung am Vorabend des ersten Adventssonntags beginnt mit der Adventszeit zugleich das neue Kirchenjahr. Die Adventszeit in der heutigen Form geht auf das 7. Jahrhundert zurück. Sie wurde ''tempus ante natale Domini'' (Zeit vor der Geburt des Herrn) oder ''tempus adventus Domini'' (Zeit der Ankunft des Herrn) genannt. In der römischen Kirche des Westens gab es zunächst zwischen vier und sechs Sonntage im Advent, bis Papst Gregor der Große ihre Zahl erstmals auf vier festlegte. Die vier Sonntage standen symbolisch für die viertausend Jahre, die die Menschen gemäß damaliger Auffassung nach dem Sündenfall auf den Erlöser warten mussten. Auf Betreiben Kaiser Konrads II. entschied eine Synode im Kloster Limburg am 3. Dezember 1038 in Anwesenheit des Kaisers, dass es vier Adventssonntage geben solle, der erste Adventsonntag also stets in der Zeit zwischen dem 27. November und dem 3. Dezember zu begehen sei, was zur Folge hat, dass die Adventszeit unterschiedlich lang ist und nicht immer vier volle Wochen umfasst, sondern zwischen 22 bis 28 Tage dauert, mit Ausnahme der Bistümer, die am Ambrosianischen Ritus festhalten, z.B. im Erzbistum Mailand, das eine sechswöchige Adventszeit feiert. Die liturgische Farbe der Adventszeit, die sich beispielsweise in der Farbe der Paramente (dem Altarbehang) ausdrückt, ist das ist Violett, womit an den Charakter der Fasten- und Bußzeit der Adventszeit erinnert wird. Im Mittelpunkt der biblischen Verkündigung in der Liturgie der einzelnen Adventssonntage steht die erhoffte Wiederkunft des Herrn, der Einzug Jesu in Jerusalem, Johannes der Täufer als 'Vorläufer Jesu und Maria, die Mutter Jesu. Im deutschen Sprach- und Kulturraum ist darüber hinaus der geschmückte Adventskranz mit vier oder 24 Kerzen untrennbar mit dem Ablauf der Adventszeit verbunden.

    Liednummer 9

    Auf, Seele, lass das Eitle stehn

    1.) Auf, Seele, lass das Eitle stehn

    Und schmück dich, wie du kannst, so schön,

    Der Bräutgam kommt gegangen. (a)

    Der Bräutgam, der dich herzlich liebt,

    Und gar für dich sein Leben gibt,

    Ach, eil ihn zu empfangen!

    Laufe, kaufe,

    Spezereien,

    Zu bestreuen

    Alle Straßen,

    Wo er sich will sehen lassen.

    2.) Eröffne deines Herzens Tür,

    Denn sieh, er stehet schon dafür (b)

    Und ruft mit süßen Worten:

    Mach auf, o Zion, liebste Braut,

    Mit der ich ewig mich vertraut,

    Mit deine Herzens-Pforten.

    Nimm mich, willig,

    Auf zum Gaste,

    Dass ich raste

    In der Hütten,

    Meiner liebsten Sulamiten. (c)

    3.) Wie stehst du, Seele, dennoch still?

    Hörst du nicht, was der Heiland will?

    O, sei doch nicht so träge.

    Geh, räuchre deines Herzens Haus,

    Mit Myrrhen wahrer Buße aus,

    Räum alles aus dem Wege.

    Keine Steine

    Schwerer Sünden,

    Lass ihn finden,

    Seine Freude

    Ist ein Herz voll Angst und Leide.

    4.) Herr Jesu, Gotts- und Menschensohn,

    Nun sieh, es steht mein Herze schon

    Für dich ganz aufgeräumet.

    Ach ziehe, schönstes Jesulein,

    Mit deinem Segen bei mir ein,

    Ach, komm doch ungesäumet!

    Schicke Blicke

    Meinem Herzen,

    Das in Schmerzen

    Und in Tränen,

    Oft sich pflegt nach dir zu sehnen.

    5.) Ja, ja nun fühl ich schon in mir,

    Dass Jesu, meine schönste Zier,

    Ist in mein Herze kommen.

    Es hat das schönste Jesulein,

    Mich ganz durch seine Äugelein

    In Liebe eingenommen.

    Eia, eia,

    Jubiliere,

    Triumphiere,

    Weil mein Leben,

    Jesus, sich mir hat ergeben.

    6.) Nun lass ich dich, mein wertes Licht,

    Mein teurer Jesus, nimmer nicht, -

    Nichts soll mich von dir scheiden.

    Nun ist mir schon nichts mehr bewusst,

    Als Jesus, - der ist meine Lust,

    Im Kreuz und auch in Freuden.

    Jesu, Jesu,

    Lass mich sterben

    Und ererben

    Bald das Glücke,

    Dass ich ewig dich anblicke.

    (a) Nach christlicher Vorstellung ist der Leib

    Christi die Kirche, dem er selbst als Haupt

    vorsteht und die Gläubigen als Gliedmaße

    zugehörig sind. Ein anderes Bild ist das der

    Kirche als Braut Christi.

    (b) davor

    (c) Sulamith (auch Schulamit, Schulamith oder Shulamith) ist ein weiblicher Vorname hebräischen Ursprungs. Bekannt ist er durch seine Erwähnung im Alten Testament (aus dem Hohen Lied des Salomon, Kapitel 7 Vers 1). Der Vorname bedeutet im Hebräischen die Friedfertige.

    Autor: Arnold Heinrich Sahme (1676-1734)

    Melodie: Wie schön leuchtet der Morgenstern

    Quelle: Gesangbuch-Nr. 255

    Liednummer 10

    Der Menschensohn war bei dem Vater

    1.) Der Menschensohn war bei dem Vater

    Als Gottes Sohn von Ewigkeit.

    Er trug sich an zum Schuld-Erstatter

    Als Urmensch in der Herrlichkeit.

    Als weiser Rat (nichts war vergessen)

    Hat er in Gottes Thron gesessen,

    Weil er die Weisheit selber ist.

    Er ist Angeber (a) aller Werke

    Wie ich aus meiner Bibel merke,

    Er unser Heiland, Jesus Christ.

    2.) Er heißt auch Kraft der Gotteskräfte,

    Er ist die Einheit aller Kraft,

    O, dürft' ich, wie ich gerne möchte,

    Was mein Geist hat von Ihm gedacht.

    Ja, recht nach meinem Grund-Erkennen

    Möcht' ich ihn die Zentralkraft nennen,

    Die Urkraft der Reaktion. (b)

    Das A und O, Anfang und Ende,

    Und was ich Gott geziemend finde.

    Kurz: Er ist Gott und Menschensohn!

    3.) Er ist der Urheld aller Zeiten,

    Denn er hat stets den Sieg gemacht.

    Wem er unsichtbar ist zur Seiten,

    Hat stets den Sieg davongebracht.

    Auch fernerhin wird's ihm gelingen,

    Die Feinde wird er schon bezwingen,

    Die öfters jetzt noch trotzig sein.

    Sie zu besiegen in dem Streiten,

    Das sind ihm freilich Kleinigkeiten.

    Das sieht der Glaube deutlich ein.

    (a) Verkünder

    (b) die Antwort

    Autor: Johann Michael Hahn (1758-1819)

    Melodie: Es ist noch eine Ruh vorhanden

    Quelle: Gesangbuch-Nr. 515

    Liednummer 11

    Es wird wohl Winter weit und breit

    1.) Es wird wohl Winter weit und breit,

    Die kalten Winde wehn,

    Die Erd' im weißen Totenkleid

    Kann nicht vom Schlaf erstehen. -

    2.) Mag wehn und brausen Sturm und Wind!

    Der holde Lenz, des Himmels Kind,

    Kommt ja zur Erde nieder,

    Er kommt gewisslich wieder.

    3.) Es stehn wohl trauernd Au'n und Höhn,

    Denn ihre Kindlein sterben.

    Sie blüheten so frisch und schön

    Und müssen nun verderben. -

    4.) Mag welken auch des Waldes Grün,

    Mag auch der Blume Glanz verblühn.

    Der Lenz kommt ja hernieder,

    Und weckt die Toten wieder.

    5.) Gefesselt ruht des Bächleins Fall,

    Und Hain und Tal verstummen.

    Wo bist du, süße Nachtigall?

    Wo tönt der Biene Summen?

    6.) Mag ruhn des hellen Bächleins Fall!

    Mag schweigen Lerch' und Nachtigall!

    Der Lenz kommt ja hernieder

    Und weckt die Sänger wieder.

    7.) Es wird wohl schwarze bange Nacht,

    Wo ist der Tag geblieben?

    Hat ihn des Dunkels strenge Nacht

    Vom Himmelszelt vertrieben?

    8.) Lass dunkeln nur die schwarze Nacht,

    Ein lieber Vater droben wacht.

    Bald sendet er ja wieder

    Sein Morgenrot hernieder.

    9.) Die Erde ruht im Totenkleid,

    Von starrem Frost gebunden.

    Schnell fliehen zwischen Freud und Leid

    Des Lebens Tag' und Stunden.

    10.) Mag sein! Mag schwinden Tag und Jahr!

    Es kommt ein Kindlein wunderbar

    In dunkler Nacht hernieder.

    Bald, bald erscheint es wieder!

    Autor: Friedrich Adolf Krummacher (1764-1845)

    Melodie: ohne Angaben

    Quelle: Gesangbuch-Nr. 576

    Liednummer 12

    Nun Hosianna, Davids Sohn

    1.) Nun Hosianna, Davids Sohn,

    Der du kommst aus des Himmels Thron

    Zu allen armen Sündern.

    Zieh ein! Zieh ein! Dir stehet hier

    Ganz aufgeschlossen Tor und Tür

    Bei deinen armen Kindern.

    2.) Mein Herz will dich auch haben gern,

    Du Gottes Sohn, du Davids Stern,

    Du wahrer Weibes-Samen. (a)

    Du Siloh (b), Heiland, Hirt und Heil,

    Mein Bruder, Gnadenthron und Teil,

    Komm in des Herren Namen.

    3.) Komm, König, Friedefürst und Held,

    Erlöser, Mittler, Lösegeld,

    Du Licht und Trost der Heiden!

    O Seligmacher, Hilf und Schutz,

    Versöhner, Rat, Prophet und Trutz,

    Zieh in mein Herz mit Freuden.

    4.) Ach, sei gelobt Immanuel,

    Der überwindet Tod und Höll',

    Du Tilger meiner Sünden.

    Ich bitte, kehre bei mir ein,

    Wie wohl ein schlechtes Räumelein

    Zur Wohnung du wirst finden.

    5.) Denn du bist aller Herren Herr,

    Ich Asch' und Staub, und da nichts mehr,

    Willst du darin wohl liegen?

    Das Haus ist freilich dein nicht wert,

    Ich armer Mensch, ich arme Erd',

    Wie will ich dich vergnügen?

    6.) Ich dürfte nicht mehr bitten nun,

    Dir aber ist darum zu tun,

    Du sprichst: Gib mir dein Herze.

    Willst es denn? So sei es dein,

    Dem Herzen kann nichts besser sein

    Als bei der Lebenskerze.

    7.) Du willst es aber ganz allein.

    O möcht' es nun doch sein so rein

    Von allen fremden Gästen!

    Du bringest mit Gerechtigkeit,

    Im Heilgen Geiste Fried' und Freud'.

    Was ist nun hier zum besten?

    8.) Nimm in der Armutei (c) für gut

    Mit Liebe, Ehre, Furcht, Demut

    Und ganz gelassnem Willen.

    Mein Glaube hänget fest an dir,

    Dadurch du wohnen willst in mir,

    O könnte das dich stillen.

    9.) Ach, aber alles ist zu schwach,

    Wo du nicht hilfest selbsten nach.

    Darum seist du ersuchet.

    Ei, stoße alles nur hinaus,

    Was dir missfällt in diesem Haus,

    Der Satan sei verfluchet.

    10.) So nimm denn ein, was du gemacht,

    Zieh in mein Herz, nimm es in Acht,

    Dir sei es ganz ergeben!

    Nun lass es stets sein deine Ruh',

    Und schließ die Türen nach dir zu,

    Willkommen, ach, mein Leben!

    (a) Hinweis auf die Jungfrauen-Geburt Jesu Christi

    (b) Siloh oder Schilo, auch Silo: Titel des Messias (Friedefürst), vgl. 1. Buch Mose, Kap. 49, Vers 10 und Jesaja, Kapitel 9, V. 6)

    (c) Ort der (geistlichen) Armut

    Autor: Ludmilla Elisabeth v. Schwarzb.-Rudolstadt (1640-1672)

    Melodie: Kommt her zu mir, spricht Gottes Sohn

    Quelle: Gesangbuch-Nr. 587

    Liednummer 13

    Freuet euch, ihr Christenleut

    1.) Freuet euch, ihr Christenleut',

    Frisch fröhlich singet alle,

    Freut euch ihr Christenleut',

    Frisch fröhlich singet alle,

    Dass in der Luft erschalle,

    Und Gott im hohen Himmel wohl gefalle,

    Was vor so langer Zeit,

    Die Alten hab'n begehret.

    Des sind wir nun mehr gewähret, (a)

    Gott hat uns mit seinem eignen Sohn

    O, wie große Gnad' und Gütigkeit [verehrte.

    Tut Gott an uns beweisen,

    Drum wir zu aller Zeit

    Mit schuldiger Dankbarkeit,

    Ihn billig (b) ehren und preisen.

    2.) Christ, Gottes Söhnelein,

    Der du wahr' Mensch geboren,

    Christ Gottes Söhnelein,

    Der du wahr' Mensch geboren,

    Ein Heiland auserkoren,

    Zu stillen deines ewig' Vaters Zoren, (c)

    Wir danken dir allein,

    Für dein Güt', uns erzeiget,

    Dadurch wir gebenedeiet, (d)

    Und von all unsern Feinden sind gefreiet.

    O, du süßes Jesu-Kindelein,

    Dir einzig wir anhangen,

    Hilf, dass wir allzugleich,

    Das ewig' Himmelreich

    Nach diesem Elend erlangen.

    (a) das wird uns nun gewährt

    (b) zu recht

    (c) älteres Wort für 'Zorn'

    (d) gesegnet

    Autor: Bartholomäus Helder (1585-1635)

    Melodie: ohne Angaben

    Quelle: Gesangbuch-Nr. 601

    Liednummer 14

    Es kommt herbei die gnadenreiche Zeit

    1.) Es kommt herbei die gnadenreiche Zeit,

    Des freuet euch ihr werte Christenleut',

    Lieblich zu singen alle seid bereit

    Im fröhlichen neuen Jahre,

    Erkennet heut die süße Wundertat,

    So Gott nach seiner großen Güt' und Gnad',

    An uns ganz väterlich bewiesen hat,

    Singt all' mit Engelschare,

    Er hat sein Sohn vom höchsten Thron,

    Gesandt auf Erden

    In knechtischen Gebärden, (a)

    Auf dass wir seiner Herrlichkeit

    Hernach in alle Ewigkeit,

    Teilhaftig mögen werden.

    2.) Darum Herr Christe, Gottes Söhnlein,

    Der du uns durch die zarte Menschheit dein,

    Erlöset hast vom Tod und Höllenpein,

    Darin wir verloren waren,

    Von Herzensgrund wir bitten inniglich,

    Wollst ferner über uns erbarmen dich,

    Vor Unfall Leibs und Seelen gnädiglich,

    In künftiger Zeit bewahren

    Dein heilsam Wort der Seelen Hort,

    Rein lassen lehren

    Und uns zu dir gekehren,

    Dazu ein friedlich' Regiment verleihen

    Auch ein seligs End'

    Zuletzt uns all'n bescheren.

    (a) Erscheinung

    Autor: Bartholomäus Helder (1585-1635)

    Melodie: ohne Angaben

    Quelle: Gesangbuch-Nr. 601

    Liednummer 15

    Dein König Gott und Mensch zieht heute

    Dein König Gott und Mensch zieht heute bei dir ein, Mit zweien Eselen, sanftmütig ohne Prangen. Er sucht kein weltlich' Reich auf Erden anzufangen, Deswegen sollst du auch nicht weltgesinnet sein. Die Gaben, welche dir will seine Zukunft geben. Sind Gotteshuld und -gnad, Gerechtigkeit und Leben.

    Autor: Friedrich Konrad Hiller (1651-1726)

    Melodie: ohne Angaben

    Quelle: Gesangbuch-Nr. 502

    Liednummer 16

    Komm, Verlangen meiner Seelen

    Komm, Verlangen meiner Seelen!

    Längst gewünschter Himmelsschatz!

    Komm in meine Herzenshöhle,

    Komm und nimm darinnen Platz!

    Warum willst du fraußen stehen?

    Tritt doch, liebster Freund, herein!

    Du wirst ja nicht von mir gehen?

    Weil Du willst mein eigen sein.

    * * * * * * * * * * * *

    Du Heiland wirst mich nicht verschmähen,

    Ein lieber Gast bei mir zu sein.

    Ach, lass mich nicht vergeblich hoffen,

    Mein Herz steht dir zum Zimmer offen,

    kehrst Du nicht selber bei mir ein.

    So ist es ganz um mich geschehen,

    Du Heiland wirst mich nicht verschmähen,

    Ein lieber Gast bei mir zu sein.

    Autor: Friedrich Konrad Hiller (1651-1726)

    Melodie: ohne Angaben

    Quelle: Gesangbuch-Nr. 502

    Liednummer 17

    Lass ab, du freches Menschenkind

    1.) Lass ab, du freches Menschenkind

    Von deinem Gräuelsünden!

    Dass dich der Tag nicht schlafend findt,

    Der alles wird entbinden:

    Da Himmel, Erd' und was nur ist,

    Urplötzlich und in schneller Frist,

    Im Feuer muss verbrennen.

    2.) Heb deine Augen auf und sieh'

    Die Zeichen nah' und ferne,

    Wie uns dies alles da und hie

    Verkündt Sonn', Mond und Sterne.

    Die Wasser brausen ungestüm,

    Wie wütet nicht der Wetter Grimm,

    Wie toben nicht die Winde.

    3.) Man hört von Krieg und Kriegsgeschrei

    Von Würgen und von Morden.

    So sind Betrug und Heuchelei

    Nun freie Künste worden.

    Wo aber bleibt die Lieb' und Glaub'?

    Die sind, ach, leider! in dem Staub

    Der Eitelkeit zerstoben.

    4.) Drum nimm du diese Zeichen wahr,

    Die Christus dir beschreiben:

    Eh dich das wetter der Gefahr

    In Abgrund hingetrieben,

    Da von der ungeheuren Pein

    Wird nimmer keine Rettung sein,

    In Ewigkeit zu hoffen.

    5.) Du aber, der du immer hast

    Der Frommheit dich beflissen,

    Denk, dass du werdest aller Last

    Des Jammers bald entrissen.

    Indem die rechte Sommerszeit, (a)

    Der angenehmsten Lieblichkeit,

    Sich nunmehr zu uns nahet.

    6.) Gott holt dich heim in seine Stadt,

    In's Paradies der Freuden,

    Da dir dein liebster Jesus hat

    Dergleichen Erb' beschieden,

    Das noch kein menschlich‘ Sinn berührt,

    Auch Aug', noch Ohr nie hat gespürt,

    Auch in kein Herz ist kommen.

    7.) Ach, hilf, Herr Jesu, dass wir nicht

    Dies unser Heil verscherzen,

    Dass nicht des Glaubens Öl gebricht (b)

    Den Lampen unsrer Herzen.

    Damit, wenn Du brichst schnell herein,

    Wir mögen in Bereitschaft sein,

    Entgegen dir zu gehen.

    (a) Sinnbild der Ewigkeit

    (b) fehlt, ausgeht

    Autor: Friedrich Konrad Hiller (1651-1726)

    Melodie: Es ist gewisslich an der Zeit

    Quelle: Gesangbuch-Nr. 502

    Liednummer 18

    Was kann aus Nazareth

    1.) Was kann aus Nazareth,

    So fragst du, Gutes kommen?

    Wenn du zuerst das Wort

    Von Jesu hast vernommen.

    Verschmähet von der Welt,

    Verachtet war die Stadt,

    In welcher Gott der Welt

    Das Heil bereitet hat.

    2.) Was niedrig ist hat Er

    In seinem Rat erwählet,

    Indes das Menschenherz

    Auf Macht und Glanz nur zählet!

    Doch Erdenglanz und Macht

    Verschmäht der Herr der Welt,

    Der Zeit und Ort ersieht, (a)

    So wie es ihm gefällt.

    3.) Drum frage nicht, mein Herz!

    Nein, lieber komm und siehe,

    Ob nicht der Gnade Zug

    Zu deinem Heil dich ziehe.

    O, komm und säume nicht!

    Der Heiland steht bereit.

    O, siehe, was du siehst

    Ist Huld und Freundlichkeit!

    4.) Ist je ein Menschenherz

    Zu Jesu hingekommen,

    Das er nicht liebevoll

    An seine Brust genommen?

    Ließ er den Augen nicht,

    Die nach ihm gläubig sehn,

    Der alten Blindheit Nacht

    Durch Christus Licht vergehn?

    (a) erwählt

    Autor: Johann Christian Wilhelm August Hopfen-

    sack (1801-1874)

    Melodie: O Gott, du frommer Gott

    Quelle: Gesangbuch-Nr. 607

    Liednummer 19

    Siehe, das ist Gottes Lamm

    1.) Siehe, das ist Gottes Lamm,

    Das die Sünde hat getragen

    Für die Welt,

    Als der Satan sich gestellt,

    Alle Menschen zu verklagen.

    Gottes Geist zeigt selbsten frei,

    Dass es Jesus Christus sei.

    2.) Siehe, das ist Gottes Lamm,

    Das Johannes hat gesehen:

    Als es kam,

    Und von ihm die Taufe nahm,

    Die im Jordan ist geschehen.

    Gottes Geist zeigt selbsten frei,

    Dass es Jesus Christus sei.

    3.) Siehe, das ist Gottes Lamm,

    Dessen Blut uns hat versöhnet,

    So, dass wir

    Werden dort mit Engels-Zier

    Und mit Palmen schön gekrönet.

    Gottes Geist zeigt selbsten frei,

    Dass es Jesus Christus sei.

    4.) Siehe, das ist Gottes Lamm,

    Unser Heil, und unser Leben,

    Dem wir heut'

    Und auch dort in Ewigkeit,

    Wollen Preis und Ehre geben.

    Gottes Geist zeigt selbsten frei,

    Dass es Jesus Christus sei.

    Autor: Johann Christoph Frauenholtz (1684-1754)

    Melodie: ohne Angaben

    Quelle: Gesangbuch-Nr. 686

    Liednummer 20

    Auf machet eure Tore weit

    1.) Auf machet eure Tore weit,

    Ihr hochbetrübten Sünder,

    Es kommt der Herr der Herrlichkeit,

    Der Höllen Überwinder!

    Der König über Israel!

    Auf, jauchze, du betrübte Seel'!

    Seid froh, ihr Jesuskinder.

    2.) Ihr Zions-Töchter geht heraus,

    Den König anzuschauen.

    Auf, schmücket euer Seelen-Haus,

    Ihr Völker, ihr Jungfrauen!

    Empfanget euren Seelen-Schatz,

    Ihr Salems-Bürger machet Platz

    In euren Herzens-Auen.

    3.) Ruft: Hosianna in der Höh'!

    Messias ist vorhanden!

    Er kommt herein von Betphage (a)

    Und führt mit sich in Banden

    Den Teufel, Sünde, Höll' und Tod,

    Der starke, mächt'ge Zebaoth

    Die Feinde macht zu schanden.

    4.) Auf, streuet Rosen, Palmenzweig

    In alle Zions-Gassen.

    Der Himmelskönig wird bei euch

    Durch seine Marter-Straßen

    Einziehen zu Jerusalem.

    Auf, freuet euch zu Bethlehem! -

    Gott wird uns nicht verlassen.

    5.) Es will der ein'ge Gottessohn

    Für alle Menschen sterben

    Und uns die grüne Lebens-Kron'

    Mit seinem Blut erwerben.

    Er spricht: Kommt alle her zu mir,

    Ich schließ euch auf die Himmels-Tür,

    Ihr meine Himmels-Erben.

    6.) O große Lieb'! O, große Gnad'!

    Der Heiland aller Heiden

    Vertilget unsre Missetat

    Durch sein Verdienst und Leiden!

    Er führt uns aus der Höllen-Qual

    Und durch das finstre Todestal

    Zu ew'gen Himmelsfreuden.

    (a) Dorf auf dem Ölberg in der Nähe von Bethanien. Gemeint ist hier wohl: Dort ist unser Lebensziel

    Autor: Benedikt Kunstmann (1648-1705)

    Melodie: Allein Gott in der Höh sei Ehr

    Quelle: Gesangbuch-Nr. 669

    Liednummer 21

    Herzenskönig, mein Verlangen

    1.) Herzenskönig, mein Verlangen!

    Komm, und lasse dich umfangen,

    Komm, mein Herz steht offen dir,

    Komm, ich warte mit Begier.

    2.) Ich will Tor und Tür aufschließen,

    Deiner Liebe zu genießen.

    Herzensschatz, Immanuel,

    Komm, ergötze meine Seel'.

    3.) Komm, erquicke meine Glieder

    Und stärk mich Betrübten wieder.

    Zieh in mein Gewissen ein

    Und mach mich von Sünden rein.

    4.) Kehre ein, mein Heil, mein Leben,

    Alles sei dir übergeben,

    Lasse meines Herzens Schrein

    Jesu, dein Adventsschloss sein.

    5.) Dir zu Ehren will ich streuen

    Palmenzweig' und Siegesmaien,

    Herzenskönig, komm herein,

    Du sollst meine Freude sein.

    6.) Deine Qual, dein bittres Leiden

    Bring mich zu den ew'gen Freuden.

    Wenn ich sage: Welt, ade!

    Hosianna in der Höh'!

    Autor: Benedikt Kunstmann (1648-1705)

    Melodie: Ach, wenn doch mein Jesus käme

    Quelle: Gesangbuch-Nr. 669

    Liednummer 22

    Komm Jesu, meiner Seelen Heil

    1.) Komm Jesu, meiner Seelen Heil,

    Ach gehe nicht vorüber,

    Ach komm, des Herzens Trost und Teil!

    Nichts hab und weiß ich lieber,

    Als Dich,

    Mein Licht.

    Verschmäh mich nicht,

    Du König aller Ehren,

    Wollst doch bei mir einkehren.

    2.) Geh auf in mir, du Jakobsstern,

    Komm, helles Licht der Heiden,

    Du Zions-Hilf' und Bilder-Kern,

    Du starker Trost im Leiden.

    Ach, komme doch,

    Das Kreuzesjoch

    Will mich zu Boden drücken,

    Du aber kannst erquicken.

    3.) Ach, ich bin elend, bloß und arm

    Und kann mir selbst nicht raten.

    Getreuer Heiland Dich erbarm',

    Tilg meine Missetaten,

    Mach mich bereit

    Zu dieser Zeit,

    Und deinen Geist verleihe,

    Der meine Seel' erneue.

    4.) Zwar meine große Sündenschuld

    Sollt billig (a) Dich abschrecken.

    Du aber willst mit Lieb' und Huld

    Die Sündenmeng' bedecken.

    Dein teures Blut

    Macht alles gut,

    Mehr als der Purpur glänzet

    Und was mir fehlt, ergänzet.

    5.) So geb ich denn mein Herz und Sinn,

    So gut Du es bestellet,

    Mein Jesu, Dir zur Wohnung hin,

    Gehorsam Dir gefället.

    Ich weiß, Du wirst,

    O Lebensfürst,

    Mich gnädiglich

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