Jesu, geh voran: Ein Gang durchs Kirchenjahr in Liedern
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About this ebook
Die Festtage und Zeiten des Kirchenjahres bilden die Grundlage der Liturgie im Gottesdienst, im Leben der Kirchengemeinde und jedes einzelnen Christen. Die einzelnen Feiertage orientieren sich hierbei an den Evangelien und der Lebensgeschichte Jesu Christi. Für alle Feiertage sind im Laufe der letzten 500 Jahre Kirchenlieder oder geistliche Lieder geschrieben worden. Hier finden Sie bekanntere und unbekannte Lieder und Autoren, die auf eine (Wieder-) Entdeckung warten.
Joachim Scherf
Joachim Scherf wurde im Jahr 1956 als ältester Sohn des Versicherungsangestellten Alfred Scherf und der Sekretärin Margarete Scherf, geb. Schneck, in Wiesbaden geboren. Nach dem Besuch zweier Grundschulen zwischen 1963 bis 1967 wechselte er an das Gymnasium Oranienschule in Wiesbaden und wählte dort 1973 den sprachlichen Zweig. Im Jahr 1971 wurde er in der evangelischen Bergkirche von Pfr. Lic. Walther Hunzinger konfirmiert. Im Jahr 1975 erwarb Scherf die Allgemeine Hochschulreife und leistete bis zum Jahr 1977 den Zivildienst in der Krankenhausverwaltung der Diakoniegemeinschaft Paulinenstift in Wiesbaden. Im April 1977 immatrikulierte er sich an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main und studierte bis zum Jahr 1982 Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Ältere Germanistik und Mittlere und Neuere Kunstgeschichte. Das Studium wurde im Juni 1982 mit dem Magistertitel und einer Arbeit über Thomas Bernhard abgeschlossen. Zwischen 1983 und 2016 arbeitete Scherf in einer Sozialkasse in Wiesbaden als Verwaltungsangestellter. Im Jahr 1991 heiratete er und hat seit 1997 eine Tochter. Scherf war Mitglied der Kirchenvorstände der Bergkirche in Wiesbaden und der Erlösergemeinde in Wiesbaden-Dotzheim. Besonderes Interesse besteht an theologische Themen und hier im speziellen an der Hymnologie, der Wissenschaft vom Kirchenlied und der Gesangbuchgeschichte. Seit 2006 sammelt er Kirchengesangbücher und Werke geistlicher Lieddichter und erforscht die Lebensläufe der Autoren. Hierfür steht er in Kontakt mit Kirchen-, Staats- und Stadtarchiven, Kirchengemeinden und Heimatforschern. Scherf ist Mitglied der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Hymnologie (IAH) in Bern/Schweiz und Mitglied im Verein Deutsche Sprache (VDS).
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Book preview
Jesu, geh voran - Joachim Scherf
Reihe
Hymnologischer
Studien
Meinem Freund Wolfgang Behrens, Hamburg,
in Dankbarkeit gewidmet
Das Kirchenjahr im Lied
Die Festtage und Zeiten des Kirchenjahres bilden die Grundlage der Liturgie im Gottesdienst, im Leben der Kirchengemeinde und jedes einzelnen Christen. Die einzelnen Feiertage orientieren sich hierbei an den Evangelien und der Lebensgeschichte Jesu Christi.
Beginnend mit der Advents- und das heißt Vorbereitungszeit auf das Kommen Christi beginnt auch das Kirchenjahr, das mit dem Ewigkeitssonntag im November endet. Dazwischen liegen nach Weihnachten, das Erscheinungsfest, die Passions- und Osterzeit, das Pfingstfest, die Himmelfahrt und das Dreieinigkeitsfest, das den Zyklus der festtagsreichen Zeit abschließt. Kleine Feste sind auf diesem Weg eingestreut, nicht alle wurden von allen evangelischen Kirchen und zu allen Zeiten begangen. In den Lesungen des Evangeliums im sonntäglichen Gottesdienst treten sie aber auf: das Verklärungsfest, das Fest der Verkündigung des Herrn, das Johannisfest, das Fest Mariä Heimsuchung und der Michaelistag. Tage, die dem Gedenken einzelner Heiliger gewidmet sind, finden sich in der Evangelischen Kirche seltener, aber immerhin ist das Stephansfest am Zweiten Weihnachtsfeiertag noch manchem bekannt.
Ganz anders steht es mit dem Reformationsfest am 31. Oktober, das in der Hälfte Deutschlands offizieller, arbeitsfreier Feiertag ist und das spätestens seit den Feiern zur 500. Wiederkehr der evangelischen Reformation am 31. Oktober 2017 auch kirchenferneren Menschen wieder ins Bewusstsein gerückt sein dürfte. Zu anderen Anlässen, wie Aussaat und Ernte, Morgen und Abend, dem Dank für das tägliche Brot, wissen die Kirchenlieddichter ebenfalls manches Bitt- und Danklied beizutragen. Die Jahreszeiten finden hier im Lied genauso ihren Platz wie Lieder zum Sonntag, Gottesdienst, Abendmahl, Taufe und Lieder zur Konfirmation. Einen großen Raum nehmen daneben die Themen Gottvertrauen, Kreuz und Trost, Nachfolge, Kirche und Mission, Buße und Umkehr, Tod und Ewigkeit ein, während die Bitt-, Dank- und Gottesloblieder oft den Charakter gesungener Gebete haben. Auch diese Lieder finden sich als eigenes Kapitel in der hiermit vorgelegten Sammlung.
Ein sehr speziell evangelisches Thema wird im Kapitel ‚Glaube, Kampf und Rechtfertigung‘ berührt, ist doch die Rechtfertigung vor Gott ureigenstes Thema Martin Luthers, der um seine Rechtfertigung vor Gott rang, bis er erkannte, dass ihm Vergebung und Heilszusage bereits von Anfang an geschenkt waren und der sich deswegen, alle Ängste und Glaubensnöte hinter sich lassend, dem Evangelium als der ‚frohen Botschaft‘ zuwenden konnte und durfte. Im Kapitel ‚Gottes Reich und Eigenschaften‘ finden sich auch Spekulationen und Vermutungen, wie es denn in etwa ‚da drüben‘ so aussehen mag und sein werde. Ohne die verdienstvollen Beiträge der schwäbischen und hallensischen Pietisten hätte der Umfang dieser Lieder schwerlich rechtfertigt, ein eigenes Kapitel hierfür anzulegen, obwohl es für den neugierigen Christen doch kaum ein interessanteres Thema geben dürfte.
Das Kirchenlied in deutscher Sprache setzt mit der Reformation ein. Seit diesem Zeitpunkt haben Tausende von Pfarrern und Dichtern (mit unterschiedlichem Talent) den Fundus der Lieder bereichert; manche von ihnen haben hunderte Lieder verfasst, von anderen ist nur ein einziges Lied überliefert. Die Behandlung und systematische Aufbereitung dieses Liedguts mündete letztlich in eine neue Wissenschaft, die der Hymnologie, des Lehrfachs also, welches sich mit dem Kirchenliedgut der christlichen Kirche befasst.
Zur Qualität der Lieder sei noch eine Bemerkung gestattet: Als Benjamin Schmolck gefragt wurde, wie er denn eine so große Anzahl von etwa 2000 Liedern habe dichten können und ob diese in seinen Augen alle gleich gut gelungen seien, sagte er sinngemäß: Wenn man an einem Apfelbaum kräftig rüttelt, fallen alle Äpfel herunter, die reifen, die wurmstichigen und die unreifen. Ja, Schmolck hat recht: nicht alle Lieder sind von gleicher Qualität. Das kann auch niemand vernünftigerweise erwarten, wenn er beachtet, dass allein das evangelische Liedgut einschließlich geistlicher Lieder, die ihren Weg nicht in Kirchengesangbücher gefunden haben, bei weit über einhunderttausend liegen dürfte.
Bisher habe ich über 3000 evangelische Lieddichter ausfindig machen können, von denen zumindest ein einziges geistliches Lied überliefert ist. Hierbei sind die evangelisch-freikirchlichen Lieddichter, sowie die Adventisten, Baptisten, Methodisten und viele andere evangelische Konfessionsrichtungen, sowie die Vertreter des Neuen geistlichen Liedes, noch gar nicht oder nur teilweise berücksichtigt. Die theologische Spannweite ist allein – trotz dieser Einschränkung - erstaunlich: Vom aufgeklärten Lutheraner bis hin zum reformierten Pietisten sind unter den Lieddichtern viele Schattierungen vertreten, die ja nicht nur durch ihre Konfession, sondern auch durch Philosophie, den Zeitgeist und politische Umstände geprägt worden sind.
Wenige Dichter können, was die Qualität betrifft, als Maßstab gelten, es sind in meinen Augen Martin Luther und Paul Gerhardt. Der eine weil er in seiner kernigen, oft fast derben, Sprache die Dinge nennt und auf den entscheidenden Punkt bringt, der andere, weil es ihm gelungen ist, in politisch und persönlich schwerster Zeit Lieder im Ton des unmittelbaren, kindlichen Gottesvertrauens in vollkommene Reimform zu bringen. Der Dreißigjährige Krieg und die konfessionellen Kämpfe, die Gerhardt als standhafter Lutheraner gegenüber einem reformierten Landesherrn zu bestehen hatte, sind nicht nur Hintergrund seiner Lieder, sondern Bedingung für sein Schaffen, die zeigen, wie ein gottgefälliges Leben und Arbeiten gelingen kann, auch wenn man - wie Gerhardt - oft nicht wusste, wovon er am nächsten Tag leben und seine Familie ernähren sollte.
Kein Dichter, den ich hier jetzt nicht erwähnt habe, soll sich zurückgesetzt fühlen, ich habe in nahezu allen Liedern zumindest einen originellen Gedanken, einen unerhörten (das heißt noch nie gehörten) Reim gefunden oder war von der Schlichtheit, d.h. Ungekünsteltheit des Ausdrucks und der persönlichen Frömmigkeit tief beeindruckt.
Editorische Hinweise
Bei aller Sorgfalt und aufgewendeter Mühe ist es nicht auszuschließen, dass mir ggf. Fehlzuordnungen und Tippfehler unterlaufen sind. Diese bitte ich zu entschuldigen. Was die Qualität der Quellangaben und Werkzuschreibungen aus der hymnologischen Literatur und aus Gesangbüchern betrifft, sind diese oft von sehr unterschiedlicher Qualität. Hinzu kommt die Frage, ob eine Liedbearbeitung durch einen späteren Dichter eine Variante des Ursprungslieds ausmacht oder als Neudichtung einzuschätzen ist.
Diese Differenzierung wird in den angegebenen Quellen oft nicht behandelt bzw. nicht einmal als Problem gesehen. Ich habe mich in solchen Fällen meistens nach der Zuschreibung in den von mir verwendeten Quellen richten müssen, was nicht ausschließt, dass diese fehlerhaft sind. Fehlte eine Autorenangabe in der Quelle, habe ich mich bemüht, den Autor durch Prüfen von Zweitvorkommen in anderen Gesangbüchern bzw. der hymnologischen Literatur zu ermitteln.
Der Text einiger Lieder wurde von mir behutsam, soweit es die Strophenform und der Endreim zuließen, in heutiges Hochdeutsch übertragen.
Bildnachweise
Umschlagbild: Landschaft bei Wiesbaden-Dotzheim, Ortsteil Sauerland (Eigenes Photo)
Seite →: Evangelisches Gesangbuch für Kirche und Haus für Stralsund und Greifswald, Greifswald 1887
Inhaltsverzeichnis
Editorische Hinweise
Bildnachweise
Neujahr
Wie ist mein Herz erfreut
Fest steht dein Bund, wie Felsen stehen
Gott lob, es ist von meinen Jahren
Ach Gott, vergib uns gnädiglich
Mit Gott gehn wir getrost dahin
Du gibst mir neue Kräfte
Gott, der du, wie du bist
Erweckungslied
Wach auf, entschlafne Sünderseele
Advent
Auf, Seele, lass das Eitle stehn
Der Menschensohn war bei dem Vater
Es wird wohl Winter weit und breit
Nun Hosianna, Davids Sohn
Freuet euch, ihr Christenleut
Es kommt herbei die gnadenreiche Zeit
Dein König Gott und Mensch zieht heute
Komm, Verlangen meiner Seelen
Lass ab, du freches Menschenkind
Was kann aus Nazareth
Siehe, das ist Gottes Lamm
Auf machet eure Tore weit
Herzenskönig, mein Verlangen
Komm Jesu, meiner Seelen Heil
Mein Jesu, treuester Prophet
Du Schöpfer des Gestirnes klar
Dem Herren der Erdkreis zusteht
Du kamst einst von des Vaters Thron
Mein Jesus heißet Wunderbar
Mein Jesus will mich selig machen
Ist der Engel dir gekommen
Gott meint es gut, auch wenn er schlägt
O verehrungswürdige Minute
Ja, du sollst es einzig sein
Vom Himmel von des Vaters Thron
Er kommt, er kommt, so tönts schon lange
Hört, was die Donnerstimme spricht
Zion, Erd’ und Meeres-Port
Mein Jesu, nimm dich meiner an
Komm, Jesu, komm und mach mich frei
Wo suchst du, bange Seele
Lieber Herr Gott und Vater gut
Wie unvergleich klinget
Der König kommt, der Herr der Ehren
Des Herrn Gesalbter kommt zu recht
Ihr Himmel reißt, ihr Wolken brecht!
Zündet an die erste Kerze
Weihnachten
Kommt, lasst uns schauen mit Begier
In süßem Freudenton
Gottes und Marien Sohn
Herr, was sollen wir mit singen
Der Engel sprach zu den Hirten
Psallite unigento
Als die Zeit erfüllet war
Aus Jakobs Stamm ein Stern schön klar
Weihnacht, Weihnacht kehret wieder
Ein Kind, dem keines jemals glich
Aus bessrer Welten Heiligtum
Lob Gott, ihr Christen, allzugleich
Wes freuen sich heute die Menschen
Jesu, Mensch gewordne Liebe
Engel Gottes künden
Vom Himmel steigst du, Herr, hernieder
Herzallerliebstes Jesulein
Kinder, lasst im Geist uns gehen
Geboren, um ein Mensch zu sein
Ach, was hat dich doch bewogen
Komm, heilger Christ, komm
Große Freud ist do
Christen, seht im Glanz der Sonne
Beschneidungsfest
Entreiße dich, mein Geist
Merk auf, du Kreis der Erden
Die Zeit ist nun gekommen
Epiphanias
O süßer Morgenstern, du Licht der Welt
Von dir, mein Gott, zeugt alles Sternen-
Heer
Da du, o Herr, zur Erde kamst
Wo weilest du so lange
Mein Jesu, trautes Gotteskind
Dein Heil hat heut, Volk Gottes, sich
Auf, ihr Heiden, lobet Gott
Ins Land des Dunkels leucht ein Stern
Schein uns, du Morgensterne
Auf, ihr Sinnen, auf mit Wonne
Abrahams Segen füllet den Erdenkreis
So viel du Menschen siehest
Verklärungsfest
Ich habe dich, mein Gott, verkläret
Darstellung des Herrn
Jesu, du Trost Israel
Wir eilen mit dem Strom der Zeit
Den Sohn im Arm, Maria lag
O Jesu, der du uns zu gut
Im Frieden dein, o Herre mein
Herr, ich darf, wie Simeon
Verkündigung des Herrn
Freu dich, du werte Christenheit
Siehe, liebste Seele, siehe
Passionszeit
Wer seufzet dort und ringet
So liege denn in sanfter Stille
Fließet, ihr tränenden Augen mit Haufen
Weint, ach weint, Zions Töchter
Du herzgeliebter Vater mein
Ich liege nun und schlafe
Der am Kreuz ist meine Liebe
Schau, Seele, deines Heilands Bild
O edle Wunden, was soll ich
So traget mich nun immerhin
Nach tiefgefühltem Schmerz
Liebster Heiland, deine Leiden
O Mensch, schau Jesum Christum an
Mein Jesus geht zu seinem Leiden
Ich komm, Jesu, mit Gebühr
Seele, raffe dich zusammen
Da hängt mein Heil im höchsten Hohne
Zum Kreuze will hinauf ich schaun
Was hör ich doch für Lästerungen?
Des Herren großen Ruhetag
O Jesu, deine große Pein
Wenn ich denk in meinem Herzen
Da Jesus an dem Kreuze stund
O höchster Gott und Herr
Wir danken dir, Herr Jesu Christ
Was trau’r ich, Gott lebt ja noch
Nun Judas nahet sich, zu küssen
Nimm, o Seele, wohl zu Herzen
Wirf, Jesu, einen Blick
Weine Zion, du Betrübte
Ach Herr, der du am Kreuzesholz
O Jesu Christ, wie liebtest du
O Jesu, werter Herzensgast
Der heiligste von allen Tagen
Fürwahr, da bringen sie ihn her
Ostern
O wie lieblich ist diese Osterzeit
Nun lasst uns alle
Zum Tisch des Lammes ausersehn
Christ ist erstanden
Freue dich, du Christenseele
Ostern, Ostern, Frühlingswonne
Gott, dessen Huld
Ich weil an Jesu Siegesgrabe
Ihr Christen, lasst uns fröhlich sein
Du Lebensfürst, Herr Jesu Christ
Komm hervor, betrübte Seele
Der Frühling kommt mit neuer Pracht
Der Herr hat überwunden
Ich war erblasset und mein Herz
Preis, Jesus lebt, das Grab ist leer
Herrlich Lamm, du zerbrichst das Grab
Jauchze heut, Zion jauchze
Jesus mein Erlöser, lebt
Wie kommts, dass du so fröhlich bist
Komm, froher Tag, brich an
Lob, Preis, Gewalt und Ehre
Der Herr ist siegreich auferstanden
Da ist die Sonne wieder
Triumphieret von Herzen
Christus ist nun wieder frei
Bleibe bei uns, es will Abend werden
Getrost, ihr Sünder, Jesus lebt
Christi Himmelfahrt
O Jesu, wahrer Gottes Sohn
Zeuch uns dir nach, so eilen wir
Gott fähret auf gen Himmel
Der Herr fährt auf gen Himmel
So gehts oft leider, in der Welt
Preis ihm, er hat sein Werk vollendet
Auf, mein Herze, schicke dich
Freut euch, ihr Christen alle
Erhöhter Mittler zu des Vaters Rechten
Wir haben es vernommen
Christus fährt jauchzend empor
Gott fährt mit Jauchzen auf
Das heutig herrlich Fest
Nun, ihr Völker all, frohlocket mit Schall
Du blauer Himmel dort oben
Halleluja, mein König siegt
Der Herr fährt auf zum Himmel
Anbetung, Lob und Preis sei dir
Wie wird mir dann, mein Jesu, sein
Bleibe dahinten
Pfingsten
Mit wunderschönen Gaben
O meiner Seelen Kerze
O Geist des Vaters, Geist des Sohns
Komm, hernieder, Geist der Liebe
Du willst, Gott, über alles Fleisch
O Heilger Geist, du göttlichs Feu’r
O Geist der Gnaden, bringe du
Du Geist von oben, flamm uns an
Wie groß ist Gottes Liebe
Preist, Völker, die ihr Christen seid
Ein hohes Fest ist heut erschienen
Wie sollt ich dich, Herr Jesu, nicht
Trinitatisfest
All’ Ehr’ und Lob soll Gottes sein
Gott, durch deine Güte
Geheimnis, das mich selig macht
Wir glauben all an einen Gott
Herr, Gott, Jehova, Zebaoth
Feiert, gläub’ge Christen, heut
Dreieinig wahrer Gott
Wie heilig ist der Ort
Ein Gott, nur ein Gott ist
Drei sind, die im Himmel zeugen
Gott Vater, Sohn, heiliger Geist
O Herr, dreieinger Gott
Wir glaub’n an den allmächt’gen Gott
Johannisfest
Heut erklärt der Hirt der Herde
Der Tag des Heils beginnt den Lauf
So öffnest du, o Brunnquell aller Freuden
O Vater, voll Barmherzigkeit
Herr, lass uns auf das Zeugnis merken
Ihr, die der Kronen Gold
Mariä Heimsuchung
Mein Herz und Sinn den Herren
Mein Seel’, o Herr, muss loben dich
Maria, das Jungfräulein zart
Meine Seele will ihr Leben
Michaelistag und Engellieder
Ach, treuer Gott ohn’ Ende
Wir dankens dem Heiland
Reformationsfest
Nun danket alle Gott, und gebet ihm
Wir beschließen dieses Fest
Gott sprach zur Welt
Sei hoch gesegnet, Jubeljahr
Komm, heilger Geist, Lichtesquell
Die rechte Vest’ ist unser Gott
Du Streiter Gottes
Hebt euren Blick hinauf zu Gott
Die Wahrheit ist von neuem geborn
Du Gott der Wahrheit, unser Glück
Offenbarung
Berufne Seelen, schlafet nicht
Es naht der Tag, an dem die Welt
Wie bleibst’ so lange außen
Jauchzet all mit Macht, ihr Frommen
Brenne hell, du Lampe meiner Seele
Freuet, freuet euch, ihr Frommen!
Nichts soll unsre Liebe trennen
Wenn der Schnee zerschmilzt, die Erde
Des Grabes enger Raum wird weit
Wann wirst du dann, du Gotteslamm
Jerusalem, du heilge Gottesstadt
Wie schwerlich lässt sich Fleisch und Blut
Er kommt, er kommt zum Weltgericht
Buß- und Bettag
Versucht euch selbst und euren Glauben
Ach, Israel, bekehre dich
Der Sommer ist dahin, die Ernte
Heut lebst du, heut bekehre dich
Aposteltage
Fischer und Zöllner sind’s gewesen
Jesu, der du hast gebunden
Jahresende
Schnell eilen Jahr auf Jahre hin
Gott, mit allen seinen Freuden
Vorbei auch dieses Schmerzensjahr
So ist denn abermals ein Jahr zu Ende!
Ich steh und blicke
O möchte das entflossne Jahr
Bald ist das Jahr verflossen
Altes Jahr, mit Hoffnungsschimmer
Ein Jahr ist wieder um! Ich soll mit Dank
Schon wieder eilt ein Jahr ins Meer
Gottlob ein ganzes Kirchenjahr
Morgenlied
Der Tag ist vor der Tür
Die Nacht gibt gute Nacht
Aus meines Herzens Grunde
Gott, ich preise deine Güte
Ich seh dich wieder, Sonne
Freudig will ich dich erheben
Früh lass mich deine Gnade hören
Gott, groß von Macht und Ehre
Nun hat des Himmels Güte
Die helle Sonn leucht jetzt herfür
Ich bin nun aufgewacht
Nach einer schmerzensvollen Nacht
Seht, aus des Himmels goldnem Tor
Dein treues Aug’ hat mich bewacht
Der Tag erwacht, der Morgen lacht
Heut fangen wir in Gottes Nam’n
Auch heut, o Vater, leb ich noch
Die Nacht ist hin, der Tag bricht an
Sieh, es sind die finstern Stunden
Die güldne Sonne kommt heran
Dank sei Gott in der Höhe
Der schöne Tag bricht an
Der Schlaf hat unsre Glieder
Die Nacht ist nun vergangen
O lieber Herr, du treuer Gott
Der Erdkreis feiert noch
Erhabne Heiligkeit
Freundeswort, du tönst von oben
Die Nacht ist nun dahin, die Sonn’
Wacht auf, ihr meine Sinnen
Wenn sich in stiller Majestät
Die Nacht entweicht, nun wir der Ruhe satt
Ich lebe noch, dank dir, o Gott
Erhabner Schöpfer, deine Huld
Das Graun der Nacht entfloh
Im Wald ich war entschlummert kaum
Das große Licht der Welt
Was vom Gewölk der Nacht geblieben
Früh am Morgen Jesus gehet
Wie von den Türmen allen
Mittags- und Tischlied
Singen wir aus Herzensgrund
Den Vater dort oben
Danket dem Herren alle nah und ferne
Dem Sande gleich am Meere
Abendlied
Der Tag hat sich geneiget
Ich seh nicht mehr die Sonne stehn
Ich dank dir, Vater, dass du hast
So fliehen unsre Tage hin
Wenn die Abendkühle nach des Tages
Trage deines Lebens Bürde
Ich sinke hier in stiller Ruh
Wann wird die Nacht mir enden
Gott lob, es ist nun abermal
O bleib, du liebe Sonne
Von ganzem Herzen preis ich dich
Wenn die Nacht schon im Gefild’
Natur, Wetter und Schöpfung
Lob, Ehr und Dank sei dir
Ertönt, ihr Freudenlieder
Schwere Gewitter verdunkeln
Wer darf dein Herrschen, Gott, verneinen
Es ist doch schön auf meines Gottes Erde
Es donnert und sein Erdkreis wankt
Dank dir, Gott, dein Vatersegen
Von deiner Weisheit, Gott der Macht
Wo man so viele Blumen sieht
Da heißt die Welt ein Jammertal
Der Himmel ist in Gottes Hand gehalten
Aussaat und Ernte
Nun lasst uns jubilieren
Du Vaterherz, an dessen Segen
Nun die Sonnenstrahlen weichen
Alles Land segnet seine Gnadenhand
Lass der treuen Liebe Demut
Der Wesen Schöpfer, Gott, auf dessen Wort
Das Feld hat wohl getragen
Gott, dir sei Dank gebracht
Gott, du kannst Freude geben
Die Ernt’ ist da, so schickt euch an
Der Sämann streut den Samen aus
O Vater, der du deiner Schar
Der Herr hat Großes an uns getan
So lang die Erde stehet, soll auch währen
Frühlingslied
Wie der Baum, wenn sich in stiller Wonne
Kommt her zum Frühlingswald
Sei mir gegrüßt, des Lebens
Du schaust mit wehmutbleicher Wange
Der Lenz, die fröhlich’ Zeit
Der Winter ist hin, die Blumen bezieren
Wie ist mit seinen Wogen
Wälder knospen, Wiesen grünen
Sommerlied
Gott, du Stifter aller Wonne
Wie zur heißen Sommerszeit
Hin und wieder sitzt noch eine Rose
Schon prangt, geschmückt aufs Beste
Wie lieblich zwischen dem Getreide
Des Lebens Nebel ist ein kurz bewolkter Tag
Herbstlied
Du brauner Herbst, du wackrer Mann
Der Sommer hat verstürmet
Immer gelber wird der Wald
Luft weht kalt, die Mutter Erde grauet
Winterlied
Seht, da ist sie nun, die Sonne
Die weiße Welt, die ich jetzt um mich sehe
In trägen Schlummer matt versenket
Wie langsam, Schnee, du niedersinkst
So will sich denn die Erde schließen
Dem ich bin angehangen
Gott, der du, wie du bist
Herber Winter da unten
Sonntag und Gottesdienst
Herr Christ, man dankt dir insgemein
Habe Dank für Unterricht
Auf, auf, mein Herz und Geist
Sollt ich jetzt noch, da mir schon
Weich, Welt, weicht, Weltgeschäfte, fern
Dankbar vor dem Ew’gen nieder
Seid stille, Sinn und Geist
Dies ist der Tag der Freuden
Das sollt ihr, Jesu Jünger, nie vergessen
Das ist eine sel’ge Stunde
Wo ist mein Licht, wo ist mein Hirt
Versammelt sind wir hier, o Herr
So ist nun auch beschlossen
Herr Jesu Christe, Weltheiland
O Gott, wie bist du gütig
Fröhlich wir nun all fangen an
Wir glauben an den ein’gen Gott
Bittet, so wird euch gegeben
Sprich, liebes Herz, in deines Tempels Mitten
So ruh ich denn getrost, mein Heil
Allein Gott in der Höh sei Ehr
Die Sonne scheint aufs Grüne so
So ist nun auch beschlossen
Wenn von fern die Glocken hallen
Gott, wir sind bereit vor dir
Nun, jetzt soll dein Diener hin
Abendmahl
Hier bin ich, Herr, du rufest mir
Vom Herren hab’ ich es bekommen
O Zehrung für die Reise
Geliebte Seel’, erwäge
Wir kommen, Heiland, nicht
Zu Deinem Bundesmahl geladen
Nun ruh, o meine Seele
Weiß und roter Bräutigam
Komm, Geist, mit himmlischem Freudenstrahl
Jesus machet uns ein Mahl
Mein Heiland will nicht eher sterben
Mein Freund ist mein und ich bin sein
Konfirmation
So geht denn hin zu Jesu Christ
Lobsingt dem Herrn mit Herz und Mund
Herr und Heiland, heute geben
Gottes Gnade sei mit euch
Euch segne, segne Gott
O du, der diese Kinder
Erhöre, Gott, erhöre
Wie bist du, den kein Auge sah
Ja, Gott, hör uns, wir geloben
Jesus Christus, dein Erbarmen
Vereint zu deinem Preise
Taufe
Was sind wir doch, o großer Gott
Herr, Herr, du sprichst, wir Menschen sind
Nun dankt in dieser Stunde
Herr Christ, dein bin ich eigen
Welch ein Glück ward uns zu Teile
Ach Vater, zürne nicht
Nachfolge, Kirche u. Mission
Wie gut ist’s, von der Sünde frei
Es sei nunmehr auf Gott gewaget
Wie schön, wie glücklich ist dein Reich
Wann grünt der ganze Erdenkreis
Gib mir, was du verordnet hast
Herr, es gescheh dein Wille
Gott, du weißt, in was für Zeiten
Lob, Ehr und Preis sei Gott allein
Ahmt, Christen, Christi Beispiel nach
Deine Kirch’, o frommer Gott
Sie ist bewahrt, die feste Stadt
Nein, du bist noch nicht verloren
O Jesu, sei nicht ferne
Die Wetter brausen jetzo sehr
Du auserwählte Christenschar
Ich lobe dich, mein Auge schauet
Seht, wie Gottes Saaten sprossen
Dein Ruhm, o Herr, soll nimmer schweigen
Der uns mit einem Blick erquickt
Wort des höchsten Mundes
Gehet hin, des Höchsten Kinder
Stilles Lamm und Friedefürst, meine Seele
Kommt her, des Königs Aufgebot
Gehe mit mir aus und ein
Du, der zur Wanderschaft sein Beispiel
Folg ihm nach
Wir gehen getrost an deiner Hand
Nun höre fleißig mit mir an
Der Friede Gottes geh mit euch
Wie selig ist das Haus zu preisen
Es halten eitele Gemüter
Da ist ein Häuflein Seelen
Israel zeucht zu seiner Ruh
Auf, lasst uns Zion bauen
Mach dich auf und werde Licht
Meine Losung ist die Liebe
Jesu, wahres Lebensbrot
Herr, vernimm mit Wohlgefallen
Jesu, segne deine Wolk’
Werter Tod und Wunden rot
Seid fromm, ihr lieben Christenleut
Tot und doch lebendig
Durch Kampf zum Sieg, da bleibt es bei
Haltet fest in Treu und Glauben
Allmächtig ward durchdrungen
Sünde, Buße und Umkehr
Presst, ihr mit Angst beklemmten Sinnen
Sieh, wie hat dich Gott getragen
Wir ehren dich, du höchster Gott
Ich will mich stets vor Sünden hüten
Herr, straf mich nicht in deinem Zorn
Wie soll ich dir, mein Jesu, doch
Bewahre mich, Herr, dass der Wahn
Herr, denk an mich, wie oft hab ich
O Jesu, schau, ein Sünder ganz beladen
O Mensch, der selig werden will
Sei uns Sünder gnädig
Versöhnter Gott, sei gnädig mir
Ach, Herr, ach Herr, mein schone
Lass die Wunde deiner Seiten
Ich bin betrübt und weiß fast nicht
Seit ich am Kreuze dich gesehn
Getreuer Gott, ich muss dir klagen
Kann ich keinen Frieden finden
Ach, mein Heiland, segne meine Seele
Ich stell mich, Vater, wieder ein
Was bin ich doch, mein Gott
Aus tiefer Not ruf ich zu dir
Ach lieber Gott, du höchstes Gut
Schaff in mir, Gott, ein reines Herz
Aus der Tiefen rufe ich, Herr, zu dir
Verzag, o meine Seele, nicht
Du Weltkind, das du mitzumachen
Mein Gott und Herr
Will mir Gott wohl, so geht mirs wohl
Ach, bedenket doch einmal
Erbarm dich mein, o Herre Gott
Träges Herze, willst du nicht
Dem Gott und Herrn der Seinen
Verleumdung, aller Laster Brut
Gott schau mich armen Sünder an
Sieh, Gott, mein Gott, auf dein Gemächte
Gefallen sind, o Heiliger
Bittgesänge, Gotteslob und -dank
Lasst uns mit Danken treten
Dir, Herr der Herrlichkeit
Auf, meine Seel’, erhebe Gott
Auf, Christen, lasst uns unsern Gott
Gott, der du durch deine Macht
Ach Vater unser, der du bist
Herzlich lieb hab ich dich, mein Gott
Ich komm in Demut hergetreten
Singt ein neu’s Lied aus freiem Mut
O Vater unser, der du bist in Himmel
Erheb, mein Geist, erheb den Herrn
Auf, erheitre dich, o Christ
An diesem Tag erscheinen wir
Eile, Herr, mein Herz zu stärken!
Wie lang willst du, o Herr
Ein neues Lied dem Herren singt
Beherrscher aller Majestäten
O Gott, verleih uns deine Gnad’
Ist denn der Herr der Herrlichkeit
Jauchzet dem Herren alle Welt
In die Höhe führe mich!
Lobt den Herrn mit Freudenliedern
Ich bitte nicht um großes Glück der Erde
Hör uns, Allmächtiger
Christ, dem Herren, sing zu Ehren
Gott, lass den Unterricht gedeihn
Heiliger, heiliger, heiliger Herre Gott Zebaoth
Der Herr hat alles wohl gemacht
Du hörst der Deinen Lallen
Lobe, lobe, meine Seele
Dir nur klag ich, wenn ich klage
Beschirm uns, Herr, bleib unser Hort
Du lässest, Herr, uns unterweisen
Gottvertrauen, Kreuz und Trost
Ich fang alle meine Sachen
Herr Jesu Christ, bei uns einkehr!
Höchster Gott, aus der Not
Wer ist der Herr, der alle Wunder tut?
Gottes Wille, Gottes Rat
Wies Gott gefällt, das ist mein bestes Wort
Gott misst nach kurzen Augenblicken
Ich heb’ mein’ Augen auf allhier
Herr, wenn ich nur dich werde haben
Halleluja dem Heiligsten
Ich muss christlich vertragen
Ein Wolf mag immerhin im Schafpelz sich
Ihr, meine Feinde, die ihr jetzt mein
Wohl dem, in dessen reiner Brust
Harre, meine Seele, harre des Herrn
Welch Glück, dass, Gott, mein Herz
Gott, du hast von Jugend auf
Auf, Menschen, seht empor zum Herrn!
Meine Augen sind voll Tränen
Was bist du doch, o Seele, so betrübet
Sollen, Herr, die Eifersruten
Ich bin in dieser Welt verirret
Mag es denn je nicht anders sein
Auf dich, o getreuer Gott
Lass mich jetzt spüren, Jesu
Herr Christ, mein armes Seelelein
Einstmals spaziert ich hin und her
Christ ist mein Hirte, der mich fand
Ich wandle hier zufrieden
Werde munter, mein Gemüte
Ach Gott, du höchster starker Hort
Glaube, Kampf und Rechtfertigung
Wenn zur Vollführung deiner Pflicht
Wir glauben, ob wir’s schon nicht sehen
Wessen Glauben, Lieben, Hoffen
Mein Schöpfer steh mir bei
Entwinde dich der Erde Lüsten
Gelobt seist du, o Gott
Mein Herr Jesus mich erfreut
Geduld, die soll’n wir tragen
Gott, gib mir zu erkennen
Ein wahrer Christ in dieser Welt
Ist Gott die Liebe wesentlich
O Menschenkind, willst du mit Gott
Immer treibt ihr noch auf hohen Wogen
Wir bekennen einen Glauben
Mensch, gedenk an deinen Tod
Ach, was ist doch unsre Zeit?
Mein Gemüt, wie so betrübt
Mensch, klage nicht, als hätte Gott
Gott des Friedens, gib mir Frieden!
Wappne dich, mein Sinn, zu kämpfen
Gleichwie sich fein ein Vögelein
Wer das Kleinod will erringen
Jesus ist mein Leben
In bangen dunklen Stunden
Mein Gott, du bist gerecht
Das sei alle meine Tage
Ich bin entzückt und voller Freuden
Fasse dich in deinen Schmerzen
Wie oft such ich betrübt
Kommt, helft mir den Schönsten
Wie viel zum Vorbild für Herz und Sinn
Du hast ja dieses meiner Seele
O Mensch, schau, wer du bist!
O Herr, erhalt mich bei dein’m Wort
Gottes Reich u. Eigenschaften
Wer kann, o Gott, wie groß du bist
Mein Geist erhebet sich
Gott, deine Güte bet ich an
Ich bin, ich lebe: Gott du bist
Mein Gott, ich kann gar nicht ergründen
So weit die Menschen deine Welt
Fürwahr, du bist, o Gott, verborgen
Gott ist barmherzig und genädig
Gott, dessen starke Hand die Welt
O unerforschte höchste Macht
Wer kann dich gnug erheben
Gott, der Herr, der Mächtge zeuget
Herr, wir singen deiner Ehre
Unwandelbares Licht aus Gottes Macht
O Schöpfer, jedes deiner Werke
Hinauf, mein Geist, zu Gott empor
Zu Gott, o Seele, schwing dich auf
Vor dir ist alles offenbar
Gott, der ewig lebt und liebet
Du bist, o Gott, das Leben und das Licht
Schauet auf zur Sternenhalle
Gottes Wahrheit bringt mir Klarheit
Erhabner Schöpfer aller Welt
Das Wesen Gottes wird bekannt
Gott, wie verklärst du dich
Du ewger Vater, der die Welt
Wer kennet, Herr, die Grenzen deiner
Wer hat des Himmels schöne Pracht
Du schufst mich, Gott, dein Bild zu sein
Christuslied
Beglücktes Herz, was willst du haben
So tut nun, was das höchste Gut
Du, den uns Gott zum Mittler gab
Wer Jesum recht liebet
Edle Zeit, geliebte Stunden
Christus, das reine Gotteslamm
Mein Heiland, dein seliges Zeugengeschäfte
Der Herr ist mein Hirt ohn’ Beschwerd
Du treuer Heiland Jesu Christ
Jesus hat alls in seiner Hand
O Herzensfreud, o Lebenslicht
O du Gotteslämmelein
Reiselied
Was macht ihr, dass ihr weinet
Mir kanns nicht übel gehen
Wie mit grimmigem Unverstand Wellen
In Gottes Namen fahren wir
O süßer Freund des Pilgers, der da wallet
Das walt mein Gott, Gott sei mit mir
Tod und Ewigkeit
Ich sterbe, Gott wird mit euch sein
Ihr Vielgeliebten, gute Nacht
Ach, freilich weiß der Mensch nicht seine Zeit
Wenn ich vom Staube losgerissen
Nun ist, o Gott, mein Lauf vollbracht
Gott, der du bleibest, wie du bist
Ach Gott, wie kurz ist unsre Zeit
Bedenk allzeit dein letztes End
O Tod, o Tod, schreckliches Bild
O lieber Gott, Herr Jesu Christ
O, gehe nicht mit Beben
Es war, o Gott, dein heilger Wille
Wenn der Stifter der Geschlechter
Als ein Hirsch hat Verlangen
O Mensch, bedenk allzeit
Ich armer Mensch gar nichtes bin
Nicht lang ein Pilger dieser Zeit
Sieg, Sieg mein Kampf ist aus
Auf dem ungestümen Meere
Ach liebe Seel, gesegne gern
Hoch aus des Himmels Fernen schwebet
O finstre Nacht, wann wirst du doch
Haben wir Gutes von dem Herrn
Weg, Welt, ich eil dem Himmel zu
Es ist kein Grab, das dich umschließt
Stirbt jemand, so wie ich
Dieweil mein Stund vorhanden ist
Meine Seele müsse sterben
Weg mit euch, ihr Weltgeschäfte
Hör, Mensch, du seist groß oder klein
Ich merke, liebster Jesu, wohl
Fahr hin, o Welt
Herr, ich bin ein Gast auf Erden
Wenn der Stifter der Geschlechter
Zur Heimat droben in den Höhen
Geistliche Volkslieder
Meinen Heiland im Herzen
Was ist die Macht, was ist die Kraft
Autoren-Register
Quellen für die Biographien
Lebensläufe der Autoren
Melodien-Register
Gesangbuch-Register
Geplante Ausgaben
Neujahr
Das neue Kirchenjahr beginnt nach christlichem Verständnis mit Beginn der Adventszeit, das heißt am Samstagabend vor dem 1. Advent bei Einbruch der Dämmerung. Kirchenlieder, die sich auf diesen Neujahrstermin beziehen, können in der Regel aber auch anlässlich des kalendarischen Neujahrs am 1. Januar gesungen werden.
Liednummer 1
Wie ist mein Herz erfreut
1.) Wie ist mein Herz erfreut,
Wenn es vergnügt bedenket,
Wie viel mir Gottes Hand
In diesem Jahr geschenkt.
Wie er mich hat versorgt
Und väterlich bewahrt,
Und mich gesund und wohl
Bis diese Stund' verspart. (a)
2.) Wie kann mich solche Gnad',
Mein Vater, gnugsam preisen?
Ach, könnt' mein froher Geist
Recht dankbar sich erweisen!
O, dass doch all mein Blut
Wie eine Zunge wär
Und jeder Aderschlag
Erhübe deine Ehr'.
3.) Viel Gutes hast du mir
In diesem Jahr erzeiget,
Und deinen Segensstrom
Mir reichlich zugeeignet,
An Notdurft, Speis' und Trank
Hats niemals mir gefehlt,
Doch sind die Sterne eh',
Als deine Güt', gezählt.
4.) Wie ist mein Herz betrübt,
Wenn ich dabei erwäge,
Und vor dir, treuer Gott,
Bußfertig überlege,
Wie ich so undankbar
Dafür gewesen bin,
Und dass ich nicht gelebt
Nach meines Jesu Sinn.
5.) Denn, ach, die Sündenlust
Liegt mir auf meinem Herzen,
Ach, die genossne Lust
Bringt jetzo bittre Schmerzen,
Dass ich gesündigt hab,
Ach, leider tausendmal,
Was sag ich tausendmal:
So oft und ohne Zahl.
6.) Du wirst jedoch, mein Gott,
Dieselben mir verzeihen,
Und mir zur Besserung
Vom Himmel Gnad' verleihen.
Nimm weg die Schuld und Straf',
Vertilg' sie ganz und gar,
Und straf' deswegen nicht
Mich in dem neuen Jahr.
7.) Ich will mich dir hiermit
Zum Eigentum ergeben,
Die Seele samt dem Leib,
Verstand, Sinn, Geist und Leben.
Ach, schließ die Meinigen
In deine Fürsorg' ein
Und lasse, was ich hab,
Dir auch empfohlen sein.
8.) Beschütze ferner mich,
Und gib mir deinen Segen.
Erhalte, was ich hab,
Sei bei mir, und hingegen
Wend ab des Unglücks Sturm,
Und bleibe stets mein Gott,
Und habe Acht auf mich
Im Leben, Not und Tod.
9.) So will ich denn das Jahr
Mit dir, mein Gott, beschließen.
Ach, lass im neuen auch
Mich deiner Huld genießen.
Und sollt dasselbige
Vielleicht das letzte sein,
So führ mich durch den Tod
Zur Himmelsfreude ein.
(a) vor dem Wüten des Schicksals geschützt
Autor: Benjamin Schmolck (1672-1737)
Melodie: O Gott, du frommer Gott
Quelle: Gesangbuch-Nr. 73
Liednummer 2
Fest steht dein Bund, wie Felsen stehen
1.) Fest steht dein Bund, wie Felsen stehen,
Du Gott der Gnade, Gott der Treu!
Jahr' und Jahrhunderte vergehen,
Doch deine Huld ist täglich neu.
Wie preisen wir doch heute dich,
Gott der Erbarmung, würdiglich?
2.) Kein Krieg zerstörte die Altäre,
Kein Feind zertrat dein Heiligtum.
Noch singen wir zu deiner Ehre,
Noch predigt man von deinem Ruhm.
Durch Taufe, Abendmahl und Wort (a)
Lebt unter uns die Kirche fort.
3.) Doch, fragst du nach des Wortes Früchten,
Und bringst, was wir getan, ans Licht,
Um nach den Werken uns zu richten,
O Richter, so bestehn wir nicht.
Du trugst uns immer mit Geduld,
Wir aber häuften Schuld auf Schuld.
4.) Verwirf uns nicht im Zorn, verschone,
Gib uns nicht unsrer Taten Lohn.
Um Gnad' in dem geliebten Sohne
Flehn wir gebeugt vor deinem Thron:
Herr, mach uns sündiges Geschlecht
Im Glauben heilig und gerecht.
5.) O, lass es deinem Geist gelingen,
In diesem neuen Kirchenjahr
Die Macht der Sünde zu bezwingen,
Wo sie bisher noch herrschend war.
Heut' schwören wir dir ew'ge Treu,
O großer Bundesgott, auf's neu.
6.) Lass, wo wir heute niederfallen,
Dein unverfälschtes Gnadenwort
Bei unsrer Nachwelt noch erschallen,
Lass sie an diesem heilgen Ort,
Der Tauf' und deines Mahls (b) sich freun
Und Jesu Christi Glieder sein.
7.) Gib, dass wir selbst dich kindlich ehren,
Als dein geweihtes Eigentum.
Einst führst du uns zu jenen Chören,
Die ewig singen deinen Ruhm,
Wo man, zur Herrlichkeit erwählt,
Nicht mehr nach Erdenjahren zählt.
(a) Predigt
(b) das heilige Abendmahl
Autor: Johann Christoph Stockhausen (1725-1784)
Melodie: Wer nur den lieben Gott lässt walten
Quelle: Gesangbuch-Nr. 169
Liednummer 3
Gott lob, es ist von meinen Jahren
1.) Gott lob, es ist von meinen Jahren
Nun abermalen eins dahin,
Wie Ströme schnell vorüberfahren,
So seh ich, dass ich sterblich bin.
Jedweder Blick der kurzen Zeit
Führt näher zu der Ewigkeit.
2.) Ich weiß, mein Leben muss sich enden.
Und meine Jahre hören auf,
Doch alles steht in Gottes Händen,
Er führet meines Lebens Lauf.
Wie Gottes Hand mein Ziel gestellt,
So folg ich in - und aus - der Welt.
3.) Indessen preis ich deine Güte,
Du Vater der Barmherzigkeit,
Mit höchsterkenntlichem Gemüte,
Weil du mich bis auf diese Zeit
So väterlich, mein Gott, bedacht,
Und alles mit mir wohl gemacht.
4.) Lass mich nur dir zu Ehren leben,
Und zu des Nächsten Nutzbarkeit.
Und lass mir stets vor Augen schweben
Das Ende dieser kurzen Zeit,
Und lenke dadurch stets mein Herz
Von dieser Erde himmelwärts.
Autor: Justus Christoph Krafft (1732-1795)
Melodie: Wer nur den lieben Gott lässt walten
Quelle: Gesangbuch-Nr. 120
Liednummer 4
Ach Gott, vergib uns gnädiglich
1.) Ach Gott, vergib uns gnädiglich,
Was wir dies Jahr han wider dich
Gesündigt manigfältiglich.
2.) Durch Jesum Christum, deinen Sohn,
Nimm uns Sünder zu Gnaden an,
Weil Er für uns hat g'nug getan.
3.) Hilf durch dein' Geist, dass wir hinfort
Christlich leben nach deinem Wort,
Dich ehrn und preisen an allem Ort,
4.) Damit der Schatz und Segen dein'
Über uns alle insgemein
Zu Leib und Seel' könn' kräftig sein,
5.) Dass wir Dir dien'n in dieser Zeit
In Heiligung und G'rechtigkeit
Und dort erlang' die Seligkeit,
6.) Himmlischen Friede, Trost und Freud',
Die uns durch Christum ist bereit'
Hochgelobet in Ewigkeit.
Autor: Michael Sachse (1542-1618)
Melodie: ohne Angaben
Quelle: Gesangbuch-Nr. 150
Liednummer 5
Mit Gott gehn wir getrost dahin
1.) Mit Gott gehn wir getrost dahin,
Der künftgen Zeit entgegen.
Mit Gott! - Nimm dieses Wort zu Sinn,
Denn es hat Gottes Segen.
Allein damit
Tu jeden Tritt,
Das Herz zu Gott erhoben, -
Die Hilfe kommt von oben.
2.) Im Frieden wohnt, wer Gott vertraut,
In Ruh' an allen Orten.
Sein Lebensglück ist fest gebaut,
Ist Gott sein Fels geworden.
Der's Auge macht,
Sieht vor und wacht,
Der's Ohr pflanzt, wird dein Flehen,
Dein stilles Wort verstehen.
3.) Herz, deine Wünsche schick hinauf,
Gott wird zu allem raten.
Wohlan, mit ihm zum weitern Lauf,
Mit ihm in Wort und Taten!
Mit Gott allein,
So soll es sein!
Dich preisen deine Werke.
Sei mit uns, Gott der Stärke!
Autor: Friedrich August Christian Mörlin (1775-1806)
Melodie: Was Gott tut, das ist wohlgetan
Quelle: Gesangbuch-Nr. 115
Liednummer 6
Du gibst mir neue Kräfte
1.) Du gibst mir neue Kräfte,
Gott, der stets mit mir war.
Ich bring als erst' Geschäfte
Jetzt meinem Dank dir dar.
2.) Du gabst mir viel Erquickung,
Auch in dem herbsten Schmerz,
In meiner dunklen Schickung
Schlug ruhig doch mein Herz.
3.) Wer gab mir diese Ruhe?
Wer anders, Gott, als du!
In allem, was ich tue,
Fließt mir dein Segen zu.
4.) Ach, wie vermag ich Armer
Dir würdig Dank zu weihn!
Hilf mir, stets mehr, Erbarmer,
Wert deiner Huld zu sein!
5.) Regiere Herz und Wandeln,
Gib echten Christus-Sinn,
Dass ich im Denken, Handeln,
Ihm immer ähnlich bin.
6.) Und beben meine Knie
Und zittert meine Hand:
So segne Kampf und Mühe,
Erhelle den Verstand.
7.) Dass nie mein Mut erliege
Auf dornenvoller Bahn.
Und nimm mich nach dem Siege
Dann einst zu Ehren an.
Autor: Friederike Sophie Rudloff (1750-1789)
Melodie: Christus, der ist mein Leben
Quelle: Gesangbuch-Nr. 107
Liednummer 7
Gott, der du, wie du bist
1.) Gott, der du, wie du bist,
Ohn' allen Wechsel bleibest
Und unsrer Tage Zahl
In deinem Buche schreibest,
Du änderst Stund' und Zeit.
Mein Alter fliegt dahin,
Und ich bin das nicht mehr,
Was ist gewesen bin.
2.) Ich war einmal ein Kind
Und musste kindisch leben,
Die muntre Jugend war
Der Eitelkeit ergeben.
Doch deine Gnadenhand,
Mein Gott, war über mir
Und zog mich aus der Lust
Der schnöden Welt herfür.
3.) Wie mancher Unglücksflut
Hast du mich doch entrissen,
Darinnen ich gewiss
Verderben hätte müssen,
Wenn deine Güte mich
Nicht hätte so bewacht
Und endlich bis hierher
Sehr wunderlich gebracht.
4.) Ich preise, treuster Gott
In Demut deine Liebe
Und bitte, lass mich doch
Durch deines Geistes Triebe
Dir immer dankbar sein,
Erweck und führe mich,
Dass ich in allem Tun
Beständig lobe dich.
5.) Ich hab ein neues Jahr
Nun wieder angefangen,
Mir ist es unbekannt,
Was an mich wird gelangen,
Eh' dessen Lauf vergeht, -
Dir ist es schon bewusst.
Ach, lass an deiner Huld
Mich sehen meine Lust!
6.) Hilf, dass ich mich an dir
Mit Sünden nicht vergehe!
Gib, dass ich unverrückt
Im wahren Glauben stehe!
Lass mich in allem Tun
Dem Nächsten nützlich sein,
Und deinen Segen mir,
Was nötig, bringen ein.
7.) Erhalte meinen Leib
Und gib gesunde Glieder.
Kommt Krankheit über mich,
So heile mich auch wieder.
Bewahre väterlich,
Was du gegeben hast,
Und lindre, wie es gut,
Der schweren Sorgen Last.
8.) Soll ich auch dieses Jahr
Vielleicht mein Leben enden,
So wollest du den Tod
Mir noch zum besten wenden.
Nimm, Jesu, meinen Geist
Am Ende meiner Zeit,
Und lass bei dir mich sein,
In alle Ewigkeit!
Autor: Siegmund Bröstädt (1675-1725)
Melodie: Nun danket alle Gott
Quelle: Gesangbuch-Nr. 91
Erweckungslied
Das Erweckungslied ist ein Lied, das von seinem Charakter her den Glaubensschwung aufnimmt und ausdrückt, den der Sänger durch erlebte Gnadenzusagen und -beweise in seinem Leben erfahren durfte. Er ruft sich zu noch besserer Lebensführung, zu innigerem Gebet, zu noch tieferem Vertrauen auf und lässt andere an dieser Begeisterung teilhaben.
Liednummer 8
Wach auf, entschlafne Sünderseele
1.) Wach auf, entschlafne Sünderseele!
Wach auf, dein Heil kommt nah herbei,
Steig aus der düstern Trauerhöhle
Und mache dich von Sünden frei.
Die Nacht vergeht, der Tag bricht an,
Dass man im Lichte wandeln kann.
2.) Ach, Jesu, wecke mein Gewissen,
Dass ich beizeit mein Heil bedenk'.
Denn sollt' ich dieses Kleinod missen,
Das du mir gibst als ein Geschenk,
So würde meine Sündennacht
Durch deinen Glanz nicht hell gemacht.
3.) Gib, dass ich ableg alle Werke,
Die sonst die Finsternis gebiert,
Und gib mir deines Geistes Stärke,
Dass seine Kraft mein Herze rührt.
Leg mir des Lichtes Waffen an,
So bin ich himmlisch angetan. (a)
4.) Gib, dass ich wandle wie am Tage
In aller Tugend ehrbarlich,
Und ernstlich nach dem Guten jage,
So trifft mich kein Gewissensstich.
Treib alle Laster von mir aus,
So wird mein Herz dein Erb' und Haus.
5.) Lass nicht der Wollust Schmeicheleien,
Noch Hader, Neid und Trunkenheit
Mir Gift in meine Seele streuen,
Sie stürzen nur in Herzeleid.
Dem Leib gebühret nur sein Teil
Durch allzu vieles wird er geil.
6.) Dich, Jesu, wünsch' ich anzuziehen,
In wahrer Christenheiligkeit.
So stärk' du mich in dem Bemühen,
Und wasche rein mein Sündenkleid,
So werd' ich hier geschmückt und rein,
Und dort den Engeln ähnlich sein.
(a) gekleidet
Autor: D.J.L. Fröerisen (um 1751)
Melodie: Wer nur den lieben Gott lässt walten
Quelle: Gesangbuch-Nr. 120
Advent
Advent (lateinisch adventus ''Ankunft''), eigentlich ''adventus Domini'' (lat. für Ankunft des Herrn), bezeichnet die Jahreszeit, in der die Christenheit sich auf das Fest der Geburt Jesu Christi, Weihnachten, vorbereitet. Die Christen gedenken des bevorstehenden Festes der Geburt Jesu und feiern sie als Menschwerdung Gottes. Zugleich erinnert der Advent daran, dass Christen das zweite Kommen Jesu Christi erwarten. Mit der einsetzenden Dämmerung am Vorabend des ersten Adventssonntags beginnt mit der Adventszeit zugleich das neue Kirchenjahr. Die Adventszeit in der heutigen Form geht auf das 7. Jahrhundert zurück. Sie wurde ''tempus ante natale Domini'' (Zeit vor der Geburt des Herrn) oder ''tempus adventus Domini'' (Zeit der Ankunft des Herrn) genannt. In der römischen Kirche des Westens gab es zunächst zwischen vier und sechs Sonntage im Advent, bis Papst Gregor der Große ihre Zahl erstmals auf vier festlegte. Die vier Sonntage standen symbolisch für die viertausend Jahre, die die Menschen gemäß damaliger Auffassung nach dem Sündenfall auf den Erlöser warten mussten. Auf Betreiben Kaiser Konrads II. entschied eine Synode im Kloster Limburg am 3. Dezember 1038 in Anwesenheit des Kaisers, dass es vier Adventssonntage geben solle, der erste Adventsonntag also stets in der Zeit zwischen dem 27. November und dem 3. Dezember zu begehen sei, was zur Folge hat, dass die Adventszeit unterschiedlich lang ist und nicht immer vier volle Wochen umfasst, sondern zwischen 22 bis 28 Tage dauert, mit Ausnahme der Bistümer, die am Ambrosianischen Ritus festhalten, z.B. im Erzbistum Mailand, das eine sechswöchige Adventszeit feiert. Die liturgische Farbe der Adventszeit, die sich beispielsweise in der Farbe der Paramente (dem Altarbehang) ausdrückt, ist das ist Violett, womit an den Charakter der Fasten- und Bußzeit der Adventszeit erinnert wird. Im Mittelpunkt der biblischen Verkündigung in der Liturgie der einzelnen Adventssonntage steht die erhoffte Wiederkunft des Herrn, der Einzug Jesu in Jerusalem, Johannes der Täufer als 'Vorläufer Jesu und Maria, die Mutter Jesu. Im deutschen Sprach- und Kulturraum ist darüber hinaus der geschmückte Adventskranz mit vier oder 24 Kerzen untrennbar mit dem Ablauf der Adventszeit verbunden.
Liednummer 9
Auf, Seele, lass das Eitle stehn
1.) Auf, Seele, lass das Eitle stehn
Und schmück dich, wie du kannst, so schön,
Der Bräutgam kommt gegangen. (a)
Der Bräutgam, der dich herzlich liebt,
Und gar für dich sein Leben gibt,
Ach, eil ihn zu empfangen!
Laufe, kaufe,
Spezereien,
Zu bestreuen
Alle Straßen,
Wo er sich will sehen lassen.
2.) Eröffne deines Herzens Tür,
Denn sieh, er stehet schon dafür (b)
Und ruft mit süßen Worten:
Mach auf, o Zion, liebste Braut,
Mit der ich ewig mich vertraut,
Mit deine Herzens-Pforten.
Nimm mich, willig,
Auf zum Gaste,
Dass ich raste
In der Hütten,
Meiner liebsten Sulamiten. (c)
3.) Wie stehst du, Seele, dennoch still?
Hörst du nicht, was der Heiland will?
O, sei doch nicht so träge.
Geh, räuchre deines Herzens Haus,
Mit Myrrhen wahrer Buße aus,
Räum alles aus dem Wege.
Keine Steine
Schwerer Sünden,
Lass ihn finden,
Seine Freude
Ist ein Herz voll Angst und Leide.
4.) Herr Jesu, Gotts- und Menschensohn,
Nun sieh, es steht mein Herze schon
Für dich ganz aufgeräumet.
Ach ziehe, schönstes Jesulein,
Mit deinem Segen bei mir ein,
Ach, komm doch ungesäumet!
Schicke Blicke
Meinem Herzen,
Das in Schmerzen
Und in Tränen,
Oft sich pflegt nach dir zu sehnen.
5.) Ja, ja nun fühl ich schon in mir,
Dass Jesu, meine schönste Zier,
Ist in mein Herze kommen.
Es hat das schönste Jesulein,
Mich ganz durch seine Äugelein
In Liebe eingenommen.
Eia, eia,
Jubiliere,
Triumphiere,
Weil mein Leben,
Jesus, sich mir hat ergeben.
6.) Nun lass ich dich, mein wertes Licht,
Mein teurer Jesus, nimmer nicht, -
Nichts soll mich von dir scheiden.
Nun ist mir schon nichts mehr bewusst,
Als Jesus, - der ist meine Lust,
Im Kreuz und auch in Freuden.
Jesu, Jesu,
Lass mich sterben
Und ererben
Bald das Glücke,
Dass ich ewig dich anblicke.
(a) Nach christlicher Vorstellung ist der Leib
Christi die Kirche, dem er selbst als Haupt
vorsteht und die Gläubigen als Gliedmaße
zugehörig sind. Ein anderes Bild ist das der
Kirche als Braut Christi.
(b) davor
(c) Sulamith (auch Schulamit, Schulamith oder Shulamith) ist ein weiblicher Vorname hebräischen Ursprungs. Bekannt ist er durch seine Erwähnung im Alten Testament (aus dem Hohen Lied des Salomon, Kapitel 7 Vers 1). Der Vorname bedeutet im Hebräischen die Friedfertige.
Autor: Arnold Heinrich Sahme (1676-1734)
Melodie: Wie schön leuchtet der Morgenstern
Quelle: Gesangbuch-Nr. 255
Liednummer 10
Der Menschensohn war bei dem Vater
1.) Der Menschensohn war bei dem Vater
Als Gottes Sohn von Ewigkeit.
Er trug sich an zum Schuld-Erstatter
Als Urmensch in der Herrlichkeit.
Als weiser Rat (nichts war vergessen)
Hat er in Gottes Thron gesessen,
Weil er die Weisheit selber ist.
Er ist Angeber (a) aller Werke
Wie ich aus meiner Bibel merke,
Er unser Heiland, Jesus Christ.
2.) Er heißt auch Kraft der Gotteskräfte,
Er ist die Einheit aller Kraft,
O, dürft' ich, wie ich gerne möchte,
Was mein Geist hat von Ihm gedacht.
Ja, recht nach meinem Grund-Erkennen
Möcht' ich ihn die Zentralkraft nennen,
Die Urkraft der Reaktion. (b)
Das A und O, Anfang und Ende,
Und was ich Gott geziemend finde.
Kurz: Er ist Gott und Menschensohn!
3.) Er ist der Urheld aller Zeiten,
Denn er hat stets den Sieg gemacht.
Wem er unsichtbar ist zur Seiten,
Hat stets den Sieg davongebracht.
Auch fernerhin wird's ihm gelingen,
Die Feinde wird er schon bezwingen,
Die öfters jetzt noch trotzig sein.
Sie zu besiegen in dem Streiten,
Das sind ihm freilich Kleinigkeiten.
Das sieht der Glaube deutlich ein.
(a) Verkünder
(b) die Antwort
Autor: Johann Michael Hahn (1758-1819)
Melodie: Es ist noch eine Ruh vorhanden
Quelle: Gesangbuch-Nr. 515
Liednummer 11
Es wird wohl Winter weit und breit
1.) Es wird wohl Winter weit und breit,
Die kalten Winde wehn,
Die Erd' im weißen Totenkleid
Kann nicht vom Schlaf erstehen. -
2.) Mag wehn und brausen Sturm und Wind!
Der holde Lenz, des Himmels Kind,
Kommt ja zur Erde nieder,
Er kommt gewisslich wieder.
3.) Es stehn wohl trauernd Au'n und Höhn,
Denn ihre Kindlein sterben.
Sie blüheten so frisch und schön
Und müssen nun verderben. -
4.) Mag welken auch des Waldes Grün,
Mag auch der Blume Glanz verblühn.
Der Lenz kommt ja hernieder,
Und weckt die Toten wieder.
5.) Gefesselt ruht des Bächleins Fall,
Und Hain und Tal verstummen.
Wo bist du, süße Nachtigall?
Wo tönt der Biene Summen?
6.) Mag ruhn des hellen Bächleins Fall!
Mag schweigen Lerch' und Nachtigall!
Der Lenz kommt ja hernieder
Und weckt die Sänger wieder.
7.) Es wird wohl schwarze bange Nacht,
Wo ist der Tag geblieben?
Hat ihn des Dunkels strenge Nacht
Vom Himmelszelt vertrieben?
8.) Lass dunkeln nur die schwarze Nacht,
Ein lieber Vater droben wacht.
Bald sendet er ja wieder
Sein Morgenrot hernieder.
9.) Die Erde ruht im Totenkleid,
Von starrem Frost gebunden.
Schnell fliehen zwischen Freud und Leid
Des Lebens Tag' und Stunden.
10.) Mag sein! Mag schwinden Tag und Jahr!
Es kommt ein Kindlein wunderbar
In dunkler Nacht hernieder.
Bald, bald erscheint es wieder!
Autor: Friedrich Adolf Krummacher (1764-1845)
Melodie: ohne Angaben
Quelle: Gesangbuch-Nr. 576
Liednummer 12
Nun Hosianna, Davids Sohn
1.) Nun Hosianna, Davids Sohn,
Der du kommst aus des Himmels Thron
Zu allen armen Sündern.
Zieh ein! Zieh ein! Dir stehet hier
Ganz aufgeschlossen Tor und Tür
Bei deinen armen Kindern.
2.) Mein Herz will dich auch haben gern,
Du Gottes Sohn, du Davids Stern,
Du wahrer Weibes-Samen. (a)
Du Siloh (b), Heiland, Hirt und Heil,
Mein Bruder, Gnadenthron und Teil,
Komm in des Herren Namen.
3.) Komm, König, Friedefürst und Held,
Erlöser, Mittler, Lösegeld,
Du Licht und Trost der Heiden!
O Seligmacher, Hilf und Schutz,
Versöhner, Rat, Prophet und Trutz,
Zieh in mein Herz mit Freuden.
4.) Ach, sei gelobt Immanuel,
Der überwindet Tod und Höll',
Du Tilger meiner Sünden.
Ich bitte, kehre bei mir ein,
Wie wohl ein schlechtes Räumelein
Zur Wohnung du wirst finden.
5.) Denn du bist aller Herren Herr,
Ich Asch' und Staub, und da nichts mehr,
Willst du darin wohl liegen?
Das Haus ist freilich dein nicht wert,
Ich armer Mensch, ich arme Erd',
Wie will ich dich vergnügen?
6.) Ich dürfte nicht mehr bitten nun,
Dir aber ist darum zu tun,
Du sprichst: Gib mir dein Herze.
Willst es denn? So sei es dein,
Dem Herzen kann nichts besser sein
Als bei der Lebenskerze.
7.) Du willst es aber ganz allein.
O möcht' es nun doch sein so rein
Von allen fremden Gästen!
Du bringest mit Gerechtigkeit,
Im Heilgen Geiste Fried' und Freud'.
Was ist nun hier zum besten?
8.) Nimm in der Armutei (c) für gut
Mit Liebe, Ehre, Furcht, Demut
Und ganz gelassnem Willen.
Mein Glaube hänget fest an dir,
Dadurch du wohnen willst in mir,
O könnte das dich stillen.
9.) Ach, aber alles ist zu schwach,
Wo du nicht hilfest selbsten nach.
Darum seist du ersuchet.
Ei, stoße alles nur hinaus,
Was dir missfällt in diesem Haus,
Der Satan sei verfluchet.
10.) So nimm denn ein, was du gemacht,
Zieh in mein Herz, nimm es in Acht,
Dir sei es ganz ergeben!
Nun lass es stets sein deine Ruh',
Und schließ die Türen nach dir zu,
Willkommen, ach, mein Leben!
(a) Hinweis auf die Jungfrauen-Geburt Jesu Christi
(b) Siloh oder Schilo, auch Silo: Titel des Messias (Friedefürst), vgl. 1. Buch Mose, Kap. 49, Vers 10 und Jesaja, Kapitel 9, V. 6)
(c) Ort der (geistlichen) Armut
Autor: Ludmilla Elisabeth v. Schwarzb.-Rudolstadt (1640-1672)
Melodie: Kommt her zu mir, spricht Gottes Sohn
Quelle: Gesangbuch-Nr. 587
Liednummer 13
Freuet euch, ihr Christenleut
1.) Freuet euch, ihr Christenleut',
Frisch fröhlich singet alle,
Freut euch ihr Christenleut',
Frisch fröhlich singet alle,
Dass in der Luft erschalle,
Und Gott im hohen Himmel wohl gefalle,
Was vor so langer Zeit,
Die Alten hab'n begehret.
Des sind wir nun mehr gewähret, (a)
Gott hat uns mit seinem eignen Sohn
O, wie große Gnad' und Gütigkeit [verehrte.
Tut Gott an uns beweisen,
Drum wir zu aller Zeit
Mit schuldiger Dankbarkeit,
Ihn billig (b) ehren und preisen.
2.) Christ, Gottes Söhnelein,
Der du wahr' Mensch geboren,
Christ Gottes Söhnelein,
Der du wahr' Mensch geboren,
Ein Heiland auserkoren,
Zu stillen deines ewig' Vaters Zoren, (c)
Wir danken dir allein,
Für dein Güt', uns erzeiget,
Dadurch wir gebenedeiet, (d)
Und von all unsern Feinden sind gefreiet.
O, du süßes Jesu-Kindelein,
Dir einzig wir anhangen,
Hilf, dass wir allzugleich,
Das ewig' Himmelreich
Nach diesem Elend erlangen.
(a) das wird uns nun gewährt
(b) zu recht
(c) älteres Wort für 'Zorn'
(d) gesegnet
Autor: Bartholomäus Helder (1585-1635)
Melodie: ohne Angaben
Quelle: Gesangbuch-Nr. 601
Liednummer 14
Es kommt herbei die gnadenreiche Zeit
1.) Es kommt herbei die gnadenreiche Zeit,
Des freuet euch ihr werte Christenleut',
Lieblich zu singen alle seid bereit
Im fröhlichen neuen Jahre,
Erkennet heut die süße Wundertat,
So Gott nach seiner großen Güt' und Gnad',
An uns ganz väterlich bewiesen hat,
Singt all' mit Engelschare,
Er hat sein Sohn vom höchsten Thron,
Gesandt auf Erden
In knechtischen Gebärden, (a)
Auf dass wir seiner Herrlichkeit
Hernach in alle Ewigkeit,
Teilhaftig mögen werden.
2.) Darum Herr Christe, Gottes Söhnlein,
Der du uns durch die zarte Menschheit dein,
Erlöset hast vom Tod und Höllenpein,
Darin wir verloren waren,
Von Herzensgrund wir bitten inniglich,
Wollst ferner über uns erbarmen dich,
Vor Unfall Leibs und Seelen gnädiglich,
In künftiger Zeit bewahren
Dein heilsam Wort der Seelen Hort,
Rein lassen lehren
Und uns zu dir gekehren,
Dazu ein friedlich' Regiment verleihen
Auch ein seligs End'
Zuletzt uns all'n bescheren.
(a) Erscheinung
Autor: Bartholomäus Helder (1585-1635)
Melodie: ohne Angaben
Quelle: Gesangbuch-Nr. 601
Liednummer 15
Dein König Gott und Mensch zieht heute
Dein König Gott und Mensch zieht heute bei dir ein, Mit zweien Eselen, sanftmütig ohne Prangen. Er sucht kein weltlich' Reich auf Erden anzufangen, Deswegen sollst du auch nicht weltgesinnet sein. Die Gaben, welche dir will seine Zukunft geben. Sind Gotteshuld und -gnad, Gerechtigkeit und Leben.
Autor: Friedrich Konrad Hiller (1651-1726)
Melodie: ohne Angaben
Quelle: Gesangbuch-Nr. 502
Liednummer 16
Komm, Verlangen meiner Seelen
Komm, Verlangen meiner Seelen!
Längst gewünschter Himmelsschatz!
Komm in meine Herzenshöhle,
Komm und nimm darinnen Platz!
Warum willst du fraußen stehen?
Tritt doch, liebster Freund, herein!
Du wirst ja nicht von mir gehen?
Weil Du willst mein eigen sein.
* * * * * * * * * * * *
Du Heiland wirst mich nicht verschmähen,
Ein lieber Gast bei mir zu sein.
Ach, lass mich nicht vergeblich hoffen,
Mein Herz steht dir zum Zimmer offen,
kehrst Du nicht selber bei mir ein.
So ist es ganz um mich geschehen,
Du Heiland wirst mich nicht verschmähen,
Ein lieber Gast bei mir zu sein.
Autor: Friedrich Konrad Hiller (1651-1726)
Melodie: ohne Angaben
Quelle: Gesangbuch-Nr. 502
Liednummer 17
Lass ab, du freches Menschenkind
1.) Lass ab, du freches Menschenkind
Von deinem Gräuelsünden!
Dass dich der Tag nicht schlafend findt,
Der alles wird entbinden:
Da Himmel, Erd' und was nur ist,
Urplötzlich und in schneller Frist,
Im Feuer muss verbrennen.
2.) Heb deine Augen auf und sieh'
Die Zeichen nah' und ferne,
Wie uns dies alles da und hie
Verkündt Sonn', Mond und Sterne.
Die Wasser brausen ungestüm,
Wie wütet nicht der Wetter Grimm,
Wie toben nicht die Winde.
3.) Man hört von Krieg und Kriegsgeschrei
Von Würgen und von Morden.
So sind Betrug und Heuchelei
Nun freie Künste worden.
Wo aber bleibt die Lieb' und Glaub'?
Die sind, ach, leider! in dem Staub
Der Eitelkeit zerstoben.
4.) Drum nimm du diese Zeichen wahr,
Die Christus dir beschreiben:
Eh dich das wetter der Gefahr
In Abgrund hingetrieben,
Da von der ungeheuren Pein
Wird nimmer keine Rettung sein,
In Ewigkeit zu hoffen.
5.) Du aber, der du immer hast
Der Frommheit dich beflissen,
Denk, dass du werdest aller Last
Des Jammers bald entrissen.
Indem die rechte Sommerszeit, (a)
Der angenehmsten Lieblichkeit,
Sich nunmehr zu uns nahet.
6.) Gott holt dich heim in seine Stadt,
In's Paradies der Freuden,
Da dir dein liebster Jesus hat
Dergleichen Erb' beschieden,
Das noch kein menschlich‘ Sinn berührt,
Auch Aug', noch Ohr nie hat gespürt,
Auch in kein Herz ist kommen.
7.) Ach, hilf, Herr Jesu, dass wir nicht
Dies unser Heil verscherzen,
Dass nicht des Glaubens Öl gebricht (b)
Den Lampen unsrer Herzen.
Damit, wenn Du brichst schnell herein,
Wir mögen in Bereitschaft sein,
Entgegen dir zu gehen.
(a) Sinnbild der Ewigkeit
(b) fehlt, ausgeht
Autor: Friedrich Konrad Hiller (1651-1726)
Melodie: Es ist gewisslich an der Zeit
Quelle: Gesangbuch-Nr. 502
Liednummer 18
Was kann aus Nazareth
1.) Was kann aus Nazareth,
So fragst du, Gutes kommen?
Wenn du zuerst das Wort
Von Jesu hast vernommen.
Verschmähet von der Welt,
Verachtet war die Stadt,
In welcher Gott der Welt
Das Heil bereitet hat.
2.) Was niedrig ist hat Er
In seinem Rat erwählet,
Indes das Menschenherz
Auf Macht und Glanz nur zählet!
Doch Erdenglanz und Macht
Verschmäht der Herr der Welt,
Der Zeit und Ort ersieht, (a)
So wie es ihm gefällt.
3.) Drum frage nicht, mein Herz!
Nein, lieber komm und siehe,
Ob nicht der Gnade Zug
Zu deinem Heil dich ziehe.
O, komm und säume nicht!
Der Heiland steht bereit.
O, siehe, was du siehst
Ist Huld und Freundlichkeit!
4.) Ist je ein Menschenherz
Zu Jesu hingekommen,
Das er nicht liebevoll
An seine Brust genommen?
Ließ er den Augen nicht,
Die nach ihm gläubig sehn,
Der alten Blindheit Nacht
Durch Christus Licht vergehn?
(a) erwählt
Autor: Johann Christian Wilhelm August Hopfen-
sack (1801-1874)
Melodie: O Gott, du frommer Gott
Quelle: Gesangbuch-Nr. 607
Liednummer 19
Siehe, das ist Gottes Lamm
1.) Siehe, das ist Gottes Lamm,
Das die Sünde hat getragen
Für die Welt,
Als der Satan sich gestellt,
Alle Menschen zu verklagen.
Gottes Geist zeigt selbsten frei,
Dass es Jesus Christus sei.
2.) Siehe, das ist Gottes Lamm,
Das Johannes hat gesehen:
Als es kam,
Und von ihm die Taufe nahm,
Die im Jordan ist geschehen.
Gottes Geist zeigt selbsten frei,
Dass es Jesus Christus sei.
3.) Siehe, das ist Gottes Lamm,
Dessen Blut uns hat versöhnet,
So, dass wir
Werden dort mit Engels-Zier
Und mit Palmen schön gekrönet.
Gottes Geist zeigt selbsten frei,
Dass es Jesus Christus sei.
4.) Siehe, das ist Gottes Lamm,
Unser Heil, und unser Leben,
Dem wir heut'
Und auch dort in Ewigkeit,
Wollen Preis und Ehre geben.
Gottes Geist zeigt selbsten frei,
Dass es Jesus Christus sei.
Autor: Johann Christoph Frauenholtz (1684-1754)
Melodie: ohne Angaben
Quelle: Gesangbuch-Nr. 686
Liednummer 20
Auf machet eure Tore weit
1.) Auf machet eure Tore weit,
Ihr hochbetrübten Sünder,
Es kommt der Herr der Herrlichkeit,
Der Höllen Überwinder!
Der König über Israel!
Auf, jauchze, du betrübte Seel'!
Seid froh, ihr Jesuskinder.
2.) Ihr Zions-Töchter geht heraus,
Den König anzuschauen.
Auf, schmücket euer Seelen-Haus,
Ihr Völker, ihr Jungfrauen!
Empfanget euren Seelen-Schatz,
Ihr Salems-Bürger machet Platz
In euren Herzens-Auen.
3.) Ruft: Hosianna in der Höh'!
Messias ist vorhanden!
Er kommt herein von Betphage (a)
Und führt mit sich in Banden
Den Teufel, Sünde, Höll' und Tod,
Der starke, mächt'ge Zebaoth
Die Feinde macht zu schanden.
4.) Auf, streuet Rosen, Palmenzweig
In alle Zions-Gassen.
Der Himmelskönig wird bei euch
Durch seine Marter-Straßen
Einziehen zu Jerusalem.
Auf, freuet euch zu Bethlehem! -
Gott wird uns nicht verlassen.
5.) Es will der ein'ge Gottessohn
Für alle Menschen sterben
Und uns die grüne Lebens-Kron'
Mit seinem Blut erwerben.
Er spricht: Kommt alle her zu mir,
Ich schließ euch auf die Himmels-Tür,
Ihr meine Himmels-Erben.
6.) O große Lieb'! O, große Gnad'!
Der Heiland aller Heiden
Vertilget unsre Missetat
Durch sein Verdienst und Leiden!
Er führt uns aus der Höllen-Qual
Und durch das finstre Todestal
Zu ew'gen Himmelsfreuden.
(a) Dorf auf dem Ölberg in der Nähe von Bethanien. Gemeint ist hier wohl: Dort ist unser Lebensziel
Autor: Benedikt Kunstmann (1648-1705)
Melodie: Allein Gott in der Höh sei Ehr
Quelle: Gesangbuch-Nr. 669
Liednummer 21
Herzenskönig, mein Verlangen
1.) Herzenskönig, mein Verlangen!
Komm, und lasse dich umfangen,
Komm, mein Herz steht offen dir,
Komm, ich warte mit Begier.
2.) Ich will Tor und Tür aufschließen,
Deiner Liebe zu genießen.
Herzensschatz, Immanuel,
Komm, ergötze meine Seel'.
3.) Komm, erquicke meine Glieder
Und stärk mich Betrübten wieder.
Zieh in mein Gewissen ein
Und mach mich von Sünden rein.
4.) Kehre ein, mein Heil, mein Leben,
Alles sei dir übergeben,
Lasse meines Herzens Schrein
Jesu, dein Adventsschloss sein.
5.) Dir zu Ehren will ich streuen
Palmenzweig' und Siegesmaien,
Herzenskönig, komm herein,
Du sollst meine Freude sein.
6.) Deine Qual, dein bittres Leiden
Bring mich zu den ew'gen Freuden.
Wenn ich sage: Welt, ade!
Hosianna in der Höh'!
Autor: Benedikt Kunstmann (1648-1705)
Melodie: Ach, wenn doch mein Jesus käme
Quelle: Gesangbuch-Nr. 669
Liednummer 22
Komm Jesu, meiner Seelen Heil
1.) Komm Jesu, meiner Seelen Heil,
Ach gehe nicht vorüber,
Ach komm, des Herzens Trost und Teil!
Nichts hab und weiß ich lieber,
Als Dich,
Mein Licht.
Verschmäh mich nicht,
Du König aller Ehren,
Wollst doch bei mir einkehren.
2.) Geh auf in mir, du Jakobsstern,
Komm, helles Licht der Heiden,
Du Zions-Hilf' und Bilder-Kern,
Du starker Trost im Leiden.
Ach, komme doch,
Das Kreuzesjoch
Will mich zu Boden drücken,
Du aber kannst erquicken.
3.) Ach, ich bin elend, bloß und arm
Und kann mir selbst nicht raten.
Getreuer Heiland Dich erbarm',
Tilg meine Missetaten,
Mach mich bereit
Zu dieser Zeit,
Und deinen Geist verleihe,
Der meine Seel' erneue.
4.) Zwar meine große Sündenschuld
Sollt billig (a) Dich abschrecken.
Du aber willst mit Lieb' und Huld
Die Sündenmeng' bedecken.
Dein teures Blut
Macht alles gut,
Mehr als der Purpur glänzet
Und was mir fehlt, ergänzet.
5.) So geb ich denn mein Herz und Sinn,
So gut Du es bestellet,
Mein Jesu, Dir zur Wohnung hin,
Gehorsam Dir gefället.
Ich weiß, Du wirst,
O Lebensfürst,
Mich gnädiglich