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Parker räumt die "Robis" ab: Butler Parker 156 – Kriminalroman
Parker räumt die "Robis" ab: Butler Parker 156 – Kriminalroman
Parker räumt die "Robis" ab: Butler Parker 156 – Kriminalroman
Ebook133 pages1 hour

Parker räumt die "Robis" ab: Butler Parker 156 – Kriminalroman

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About this ebook

Butler Parker ist ein Detektiv mit Witz, Charme und Stil. Er wird von Verbrechern gerne unterschätzt und das hat meist unangenehme Folgen. Der Regenschirm ist sein Markenzeichen, mit dem auch seine Gegner öfters mal Bekanntschaft machen. Diese Krimis haben eine besondere Art ihre Leser zu unterhalten.
Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv – spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht!

Butler Parker zeigte zurückhaltendes Wohlwollen. Er sah sich einem recht merkwürdigen Gebilde gegenüber, das ihn an eine Regentonne erinnerte, auf die man einen Wassereimer gesetzt hatte. Die Konstruktion lief auf Rollen und zeigte eine verblüffende Beweglichkeit. Es gab da ferner zwei Metallarme, die überlang wirkten und in Greiferklauen endeten. Einer dieser Arme ging hoch und schob sich Parker entgegen. Dabei öffneten sich die drei Finger der Metallhand. Parker gewann den Eindruck, daß das Gebilde mit ihm einen Händedruck tauschen wollte. »Willie möchte Sie begrüßen«, sagte Harold Peters und rückte seine randlose Brille zurecht, »Willie ist ein höflicher Roboter.« »Ich erlaube mir, die Absicht für die Tat zu nehmen«, erwiderte Josuah Parker, der keineswegs daran interessiert war, sich die Hand zerquetschen zu lassen. »Sie haben wirklich nichts zu befürchten«, versicherte Harold Peters eindringlich, »seine Klaue paßt sich Ihrem Händedruck genau an.« »Beeindruckend, wenn man so sagen darf.« Parker dachte nicht daran, dieses unnötige Risiko einzugehen. Die Klaue mit den drei Fingern machte einen sehr harten Eindruck. »Ich möchte ihnen nicht vorgreifen«, ließ Agatha Simpson sich vernehmen, als der Roboter sich ihr zuwandte. Er hatte registriert, daß Parker an einem Händedruck nicht weiter interessiert war. Das Gebilde kurvte nun auf die ältere Dame zu, die unwillkürlich einen halben Schritt zurückwich.
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateJan 15, 2019
ISBN9783740940973
Parker räumt die "Robis" ab: Butler Parker 156 – Kriminalroman

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    Parker räumt die "Robis" ab - Günter Dönges

    Butler Parker

    – 156 –

    Parker räumt die Robis ab

    Günter Dönges

    Butler Parker zeigte zurückhaltendes Wohlwollen.

    Er sah sich einem recht merkwürdigen Gebilde gegenüber, das ihn an eine Regentonne erinnerte, auf die man einen Wassereimer gesetzt hatte. Die Konstruktion lief auf Rollen und zeigte eine verblüffende Beweglichkeit. Es gab da ferner zwei Metallarme, die überlang wirkten und in Greiferklauen endeten. Einer dieser Arme ging hoch und schob sich Parker entgegen. Dabei öffneten sich die drei Finger der Metallhand. Parker gewann den Eindruck, daß das Gebilde mit ihm einen Händedruck tauschen wollte.

    »Willie möchte Sie begrüßen«, sagte Harold Peters und rückte seine randlose Brille zurecht, »Willie ist ein höflicher Roboter.«

    »Ich erlaube mir, die Absicht für die Tat zu nehmen«, erwiderte Josuah Parker, der keineswegs daran interessiert war, sich die Hand zerquetschen zu lassen. »Sie haben wirklich nichts zu befürchten«, versicherte Harold Peters eindringlich, »seine Klaue paßt sich Ihrem Händedruck genau an.«

    »Beeindruckend, wenn man so sagen darf.« Parker dachte nicht daran, dieses unnötige Risiko einzugehen. Die Klaue mit den drei Fingern machte einen sehr harten Eindruck.

    »Ich möchte ihnen nicht vorgreifen«, ließ Agatha Simpson sich vernehmen, als der Roboter sich ihr zuwandte. Er hatte registriert, daß Parker an einem Händedruck nicht weiter interessiert war. Das Gebilde kurvte nun auf die ältere Dame zu, die unwillkürlich einen halben Schritt zurückwich. Sicherheitshalber brachte sie ihren perlenbestickten Pompadour in leichte Schwingung.

    »Ich werde Ihnen beweisen, wie ungefährlich Willie ist«, sagte Harold Peters und räusperte sich. Der Roboter reagierte erneut. Der Kopf, der an einen Wassereimer erinnerte, fuhr blitzschnell herum, die augenähnlichen Sensoren konzentrierten sich auf den Erfinder. Dann wieselte Willie auf Harold Peters zu und streckte erneut seine Klaue aus.

    »Sie werden sehen, daß nichts passiert«, prophezeite der Erfinder und schob seine Hand vertrauensvoll in die Klaue.

    Lady Agatha beugte sich hoffnungsfroh vor und wartete darauf, daß der Erfinder vor Schmerz aufschrie, doch nichts dergleichen geschah. Willie erwies sich als artiger Roboter, der genau wußte, was er zu tun hatte. Nachdem Harold Peters die Klaue ausgiebig geschüttelt hatte, zog Willie den Metallarm wieder zurück, gab einen quiekenden Ton von sich und surrte auf seinen bestens geschmierten Rollen zurück zur Ziegelwand der kleinen Werkshalle.

    »Nun, Mylady, sind Sie überzeugt?« fragte Harold Peters.

    »Überhaupt nicht«, gab die passionierte Detektivin offen und ungeniert zurück, »Kunststücke dieser Art, mein Bester, habe ich schon häufig gesehen. Sagen Sie, Mr. Parker, mußte ich mich auch schon mal mit Robotern herumschlagen, die außer Kontrolle geraten waren?«

    »In der Tat, Mylady«, bestätigte Josuah Parker und deutete eine knappe Verbeugung an.

    »Sagen Sie mir, Peters, warum ich mein knappes Geld ausgerechnet in Ihren Roboter stecken soll?« fragte Agatha Simpson weiter, »wozu haben Sie ihn überhaupt konstruiert? Wer soll dieses Stück Blech kaufen?«

    »Firmen jeder Art«, erwiderte Harold Peters, »denken Sie an Lagerhallen, die bis jetzt aufwendig geschützt werden müssen, damit sich keine Diebe einschleichen, Mylady. Willie und seine Nachfolger werden Nachtwachen jeder Art überflüssig machen.«

    »Das müssen Sie mir näher erklären«, verlangte die interessierte Dame. Sie warf noch einen skeptischen Blick auf Willie, bevor sie sich umwandte und dann die kleine Werkshalle verließ. Harold Peters folgte, während Josuah Parker noch einen Moment stehen blieb und den Roboter musterte.

    Willies augenähnliche Sensoren glühten plötzlich und richteten sich auf den Butler. Dann löste Willie sich von der Ziegelwand und surrte schnell und lautlos dem Butler entgegen. Dabei hob Willie die Panzerarme und öffnete die Klauen. Man sah es dem Roboter deutlich an, daß er keineswegs daran dachte, nun auch Parker per Handschlag begrüßen zu wollen.

    Während Lady Agatha und Harold Peters bereits die Tür passierten, umkreiste Willie den Butler und hinderte ihn daran, den beiden Vorausgehenden zu folgen. Willies Augen glühten immer wieder auf, eine Art Mund öffnete sich.

    »Stehenbleiben, Hände hoch!« verlangte der Lautsprecher hinter dieser Mundöffnung. Die Stimme klang blechern, monoton und computerhaft.

    »Stop«, antwortete Josuah Parker mit relativ scharfer Stimme.

    »Hände hoch«, antwortete Willie und beendete seine Umkreisungen. Er baute sich vor Parker auf und ... streckte dann die Arme noch weiter aus. Sie wurden zu Teleskopen, und die beiden Klauen schlossen und öffneten sich in einer Art und Weise, die bedrohlich und unheimlich war.

    Josuah Parker wich ein wenig zurück und hob dabei leicht seinen Universal-Regenschirm. Er wußte bereits jetzt, daß der Roboter unprogrammäßig arbeitete. Irgend etwas in seinem Inneren schien aus dem Kurs geraten zu sein.

    Willies Klauen schnappten nach Parker und konzentrierten sich auf dessen Oberarme. Parker verzichtete darauf, den Roboter noch mal zur Ordnung zu rufen. Um Unheil zu vermeiden, stach der Butler mit der Spitze seines Schirmes auf ein drittes Auge oben auf der Stirn und löste mit diesem nachdrücklichen Stich einen Kurzschluß aus.

    Willies Augen wurden matt, eine Art Husten und Röcheln kam aus seinem angedeuteten Mund. Dann sauste der Roboter zurück, fuhr in wilden Schlangenlinien durch die kleine Werkstatt und hielt im Hintergrund auf eine schmale Tür zu, die geschlossen war.

    Sie blieb es nicht lange.

    Willie, der wohl die Orientierung verloren hatte, brauste mit viel Fahrt gegen das Türblatt, zersplitterte es und schob die Trümmer mit der Unterkante seines tonnenförmigen Körpers zur Seite. Wenig später war der Roboter im Nebenraum verschwunden, doch er war noch laut und deutlich zu vernehmen.

    Er schien mit Werkstoffen verschiedenster Art kollidiert zu sein. Parker hörte ein Scheppern und Krachen, als würden Blechtafeln Umstürzen. Dann gingen eindeutig Scheiben zu Bruch, anschließend wohl Kanister.

    Willie machte akustisch deutlich, wie gut er war.

    *

    »Wo haben Sie denn gesteckt, Mr. Parker?« fragte Lady Simpson grollend. »Ich glaube, daß ich mich bereits langweile.«

    Die ältere Dame, groß, stattlich und majestätisch wirkend, befand sich in einem Empfangsraum, der mit einfachen Möbeln und mit einer Sitzgruppe ausgestattet war.

    »Mylady mögen entschuldigen«, antwortete Josuah Parker, das Urbild des hochherrschaftlichen englischen Butlers, »der Roboter mußte durch meine Wenigkeit erst zur Ordnung gerufen werden.«

    »Was stelle ich mir darunter vor, Mr. Parker?« wollte Lady Agatha wissen.

    »Der Roboter zeigte eine gewisse Neigung, meine Wenigkeit zu attackieren«, beantwortete Parker die Frage, »nach einem Intermezzo verließ er die Werkshalle, wobei er eine Tür in ihre Bestandteile zerlegte.«

    »Sehr schön.« Sie nickte wohlwollend. »Was halten Sie eigentlich von diesem Roboter, Mr. Parker?«

    »Geräte ähnlicher Bauart, Mylady, dürften sich bereits auf dem Markt befinden.«

    »Eben.« Sie nickte nachdrücklich. »Ich denke, ich werde mein Geld zusammenhalten und in dieses Unternehmen auf keinen Fall einsteigen. Machen Sie das diesem Mr. Peters, oder wie immer er heißen mag, deutlich klar.«

    »Mr. Harold Peters wird gleich zurückkehren, Mylady?«

    »Das möchte ich ihm dringend raten«, gab sie zurück, »er stand plötzlich auf und stürmte hier aus dem Raum. Er hatte in seiner Rocktasche einen Piepser gehört.«

    »Vermutlich ein Signalgeber, Mylady.«

    »Das sagte ich ja gerade.« Sie räusperte sich. »Es ist eine Unverschämtheit, eine Lady Simpson warten zu lassen. Ich werde ...«

    Sie kam nicht mehr dazu, ihren Satz zu beenden. Die Tür zum Empfangsraum öffnete sich. Der Erfinder taumelte herein und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Sein Anzug war zerrissen, das Haar zerzaust. Harold Peters blutete aus einigen Rißwunden.

    »Hilfe«, stöhnte er und fiel auf die Knie, »Willie spielt verrückt und ...«

    Auch er kam nicht mehr dazu, den Satz zu vollenden. Parker hörte ein hartes Rollen und dachte sofort an den Roboter, von dem er eben erst attackiert worden war. Und er sollte sich nicht getäuscht haben. Nach wenigen Sekunden tauchte Willie auf und machte einen äußerst aggressiven Eindruck. Der Roboter kurvte durch die Tür und stoppte kurz vor Peters, der sich verzweifelt mühte, aus der Reichweite der Arme und Klauen des Roboters zu kommen. Der Erfinder kroch auf Händen und Füßen zur Sitzgruppe, um sich hinter ihr in Sicherheit zu bringen.

    Willie übersah Lady Simpson und den Butler. Aus dem dritten Auge auf der Stirn stiegen leichte Rauchwolken. Der Roboter öffnete und schloß seine dreifingrigen Klauen wie Scheren und ließ die Panzerarme noch weiter ausfahren.

    »Warten Sie doch, Mr. Parker«, sagte die ältere Dame, als der Butler sich hilfreich einschalten wollte, »ich bin doch sehr gespannt, ob der Erfinder sich helfen kann.«

    »Hilfe«, stöhnte Harold Peters erneut und steuerte eine Ecke an. Willie folgte schnell und hartnäckig. Er schien etwas gegen Peters zu haben und unterstrich deutlich, daß er mit seinen Klauen zuschnappen wollte.

    »Nun haben Sie sich gefälligst nicht so«, grollte die Lady und beugte sich neugierig vor, »hat der Roboter Sie so zugerichtet?«

    »Er... Er spielt verrückt«, hechelte Peters und streckte abwehrend die

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