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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 513: Und die See ging hoch...
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 513: Und die See ging hoch...
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 513: Und die See ging hoch...
Ebook109 pages1 hour

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 513: Und die See ging hoch...

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Eine gläserne Walze rollte auf die "Bonifacio" zu. Ihr Wasser war allerdings pechschwarz, auf dem Kamm stand weißer Schaum. Fauchend und donnerend raste sie heran. Die Galeone wurde hochgehoben und wild durchgeschüttelt. Eine Riesenfaust hämmerte auf sie ein. Unglaubliche Mengen Wasser ergossen sich über die Decks und donnerten schäumend nach achtern. Die Kerle, die am Niedergang standen, wurden überspült und von den Beinen gerissen. Brüllend klammerten sie sich irgendwo fest. Die nächste Walze schlug von Backbord zu. Sie waren noch nicht richtig auf den Beinen, als die Galeone so weit nach Steuerbord überkrägte, daß die Rüsten durchs Wasser schleiften...
LanguageDeutsch
PublisherPabel eBooks
Release dateMay 3, 2019
ISBN9783954399215
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 513: Und die See ging hoch...

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    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 513 - Fred McMason

    9

    1.

    Philip Hasard Killigrew, Dan O’Flynn, Batuti und Sam Roskill lagen in überhöhter Deckung oberhalb des Strandes und hatten den gesamten Schauplatz vor sich. Von hier aus konnten sie alles beobachten, was sich in der Bucht am Rum Point von der Insel Grand Cayman abspielte. Und da tat sich eine ganze Menge.

    Zwei Gruppen prallten hart aufeinander. Die eine bestand aus dem Korsen und fünf Kerlen, die andere aus dem Bootsmann Moleta und dreiundzwanzig Kerlen. Diese Kerle waren von einem heillosen Zorn erfüllt, weil sich della Rocca heimlich abgesetzt hatte und gar nicht daran dachte, sie an seinem Reichtum zu beteiligen.

    Weder Moleta noch der Korse wußten, daß sich noch weitere Zuschauer auf der Insel befanden.

    Allerdings wußte auch della Rocca nicht, daß er von Moleta und seinen Schlagetots bereits sehnsüchtig erwartet wurde. Die Kerle wollten die Perlenverstecke aus ihm herauskitzeln, notfalls mit dem Messer.

    Hasard und Dan beobachteten, wie die Jolle auf den Strand gepullt wurde. Die fünf Kerle des Korsen waren nur mit Pistolen bewaffnet, und die steckten noch in ihren Gürteln.

    Batuti und Sam Roskill blickten zu der Zweimastschaluppe des Korsen, die in der Bucht vor Anker gegangen war. Weitere Kerle befanden sich nicht an Bord. Alle waren zum Strand gepullt.

    „Jetzt gibt es Mord und Totschlag, prophezeite Sam Roskill, dessen Aufmerksamkeit sich jetzt ebenfalls auf den Strand konzentrierte. „Die Kerle sind völlig ahnungslos und rennen in den Hinterhalt. Gleich wird man alle abknallen.

    „Alle nicht, versicherte Hasard, der sich die Hintergründe schon zusammengereimt hatte. „Einer bleibt ganz sicher am Leben, denn der wird noch gebraucht.

    „Sollen wir nicht eingreifen, Sir?" fragte Sam.

    Hasard warf ihm nur einen kurzen Blick zu.

    „Nein, sagte er dann hart. „Wir greifen nicht ein, egal was hier passiert. Ich habe keine richterliche Funktion, und ich will mir auch keine anmaßen. Außerdem ist einer von diesen Kerlen immer schlechter und mieser als der andere. Wenn diese wüste Horde untereinander zerfallen ist und sich gegenseitig an die Kehlen springt, dann soll sie das tun. Mir ist das Risiko zu groß, bei diesen Halunken eventuell als Schlichter aufzutreten. Das würde nie den Tod oder auch nur die Verletzung eines meiner Männer rechtfertigen.

    „Das stimmt", sagte Sam nachdenklich.

    „Für wen sollte man denn auch Partei ergreifen? fragte Dan O’Flynn. „Für den Korsen oder für den Anführer der anderen Halunken? Um Himmels willen! Unser Kapitän sieht das ganz richtig. Sollen sie sich an die Kehlen gehen, das ist nicht unser Bier.

    Hasard dachte nicht im Traum daran, bei diesen Schnapphähnen und Schlagetots Partei zu ergreifen. Sie alle waren miese Bastarde, Piraten, Galgenstricke und heimtückische Mörder, die etliche Menschenleben auf dem schmutzigen Gewissen hatten. Sie waren so tief gesunken, daß sie sich nicht scheuten, für ein paar lumpige Kröten die eigene Mutter zu verkaufen.

    Wie sie charakterlich waren, so sahen sie auch aus. Sie trugen dreckige Lumpen, Fetzen, schmutzige Kopftücher oder ausgefranste Hosen zu schmierigen Hemden. Einer trug ein turbanähnliches Gebilde auf dem Schädel, das offenbar aus einem alten Unterrock zusammengedreht war. Der Kerl war fast schwarz im Gesicht, hatte aufgedunsene Lippen und die Visage voller Narben. Er lauerte mit angeschlagener Muskete hinter dem Gestrüpp und grinste hinterhältig, weil seine eigenen Kumpane jetzt ahnungslos in den Hinterhalt liefen.

    Der Perlenhai, wie Hasard den Korsen nannte, schien noch ein wenig mißtrauisch zu sein. Immer wieder sah er sich aus den Augenwinkeln lauernd nach allen Seiten um. Er suchte auch nach Spuren im Sand, doch die hatten die anderen Schnapphähne rechtzeitig und sehr gründlich verwischt.

    Die Jolle lief mit einem leisen Knirschen auf den Strand. Der Korse sah sich wieder nach allen Seiten um, bevor er hinaussprang. Als die anderen folgten, gab er ihnen durch Handzeichen zu verstehen, daß sie die Jolle auf den Sand hochziehen sollten.

    Die fünf Kerle taten das. Dann ließen sie von der Jolle ab und sahen sich neugierig um.

    Hinter dem Ufergestrüpp hoben sich die Musketenläufe unmerklich in die Höhe. Die Läufe waren so dreckig und schmierig, daß sie nicht einmal das Sonnenlicht reflektierten, was sie eventuell hätte verraten können.

    Della Rocca stand breitbeinig auf dem Sand und sah sich noch einmal um. Seine fünf Kerle gingen ein paar Schritte weiter.

    Dann wurden sie kaltblütig abgeschossen, ohne die geringste Vorwarnung, ganz plötzlich aus dem Hinterhalt.

    In der so stillen und ruhigen Bucht knallte es. Das Geknatter der Musketenschüsse wurde immer lauter. Schreie ertönten.

    Der erste, der brüllend die Arme hochriß, war Ribas, der Vertraute des Korsen. Ihn traf der erste Schuß. Er taumelte, griff haltsuchend um sich, schrie dann auf und fiel mit dem Gesicht voran in den Sand, als ihn eine weitere Kugel traf.

    Hasard und seine Männer sahen mit unbewegtem Gesicht zu, wie die einen Schnapphähne die anderen ausrotteten. Der Seewolf hatte harte, schmale Augen. Seine Lippen waren nur ein dünner Strich.

    Auf den Rest der Schlagetots veranstalteten die anderen ein regelrechtes Scheibenschießen. Sie ballerten, was das Zeug hielt, bis die Musketen leer geschossen waren.

    Der zweite Mann sank lautlos in den Sand. Der dritte stolperte über ihn und blieb ebenfalls liegen. Dann wurde ein weiterer unter ohrenbetäubendem Gebrüll von den Beinen geholt.

    Fünf Mann lagen jetzt tot im Sand. Nur der Korse stand noch aufrecht da und erweckte den Eindruck, als sei er gegen alle Kugeln gefeit.

    Hasard sah es an seinem Gesicht, daß er völlig überrascht und verblüfft war. Er hätte sich vielleicht noch mit einem schnellen Sprung ins Wasser retten oder eine Deckung suchen können. Aber das hätte ihm auch nichts mehr genutzt. Mit der Jolle würde er sowieso nicht fliehen können, die vermochte er nicht allein ins Wasser zu schieben.

    Jetzt stand er wie gelähmt da, starrte auf seine fünf erschossenen Kumpane und war nicht in der Lage, auch nur einen Finger zu rühren.

    Nur seine Augen flackerten, und sein Mund verzog sich in grenzenloser Überraschung.

    Dann wurde sein Blick irre, er schluckte schwer und stierte zum Ufergestrüpp.

    Über zwanzig Kerle tauchten dort auf, erhoben sich und traten mit angeschlagenen Waffen auf ihn zu. Sie kamen von vorn, von rechts und von links. Sie grinsten dreckig oder hämisch und hielten die Waffen – Pistolen und Musketen – genau auf ihn gerichtet.

    Zur Flucht war es zu spät. Der Korse konnte ihnen nicht mehr entkommen, aber er wußte in seiner Verblüffung immer noch nicht richtig, um was es hier ging. Aus den Augenwinkeln starrte er abwechselnd auf seine getöteten Kumpane, dann zu den schmierigen Kerlen, die ihn jetzt eingekreist hatten.

    Plötzlich wurde ihm schlagartig alles klar, als er in dem wüsten Haufen seinen Bootsmann Moleta erkannte.

    „Du Hundesohn, flüsterte er mit erstickter Stimme. „Der Teufel soll dich verdammten Hurenbock holen! Warum habt ihr das getan?

    Moleta grinste ihn höhnisch an.

    „Alles zu seiner Zeit, Bastard. Sei froh, daß du überlebt hast. Die anderen sind alle tot."

    Der Korse saß hoffnungslos in der Falle. Es gab keinen Ausweg mehr für ihn. Doch diesem dreckigen Halunken wollte er noch an die Kehle. Jähzorn, wild und explosiv, flammte in ihm auf. Trotz der bedrohlichen und aussichtslosen Situation begann der Korse zu handeln.

    Mit einem heiseren Wutschrei sprang er vor. Seine klauenartig gekrümmten Finger griffen nach Moletas Kehle. Doch der Bootsmann wich grinsend und blitzschnell zur Seite aus.

    Della Rocca stieß ein heiseres Gebrüll aus, fuhr herum und wollte erneut nach Moleta greifen.

    Ein anderer, ebenfalls schmierig grinsender Kerl schien nur auf diesen Augenblick gewartet zu haben. Er belauerte den Korsen schon seit einer Weile.

    Moleta wich noch einmal grinsend mit einem raschen Schritt zur Seite. Gleichzeitig nickte

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