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Die Heimkehr des Lords: Lord Cameron 1 – Familienroman
Die Heimkehr des Lords: Lord Cameron 1 – Familienroman
Die Heimkehr des Lords: Lord Cameron 1 – Familienroman
Ebook113 pages1 hour

Die Heimkehr des Lords: Lord Cameron 1 – Familienroman

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Die große Familiensaga um einen ursprünglich schottischen Lord in Irland spielt auf einem herrlichen Anwesen inmitten der grünen irischen Insel. Der ebenso grundgütige wie charismatische Lord Cameron schenkt einem von einem dreisten Bösewicht übel drangsalierten kleinen irischen Dorf neue Hoffnung und Zuversicht. Er hilft seiner Tochter Florence und vielen weiteren Verwandten und Freunden mit einem stets gewinnenden schelmischen Lächeln, in ihren romantischen Liebeswirren auf ihr Herz zu hören und sich im Leben zurechtzufinden. Lord Cameron hat aber auch ein Handicap: Er ist nicht wirklich gesund, sein Leben steht an einem dramatischen Scheideweg.

Diese unerhört spannende, herzerwärmende Familien-Saga wird von der erfolgreichen, bekannten, serienerfahrenen Schriftstellerin Friederike von Buchner meisterhaft erzählt. Der Schauplatz des Geschehens ist ein kleines, verträumtes irisches Dorf, das man sich ca. 50 Meilen von der Metropole Dublin entfernt gelegen vorstellen darf.

Sie hatten den Stadtverkehr von Dublin hinter sich. Am Steuer des Leihwagens saß Brandon, der Butler des Earls. Lord Cameron, der Earl of Wythergrand and Sprid-Shire, saß im Fond des Wagens zusammen mit Fraser Maxwell, dem Neffen seines Freundes Ryan. Ryan O'Connor war nicht nur ein guter Freund des Earls aus Kindertagen in Irland, er war auch sein Arzt. Nach außen hin war Fraser Gesellschafter und zweiter Sekretär des Lords. So konnte er unauffällig sein Augenmerk auf das gesundheitliche Befinden des Earls richten. Ryan sorgte sich nämlich sehr um seinen schwer erkrankten Freund. Da hatte es sich gut getroffen, dass Fraser eine Beschäftigung suchte. Nach einer Ausbildung als Krankenpfleger hatte er Medizin studiert. Jetzt schrieb er an seiner Doktorarbeit. Fraser lebte seit einem Jahr auf dem Stammsitz der Wythergrands and Sprid-Shire in Schottland. Von dort aus berichtete er seinem Onkel Ryan in Irland regelmäßig über den sich stets verschlechternden Gesundheitszustand des Earls. Nur ganz wenige wussten, wie es um den Earl stand, der seine zunehmende Schwäche gekonnt versteckte. Wer etwas ahnte, schwieg aus Respekt und Loyalität. Brandon war nur wenig jünger als der Earl. Seit vielen Jahrzehnten war er der Butler des Earls. Gut, dass Lord Cameron sich entschieden hat, nach Irland zu reisen, dachte er. Er vermutete, dass der Lord dort im glücklichen Land seiner Kindheit dauerhaft verweilen wollte. In den drei Tagen, die sie in Dublin verbracht hatten, war eine Veränderung mit dem Earl vorgegangen. Trotz seiner schweren Krankheit sah er viel besser aus.
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateApr 2, 2019
ISBN9783740946906
Die Heimkehr des Lords: Lord Cameron 1 – Familienroman

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    Die Heimkehr des Lords - Friederike von Buchner

    Lord Cameron

    – 1–

    Die Heimkehr des Lords

    Cameron – endlich zurück auf der grünen Insel!

    Friederike von Buchner

    Sie hatten den Stadtverkehr von Dublin hinter sich. Am Steuer des Leihwagens saß Brandon, der Butler des Earls. Lord Cameron, der Earl of Wythergrand and Sprid-Shire, saß im Fond des Wagens zusammen mit Fraser Maxwell, dem Neffen seines Freundes Ryan. Ryan O’Connor war nicht nur ein guter Freund des Earls aus Kindertagen in Irland, er war auch sein Arzt.

    Nach außen hin war Fraser Gesellschafter und zweiter Sekretär des Lords. So konnte er unauffällig sein Augenmerk auf das gesundheitliche Befinden des Earls richten. Ryan sorgte sich nämlich sehr um seinen schwer erkrankten Freund. Da hatte es sich gut getroffen, dass Fraser eine Beschäftigung suchte. Nach einer Ausbildung als Krankenpfleger hatte er Medizin studiert. Jetzt schrieb er an seiner Doktorarbeit. Fraser lebte seit einem Jahr auf dem Stammsitz der Wythergrands and Sprid-Shire in Schottland. Von dort aus berichtete er seinem Onkel Ryan in Irland regelmäßig über den sich stets verschlechternden Gesundheitszustand des Earls.

    Nur ganz wenige wussten, wie es um den Earl stand, der seine zunehmende Schwäche gekonnt versteckte. Wer etwas ahnte, schwieg aus Respekt und Loyalität.

    Brandon war nur wenig jünger als der Earl. Seit vielen Jahrzehnten war er der Butler des Earls. Gut, dass Lord Cameron sich entschieden hat, nach Irland zu reisen, dachte er. Er vermutete, dass der Lord dort im glücklichen Land seiner Kindheit dauerhaft verweilen wollte. In den drei Tagen, die sie in Dublin verbracht hatten, war eine Veränderung mit dem Earl vorgegangen. Trotz seiner schweren Krankheit sah er viel besser aus.

    »Die gleiche Strecke wie früher, Mylord?«, fragte Brandon.

    »Ja, die gleiche Strecke wie immer, Brandon«, antwortete der Earl.

    Dabei lächelte er glücklich.

    Brandon fuhr langsam. Lord Cameron sah aus dem Fenster. Die Landstraße führte durch liebliche Ortschaften. Hier war Irland noch ursprünglich. Es gab noch viele Cottages mit Dächern aus Stroh. Alle waren in gutem Zustand. Die buntgestrichenen Haustüren, Fenster und Fensterläden verbreiteten eine heitere Stimmung. Die Blumen in den Blumenkästen bewegten sich sanft im Wind, der von der See kam. Es sah aus, als wollten die Blüten jeden hereinwinken.

    Die Iren haben es immer verstanden, ihrem einfachen und finanziell so bescheidenen Leben einen fröhlichen und heiteren Anstrich zu geben, dachte der Earl.

    Er spürte, wie sein Herz ruhiger wurde. Er war heimgekehrt in das glückliche Land seiner Kindheit. Hier würde er für alle Zeit Ruhe finden auf MacGregor Manor, außerhalb von Culraid.

    Nach vielen Stunden über stille, durch hohe Büsche gesäumte, schmale Landstraßen erreichten sie Culraid.

    »Heißt Culraid übersetzt nicht ›abgelegener Ort’?«, fragte Fraser, als sie das Ortseingangsschild passierten, obwohl er das genau wusste. Fraser spürte, wie nachdenklich der Earl war, und wollte ein Gespräch in Gang bringen. Dieser nickte nur.

    Brandon verlangsamte den Wagen und hielt schließlich an.

    »Dahinten kommt ein Pferd. Wir müssen warten«, sagte er.

    Er wusste, dass Pferde und Kutschen Vorfahrt hatten und es sehr teuer werden konnte, wenn man die Verkehrsvorschrift ignorierte, zu halten und den Motor abzustellen.

    Fraser richtete den Blick auf das große, schwarze, stämmige Pferd, das sich langsam näherte.

    Die junge Reiterin ritt ohne Sattel und Zaumzeug. Mit einer Hand in der Mähne des Pferdes hielt sie sich fest. Fraser konnte den Blick nicht von ihr lösen. Die junge Irin saß barfuß auf dem Rücken des Pferdes. Ihr langes, gekringeltes, üppiges, leuchtend rotblondes Haar fiel weit über ihre Schultern. Ihren weiten bunten Rock hatte sie bis über die Knie nach oben geschoben. Dazu trug sie eine orangefarbene Bluse und eine offene, grüne, bestickte Samtweste. Zusätzlich hatte sie sich einen hellen Wollpullover um die Hüfte gebunden.

    »Fraser, ich möchte aussteigen«, sagte der Lord.

    Fraser half dem Lord aus dem Auto und blieb beim Wagen stehen.

    Der Lord sah in Richtung der Reiterin und winkte.

    Sie winkte lebhaft zurück und trieb ihr Pferd an.

    Sie kam schnell heran.

    Dann sprang sie ab, deutete einen winzigen Knicks an und fiel dem Earl um den Hals. Er zog sie an sich und hielt sie fest.

    Sie sahen sich an. Beide bekamen feuchte Augen.

    »Oh, es ist ein Wunder! Ich habe gestern, heute Nacht und heute den ganzen Tag schon an dich gedacht. Jetzt bist du hier. Ich freue mich so!«, sprudelte die junge Frau hervor.

    Sie fiel dem Earl erneut um den Hals und gab ihm einen Kuss.

    Fraser konnte die Augen nicht von der jungen Frau lassen. Sie kam ihm vor wie ein Wesen aus der Feenwelt. So zauberhaft war sie.

    Der Earl winkte Fraser herbei.

    »Fraser, das ist Florence McNeil, meine Patentochter. Florence, das ist Fraser Maxwell, mein neuer Sekretär. Du kennst ihn noch nicht persönlich, aber ich habe dir von ihm geschrieben«, stellte der Earl sie einander vor. »Und das ist Dubby«, sagte er zu Fraser, »Florences riesengroßer Liebling, ein Kaltblut. Er wurde mehrere Jahre hintereinander preisgekrönt als schönstes Pferd seiner Gattung. Florence wäre tief gekränkt, wenn ich ihn nicht vorstellen würde.«

    Florence lachte.

    »Genauso ist es, Onkel Cameron. Du kennst mich gut.«

    Florence und Fraser sahen sich an. Fraser errötete. Florence sah mit ihren Sommersprossen unbeschreiblich lieblich aus. Mit ihren großen blaugrünen Augen strahlte sie ihn an. Sie reichten sich die Hand und jeder versank im Anblick des anderen. Sie standen ruhig da. Es war, als stünde die Zeit still und die Welt wäre um sie versunken. Nur die beiden gab es, die ihre Hände nicht voneinander lösen konnten.

    Es dauerte und dauerte. Der Earl sah es und wusste, er war Zeuge des magischen Augenblicks des Beginns einer Liebe. Er nahm sich vor, Pater Matt Kincaid eine Spende zukommen zu lassen, aus tiefer Dankbarkeit, dass er das miterleben durfte. Es war nicht zu übersehen, dass sich zwei Herzen gefunden hatten. Der heimliche Wunsch des Earls begann Gestalt anzunehmen.

    Schließlich räusperte sich der Earl. Fraser und Florence erschraken, so versunken waren sie gewesen. Sie senkten verlegen den Blick.

    »Fraser«, sagte der Earl, »du wirst Florence noch öfters sehen. Jetzt gehört sie mir. Fahrt zum Pub! Brandon kennt den Weg. Ich komme nach.«

    Brandon reichte dem Lord den Blumenstrauß aus dem Kofferraum. Der Lord bot Florence den Arm. Sie gingen davon, die Straße entlang. Florences Pferd folgte ihnen.

    »Wo gehen sie hin?«, fragte Fraser den Butler.

    »Ich sage es Ihnen, Fraser. Sie sind noch nicht lange beim Lord in Diensten und haben ihn folglich auch nie auf einer seiner Reisen nach Culraid begleitet. Es ist ein Ritual, dass Lord Cameron bei jedem Besuch zuerst zum Friedhof geht.«

    Fraser nahm an, dass Lord Camerons Frau Lindsey dort begraben war. Er konnte nicht ahnen, dass der Blumenstrauß für jemand anderen bestimmt war.

    Auf der einen Seite grenzte der Friedhof an die schöne alte Kirche. Dort an der Giebelwand war ein offener Anbau angelehnt. Unter dem gewölbten Dach, das rechts und links von Säulen getragen wurde, war ein Grab mit zwei keltischen Kreuzen aus grauem Stein. Das eine Kreuz hatte keine Inschrift, auf dem anderen standen nur Geburts- und Todesdatum und der Name. In dem Fall war es nur der Vorname.

    Er lautete: ›Angel‹.

    Florence nahm die Blumen und stellte sie in die Vase. Der Earl legte einen kleinen Stein daneben, weil Angel Steine gesammelt hatte.

    Still verharrten sie vor dem Grab.

    »Dort an der Kirchenwand ist eine Sitzbank. Wollen wir uns einen Augenblick hinsetzen?«, fragte Florence nach einer Weile.

    Der Earl nickte.

    Sie setzten sich nebeneinander auf die Steinbank, die teilweise mit grauen Flechten bewachsen war. Sie schwiegen lange.

    »Du hast abgenommen«, stellte Florence fest. »Ich bin zwar Tierärztin, aber das bedeutet nicht, dass ich so wenig von Humanmedizin verstünde, dass ich nicht sehe, wenn sich jemand körperlich sehr verändert hat. Du bist richtig schmal geworden, seit du das letzte Mal hier warst. Übrigens, es hat mir damals vor einem Jahr unendlich leidgetan, dass ich nicht mehr Zeit mit dir verbringen konnte.«

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