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Konsul abziehen
reb. DÜSSELDORF, 6. Mai. Die
CDU/CSU-Fraktion im Bundestag hat
die Ablösung des türkischen General
konsuls in Düsseldorf gefordert. Hakan
Kivanc soll sich in einem Gespräch mit
Vertretern der „Initiative Mor Gabriel"
rassistisch und herabwürdigend über
Deutsche geäußert haben. Der Diplo
mat bestreitet die Vorwürfe. Nach Versi
cherungen an Eides statt von zweien
der Gesprächspartner sehen der innen
politische Spre
cher der Unions
fraktion, Uhl,
und die für Ex
tremismusfra
gen zuständige
CDU-Abgeord
nete Kristina
Köhler „die
schweren Vor
würfe" gegen
Hakan Kivanc den türkischen
Generalkonsul
jedoch als bestätigt an. In der eidesstatt
lichen Versicherung, die dieser Zeitung
vorliegt, heißt es, Generalkonsul Ki
vanc sei am 22. Februar bemüht gewe
sen, seine Gesprächspartner davon zu
überzeugen, „von weiteren öffentlich
keitswirksamen Aktivitäten zum Klos
ter Mor Gabriel abzusehen". Das sy
risch-orthodoxe Kloster Mor Gabriel in
der Türkei zählt zu den ältesten christli
chen Klöstern der Welt und wurde fast
200 Jahre vor dem Auftreten des Pro
pheten Mohammed errichtet. In
Deutschland kämpfen Migrantenver
bände wie die „Initiative Mor Gabriel"
für den Erhalt des Klosters. Die Initiati
ve setzt sich aus Vertretern der aramäi
schen, alevitischen, kurdischen und ar
menischen Gemeinden sowie aus Mit
gliedern des Verbands der Griechen
aus Pontos zusammen.
Nach der eidesstattlichen Versiche
rung soll der Generalkonsul in dem Ge
spräch mit Vertretern der Initiative ge
sagt haben, dass die Deutschen das The
ma Mor Gabriel für ihre Zwecke miss
brauchten. Die Deutschen würden,
wenn sie könnten, allen aus der Türkei
ein „T" tätowieren und ihnen das Glei
che antun, „was sie während der Nazi
diktatur den Juden angetan haben".
Den Deutschen solle man nicht vertrau
en. Einzige Schutzmacht der Türken in
Deutschland sei die Türkei, soll der Ge
neralkonsul gesagt haben. „Wenn man
den Deutschen die Pulsadern aufschnei
den würde, würde bei ihnen braunes
Blut fließen", heißt es in der eidesstatt
lichen Versicherung weiter. Uhl und
Frau Köhler forderten am Mittwoch
das Auswärtige Amt auf, an die Türkei
„die freundliche, aber bestimmte Bitte"
zu richten, Kivanc aus Deutschland ab
zuziehen.
Für die Yahoo Gruppe "Armenien"
FAZ 7.Main Nr.105 Seite -3-