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Ein Briefchen für meine Bizarren

Ich weiß nicht, ob dies meine lieben Jungs lesen werden. Bitte, erlaubt
mir, euch zu duzen und euch „Schnuckel“, oder „liebe Jungs“ zu nennen.
Ihr kennt mich nicht. Doch das macht mir nichts aus. Ich mag euch sehr.
All eure Fans mögen euch- wie dumm von mir. Dennoch werde ich euch
ein wenig von mir erzählen.

Wer bin ich?


Ich bin ein junges Teenagermädchen. Im Sommer des letzten Jahres sah
ich euch zum ersten Mal in den Medien. Ich war sehr fasziniert von euch.
Vor allem vom Sänger. Das Streifchen- wie ihn die treusten Freunde
nennen. Ich erlaube mir auch hier, dies zu sagen. Denn im Innersten
fühle ich eine Verbundenheit zu euch. Denn ich habe dank euch meine
erste Geschichte zu Ende geschrieben.
Ich habe es endlich geschafft, ein Ende zu finden... Für meine erste
Geschichte.
Ich hoffe, ihr werdet meine Geschichten lesen.
Ihr habt mich ziemlich verändert. Vor allem wegen meiner Verliebtheit
zum Sänger.
Dafür möchte ich dir danken: Danke!

Was du getan hast?


Auch wenn es komisch klingt: Wegen dir, habe ich mich für mein Äußeres
interessiert. Nun. Ich bin zwar niemand, der in Jogginghose stets
herumläuft. Doch mein Selbstbewusstsein war ziemlich weit unten. Dank
ein paar Leuten, die mir stets eingetrichtert hatten, ich wäre hässlich.
Nur weil ich ein wenig anders war. Nun. Ich begann nun, mein Äußeres
„aufzufrischen“ und somit mein Ich zu stärken. Es hat funktioniert. Ich
fühle mich wohl, so wie ich bin. Ihr habt es ja auch geschafft.

Warum du mich, Streifchen, fasziniert hast?


Es war zuerst dein Äußeres. Du warst ein „wenig“ anders: Du hast dich
geschminkt.
- Faszinierend!
„Tuntig“? Ganz und gar nicht! Ich nenne dies „Bishie“. Es ist eines meiner
Lieblingsworte.
Auch dein Stil war wunderbar. Der Stil der ganzen Band war einzigartig!
Alles voller Glitter, Glamour und Funkeln. Was sagtest du zu dir selbst?
„Glitter Glamour Fashion Fool“?
Darüber musste ich kichern. Ein leises, kindliches, mädchenhaftes
Kichern.
Wie haben mich die anderen fasziniert?
Ihr seid alle wunderbar. Einer von euch sagte – ich will nicht unbedingt
alle Namen nennen, obwohl ich sie weiß- dass er sich vorstellen könnte,
mit einem Fan zusammenzukommen. Das war beeindruckend. Ein
anderer erwähnte das Gegenteil. Mir stieg ein wenig Abneigung ihm
gegenüber hoch. Für mich war er ein ziemlich „schlimmer Bursche“. Was
für ein Kind ich doch bin. Sogar Goethe sagte dies in einem Roman. „Was
man ein Kind ist.“ Es war so ähnlich. Aber nachschlagen will ich jetzt
nicht, obwohl das Büchlein neben mir liegt. Nun zurück:
Diesen mochte ich zwar nicht so- dies ist aber individuelle
Geschmackssache- dennoch gefiel mir sein selbstbewusstes (manchmal
zu selbstbewusstes) Auftreten. Außerdem war sein Sixpack cool.
Welchem Mädchen gefällt dies nicht?
Ein anderer war schüchtern. Viel bekam ein Außenstehender nicht mit.
Außer, dass er kraftvoll Schlagzeug spielen konnte. Dass seine
Leidenschaft darin steckte. Dass er ein wenig verrückt ist.
Doch was kann ich schon sagen? Ich kenne niemanden aus dieser
hübschen Gruppe! Dann gibt es noch zwei weitere Personen.
Einer, der sagte: „Ich suche eine Freundin, die mich auch ohne Schminke
mag.“ Na, wer ist dies wohl?
Der Andere, der verließ die Gruppe. Die Gründe wurden nicht laut
herumerzählt. Man braucht ja auch Privatsphäre! Oder ich hatte den Satz
nicht mitbekommen...
Ich habe nun alle erwähnt.

Doch warum schreibe ich diesen- eigentlich unwichtigen- Brief?


Ich will meine „Liebe“ zu euch ausdrücken.
Ihr seid meine erste Band, bei der ich mich so ins Zeug gelegt habe, alles
über euch zu erfahren.
Verrückt, nicht wahr? Aber wer ist dies nicht?
Auch schreibe ich, weil ich es bedaure, dass ihr „Pause“ macht.
´Ist dies wirklich eine Pause?´
Das fragen sich viele Leute, die eure Fans sind. Was ich glaube? Hm...
Schwer zu sagen. Ich glaube euch mal. Was bleibt mir denn übrig? Ich
hoffe mal das Beste. Denn es ist besser, auf Gutes, als auf Schlechtes zu
hoffen. (In unserer heutigen Welt besitzt ja das Böse die Oberhand. Doch
ich habe bemerkt, dass ein paar Menschen dies bemerkt haben und nicht
mehr so „dumm“ sind.)
Ich hoffe, ihr werdet noch von mir hören. Ich will kein berühmter Star
oder so werden. Ich will nur die Aufmerksamkeit von Personen, die ich
mag. Wie ein kleines „Sandkasten-Kind“, sagt mein Vater dazu. Darüber
muss ich schmunzeln. Darum, zum Schluss:
Ich wünsche euch allen trotz Allem viel Erfolg, viel Glück, eine erholsame
Pause und einen Neubeginn, wie ihr ihn wollt.

„Ich lebe mein Leben, du lebst deines. Was denn sonst?“

- „ Aber wir können doch gemeinsam leben?“

Mir fällt kein Abschied ein. Verzeiht.

Ich liebe euch.

Ein kleiner Fan aus der


großen Menge

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